- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Es handelt sich um ein aufgehübschtes DDR-Objekt (FDGB-Ferienheim August Bebel), also einen Plattenbau mit allen typischen Grausamkeiten (niedrige Decken, alle Installationen über Putz, wahnsinns-ausmaße, etc.). In der Lobby hängt eine Fototafel, die jüngste Verbesserungen dokumentiert und verdeutlicht, dass man hier auf gar keinen Fall vor diesen Maßnahmen hätte absteigen wollen. Mit dem größten Pfund der Anlage - seiner Lage - wird leider nicht gewuchert. Die uralten Fenster sind im Fensterzwischenraum so beschlagen oder sonst defekt, dass noch nicht einmal aus dem Panoramarestaurant in der 12. Etage ein Ausblick möglich ist. Verlässt man den Aufzug auf einer der Zimmeretagen, befindet man sich in einem großen Foyer, von dem die Gänge abgehen. Hier befinden sich ein Getränkeautomat und ein Schuhputzgerät. Der hier auffällige Geruch läßt sofort Erinnerungen an Hammer und Zirkel im Ährenkranz aufkommen. Geboten wird immer mindestens Frühstück. Die Verpflegung wird gereicht in Buffetform in zwei riesigen Sälen in der ersten Etage, deren einer auch für Konzertveranstaltungen genutzt wird. Man kann bei passendem Wetter auf der Terrasse mit schöner Aussicht sitzen, wovon allerdings nur wenige Gäste Gebrauch machen. Erwarten Sie baulich nichts. Hier trüget die Klassifikation als 3 Sterne superior gewaltig. Ansonsten kann man hier einen sehr erholsamen Urlaub verbringen, die Lndschaft und die Freundlichkeit des Personals genießen und sich über ein zumeist gutes Preis-/Leistungsverhältnis freuen. Das Hallenbad ist übrigens für Hotelverhältnisse riesig. Allerdings muss man dorthin weite Strecken zurücklegen, also Badelatschen und Bademantel mitbringen. Sauna kostet extra. Der Parkplatz auf Hotelhöhe ist auch ksotenpflichtig. Der unterhalb ds Hotels am Hang hingegen gratis.
Die Zimmer sind renoviert, verfügen über Flachbild-TV und ein modernisiertes Bad, können aber ihren Ursprung der Massenabsteige nicht verbergen. Die Zimmertüren schließen schlecht und wirken wie Pappe. Die Fenster sind ähnlich undurchsichtig wie im Panoramarestaurant. Die Betten sind recht schmal und durchgelegen. Schön ist der Blick vom Balkon, auf dem sich zwei Plastikstühle und ein Wäschetrockner befinden.
Neben dem bereits beschriebenen Restaurant in der 1. Etage gibt es noch ein Panoramarestaurant in der 12. Etage (das mit den undurchsichtigen Fenstern), das als Steakhouse betrieben wird. Das Personal ist auch hier wahnsinnig zuvorkommend. Es handelt sich von Einrichtung und Beleuchtung her um den schönsten Raum im ganzen Hotel. Die Preise sind verblüffend für ein Hotelrestaurant (Saisonkarte: Schnitzel Wiener Art mit Spargel für 11,50 Euro). Abends wird gelegentlich Musik geboten. Die Halbpension wird im Restaurant in der 1. Etage als Buffet gereicht. Es gibt ein umfangreiches kaltes und warmes Speisenangebot der eher rustikalen Art. Hier sollte für jeden etwas dabei sein.
Wenngleich das Haus eine einzige bauliche Katastrophe ist, habe ich mich trotzdem wohl gefühlt. Das lag an der absolut herausragenden Freundlichkeit jedes einzelnen Mitarbeiters. In jeder Situation war man bemüht, mir den Aufenthalt angenehm zu gestalten. So habe ich das auch in viel besseren Häusern auf wirklich zahlreichen Reisen im In- und Ausland noch nie erlebt.
Das Hotel liegt in traumhafter Lage oberhalb von Friedrichroda mit tollem Blick auf die umgebende Landschaft. Damit einher geht natürlich ein etwas beschwerlicher Anstieg aus dem Ort. Zum Bahnhof der DB wie auch der Gothaer Straßenbahn sind es nur wenige Gehminuten (aber nix für Gehschwache).
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2012 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ralf |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 95 |