AHORN Berghotel Friedrichroda

Wir verbrachten 3 Nächte in diesem Hotel mit HP für 100 € pro Nacht (rabattiert sonst noch 25% teurer), da es besonders für Familien sehr empfohlen wird und 90% Weiterempfehlung aktuell bei HolidayCheck ja eigentlich nicht täuschen sollte. Allgemein: Schon beim Ankommen wird man erschlagen vom klobigen und äußerst renovierungsbedürftigen Gesamtzustand des ehemaligen FDBG-Ferienkomplexes. Die Außenfassade wirkt wie einfach mal überstrichen, der zu zahlende Parkplatz hinter dem Hotel gleicht einem aufgewühlten Acker mit vielen Schlaglöchern. Ankommen oder besser angeliefert wird man dann durch die Rückseite des Gebäudes durch eine Mini-Eingangstür und folgt dann einem klaustrophobischen Gangsystem, wo einem niemand entgegenkommen sollte, bis zur Rezeption. Ausreichend große Gepäckwagen stehen in NICHT ausreichender Menge (natürlich gegen Pfand) vor dem Eingang. Einchecken dann promblemlos und freundlich, keine Probleme oder Wartezeiten trotz mehrerer Ankommender. Dann in einem der 5 Fahrstühle hoch ins Zimmer und wieder durch ein langes Gangsystem in das entsprechende "Bettenhaus". Leider überall sehr muffiger Geruch (DDR-Putzmittel oder alte Teppichböden?). Zimmer: Hier die größte Enttäuschung: 18qm können doch zu Dritt sehr klein sein, besonders wenn noch eine Zwischentüre integriert ist. Türen noch originale Bestandsware aus sozialistischer Plattenbauzeit, keinerlei Isolierung gegen Geräusche (kein Gummi im Türrahmen als Knallschutz) oder Wärme, ebenso die Fenster in originaler DDR-Verglasung inklusive zugiger Kälte am Glas. Die Fenster und der Heizkörper der Zentralheizung ebenso original und mit einer unattraktiven alten Ölfarbe gestrichen. Der Balkon klein aber dafür gesichert und intakt (andere Bewertungen bemängelten die unsichere/defekte Brüstung). Die Betten hingegen neu und angenehm zum liegen. Blöderweise nur 2 Nachttische bei 3 Betten, ich habe improvisiert und mir die Stehlampe ans Bett gestellt, an der Rezeption hatte man auch gleich eine Verlängerungsschnur dafür ebenso wie ein Zusatzkissen, alle sehr freundlich und kompetent dabei. Einen Safe gibt es nicht, dafür Telefon und Flat-TV. Insgesamt ruhige Nächte trotz Vollbelegung des Hotels und trotz Hellhörigkeit (Gespräche in Nachbarzimmern und TV gut hörbar). Folgende Mängel hinterließ ich aber auf dem Verbesserungszettel am Ende: Badlüfter defekt ,daher äußerst muffiger Geruch und Ablüftung durch das Zimmer, fast abfallender Balkontürgriff, defekte Steckdose, Badtür schließt nicht! Ein Wort noch zum Bad: mit normalen Proportionen passt man kaum in die Dusche, bzw. kann sich kaum bewegen, zudem klebt der klebrig-kalte Duschvorhang auf dem feuchten Körper...Wohlfühlen sieht anders aus, besser man duscht im Hoteleigenen Schwimmbad. Schwimmbad: dieses gefiel uns, mit Schwimmerbecken und Kinderbecken, leider nicht besonders dimensioniert für über 900 Gäste zu klein bzw. trotz Aufsicht noch zu regellos, bspw. sind im kleinen Kinderbecken Ballspiele zugelassen, was keine gute Idee ist, wenn davon 6 gleichzeitig in alle Richtungen stattfinden. Im Schwimmerbecken wurde man meistens, trotz Verbots, besprungen. Essen: Kulinarisch ist am Buffet morgens und abends wenig auszusetzen, einzig dass die Qualität nicht gleichbleibend gut war. Wir sind an einem Sonntag angekommen und da wirkten alle Speisen zerkocht, zu lange warm gehalten und NICHT frisch. Das änderte sich zum Glück an den beiden Folgetagen und man konnte sich über ein durchaus abwechslungsreiches Angebot erfreuen. Zu den Getränkepreisen bei HP: m.M.n. OK, da viele Vorgängerkommentare die zu hoch fanden (Flasche Vio-Wasser 0,75l für 4,90 €). Die Atmosphäre im 900 Plätze Speisesaal ist sehr geschäftig bis anstregend, wenn man zur falschen Zeit kam, wir sind dann immer schon 17:30 abends Essen gegangen um etwas Ruhe zu haben. Der 80er-Jahre Charme des riesigen Speisesaals erinnert an eine Mischung aus Zentralbahnhof und Werkskantine. Das Personal, überwiegend europäische Erasmus-Studenten, war sehr umsichtig, freundlich und aufmerksam, hatte die Lage jederzeit im Griff. Großes Manko, wenn man einen Tisch an den eigentlich sehr hübschen Panoramafenstern ergatterte: sehr schmutzige Fenster, wie übrigens im gesamten Hotel, als auch auf dem Zimmer! Zum Angebot für Kinder: hier war genügend geboten von Faschingsparty mit DJ-Clown-Entertainer über Steine bemalen, Kinderschminken und Spiele spielen im Toberaum oder Kiste gestalten. Das Kinder-Bespaßungsteam war stets aufmerksam und freundlich, so dass unsere Tochter unbedingt wieder hinwill :) Die Sauna und den Fitnessraum haben wir nicht genutzt, wohl aber die Bar, wo leckere Cocktails zu normalen Preisen gemixt werden. Zur Gästestruktur: überwiegend Familien bestehend aus Großeltern mit Enkeln sowie Eltern mit Kindern, fast kaum Menschen ohne Kinder, fast ausschließlich ostdeutsches Publikum. Fazit: Wiederkommen werden wir wohl nicht, trotz großer Kompetenz und Freundlichkeit des Personals kann das fehlende Wohlfühlambiente nicht wettgemacht werden. Der morbide Gesamtzustand des Komplexes in Kombination mit einem recht hohen Preis spricht deutlich gegen eine Wiederholung, zumal es für das gleiche Geld woanders moderner ist bzw. wenigstens zeitgemäß. Die Hektik des großen Speisesaals verträgt sich auch nicht mit unseren Urlaubsvorstellungen.

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