- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Seehotel Templin ist ein hässlicher Plattenbaukoloss mit 12 Stockwerken, bei dem man sich schon von außen fragt, warum das Hotel als "A-Z-Wohlfühlhotel" beworben wird. Das Hotel wurde vor mehreren Jahrzehnten erbaut, und wenn man es von außen betrachtet, ist seit der Erbauung nichts mehr am äußeren Erscheinungsbild verändert worden. Mein Tipp - für den Urlaub ein anderes Hotel buchen! Im Seehotel kann man vieles, aber sich höchstwahrscheinlich nicht wohlfühlen!
Die Zimmer als möbliert zu bezeichnen, wäre eine riesige Übertreibung. In unserem Zimmer gab es zwei Betten (leider nur 80 cm breit), zwei Stühle, einen Tisch, einen Fernseher und eine kleine Kommode. Die Reisetasche brauchten wir gar nicht auspacken, denn es gab sowieso keine Möglichkeit, die Wäsche in einem Schrank zu verstauen. Das Zimmer war für ein Doppelzimmer überaus klein, dafür war die Akkustik überaus groß! Wer einmal erleben will, was Nachhall ist, sollte einfach mal dort in die Hände klatschen. Kein Wunder, wenn keine Möbel im Zimmer sind! Die Fenster brauchte man zum Lüften gar nicht öffnen, denn die Fensterrahmen waren so verzogen und undicht, dass man schon frische Luft schnuppern konnte, wenn man vor dem "verschlossenen" Fenster stand. Die Fensterrahmen und Fensterbretter bräuchten dringend einen neuen Anstrich, damit sie nicht vollends verrotten Unansehnlich waren auch die Heizungsrohre, die nicht verkleidet waren und somit den einzigen Schmuck des Zimmers bildeten! Die Beleuchtung des Zimmers konnte man vergessen. Zwei 40 Watt-Birnen reichten leider nicht aus, das Zimmer auch nur annähernd zu erhellen! Wer im Hotelzimmer gerne lesen möchte, sollte eine gute Taschenlampe mitbringen. Die Nasszelle war im wahrsten Sinne des Wortes eine Nasszelle. Statt einer Duschwanne gab es nur einen Abfluss im Boden. Nach dem Duschen stand demzufolge das ganze "Bad" unter Wasser! Die Ablage über dem Waschbecken war so schief angebracht, dass sämtliche Sachen, die darauf liegen sollten, ins Waschbecken rutschten. Dem Waschbecken war dies auch anzusehen (großer Sprung)! Die nassen Handtücher konnte man wahlweise direkt über der Toilette oder auf dem Klopapier aufhängen - beides sehr sinnvoll! Als Positiv kann erwähnt werden, dass das Zimmer (mit Ausnahme der Fenster) bei Anreise sehr sauber war, was aber auch kein großes Kunststück ist, denn wo keine Möbel sind, kann auch wenig Staub darauf liegen!
Das Essen im Hotelrestaurant war zum Sattwerden, aber sicher nichts für Menschen mit anspruchsvollem Geschmack. Der Bäcker, der das Hotel beliefert, ist sehr gut, denn das Brot zum Frühstück war der leckerste Bestandteil des ganzen Buffets. Zum Frühstück gab es leider nur kalte Speisen (Wurst, Käse, Müsli...). Ein Witz stellte die so genannte "Vitalecke" dar. Dort konnte man lieblos geschnitzelte Paprika, schon vor längerer Zeit aufgeschnittene Tomaten und grob geschnittene Gurkenstücke vorfinden. Den Höhepunkt des Frühstückbuffets stellte jedoch ein Teller mit braunen Apfelstückchen dar! Das Abendbuffet war zusammengestellt aus kalten und warmen Speisen, die allerdings total versalzen und wie frisch aus der Großpackung schmeckten. Die Speisenauswahl ließ auch zu wünschen übrig. Das Servicepersonal im Restaurant war zwar freundlich, aber mehr damit beschäftigt, sich miteinander zu unterhalten, statt die Tische abzuräumen. Auf unserem Nebentisch stand über eine Stunde das gestapelte dreckige Geschirr, ohne dass sich einer für das Abräumen zuständig gezeigt hätte. Die Getränkepreise im Hotel waren total überzogen. Wir haben bei den hohen Preisen die Goldpartikel im Mineralwasser gesucht, die die Preise gerechtfertigt hätten! Ein weiterer Minuspunkt im Restaurant war die Konstruktion des Buffets. Damit ein als Buffet dienendes Boot auch mit Strom versorgt werden kann, hat man am Boden die Kabel so unter dem Teppich verklebt, dass der Teppich die reinste Stolperfalle darstellt. War immer wieder faszinierend zuzusehen, wie selbst das Personal vorsichtig über diese Buckelpiste am Boden balancieren musste.
Das Hotelpersonal war sehr freundlich, aber konnte auf Nachfragen nie auf Anhieb eine Antwort geben. Ständig hieß es "warten Sie mal, ich muss erst nachschauen!" Die Beschäftigten schienen zudem etwas überfordert mit der Anzahl der Gäste, denn an der Rezeption wurde man zwar freundlich, aber ziemlich schnell abgefertigt. "Alles außer gewöhnlich" (!) fanden wir, dass wir sofort bei Anreise unseren Aufenthalt bezahlen mussten. Wir waren schon in vielen Hotels, aber beim Einchecken mussten wir noch nie zahlen. Nach wenigen Minuten im Hotel war aber auch klar, warum das Hotel von seinen Gästen Vorkasse verlangt - hätten wir das Hotel erst einmal näher betrachtet, wären wir wahrscheinlich gleich wieder abgereist! Das Zimmer war bei Anreise in einem ordentlichen Zustand, allerdings schienen die Fenster schon seit einigen Monaten nicht mehr gereinigt worden zu sein.
Das Hotel ist sehr ruhig im Wald gelegen. Am Lübbesee ist man zu Fuß in wenigen Minuten. Die Innenstadt von Templin ist mit dem Bus gut erreichbar. Dank der im Hotel zu entrichtenden Kurtaxe kann man den Bus auch kostenfrei nutzen. Im Ort selber gibt es nicht sehr viele Geschäfte, aber dafür einige Discounter. Für Gäste, die gerne wandern wollen, ist die Lage des Hotels optimal. Miserabel sind die vom Hotel als solches ausgewiesenen Parkplätze. Mit einem extra dafür ausgestellten Parkschein darf man sein Auto in der Wiese neben dem Hotel parken. Bei längerem Aufenthalt im Regen muss man dann sein Auto wahrscheinlich von einem Traktor vom Parkplatz ziehen lassen. Diese Wiese als Parkplatz auszuschildern ist eine bodenlose Frechheit!
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Die Nutzung des Schwimmbades war kostenfrei, allerdings haben wir das Angebot nicht in Anspruch genommen. Die Massageabteilung des Hotels kann man jederzeit weiterempfehlen. Die "Boutiquen" im 1. Stock hatten wenig interessante Dinge zu bieten. Kinderbetreuung wurde jetzt, außerhalb der Brandenburgischen Ferien, nicht angeboten, wobei ich ein Kind auch nicht in den völlig verdreckten Kinderbetreuungsraum schicken würde! Auf dem Tisch standen Essensreste herum, von denen nicht klar war, wie lange diese schon da lagen, und der Fußboden sah auch zum Grauen aus. Vom Hotel aus wurden zwar einige Freizeitaktivitäten beworben, diese kosteten aber alle extra und fanden zum Teil auch überhaupt nicht statt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im November 2008 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eva-Maria |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 2 |