Alle Bewertungen anzeigen
Eva & Matthias (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • August 2014 • 3-5 Tage • Sonstige
Urlaub im Plattenbau
3,4 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht
  • Zustand des Hotels
    Schlecht
  • Allgemeine Sauberkeit
    Eher gut

Wer einmal Urlaub im Plattenbau und dabei Nostalgie a la FDGB-Ferienheim „Made in DDR“ erleben möchte, ist im Ahorn-Seehotel Templin genau richtig. Ein grauer, hässlicher Elfgeschosser mitten in der Schorfheide erweckt bereits bei der Ankunft das Gefühl, am liebsten sofort wieder umdrehen zu wollen. Ein zwar beschrankter, aber unbewachter Parkplatz neben dem Hotel schmälert die Urlaubskasse dann auch mal gleich um 7 Euro pro Nacht, direkt vor dem Hotel sind es gar 10 Euro. Immerhin gibt es auch eine kostenlose Alternative, 500 Meter entfernt im Wald, unbefestigt und natürlich auf „eigene Gefahr“. Man fühlt sich nicht wirklich Willkommen. Beim Einchecken an der Rezeption wird ungewöhnlicherweise sofort die Rechnung für die Übernachtungen fällig. Eine entsprechende Nachfrage wurde freundlich mit: „…man hätte schlechte Erfahrungen gemacht…“, beantwortet. Der Fahrstuhl in die 10. Etage, wovon es in den beiden Hotelflügeln zwei bzw. drei gibt, lässt unangemessen lange auf sich warten, aber irgendwann schafft man es dann doch nach oben. Das Fahrstuhlproblem sollte uns dann aber den ganzen Aufenthalt begleiten. Die Wartezeiten waren extrem, die Fahrstuhlsteuerung undurchschaubar. Meist waren wir genötigt, das ungewollte Fitnessprogramm zu nutzen und die Treppe in die 10. Etage zu nehmen. Das „Panorama-Studio“ für drei Personen ist ca. 6 x 4 Meter groß und bietet als Schlafgelegenheit neben einem Doppelbett eine Ausziehcouch, dessen Schlafauflage auf einem ziemlich dünnen Bettgestell steht. Der Schlafkomfort auf diesem Bett tendiert gegen Null. Immerhin gibt es genug Schränkchen, einen Schreibtisch und einen Flachbildfernseher. Der „begehbare Kleiderschrank“ ist ein Kämmerchen mit fünf offenen Regalteilen, einer Kleiderstange mit Bügeln und einem Brett darüber. Für 3 Personen völlig unzureichend. Die Wände sind in einem Einheitsgrau gestrichen. 2 Bilder und ein Spiegel hängen schief daran. Fenster und Heizungskörper können vom Anblick her durchaus noch „Made in DDR“ sein. Der sparsamen Ausstattung mit Steckdosen wird mit Verteilerdosen entgegengewirkt. Insgesamt wirkt das Zimmer sehr lieblos und spartanisch. Das Bad besteht aus einem kleinen Raum mit Waschbecken und einem weiteren mit Badewanne und Toilette. Ablagemöglichkeiten gibt es außer dem Waschtisch nicht. An der Badewanne befindet sich ein Duschvorhang, dessen Benutzung in Gedanken schon Schauer über den Rücken laufen lässt. Immerhin gibt es (wenn auch langsames) W-LAN ohne zusätzliche Gebühr. Plattenbauüblich ist eine Geräuschdämmung so gut wie nicht vorhanden. Man hat das Gefühl, dass die Hotelgäste, die über die langen Flure laufen, durchs Zimmer trampeln. Gleiches gilt für die Geräusche aus dem darüber liegenden Zimmer. Das Hotel bietet eine Halbpension an. Für die Mahlzeiten stehen 2 große und wenig gemütliche Säle zur Verfügung. Das Ambiente erinnert an eine Essenversorgung in Großkantinen. Für das Abendessen muss man sich schon im Vorfeld bei der Buchung für eine der 2 Essenzeiten entscheiden, entweder von 18 – 19 Uhr oder von 19:30 – 20:30 Uhr. Bereits 15 Minuten vor Öffnung stehen lange Schlangen vor den Sälen. Das Buffetangebot zum Abendessen ist unerwartet vielfältig und qualitativ ausreichend, die Anrichtung geschmackvoll. In einem Saal wird auch ein extra Buffet für Kinder angeboten. Getränke sind im Preis nicht enthalten und werden von Kellnern am Tisch serviert. Auch hier muss man bereits die Rechnung im Vorfeld zahlen, wohlgemerkt bereits bei der Bestellung, nicht beim Servieren. Auf Nachfrage kam auch hier die bereits bekannte Antwort: „…man hätte schlechte Erfahrungen gemacht…“. Wer es individueller und vor allem niveauvoller mag, kann für einen Aufpreis das Panoramarestaurant in der 12. Etage nutzen und dort a la carte essen (Anrechnung von 10 € aus der Halbpension) oder zwischen einem 2- oder 3-Gang Menü wählen (Aufpreis 12,50 bzw. 17,90 €). Das Panoramarestaurant hat täglich von 12 bis 22 Uhr geöffnet und bietet in einem sehr schönen Ambiente und mit fantastischem Ausblick neben Abendessen auch eine Kaffeetafel. Das Restaurant wirkt im Verhältnis zum übrigen Hotel und den Halbpensionsrestaurants positiv deplatziert. Auch das Frühstück wird in Buffetform in beiden Sälen angeboten. Die Auswahl ist ausreichend, die Qualität lässt allerdings zu wünschen übrig. Wurst und Käse kommen aus der Verpackung, die Auswahl aus dem unteren Preissegment (Lyoner, Salami, Jagdwurst, Leberkäse). Schinken war einmal kurz in Form von Kochschinken gesichtet, allerdings auf Grund großer Nachfrage sofort wieder verschwunden. Die Konsistenz und der Geschmack des Rühreies lässt auf Flüssigei aus dem Tetrapack schließen, das erklärt dann auch, warum nur für die Zuzahlung von 2 € ein „richtiges“ Rührei zu haben ist. Marmeladen, Nussaufstrich (Aldi) und Honig sind direkt aus den Gläsern mit einem Löffel zu nehmen. Verpackungsmülltechnisch sicher lobenswert, aus hygienischer Sicht und vom Anblick her unappetitlich. Im Hotel gibt es neben einer Bar mit Lounge, einem Indoorschwimmbad, Sauna, Fitnessraum, Wellnessbereich, Kino, Shop, verschiedene Getränke- und Snackautomaten sowie umfangreiche Indoorspielmöglichkeiten für Kinder. Der Außenbereich ist großzügig gestaltet. Spielplatz, Minigolfanlage, Fußball- und Beachplatz, Bogenschießen, Biergarten und ein hoteleigener Strand mit Strandbar am nahegelegenen See punkten positiv. Allerdings muss erwähnt werden, dass verschiedene Anlagen und Angebote auch für Hotelgäste nur mit Zuzahlung genutzt werden können. Barbetrieb im Hotel gibt es erst nach 17 Uhr. Tagsüber fehlt die Möglichkeit, den großzügigen offenen Barbereich zum gemütlichen Aufenthalt mit zumindest Getränkeservice zu nutzen. Das Hotel bietet für seine Gäste tagsüber und abends unterschiedliche Unterhaltungsprogramme an - Ausflüge, Aktivteam, Animation etc. Die erlebten Abendanimationen waren eher lieblos und unprofessionell. Da die sehr lauten Abendanimationen im offenen Barbereich stattfanden, war eine alternative Ruhezone mit Getränkeservice nicht gegeben. Das Hotel liegt etwa 3 km außerhalb des Stadtzentrums von Templin. Die Kurkarte ermöglicht die kostenlose Nutzung eines halbstündig verkehrenden Linienbusses zwischen Hotel und Stadtzentrum. Auf Grund der Größe des Hotels (über 400 Zimmer) ist jeglicher Service auf Massenabfertigung ausgerichtet. Die Klassifikation ist mit 3 Sternen Superior angegeben, gilt über die Kategorien Tourist und Standard hinaus also als Komforthotel mit Tendenz zum vierten Stern (First Class), wohlgemerkt nach deutscher Klassifizierung. Wer sich die Anforderungen für diese Klassifikation anschaut, merkt sofort, dass weder die Zimmer, noch die gastronomische Versorgung dem gerecht werden. In Teilbereichen ist sogar eine Zwei-Sterne-Klassifikation (Standard) anzuzweifeln. Als positiver Aspekt ist neben der landschaftlich sehr schönen Lage nur das meist sehr freundliche, teilweise auch in Ausbildung befindliche, Personal am Tresen und vor allem im Panoramarestaurant in Erinnerung geblieben. Beim Frühstück hingegen muss man auch schon einmal frischem Besteck oder den nicht gerade sehr hygienisch anmutenden Plastik-Kannen mit Kaffee hinterher rennen und trifft dabei nicht nur auf gut gelauntes Personal. In den Halbpensionsrestaurants sind auch sehr junge ausländische Servicekräfte anzutreffen, die sprachliche Verständigungsprobleme hatten. Wer einmal erleben möchte, wie sich ein FDGB-Ferienheimurlaub vor mehr als 25 Jahren anfühlt, der ist hier genau richtig, sollte jedoch fairerweise auf Preissonderaktionen achten, um nur das zu bezahlen, was auch geboten wird. Wer einen erholsamen, Preis und Klassifikation angemessenen Urlaub in der Schorfheide sucht, ist hier definitiv falsch.


Zimmer
  • Eher schlecht
    • Zimmergröße
      Schlecht
    • Sauberkeit
      Eher gut
    • Ausstattung des Zimmers
      Schlecht

    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
    • Atmosphäre & Einrichtung
      Sehr schlecht
    • Sauberkeit im Restaurant & am Tisch
      Schlecht
    • Essensauswahl
      Eher gut
    • Geschmack
      Eher schlecht

    Service
  • Eher gut
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Eher schlecht
    • Rezeption, Check-in & Check-out
      Gut

    Familien
    • Familienfreundlichkeit
      Eher gut

    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
    • Einkaufsmöglichkeiten in Umgebung
      Sehr schlecht
    • Restaurants & Bars in der Nähe
      Sehr schlecht

    Aktivitäten
  • Gut
    • Freizeitangebot
      Gut

    Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Verkehrsanbindung
    • Lage für Sehenswürdigkeiten
      Gut

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:3-5 Tage im August 2014
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Eva & Matthias
    Alter:46-50
    Bewertungen:2
    Kommentar des Hoteliers

    Sehr geehrte Eva, Sehr geehrter Matthias, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, über Ihren Aufenthalt im AHORN Seehotel Templin so ausführlich zu berichten. Es tut mir sehr leid, dass Ihr Aufenthalt nicht voll Ihren Vorstellungen entsprochen hat und Sie Ihren Urlaub nicht rundum genießen konnten. Für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen wir uns in aller Form. Wir bedanken uns für Ihre konstruktiven Anmerkungen. Es ist sehr wichtig für uns zu wissen, welche Punkte wir aus Sicht des Gastes optimieren sollten. Gerne möchten wir uns mit Ihnen persönlich in Verbindung setzen. Sollten Sie dies befürworten, bitten wir Sie, uns unter bewertung.templin@ahorn-hotels.de Ihre Kontaktdaten mitzuteilen. Mit freundlichen Grüßen Karola Hübsch Hotelleitung AHORN Seehotel Templin

    Offizielle Hotel Homepage