- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel hat 48 Zimmer auf vier Etagen (Aufzug vorhanden). Architektonisch sicher keine Meisterleistung, jedoch relativ "nett" anzusehen (trotz des blauen Anstriches und des am obersten Stockwerk prangernden, seltsamen Namen "Daisy" - weitere Bezüge zu Moshammers Töle oder etwaigen Comicfiguren finden sich jedoch im Hotel selbst nicht ;-)) Die Anlage fügt sich gut in die (ebenfalls aus kleinstöckigen Wohnhäusern bestehenden) Umgebung ein. Allerdings ist dazu zu sagen, dass sämtliche Gebäude in der Umgebung "Retortenbauten" sind, d.h. mediterranes Flair oder architektonische Beschaulichkeit sollte man nicht erwarten. Die Hotel"anlage" besteht aus dem Hotelgebäude mit freundlich eingerichteter Rezeption und einer kleinen Außenanlage mit Mini-Pool, Bar und Sitzgelegenheiten, insgesamt ist alles gut gepflegt. Der Großteil des Bodens ist gefliest, sodass man teilweise aufpassen muss, dass man nicht ausrutscht, ein (evtl. für Rentner und kleine Kinder hilfreiches) Geländer gibt es an der kleinen (Abwärts-)Treppe zur Rezeption nicht. Das Preis-/Leistungsverhältnis war ablolut o.k. (Halbpension), als Nebenkosten ergaben sich ein Safe für 14,- € pro Woche. Getränke aus der Zimmereigenen Minibar kosteten 1,- (kleine Flasche) für Nichtalkoholisches (Es gab auch Bier in der Minibar, den Preis weiß ich nicht). Die Gästestruktur jagte mir z.T. einen echten Schauer über den Rücken (wie der Großteil der Touristen in Side). 100% Deutsche, die so ziemlich jedes negative Vorurteil von deutschen Pauschaltouristen im Ausland bestätigen und sich mit lauter, verrauchter Stimme, Bierbauch und unpassend-prolligem Gehabe präsentierten. Horror!! Einige wenige "verirrte", resp. kulturinteressierte und nette sehr junge Pärchen gab es glücklicherweise dennoch. Die Reiseleitung zwingt jeden Besucher zu einer Verkaufsveranstaltung, die unter dem Vorwand der Prüfung der Rückflugtickets stattfindet. Letzteres wird erst am Schluss dieser ca. 30 Min. Veranstaltung erledigt. Es wird versucht, verschiedene Ausflüge zu verkaufen, die man jedoch außerhalb des Hotels deutlich billiger bekommt. Tipp: Direkt rechts um die Ecke vom Hotel an der Straße gibt es ein kleines Büro, wo man von zwei sehr freundlichen, unaufdringlichen Reiseleitern (deutschsprachig) sehr günstig Ausflüge etc. buchen kann. In Side sucht man verzweifelt etwas Türkisches. "Man spricht deutsch", ist 100% auf den deutschen Pauschal-Touri eingestellt. (Deutsche Beschilderungen überall, deutscher Schlager im Café - kein Witz!, deutsches Essen, deutsches Bier...). Wem das gefällt, der ist hier genau richtig. Landesinteressierte müssen zum Bummeln in andere Städte und zu anderen Stränden ausweichen, der Touristen-Boom ist aber überall präsent (mal mehr mal etwas weniger). WICHTIG! (Alleinreisende) Frauen sind Freiwild! JEDER türkische Mann (Gastronomen an erster Stelle, aber auch Taxifahrer u.ä.) ist auf impertinentem Anbagger-Kurs. Da kennen die gar keine Schmerzgrenze. Nach dem Motto: "Wenn man 100 anbaggert, sagt eine 'ja'" (die Rechnung scheint aufzugehen) - darauf muss man sich einstellen. Das Ganze hatte für mich schließlich nur noch comedyhafte Züge. KLARE Abgrenzung (kein offenes Anlächeln, kein langer Augenkontakt, keine freizügige Kleidung, KLARES "Nein" bei Einladungen, bzw. vermeintlichem Gefallen) ist ein MUSS, wenn man nicht übermäßig belästigt werden will. Höfliche Zurückweisungen bringen gar nichts. Außerdem: Selbstverständlich ist man schon lange verheiratet und hat mindestens drei Kinder. Ansonsten kommt man aus Finnland o.ä. und spricht leider überhaupt kein Englisch; oder man ignoriert die Anmachen einfach (auf Beleidigungen muss man sich dann allerdings einstellen), oder Walkman aufsetzen. Wenn man also ein paar Abwehrstrategien und Ausweichmöglichkeiten entwickelt hat, kann man das wirklich herrliche Meer, die Luft und Sonne durchaus genießen.
Die Zimmer sind neu (Juli 2004), hell, ausreichend groß, freundlich eingerichtet (mit Teppichboden), mit Balkon, Minibar, Fön, Telefon, Klimaanlage, Fernseher (u.a. deutsche Programme - wer's braucht...). Das Bad ist ordentlich, mit Badewanne. Seife zum Händewaschen fehlte. Die Betten sind bequem, harte Matratzen, ich habe wunderbar darauf geschlafen. Es gibt zahlreiche Ablage- und Aufbewahrungsmöglichkeiten im Zimmer. Ausreichend Kleiderbügel im Schrank. Was fehlt, sind Kleiderhaken. Das Hotel liegt nahe einer gut befahrenen Straße. Ich hatte ein Zimmer (402) in diese Richtung und fand es eindeutig zu laut. Außerdem störend: Hellhörigkeit der Zimmer, Zeitweiliges Brummen des Notstromaggregators direkt vor dem Hotel, Brummen des Aufzuges. Da ich mich eh nur zum Schlafen im Hotel aufgehalten habe, hat mich das nicht großartig gestört. => Ohropax rein und alles ist prima :-)
Es gibt ein "Restaurant" und eine kleine Außenbar. Der Speiseraum ist furchtbar grell beleuchtet und sehr einfach eingerichtet. An der Wand hängen Bilder wie bei Oppa im Wohnzimmer (Alpenidylle) - oh je... Eine Trennung zwischen Rauchern und Nichtrauchern gibt es nicht. Ich habe nur einmal (an meinem Anreisetag) innen gefrühstückt und bin ansonsten zum Essen auf die Terasse ausgewichen, was deutlich schöner ist. Die Sauberkeit der Tischdecken ließ teilweise sehr zu Wünschen übrig. Ansonsten waren Geschirr und Besteck sauber. Das Essen ist für drei Sterne o.k., man wird satt. Frühstück ist einfach: Helles Brot, brötchenähnliches Gebäck, Marmelade (2 Sorten), Honig, Schoko-Müsli, stark gesüßter Joghurt, Tomaten, Gurken, Oliven, Käse (Feta und eine Art Gouda), Wurst. Kaffe und Tee. Zwei Säfte, die man nicht trinken kann, weil viel zu süß. Die Qualität der Vorspeisen beim Abendessen war sehr durchschnittlich (wiederholt recycelt, keine Abwechselung), insbes. was Salate angeht kenne ich deutlich Besseres von der Türkei. Die Qualität der Hauptmahlzeiten war gut und relativ abwechslungsreich (Reis-, Kartoffel- und Nudelgerichte, Gemüse, dass jedoch überwiegend deutsch-sähmig zubereitet wurde. Es gab auch mal Königsberger Klöpse und Kartoffelbrei...au weiha...Also: Wer auf türkisches Essen hofft, ist hier falsch.) Nachspeise immer gleich (türkische Desserts, bescheidene Auswahl an Obst). Frühstück von 7.30 bis 9.30 (glaub ich), Abendessen von 7.30 bis 9.00 Uhr. Getränke müssen extra bezahlt werden (1,- € Nichtalkoholisches).
Lobenswert. Die Managerin macht einen guten Job und steht einem mit Rat und Tat zur Seite. Das Personal spricht perfekt deutsch (außer dem Zimmermädchen, das aber durch non-verbale Freundlichkeit gewinnt). Vereinzelte Anmachungsversuche durch das Personal werden nach klarer Ansage sofort unterlassen. Die Jungs in der Gastronomie arbeiten sehr hart und behalten ihre Freundlichkeit trotz teilweise unmöglichem Verhaltens der Gäste (s.o.) bei. Der Service ist gut, man wird rasch und freundlich bedient. Die Zimmerreinigung war o.k. Aufgeräumt wurde jeden Tag, neue Handtücher gab es immer dann, wenn man das alte auf den Boden legte. Geputzt wurde in der einen Woche, die ich da war, nicht.
Das Hotel liegt durch eine vierspurige Straße von Strand getrennt. Die Straße ist zeitweilig gut befahren, sodass man nicht locker-flockig darüber flanieren kann, sondern aufmerksam sein muss (insbesondere mit Kindern). Die Straße überquert, läuft man einen asphaltierten, teilweise stark abfallenden Weg zum Strand, zurück entsprechend steil aufwärts. Für ältere Leute oder solche mit schlechter Kondition beschwerlich, für durchschnittlich fitte Leute kein Problem. Insgesamt geht man ca. 5 Min. zum Strand. Dieser ist eigentlich traumhaft: breit, sandig, kilometerlang und mit tollem weitem Blick aufs Meer. Die Atmosphäre wird jedoch durch das oben beschriebene Besucherklientel vollkommen zerstört. Es herrscht ein Gewusel und Andrang wie bei einer Völkerwanderung. Aufdringliche Händler (Verkauf von Reisen) beherrschen zudem das Treiben, sodass ein gemütlicher Strandspaziergang eher einem Spießrutenlauf gleichkommt (Tipp: Walkman auf die Ohren und schon ist Ruhe :-). Wen das alles nicht stört, der kann sich bei der "Linda-Bar" kostenlos Liegen und Schirm nehmen. (Ich bin zu etwas weniger frequentierten Stränden ausgewichen, sodass ich z.B. über die Wasserqualität nichts sagen kann.) Der Strand ist sauber und gepflegt. Einkaufsmöglichkeiten gibt es bis zum Erbrechen. Klamotten (Fake-Markenkleidung), Taschen, Schuhe, Schmuck etc. Alles was das Touri-Herz begehrt. Nur nichts wirklich Türkisches. Die nächsten Ortschaften sind Side (östlich vom Hotel, knapp 5 Minuten mit dem Dolmusch, oder [wenn man sich an den Spießrutenlauf gewöhnt hat] zu Fuß am Strand entlang) und Kumköy (westlich, auch nur wenige Minuten mit dem Dolmusch). Eine Fahrt kostet mit dem Dolmusch jeweils 1 €. Side hat sehenswerte antike Stätten, ist ansonsten, wie gesagt, ein einziger künstlicher, seelenloser Retorten-Verkaufsort. Gleiches gilt für Kumköy. Ein bißchen türkischer und netter geht es in Manavgat zu (ca. 10 Minuten mit dem Dolmusch). (Die Dolmusche fahren übrigens dirket vor dem Hotel ab - einfach warten und Hand raushalten, wenn einer komt. Man kommt problemlos überall hin.) Der Transfer zum Flugahfen dauert knapp eine Stunde.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool ist superklein und nicht besonders einladend. Animation und Sportangebote gab es im Hotel (glücklicherweise) nicht. Dafür kann man sich am Strand austoben (Bananenbooten, Parasailing, Jetski etc.). Am Strand kann man prima (ganz früh morgens oder abends, also vor/nach der Völkerwanderung) endlos lange joggen. Es gibt ein Hamam, das unabhängig von dem Hotel geführt wird. (=> ACHTUNG! Frauen sollten sich generell NUR von einer Frau massieren lassen! Keinenfalls von einem Mann! Sexuelle Übergriffe sind in solchen Hamams leider keine Seltenheit!) Internetzugang findet man ein ein Stück weiter Richtung Side. Disco und diverse stillose Bars ca. 5 Minuten entfernt (z.B. Richtung Kumköy). In Side versteckt sich die ein oder andere nette Bar am Strand.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Daniela |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |