Aldiana Club Rocca Nettuno Calabria

Während meines 1-wöchigen Aufenthalts habe ich viele schöne Momente erlebt und durchaus auch eine gute Zeit verbracht. Dazu haben u.a. das überwiegend gute Wetter, freundliche Mitarbeiter - insbesondere Momo, Carlos, aber auch viele italienische Service-Mitarbeiter - beigetragen. Zudem ist die überragend schöne Lage der Anlage (dazu zählen auch die wunderbare Außenterasse des Restaurants, die Beachbar und der bequeme Aufzug zum Strand!) und ihr gepflegter Zustand positiv zu erwähnen. Wenn man jedoch, wie ich, andere Aldiana-Clubs und deren Niveau kennt, kommt man – auch angesichts des Preisniveaus – nicht umhin festzustellen, dass der Club Rocco Nettuno noch in vielerlei Hinsicht Defizite aufweist und deutlich unter dem Standard anderer Clubs liegt.

Ich selbst hatte mit meinem Zimmer Glück und keinen Grund zur Klage (sieht man einmal davon ab, dass die Dusche am ersten Morgen kalt blieb). Bei einem gebuchten „Superiorzimmer mit Gartenblick“ erhielt ich ein schön renoviertes Zimmer - sogar mit teilweisem Meerblick! Die zunächst etwas spärliche Ausstattung mit Kleiderbügeln wurde nach meinem Hinweis sofort verbessert. Allerdings hatten andere Gäste nicht dasselbe Glück. Der Zustand der vielen unrenovierten Zimmer und die Frustrationen der Gäste, die das Pech hatten, darin untergebracht zu sein, war ein ständiges Thema!

Was mir schon unmittelbar nach meiner Ankunft und dem erstmaligen Betreten des Restaurants negativ auffiel, war das Fehlen der die Aldiana (&Robinson)-Club-Urlaube über Jahrzehnte prägenden „Achtertische“. Nachdem ich als Alleinreisender an einem kleineren freien runden Tisch (gedeckt für vier oder fünf Personen) Platz genommen hatte, eilte ein italienischer Kellner herbei, sah mich schräg an, zog einen kleinen 2-Personen-Tisch beiseite und bedeutete mir, dorthin zu wechseln. Ich tat ihm den Gefallen nicht, sondern fragte ihn, ob meine Annahme falsch sei, mich in einem Aldiana-Club zu befinden. Vermutlich hat er die Anspielung nicht verstanden, gab sich aber geschlagen. Die Aufgabe der Achtertische und des damit verbundenen kommunikativen Geistes der Aldiana-Clubs (angeblich wurde oder wird diese Neuerung auch in den anderen Clubs umgesetzt) war ein großes und ständiges Thema unter den Gästen während meines Aufenthaltes. Etwas pathetisch formuliert, verkauft Aldiana damit seine Seele, praktisch gesprochen, gibt man ein Alleinstellungsmerkmal auf, ohne das sich ein Aldiana Club kaum noch von anderen gepflegten All-inclusive-Hotels unterscheidet. Selbst wenn es so sein sollte, dass es Gäste gibt, die im Restaurant nicht mit anderen Gästen an einem Tisch sitzen und sich unterhalten möchten, frage ich mich, warum man nicht beides – also große „offene“ Achtertische und kleinere „private“ Tische – kombinieren kann? Die Tatsache, dass die für Alleinreisende reservierten und zusammegestellten „connect with friends“-Tische von Abend zu Abend länger und von immer mehr Gästen frequentiert wurden, deutet auf alle Fälle auf den nach wie vor bestehenden Bedarf an Gelegenheiten für einen „Urlaub mit und unter Freunden“ hin. Das Essen selbst (Frühstück, Mittag- und Abendessen) war keineswegs schlecht, erschien allerdings bereits innerhalb einer Woche eher eintönig und langweilig und reichte bei Weitem nicht an die Standards anderer Clubs heran. Dafür ein paar Beispiele: - einen sogenannten Gourmet-Teller, wie es sie in anderen Clubs jeden Abend mehrfach gibt, habe ich in der gesamten Woche nur einmal, beim sogenannten Galadinner, erlebt. Die Vorspeisenauswahl war einfallslos, Rindfleisch eine Seltenheit, wenn es überhaupt angeboten wurde. Lediglich das Fischangebot war gut. - die Auswahl an Wurst, Schinken und sogar Käse war beim Frühstück sehr begrenzt, Lachs und anderen Fisch habe ich gar nicht gefunden. Fruchtjoghurt gab es lediglich mit Erdbeergeschmack, frisch zubereiteten Obstkompott welcher Art auch immer gar nicht. - Auf die Frage eines Gastes nach frisch gepresstem Orangensaft antwortete der Clubchef, die entsprechende Maschine sei bestellt. Der verfügbare Orangensaft aus dem Zapfhahn erreichte bei Weitem nicht einmal Aldi-Qualität und schmeckte wie aus dem Chemielabor.

Das Personal im Restaurant und in den Bars war in aller Regel freundlich und zuvorkommend. Warum im Restaurant kein alkoholfreies Bier zur Selbstbedienung angeboten wurde, habe ich nicht verstanden. Statt der bisher in den Aldiana-Clubs angebotenen Flaschentischweine gab es nur noch Wein aus dem Zapfhahn, aber immerhin war er weiterhin trinkbar! Problematisch und nicht ganz fair erschien mir, das bestimmte Cocktails, die noch auf der Website als zum All-inclusive-Angebot gehörig deklariert waren, plötzlich nur noch gegen Bezahlung angeboten wurden. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft an der Rezeption variierte mit den angesprochenen Personen, da ist noch Luft nach oben!

Sehr schöne Lage hoch über dem Meer. Attraktiv ist die Nähe zum Städtchen Tropea, wobei man sich von den zunächst wenig einladenden Eindrücken auf dem Weg dorthin entlang der Straße nicht abschrecken lassen sollte. Der 1-stündige Hintransfer vom Flughafen war ok. Beim Transfer zurück zum Flughafen war der alte und klapprige Bus bereits zu zwei Dritteln mit Gästen aus anderen Hotels gefüllt und schließlich bis auf den letzten Platz besetzt, selbst dort wo einem die Rückenlehne des Vordermannes bis auf die Knie fiel. Die Ankunft am Flughafen kam einem wie eine Erlösung vor!

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Nicht besonders großer, aber schöner Pool. Der sehr kieselige und schräg abfallende Strand ist für Strandspaziergänge bzw -wanderungen ungeeignet. Das Angebot an (allerdings nicht sehr bequemen) Liegen für Aldiana-Gäste am mit dem Aufzug bequem erreichbaren Strand ist gut und ausreichend.