Licht und zunehmend Schatten: Ein eigentlich herrlich gelegenes Hotel mit einer weitläufigen sehr gepflegten artenreichen Anlage und eigenem Sandstrand, der per Lift zu erreichen ist. Wir waren in den letzten 17 Jahren vier Mal dort. Leider hat die bisher sehr gute Qualität bei den Speisen und Getränken, der Animation sowie beim Baulichen über die Jahre nachgelassen.
Hier scheint nur punktuell renoviert zu werden - besonders die Bäder mancher Zimmer sind einfach schon sehr abgenutzt, Stromanschlüsse sind nicht immer da zu finden, wo man sie sich wünscht (z. B. auf beiden! Seiten der Betten), die Bettgrößen passen nicht zu den fest an der Wand verschraubten Nachtkästchen und die Klimaanlagen sind einfach unzeitgemäß laut. Positiv: Die Zimmer sind sehr sauber, die Betten besitzen gute Matrazen und der Handtuchwechsel funktioniert gut.
Eigentlich ein absoluter Pluspunkt und auch ein Grund für viele Stammgäste wieder zu kommen, ist nach wie vor das Antipastibuffet, welches auch nach einer Woche nicht langweilig wird. Auch die immer frischen Pizzen im Strandrestaurant sind absolut top. Die warmen secondi piatti können da nicht immer mithalten - hier kann es durchaus einmal vorkommen, dass man nicht fündig wird, weil der Fisch zu bröckelig, das Fleich zu trocken oder einfach die Art der Zubereitung nicht unbedingt dem persönlichen Geschmack entsprach. Einmal gab es Cordon-bleu aus Pressfleisch - ein absolutes No-Go! Vor Jahren hat man dann den Grillbereich draußen erweitert - der wäre auch hinsichtlich der Speisen, die dort vorgehalten werden, ein echter Gewinn - super Fisch und Calamarivariationen, wenn der Grillverantwortliche sein Handwerk verstehen würde: der Grillrost ist dermaßen verdreckt bzw. verkohlt, dass die Grillmarks zwar nett aussehen, den Speisen aber einen üblen verbrannten Geschmack einimpfen. Zudem wird ausschließlich mit Salz auf eine recht willkürliche Art gewürzt, sodass man hier je nach Zufall auf Fades oder auch Versalzenes gefasst sein muss. Toll ist das viele frische Obst. Da fällt es einem auch leichter auf den ganzen billigen Süßkram - Törtchen und Cremes aus der Tüte - zu verzichten. Auch hier wird wie bei den regionalen Getränken am falschen Ort gespart. Waren hier früher noch recht wertige Produkte dabei, so sind die meisten Alkoholika im Grunde ungenießbar (deswegen werden sie ja auch gerne mit irgendwelchen Limos gemischt getrunken) , der Wein nach einer Woche auch nicht mehr attraktiv. Einzig die Biere sind wirklich gut - aber fahre ich als Bayer deswegen nach Italien? Insgesamt muss man feststellen, hat das Management in den letzten Jahren zu wenig auf die Ernährungstrends der Mitteleuropäer geachtet: mehr Vollkorn (nicht eingeschweißt), mehr Fruchtsäfte (nicht -nektare) statt Limos, mehr nichtfleischliche Produkte. Da passen die allmorgendlichen Berge an billigem labbrigen Speck und das Convenience-Rührei aus dem Kanister einfach nicht mehr ins Bild.
Auch in diesem Bereich hat die Qualität etwas nachgelassen. Insgesamt ist sie sehr unterschiedlich verteilt: im Rezeptionsbereich ist alles perfekt, die Zimmermädchen sind ebenfalls freundlich und hilfsbereit. Im Restaurantbetrieb ist es dagegen sehr gemischt - auch mir wurde wie einem anderen Gast, der dies hier schilderte, das Spiegelei nicht nur einmal als Haufen auf den Teller geklatscht, weil sich der Mitarbeiter gerade mit seinem Nachbarn hinter der Theke unterhalten musste. Auch das Abräumen des Geschirrs läuft mal besser oder auch manchmal gar nicht.
An sich perfekt auf dem Kliff südwestlich von Tropea gelegen - nur dass mittlerweile durch eine Freiluftdisko am Fuße desselben der nächtliche Erholungseffekt mehrmals wöchentlich bis 3 Uhr morgens gestört wird. Gerade die teureren Zimmer mit Meerblick "profitieren" von dem Gewummere des Club-Sounds und Gegröle der Discogäste, das auch nach Ende der Musik gerne noch auf dem Parkplatz bis in die Morgendämmerung andauern kann.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Hier muss ich vorausschicken, dass ich noch nie ein Freund der typischen Club-Animation war: ich kann mich selbst beschäftigen und nutze die Sportinfrastruktur gern in Ruhe. Die Animateure geben sich viel Mühe, auch wenn dies aus unterschiedlichen Gründen nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Beach-Volleyball und Darts sind ok, die Aquagymnastik wurde von Julia toll und motivierend vorgetragen - nur leider im dreifach überhöhten Tempo für die Gäste, die das Ganze im Wasser! nachhoppeln mussten. Auch das Yoga wäre Dank der engagierten Leiterin und dem schönen Ambiente an sich gelungen, würde der allmittägliche "Labranda-Corporate-Identity-Dance" vom Poolbereich nicht mitten in die Entspannungsphase hineinplatzen. Apropos was soll der Schmarrn, bitte? Bei den Shows können die Tanz- und Akrobatikvorführungen wirklich begeistern - der Comedybereich ist eher peinlich. Das abendliche Unterhaltungsprogramm im Bar-Poolbereich ist deutlich schlechter geworden - wo noch vor vier Jahren zwischendurch ein scheinbar freischaffender Klavierspieler qualitativ hochwertig für Hintergrundmusik gesorgt hat, arbeitet sich ein hauseigener Entertainer mit kunterbunten Playlisten, Keyboard- und Gesangsversuchen sowie einer Geige ab. Nicht schön oder gekonnt, dafür aber immer laut. Nicht jeder steht allabendlich auf das selbe Discogedröhn, das jede Unterhaltung zu einem Sich-Gegenseitig-Anschreien mutieren lässt. Leider findet die Festivität immer im Zentralbereich statt, sodass es keine attraktiven Ausweichmöglichkeiten gibt. Ach ja, der einsame Shisha-Befüller hätte sich vielleicht auf Gesellschaft gefreut. Erwähnenswert erscheint noch der allwöchentliche Festabend: hier wird das Personal vorgestellt und ausgiebig wie Prommis beklatscht. Als Dankeschön für die Ovationen bekommen die Gäste eine dreistöckige Papptorte zu Bewundern und süße Häppchen derselben Qualität wie schon am Nachtischbuffet.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Familie |
| Dauer: | 2 Wochen im September 2017 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Chris |
| Alter: | 46-50 |
| Bewertungen: | 2 |
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