- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Beim Hotel Barlovento handelt es sich um ein mittelgroßes Hotel, welches sich über 3 Stockwerke über mehrere Gebäudekomplexe erstreckt. Hier und da findet man ein paar Risse im Putz, manchmal bröckelt die Fassade etwas, aber dies stört den im Allgemeinen sehr guten Eindruck nicht weiter. Kurz um die kleinen Schönheitsfehler fallen einem kaum auf wenn man nicht gerade danach sucht oder auf diese hingewiesen wird. Das Hotel ist schon ein bisschen älter, die Sauberkeit ist jedoch vorbildlich. Das Gelände ist liebevoll gestaltet, es liegt kein Müll herum und man fühlt sich so wohl, dass man getrost barfuß laufen kann. Wir hatten 9 Tage gebucht für 1898 € all inklusive. Wi-Fi ist leider nicht umsonst und kann zum sehr happigen Preis von immerhin 20€/7Tage dazu gebucht werden, ich empfinde dies jedoch nicht als Mangel, da ich der Meinung bin, dass man im Urlaub auch mal auf das Internet verzichten kann. Verreist waren wir Mitte September, fast alle Gäste im Hotel waren Deutsche, einige Familien und viele Paare im Altersbereich von 50-60 Jahren, Mitt-20er bilden hier eine Minderheit. Bei diesem Hotel habe ich wirklich lange mit mir gerungen ob ich es nun weiterempfehlen würde oder nicht. Die Sauberkeit ist erstklassig, der Service hervorragend und das Essen sehr gut. Jedoch ist und bleibt der Sommerurlaub für mich ein Badeurlaub und genau diesem Punkt weist das Hotel leider erhebliche Mängel auf. Der Strand ist eine Zumutung, der Platz am Pool zu gering und wird weiter durch das rücksichtlose Verhalten vieler Gäste geschmälert, deswegen bin ich zu dem Schluss gekommen; nein ich würde das Hotel nicht weiterempfehlen, da ich es selbst auch nicht noch einmal buchen möchte. In meinem Sommerurlaub möchte ich entspannt ausschlafen, anstatt mich im Morgengrauen aus dem Bett zu quälen um einen Liegeplatz zu ergattern. Ich möchte auch erst um 9 Uhr zum Pool kommen können ohne mir Wortgefechte darüber liefern zu müssen ob ich oder ein lebloses Handtuch einen größeren Anspruch auf einen Liegeplatz besitzen. Ich möchte ans Meer und unbeschwert durchs Wasser streifen können ohne Angst haben zu müssen mir die Füße aufzuschneiden. Ich sehe ein, dass man bezüglich des Strands wahrscheinlich aus der Sicht des Hotels nichts verbessern kann da es sich hierbei wie gesagt um keinen Hotel eigenen Strand handelt. Bezüglich der Liegensituation am Pool könnte das Hotel jedoch sehr wohl aktiv werden und seinen Gästen eine ganze Menge Stress ersparen; mehr Liegen keine Reservierungen mehr und alles wäre wunderbar, wirklich schade.
Das Zimmer war schön und sauber. Besonders das Badezimmer hat mir sehr gut gefallen, es verfügt über eine wunderschöne sehr geräumige Dusche, die man am liebsten gar nicht mehr verlassen möchte. Eine Fernbedienung für den Fernseher erhält man an der Rezeption gegen eine 5€ Kaution. Leider gibt es auch hier einen großen Kritikpunkt; das Zimmer verfügt über keine Klimaanlage, nachts ist es draußen zu laut um das Fenster offen zu lassen und so wacht man jeden Morgen nass geschwitzt auf.
Zu jeder Mahlzeit werden mindestens 12 warme Speisen plus 2 Speisen von live Cooking Stationen angeboten. Zusätzlich gibt es ein reichhaltiges Obst und Salatbuffet, Käse und Wurstplatten, eine Brotauswahl, diverse spanische Spezialitäten, ein Desertbuffet und eine Station welche mit 4 Eissorten und diversen Leckereien zur Garnierung bestückt ist. Es gibt Original Coca Cola, Sprite, Fanta und Bier zum selbstzapfen. Bezüglich der Gastronomie gibt es einen wesentlichen Kritikpunkt; Wasser bekommt man entweder aus dem Saftautomaten – hier schmeckt es ein wenig schal oder aus dem Soft-Drink-Automaten – hier schmeckt es nach Sprit. In der Tat ist es so, dass kein eigener Wasserautomat existiert, stattdessen findet man auf der Taste für Sprite einen kleinen Knopf mit der Aufschrift „Soda“. Das Wasser kommt also aus derselben Dosierdrüse wie die Sprit und man schmeckt es, manchmal mehr manchmal weniger. Auch gibt es für die Nacht leider keine kleinen Wasserflaschen oder ähnliches, stattdessen muss man sich das nach Sprite schmeckende Wasser auf Vorrat abzapfen. Nach 2 Tagen konnte ich keinen einzigen weiteren Becher Sprite-Wasser trinken und habe im Supermarkt um die Ecke für 6€ 12 x 0.5L Wasserflaschen erworben. Ich fand es ein wenig Schade, dass es im Hotel keine Wasserflaschen gab die man sich hätte mit aufs Zimmer nehmen können, da dies in vielen anderen all-inclusive Betrieben inzwischen Standard ist. Mittags werden am Pool Kaffee und Kuchen angeboten, leider kann der hier angebotene Kuchen von der Qualität nicht mit dem Rest der Speisen mithalten und fällt somit zwischen den anderen sehr leckeren Desserts negativ auf. Der Kuchen der an der Poolbar gereicht wird schmeckt nach so wenig, dass ich mir nicht darüber klar werden konnte, um was für einen Kuchen es sich handelt. Die Wesentlichen Zutaten scheinen Butter und Zucker zu sein.
Der Service war kurz und knapp vom Barkeeper über den Securitymann bis zu den Servicekräften im Restaurant hervorragend. Das gesamte Personal ist sehr freundlich, zuvorkommend, gut drauf und gibt einem rundherum das Gefühl willkommen zu sein. Die Rezeption ist 24h mit deutschsprachigem Personal besetzt, die Servicekräfte im Restaurant grüßen höflich und machen ihre Arbeit schnell und gewissenhaft. Namentlich möchte ich vor allem Vanessa loben, die sich durch ihr strahlendes Gemüt besonders hervorgetan hat. Ich war wirklich nur selten in einem Hotel mit so freundlichem Service einfach toll!
Der Transfer vom Flughafen zum Hotel dauert gute 90 Minuten, auf dieser Reise gibt es leider nicht viel zu sehen, da die Flora und Fauna aus Meer, Steinen, Gestrüpp, Ziegen und noch mehr Steinen besteht. Wenn man das Hotel zur rechten Hand verlässt, die Straße bis zur Kreuzung hinaufläuft und dann links abbiegt findet man nach 5 Gehminuten Geschäfte für Badezubehör, eine Apotheke und einen kleinen Supermarkt. Die Inhaber der meisten Geschäfte können ein paar Wörter Deutsch und sind sehr erfreut wenn man dennoch versucht Spanisch mit Ihnen zu sprechen. Ich fand die Beratung in den Geschäften nett und zuvorkommend. Gegenüber von der Apotheke findet man des Weiteren ein Internetcafé und ein paar kleine Bars. Das Hotel liegt unmittelbar am Strand, hierbei handelt es sich nicht um einen Hotelstrand, sondern vielmehr Eigentum der Gemeinde. Zwei Liegen und einen Sonnenschirm kann man hier für den horrenden Preis von 12€ pro Tag mieten. Dieses Geschäft lohnt sich meiner Meinung nach leider nicht – salopp gesagt; der Strand ist leider für den Eimer. Zwar findet man den versprochenen feinen Sandstrand vor, jedoch nur für ungefähr 20 Meter. Der Weg zum Wasser liegt voll mit schwarzen, glühend heißen, locker aufeinander gestapelten Steinen, welche nachgeben und wegrutschten während man sich den Weg gen Wasser bahnt. Am Wasser angekommen musste ich feststellen, dass im Wasser ebenfalls einige zum Teil spitze Steine aber vor allem ein 2 Meter lange dicker Algenteppich zu finden ist – es bietet sich einem insgesamt ein eher unbehagliches Bild. Da ich im Vorfeld gelesen hatte, dass man „problemlos“ zum schöneren Strand nach rechts wandern kann machten wir uns auf die Suche nach diesem vermeintlich nicht weit entfernten, besseren Strand. Die Odyssee führt über 200 Meter unwegsame Felsen, die weder eben sind noch besonders viel Halt bieten. Hier kann man sich an scharfen Felskanten schnell mal den Fuß aufschneiden, daher empfehle ich; den Weg auf keinen Fall Barfuß antreten, Kinder auf die Schultern nehmen. Als wir den angepriesenen Strand erreicht hatten mussten wir leider feststellen, dass uns auch hier ein dicker Algenteppich und sehr viele spitze Steine erwarteten. Um tatsächlich schönen Sand zu finden muss man gute weitere 600 Meter laufen. Der Strand war für mich insgesamt eine herbe Enttäuschung, vor allem da Fuerteventura ja eigentlich für seine sehr schönen Strände bekannt ist.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Im Hotel ist ein gut ausgestattetes Fitnessstudio und ein kleiner aber feiner Spabereich zu finden. Der Spabereich ist sehr gepflegt, schön gestaltet und lädt zum Entspannen ein –zu dem ist er nur selten stark besucht. Es gibt ein kleines Spielzimmern in dem man neben diversen Automaten gegen Gebühr (1€/Spiel) Billard spielen kann. Außerdem gibt es neben der Animation Tennis und Minigolf zur Unterhaltung. Aufgrund der weiter oben beschriebenen Strandsituation fassten wir den Entschluss für den Rest des Urlaubs auf den Pool auszuweichen, was zunächst einmal einfacher klingt als es tatsächlich ist, denn das „Liegenreservieren“ hat hier – trotz ausdrücklichem Verbot von Seiten des Hotels- Hochkonjunktur. Anstatt sein Handtuch morgens stillschweigend abzulegen und sich für sein Verhalten zu schämen, waren hier ganz im Gegenteil viele Gäste regelrecht stolz auf ihre Leistung. Ungefragt erzählen sie einem stolz wie sie um 7:30 aufgestanden sind um mehrere Liegen mit ihren Handtüchern zu blockieren. Um ca. 8 Uhr jeden Morgen sind alle Liegen am und um den Pool herum mit Handtüchern belegt. Der Pool ist für die Größe des Hotels schlichtweg zu klein und die Liegen sind zu wenige, diese Situation wird dadurch verschärft, dass die Urlauber bereits im Morgengrauen wie aggressive Seemöwen um jeden Liegeplatz kämpfen. Die Handtücher anderer Gäste werden weggenommen, ganze Liegen werden versteckt und am Mittag wird man regelmäßig Zeuge wortreicher Auseinandersetzungen darüber wer hier welche Liege zuerst belegt hat. Die Krönung hieran ist; auch wenn einem das Ganze zu wider ist muss man, nach wenigen Tagen einsehen, dass wenn man eine Liege am Pool haben möchte das Reservierungsspiel mitspielen muss. So musste ich jeden Tag vor dem Frühstück zum Pool laufen um zwei Liegen zu reservieren nur um dann voller Wut zu beobachten, dass Liegen bis um 15 Uhr oder sogar 16 Uhr ausschließlich von einem einsamen Handtuch besetzt werden und ihre Besitzer sich erst am Nachmittag bequemen aufzutauchen. Ich habe noch nie in einem Hotel eine so aggressive und extreme Reservierungskultur erlebt, ich fand dies keinesfalls entspannend oder in irgendeiner Form zumutbar. Ich finde, dass Hotel muss hier mehr Verantwortung übernehmen und die Handtücher die bereits im Morgengrauen sämtliche Liegeplätze blockieren einsammeln, anders ist ein entspannter Urlaub nicht möglich.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2015 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Vanessa |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 14 |
Es tut uns sehr leid, dass Ihr Aufenthalt nicht in allen Bereichen Ihren Erwartungen entsprach. Wir sind für jede konstruktive Kritik unserer Gäste dankbar. Sie gibt uns aus Sicht der Reisenden Hinweise, wo Verbesserungen anzustreben sind. Vielen Dank für diese überaus umfangreiche Bewertung. Wir werden den von Ihnen erwähnten Kritikpunkten selbstverständlich nachgehen um bestmögliche Serviceoptimierungen vorzunehmen. In der Hoffnung,dass Sie uns in Zukunft wieder einmal die Gelegenheit geben werden, Sie von unseren allsun Hotels zu überzeugen, verbleiben wir Mit freundlichen Grüssen Die Direktion des allsun Hotels Barlovento