Oberhalb der gleichnamigen Badebucht Playa de Esquinzo liegt das weitläufige 4-Sterne Hotel mit seinen Haupt- und Nebengebäuden. Auf den verschiedenen Ebenen des Hotelgeländes verteilen sich Sonnenterrassen, Bars und Pools innerhalb einer gepflegten Gartenanlage. Als ehemaliges „Maritim“-Hotel wird zwar – bewußt oder unbewußt - ein gewisser Qualitätsstandard suggeriert, der sich aber unter der „allsun“ Flagge von alltours leider (noch) nicht bestätigt. Der Baustil des Hauses ist grundsätzlich modern, dem Alter des Hauses entsprechend gibt es jedoch durchaus Handlungsbedarf für Renovierungen, die wohl nur sukzessiv vorangetrieben werden können. Der Austausch der völlig maroden Sonnenliegen gegen „neue“ Gebrauchte war dabei schon mehr als überfällig. Den notdürftig mit verschiedenen Matten bedeckten Sonnendächern sieht man die überstandenen Inselstürme deutlich an. Auch der verrostete Metallzaun, der die Dachterrasse am Ruhepool umgibt, macht keinen guten Eindruck für das äußere Erscheinungsbild – ein effektiver Windschutz wäre eine wünschenswerte Alternative. Als besonders unangenehm fallen daneben die undichten Fensteranlagen auf, die für nasse und lose Fliesenböden in den Fluren verantwortlich sind und zudem einen penetranten Geruch von Feuchtigkeit verursachen. Außerdem tropft es bei Regenwetter aus manchen Deckenbereichen in die hierfür provisorisch bereit gestellten Eimer. Die Gäste sind überwiegend deutsche Urlauber im Rentenalter, viele davon bereits jahrelange Stammgäste, die in dem Hotel u.a. aufgrund ihres Bekanntheitsgrades und der garantierten Wiedersehensfreude mit anderen unkritischen Wiederholungstätern viele Gründe für ihren Langzeiturlaub finden. Gleichzeitig bilden diese einerseits eine starke Front gegen jedwede Kritik neuer Gäste, andererseits war trotzdem eine wachsende Unzufriedenheit mit der Entwicklung des Hauses über die letzten Jahre festzustellen. So fand auch bspw. das temporäre Abschalten der Klimaanlagen in den Zimmern und der Lobbybar keinen ungeteilten Beifall. Der neue Hoteldirektor war indes sehr präsent und offen für einen konstruktiven Meinungsaustausch und scheint Verbesserungswünsche bzw. Anregungen zur Chefsache machen zu wollen. Zu dieser Einstellung bleibt nur „Guten Erfolg!“ zu wünschen. Wir haben ein preiswertes Hotel gesucht und gefunden. Höhere Ansprüche muss man dabei wohl zwangsläufig zurück stellen. Das Mittelklassehotel bietet alternativ auch Appartments und Suiten, sowie die gerade von Stammgästen bevorzugten DZ auf der westlichen Sonnenseite. Unseren besten Freunden würden wir eine Weiterempfehlung daher nur bedingt aussprechen. Der Klimawandel macht sich in den letzten Jahren auf Fuerte offensichtlich negativ bemerkbar. Gerade in den ersten beiden Monaten des Jahres herrschen neben den starken Winden auch wolkenreiche Tage, bei denen es auch zu längeren Regenfällen kommen kann. Bei ausgedehnte Strandwanderungen sind die Tide-Zeiten zu beachten! Die Benutzung der Straßen oberhalb der Strände macht eher depressiv.
Die Flure zu den Zimmern können u.U. lang werden, vor allem wenn die verschiedenen Etagen nicht direkt über einen Lift erreichbar sind und folglich ein weiteres Umsteigen erforderlich machen. Das gebuchte Doppelzimmer ist geräumig modern und sauber, Flach TV mit den einschlägigen deutschen Programmen, kleiner Kühlschrank, sehr kleiner Balkon mit Blick ins Hinterland und zur Durchgangsstraße – in der gängigen Terminilogie „zur Meerseite gerichtet“, aber faktisch ohne direktem Meerblich. Der damit verbundene Aufpreis stellt sich damit als ungerechtfertigt heraus - ärgerlich, zumal es kaum Zimmer mit noch schlechterer Lage geben kann. Die Böden sind gefliest. Im dreitürigen Kleiderschrank befinden sich ein Mietsafe und ausreichend Kleiderbügel. Allerdings fehlt es im Zimmer grundsätzlich an Schubladen. Das Bad ist ausreichend groß und mit allem Notwendigen ausgestattet: Haartrockner, zusätzliche Steckdosen, Ablagen, etc. – die Armaturen sind sauber, aber alt und sehr schwergängig. Leider hat die Renovierung vor der Installation einer begehbaren Dusche halt gemacht. Das Duschen mußte daher noch über den leidigen Wanneneinstieg erfolgen. Zu allem Übel gibt es in diesen Zimmern noch immer den legendären Duschvorhang, der weder vollständigen Spritzschutz, noch eine angemessen komfortable Bewegungsfreiheit bietet. Da gibt es verdammt nur noch wenige Hotels in dieser Sternekategorie.
Als Verpflegung bietet das Hotel HP und AI, wobei Letzteres vorzugsweise gewählt wird. Hierbei sind nationale Getränke (Softdrinks, Bier, Wein, Sekt) zwischen 10:00 a.m bis 24:00 p.m inkludiert; andere internationale Marken zu einem ermäßigten Preis angeboten. Das Frühstück kann auf der Außenterrasse des Restaurants eingenommen werden. Mittag- und Abendessen werden in Büffetform dargereicht. Die Delphin-Bar auf dem Sonnendeck hält kleine Snacks (Pizza, Wraps, Würstchen, Hamburger, Fritten und Salat) zur Mittagszeit, sowie nachmittags Kaffee und Kuchen bereit. Die breite Auswahl an Wurst, Käse, Joghurt und Marmeladen war sehr gut. Leider suchte man vergeblich nach einer Diät- oder Bio Ecke. Der Kaffee konnte nicht zufrieden stellen. Als Alternative stand jedoch eine Espresso-Kaffemaschine zur Verfügung. Die verwendeten Blech-Kaffekannen hatten ihre besten Tage auch schon hinter sich: völlig verbeult mit losen, wackligen Griffen und unglaublich unansehnlich. Man kann kaum glauben, dass man so etwas noch auf den Tisch stellen kann. Im Wochenrhythmus wurden verschiedene Themenabende angekündigt, wobei jeweils die spanische, italienische, mexikanische oder asiatische Küche im Vordergrund standen. Die AI- Hausweine (Blanco, Rojo, Rosado) waren für unseren Gaumen eher ungenießbar. Mitgefühl für die wenigen HP-Gäste, die zum Dinner dafür noch mit € 8,95 pro halben Liter zur Kasse gebeten werden. Die Büffetauswahl war reichlich aber einfach. Für jeden Geschmack war bestimmt etwas zu finden. Kulinarische Erlebnisse konnten wahrscheinlich in diesem Preissegment objektiv nicht erwartet werden. Trotzdem gab es hier und da einige Überraschungen, die nicht unerwähnt bleiben sollten: Rindercarpaccio in einer vorzüglichen provinzialen Kräuter-Nuss-Marinade, Entrecote, grüner Spargel, Blattspinat …..! Einfach klasse. Daneben konnten auch die Suppenauswahl überzeugen; manche Fleischgerichte wegen ihres hohen Fettanteiles dagegen deutlich weniger. VORSICHT: Die vor dem Braten im Abtauwasser liegenden Makrelen waren dagegen ein absolutes NO GO! Das war zum Verzehr eher nicht geeignet! Überhaupt hatte sich öfters ein übler Fischgeruch schon vor dem Eingang des Restaurants breit gemacht, der wenig Gutes erahnen ließ. Das Ambiente entsprach den Erwartungen eines Büffet Restaurants, ohne jedoch zwangsläufig an eine Kantine zu erinnern.
Rezeption: Freundlicher Begrüßungsempfang mit einem gekühlten Erfrischungsgetränk. Check-in/-out reibungslos. Kurze Wegbeschreibung zum zugewiesenen Doppelzimmer anhand eines Lageplanes nicht für alle Gäste selbsterklärend. Ungewöhnlich aber problemlos die Ausgabe bzw. Wechsel von Badetüchern (gegen Kaution) an der Rezeption. Hilfestellung bei individuellen Anliegen zufriedenstellend - man mußte schon mal insistieren. Auf die sonst üblichen Armbänder wurde verzichtet; stattdessen wurden andersfarbige Zimmerkarten ausgegeben, die (bestenfalls) auf Verlangen vorzuzeigen waren (Anmerkung: diese vermeintliche Einsparung wird leider neutralisiert, wenn meist unkontrolliert hotelfremde Bekannte "zu Besuch" an den Bars und im Restaurant erscheinen!) Restaurant: Ein gut eingespieltes Team sorgt trotz der manchmal hektischen Arbeit mit kleinen komödianten Einlagen für gute Stimmung unter den Gästen. Getränke wurden prompt serviert, benutztes Geschirr so schnell wie eben möglich abgeräumt. Poolbar/Lobby Bar/Dachterrasse: Die unermüdlichen und größtenteils freundlichen Mitarbeiter sind in allen Bar- und Arbeitsbereichen gleichermaßen einsatzbereit und motiviert. Zimmerservice: Die tägliche Reinigung verlief stets gründlich und ohne Beanstandung. Wechsel von Bettwäsche in akzeptabler Frequenz; Hand- und Badetücher nach Bedarf.
Der Strand von Esquinzo ist fußläufig in ca. 10 Minuten leicht zu erreichen. Ein kostenloser Shuttle Bus Service ist alternativ eingerichtet. Taxi-Stand und Bushaltestelle liegen in unmittelbarer Nähe zum Hotel. Der sehr abgelegene Ort Esquinzo bietet außer einem Supermarkt, einem Restaurant sowie einer Apotheke ansonsten kaum etwas Erwähnenswertes. Bei Ebbe kann der nächstgelegene Ort Jandia nach einer guten Stunde Strandwanderung erreicht werden. Eine Strandbar gehört nicht zum Hotel, daher schlagen hier tgl. zusätzliche € 13,50 Kosten für zwei Liegen mit Sonnenschirm zu Buche.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Zu den Neuerungen des Hauses gehören ein moderner Fitnessraum mit großer Panoramascheibe mit Meerblick, sowie ein separater SPA und FKK-Bereich. Der Überlauf Pool auf dem teilweise windgeschützten Sonnendeck erfreut sich großer Beliebtheit. Die modernen Rattanliegen sind entsprechend schnell belegt. Eine Reservierung vor 8:00 a.m wird allerdings vom Soccorista höchst effektiv durch einfaches Entfernen der „Belagerungsgegenstände“ unmöglich gemacht! Zur Nachahmung empfohlen! Leider wurden die bereits oben erwähnten „Schrottliegen“ erst in der zweiten Hälfte unseres Aufenthaltes ausgetauscht. Eine weitere Woche hätte wohl sonst den Orthopäden auf den Plan gerufen! Eine Bepflanzung der ansonsten schmucklosen Terrasse an der Delphin Bar stand noch aus, weil die platzraubenden Pflanztröge noch ausgebessert werden mußten. Die Holzstufen an der Sonnenterrasse, sowie vom Überlauf Pool stellen eine permanente Ausrutschgefahr dar. Stürze sind nicht nur vorprogrammiert, sondern erlebte Realität. Hier könnten zusätzliche Mittelhandläufe auf den Stufen Schlimmeres verhindern. Die Pools wurden ständig während des Badebetriebes vom Rettungsdienst überwacht. Das Unterhaltungsprogramm im Theater wurde vom kleinen Animationsteam arrangiert. Musical (Cats, Mamma Mia), Shows und Oldie Abende wurden mit den zur Verfügung stehenden Mitteln leidenschaftlich und mutig vorgetragen. Musikdarbietungen externer Künstler mit einem breitem Spektrum ihrer Musikauswahl fanden an der Lobbybar ihre dankbaren Zuhörer, die zudem zum Tanzen animiert werden konnten. Spätestens unter den folkloristischen Flamencoklängen weckten die fernöstlichen Deko Elemente in der Lobbybar allerdings einiges Unverständnis.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 2 Wochen im Februar 2016 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Ralf |
| Alter: | 66-70 |
| Bewertungen: | 40 |

