allsun App.-Hotel Esquinzo Beach

Nach den vielen positiven Bewertungen von langjährigen Stammgästen waren wir mit zwei kleinen Kindern Mitte Februar für neun Tage im Hotel Esquinzo Beach. Der Gesamtreisepreis in dieses Hotel ist um etwa 30 Prozent preisgünstiger als in den üblichen Clubs, so dass man mit Kleinkindern dort ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis erreicht. Denn das, was die Clubs teurer macht (besonders exquisites Essen und vielfältige Sportaktivitäten), kann man mit kleinen Kindern eh‘ nicht genießen. Im Einzelnen: Das Hotel wurde 1997 gebaut und wirkt äußerlich schon etwas gebraucht. Nach Ablauf von 10 Jahren hat die Eigentümerin (offenbar die Erbin des Erbauers) den Pachtvertrag mit dem Anbieter LTI gekündigt und betreibt das Hotel seit November 2008 in Eigenregie weiter. Künftig soll das Haus schrittweise vom reinen All-Inclusive-Hotel für deutsche Pauschaltouristen in ein „typenoffenes“ und multinationales Hotel umgewandelt werden. Die Ausstattung soll künftig nach Feng-Shui-Kriterien erfolgen, haben wir von Mitarbeitern erfahren. Derzeit werden die Zimmer nach und nach renoviert, die Pools sind bereits fertig und wie neu. Abgesehen davon, dass an manchen Stellen mal gestrichen werden könnte, ist die gesamte weitläufige Hotelanlage sehr sauber, sehr gepflegt und wird ständig von drei Gärtnern bewässert und in Schuss gehalten. In einem Satz: Sehr brauchbar und bezahlbar für Familien mit Kindern, inbesondere wenn man einen Bungalow bucht. Das ist kaum teurer als die sog. Familienunterbringung (zwei Doppelzimmer mit Verbindungstür) und lohnt sich bestimmt.

Untergebracht waren wir mit den Kindern in einem "Bungalow", von denen etwa 30 über das gesamte Gelände verteilt sind: Zweistöckige Quader mit jeweils vier Appartements, von denen bei Familienbuchung jeweils zwei durch eine Verbindungstür miteinander verbunden werden. Mit Kindern ideal, man hat zwei Bäder, zwei Schlafzimmer und einen kleinen Wohnraum mit Küchenzeile – riesig Platz! Wir hatten noch dazu das Glück, dass die obere Etage nicht belegt war, so hatten wir eine Woche lang eine geräumige Ferienwohnung mit 4-Sterne-Standart, ohne irgendetwas von anderen Gästen zu hören. Sofern noch nicht renoviert sind die Bungalows aber von innen wie von außen etwas verwohnt. Unser Bungalow lag direkt neben dem Kinderspielplatz (und dem Kindergarten, wo die Kinderbetreuung stattfand) - das war für uns gut, mag ruhebedürftige Gäste aber eher stören.

Gegessen wird im riesigen Restaurant und beim Frühstück auch auf der Sonnenterasse. Es gibt alles grundsätzlich vom Buffet, Getränke werden am Tisch serviert. Ein Teil der Gerichte wird von Köchen am Buffet „live“ zubereitet. Das Essen ist reichhaltig und, wie immer in Spanien, eher zu fettig – aber es schmeckt und ist recht abwechslungsreich. Die All-Inclusive-Getränke Bier und Wein sind so la la, einziger Ausfall ist der lauwarme Konzentrat-Kaffee, den man schon nach wenigen Tage nicht mehr sehen mag.

Geführt wird das Hotel von einer stets präsenten Geschäftsführerin (sehr aufmerksam: Zu meinem Geburtstag stand ein Obstkorb mit einem Glückwunsch der Geschäftsführerin im Zimmer), es gibt reichlich freundliches Personal, das insbesondere im Restaurant auch sehr nett mit den Kindern umgeht. Trotz seiner Größe (mehr als 350 Zimmer) vermittelt das Hotel schon nach wenigen Tagen eine familiäre Atmosphäre. Ohne, dass wir das bestellt hatten, stand ein bezogenes Kinderbett für unsere 2-jährige Tochter im Zimmer, als wir anreisten – mitgedacht!

Das Hotel Esquinzo Beach liegt außerhalb der „Bettenburgen“ Jandia und Costa Calma und ist Teil einer Ansammlung von insgesamt drei Hotelanlagen in der unmittelbaren Umgebung. Einen „Ort“ im eigentlichen Sinne gibt es nicht, was ein Vorteil ist, weil es damit auch nicht diese unsägliche Ansammlung von Nippes-Läden, Daddelhallen und Parfümieren gibt, die Jandia und Costa Calma prägen. Von allen umliegenden Hotels ist das Esquinzo Beach Hotel am weitesten vom Strand entfernt, den man als Erwachsener nur sehr schnellen Schrittes in etwa 10 Minuten erreicht. Der Weg dahin ist allerdings kaum noch zumutbar: Man verlässt das Hotelgelände durch eine (ungesicherte) Pforte hinter dem Volleyballplatz, überquert eine Geröllhalde mit Glassplittern, Eselmist und Bauschutt, überwindet eine halb-meter-hohe Mauer zu einer Tennisanlage, die man durchquert; hinter einer Straße gibt es dann einen sehr steilen, asphaltierten Weg zwischen hohen Mauern von zwei anderen Hotels hindurch (Kinder sind mehrfach hingefallen und haben sich die Knie aufgeschlagen) der zu einer Anhöhe etwa 40 Meter oberhalb des Strandes führt, von wo aus man entweder über Treppen der anderen Hotels oder eine Schotterstraße an den Strand gelangt. Der Strand allerdings ist paradiesisch und entschädigt für alles! Breiter Sand (je nach Wasserstand), ideal zum Burgenbauen, schöne Brandung, warmes azurblaues Wasser – ein Paradies!

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Mitte Februar, als wir dort waren, waren kaum Gäste da, die Auslastung lag bei maximal zehn Prozent. Das sei aber auf der gesamten Insel gerade so, hieß es. Eine Woche später, wenn die Karnevalsflüchtlinge kämen, werde es deutlich voller werden. Für uns mit den Kindern war das kein Problem, im Gegenteil: Weniger Gäste, die sich von den Kindern gestört fühlen könnten. Wenn man allerdings Trubel sucht, sollte man vielleicht andere Reisezeiträume wählen. Die meisten Gäste waren ältere Leute, abgesehen von den etwa fünf Bungalow-bewohnenden Familien mit Kindern. Es gab drei Animateure, die allerdings wegen der geringen Zahl jüngerer Gäste so gut wie keine Resonanz auf ihre Angebote fanden. Eine Kinderanimateurin kümmerte sich etwa 5 Stunden pro Tag brauchbar um Kinder ab vier, hierfür gibt es separat eine Art „Kindergarten“ mit Spielplatz auf dem Gelände. Abends gab es neben einer täglichen Kinderdisco im ziemlich heruntergekommenen Ballsaal (mangels Teilnehmern meist nur 15 Minuten) auch Folklore-Abende, Filmvorführungen und dergl., wovon ich aber nichts berichten kann.