- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Orient Beach wird im Prospekt gut beschrieben und ist komplett auf den deutschen Urlauber ausgerichtet. Wir waren vom 18. 02. - 03. 03. da und hatten all-in gebucht. Das Publikum war überwiegend deutsch, hinzu kamen einige Holländer und Osteuropäer. Der Altersdurchschnitt lag in der ersten Woche bei 65+, in der 2. Woche reisten auch viele jüngere Leute an. Der allgemeine Bereich war sehr gepflegt, auch der Mist, den die frei herumlaufende Hühnerschar hinterließ, wurde umgehend beseitigt. Wer schlecht schläft, sollte versuchen, ein Zimmer in der obersten Etage zu bekommen, dann ist das ständige, nächtliche Hähnekrähen schön weit weg. Das Internet war mit 1€ für 10 min. recht teuer; in Cala Millor gibt es ein wesentlich günstigeres Internetcafe. Über das Wetter konnten wir uns freuen, ab dem vierten Urlaubstag schien die Sonne warm vom wolkenlosen Himmel. Aber ab ca 17 Uhr wurde es noch kalt, Wintersachen muss man einpacken. Das Orient Beach ist ideal für Gäste, die tagsüber aktiv sein und viel unternehmen wollen oder für die Kinderbetreuung wichtig ist, die aber wenig Wert auf Gastronomie und Abendunterhaltung legen. Wer jedoch Wert auf gute Küche und professionelle Abendunterhaltung legt, wird sich dort nicht sehr wohl fühlen. Da wir die Reise ganz kurzfristig als Last-minute-Schnäppchen angetreten hatten, passte für uns das Preis-/Leistungsverhältnis, aber den normalen Reisepreis wäre es nicht Wert gewesen.
Wir bewohnten ein funktionell eingerichtetes Appartement Typ B im 5. Stock von Haus 1. Geschirr etc. waren auf eine 2er-Belegung ausgerichtet, zum Kochen gab es eine mittlere Pfanne und einen Riesentopf, der Kaffee hätte von Hand gefiltert werden müssen. Da wir all-in hatten, haben wir nichts davon benutzt. Das App war ziemlich abgewohnt, die Wände könnten neue Farbe vertragen, aber Betten und Sofas waren schön hart gepolstert. Reinigung und Handtuchwechsel erfolgten 5mal wöchentlich, es war durchschnittlch sauber. Die Heizung funktionierte tadellos, abends wurde es draußen recht kalt. Das Extrakörbchen mit Schampoo, Seife usw. wurde nach Verbrach nicht wieder aufgefüllt, Föhn und Dusche funktionierten bestens.
Wer sich in gemütlicher Atmosphäre bei gutem Essen richtig verwöhnen lassen will, ist in diesem Hotelrestaurant absolut falsch. Während der Hauptessenszeit fand man oft keinen Platz, es herrschte ein ständiges Auf- und Abgerenne; dadurch war es laut und ungemütlich. Die Mahlzeiten orientieren sich völlig am deutschen Publikum. Das Frühstück war in Ordnung, es gab sogar Schwarzbrot und Körnerbrot. Aber Mittag- und Abendessen waren in der ersten Woche eine totale Katastrophe. Massenabfertigung! Nachtisch und Beilagen waren ok, Pommes, Kartoffeln, Reis, Nudeln, frischer Salat, Obst, Süßes satt. Ansonsten war die Auswahl recht dürftig, wiederholte sich ständig, und alles schmeckte gleich fade. Das Fleisch war entweder trocken, verbrannt oder zäh. Der Fisch war qualitativ in Ordnung, schwamm aber entweder in der ewig gleichschmeckenden Sauce, wurde vergrillt oder beim Filetieren grausam mitsamt Gräten zerbröselt. Ich hatte auch das Gefühl, dass jeder Grosseinkauf so lange auf dem Buffet landete, bis der Vorrat verbraucht war. Die trockenen Rinderbratenscheiben vom Abend tauchten am nächsten Mittag in Stückchen geschnitten als Gulasch wieder auf, und abends die restlichen Scheiben in Bratensauce. Ähnlich war es beim Gemüse: dreimal hintereinander Rosenkohl, dann dreimal Bohnen... Oder mittags gar kein Gemüse...Wer auf seinen Cholesterinspiegel achten muss wie ich und nicht alles essen darf, hat an manchen Tagen ein Problem, wenn er nicht ständig das Gleiche essen will. Satt wird man immer, aber Essen soll ja auch Spass machen... Und dabei ist die mallorquinische Küche so wunderbar! Leider fand sich davon wenig am Buffet. In unserer zweiten Woche wurde eine Meinungsumfrage durchgeführt, danach besserte sich zumindest das Abendessen. Auch die Cocktails in der Bar entsprachen nicht dem 4****-Niveau. Sie wurden bereits einheitlich vorgemischt in große Plastikflaschen gefüllt und von dort ausgeschänkt. Sie schmeckten widerlich süß und chemisch. Und für mich gehört ein leckerer frischer Cocktail einfach zum 4****-Urlaub dazu!
Das Hotelpersonal in allen Bereichen, egal ob Rezeption, Bar, Restaurant oder Animation, war absolut freundlich und aufmerksam (nochmals Danke!!!) und spricht deutsch. Unser vorab per Email geäußerter Zimmerwunsch wurde problemlos erfüllt, Checkin und Checkout verliefen reibungslos, in der Bar mussten wir nie lange auf die Getränke warten, und sogar im teilweise völlig überfüllten Restaurant wurde unser Tisch in Rekordzeit neu eingedeckt.
Das Hotel liegt ca 300m vom Strand und dem Naturschutzgebiet N`Amer entfernt, wo man schöne Spaziergänge machen kann. In Hotelnähe hatten 2 Supermärkte und eine Apotheke geöffnet, die meisten anderen Geschäfte wie auch Bars, Restaurants und Discos waren noch geschlossen, man war ziemlich aufs Hotel angewiesen. Wer bummeln und shoppen wollte, musste nach Cala Millor laufen oder fahren, dort war wesentlich mehr los. Es werden zahlreiche Ausflüge angeboten, aber auch mit dem Bus kommt man in viele Orte auf der Insel (Haltestelle in Hotelnähe); die Fahrt nach Palma kostete hin- und zurück 13€, der Expressbus fährt ca 1 Std.. Man kann auch Fahrräder mieten (rund 1o € pro Tag, auch stundenweise möglich) und ausgiebige Fahrradtouren machen. Ein Leihwagen kostete anfangs im Hotel 35€ täglich, später 40€. Wir haben bei einem anderen Anbieter (in Richtung Calla Millor auf der linken Seite) für 3 Tage 66€ gezahlt.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Das Orient Beach bietet tagsüber ein sehr umfangreiches Sport- und Wellnessprogramm an. Auch die Kids von 3 - 6 Jahren wurden abwechslungsreich betreut, die größeren Kinder hatten keine Ferien. Den Schwimm- und Saunabereich habe ich nie genutzt. Die Abendanimation hat keine 4**** verdient, da fehlte oft die Professionalität. Einzig witzig war das wöchentlich stattfindende Quiz, auch Blitzbingo oder Spieleabend konnte man gut mitspielen. Die Shows fand ich nicht sehr professionell, vieles bewegte sich auf Kindergartenniveau und war dem Publikum nicht angepasst. Da die Discos in Sa Coma geschlossen waren, hatte ich mich auf die Tanzabende im Hotel gefreut. Bis 23. 30 Uhr sollte ja auch getanzt werden! Aber in der ersten Woche durften wir uns jeden Abend die gleichen abgedroschenen Schlagerkamellen anhören, einen Discofox nach dem anderen, mal ein anderer Tanz? Fehlanzeige! Bis auf wenige Ausnahmen blieb die Tanzfläche leer. Musikwünsche wurden erst erfüllt, als sich mehrere Gäste über die Musikauswahl beschwerten. Der neue Chefanimateur brachte in der zweiten Woche wenigstens etwas "frischen Wind" auf die Tanzfläche und spielte auch internationale Titel und Latinomusik.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 2 Wochen im Februar 2008 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Dagmar |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 33 |