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Michael (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • April 2010 • 3-5 Tage • Arbeit
Perlwein, Patisserie und Patina
4,8 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Der Fürstenhof gehört zur Althoff Hotel Collection und wird mit 5 Sternen dekoriert angeboten. Das Hotel besteht aus einem sanierten Barockensenble aus dem 17. Jahrhundert, in dem sich die Lobby, die Rezeption, Saal und einige ZImmer befinden, sowie zwei Remisen (Restaurant Palio und ein Bau mit Suiten und Konferenzräumen) sowie einem hässlich anmutenden Bausünden-Klotz aus den 70ern mit 6 Etagen, in dem sich die meisten Zimmer und das Schwimmbad befinden. Vor dem Hotel gibt es eine Reihe kostenfreier Parkplätze, die Tiefgarage kostet 14 € pro Nacht. Der äußere Zustand des historischen Gebäudes ist sehr gut, ebenso der innere Zustand. Die Lobby, die auch die Bar enthält, ist wunderbar historisch aufgearbeitet und bietet eine Reihe von gemütlichen Sesseln, kostenfreiem Internet-PC an einem 9"-Netbook (hier hätte man wirklich einen größeren Monitor aufstellen können), eine hervorragend sortierte Bar und vor allem der Möglichkeit, in Ruhe rauchen zu können. Was Nichtraucher mit SIcherheit stören wird, ist die Tatsache, dass man von den Zimmern kommend und zum Restaurant gehend durch die Raucherbar muss, stellt für Raucher nun eine Gelegenheit dar, dem blauen Dunst in angenehmer Athmosphäre frönen zu können. An die Lobby schliesst sich zur einen Seite das Gourmetrestaurant "Endtgenfang" mit 17 GM-Punkten an. In diesem Restaurant wird auch das morgendliche Buffet aufgebaut. Auf der anderen Seite der Rezeption geht es zu den ZImmern oder in das italienische Restaurant "Palio". Im Sommer kann man im schön begrünten Innenhof frühstücken. Der Grund für die 2 Punkte Abzug liegt darin, dass der bauliche Zustand des eigentlichen Hotelkomplexes keinesfalls einem 5-Sterne-Hotel gerecht wird. Die letzte Renovation, vor allem der Wände, liegt meines Erachtens mindestens 10 Jahre zurück. Die Wände im Hoteltrakt sind verkommen und müssten dringendst (!) gestrichen werden. Der Aufzug ist vergammelt, überall sind Ecken beschädigt, der Teppich stellenweise verdreckt und gerissen. Dies hat bestenfalls 2 Sterne-Qualität und in einem deutschen Hotel der gehobenen Klasse absolut nichts zu suchen. Hier muss das Management dringend handeln und umfassend renovieren. Die Servicetüren neben dem Aufzug z.B. sind so verkommen dass einen bereits vor dem Gang aufs Zimmer die Lust vergeht. LIEBE LEUTE, DAS GEHT GAR NICHT! Im Keller des Bettengebäudes (BJ 1970) befindet sich eine kleine Sauna, ein kleiner Fitnessraum mit 3 Geräten und ein Schwimmbad. Auch hier nagt überall der Zahn der Zeit, stellenweise befindet sich sogar Schimmel an den Wänden. Was man im historischen Teil des Hotels durchaus als Patina bezeichnen kann, wirkt im Hoteltrakt eher wie eine Billigpension. BTW: Was ebenfalls nicht geht, ist die Tatsache, dass die Namen aller Hotelgäste im Telefonsystem gespeichert werden. Bei Anrufen von Zimmer zu Zimmer erscheint dann wie selbstverständlich der volle Name des Anrufers und des Anrufenden im Telefondisplay. Mit wenigen Handgriffen kann sich also der Gast problemlos eine Namensliste der Gästeschar zusammenstellen. Das ist dermaßen indiskret und ein Verstoß gegen das Datenschutzgesetz, dass ich mich immer noch darüber ärgere. Ich habe es noch in keinem Hotel in Deutschland gesehen, dass dermassen fahrlässig mit Gästenamen umgegangen wird. Dieser Zustand muss sofort abgestellt werden! Wer nach Celle kommt und Gourmetküche auf hohem Niveau erleben will, ist im Fürstenhof richtig, vor allem, wenn man auf historische Gebäude steht und das Zimmer nur als "Platz zum Schlafen" betrachtet. Geschäfts- und Privatreisende, die allerdings ein 5-Sterne-Hotel im nicht F&B-Bereich erwarten, sollten lieber woanders wohnen. Ich persönlich verstehe nicht, wie man ein solches Kleinod wie den Fürstenhof einfach verkommen lässt. Noch geht es, aber es herrscht dringender Handlungsbedarf in den Zimmern und Fluren. Alleine vom Essen wird sich das Hotel so nicht halten können.


Zimmer
  • Eher gut
  • Leider setzt sich der hohe Renovierungsstau in den Fluren auch in den Zimmern fort. Für ein Zimmer der Deluxe-Kategorie war die Größe mit ca. 25 qm in Ordnung, der Fernseher mindestens 15 Jahre alt und mit entsetzlichem Bild. Die Schranktüren klemmten, der Sessel am Schreibtisch ächzte, die Wände gehören gestrichen. Immerhin war das Bett stabil und hochwertig, ebenso ein im Zimmer stehender Ruheseseel. W-LAN gibt es nur über das teure T-Online Hotspot. Das Bad ist klein und mit Wanne, WC und Waschtisch ausgestattet. Wenigstens die Handtücher und Guest supplies waren hochwertig. 5 Sterne hatten die Minibar und das Bett, der Rest lag im 3 Sterne Bereich. Dringend gehört der TV auf den Sperrmüll und durch ein Flat-TV ersetzt. Das ist heute selbst im 2-Sterne IBIS Standard. Wenn dann - wie im Flurbereich- neu gestrichen wird, kann man das Zimmer durchaus wieder empfehlen. Sauber war es aber.


    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
  • Nebem dem Service eindeutig der Grund, warum man in den Fürstenhof fährt. Während der mit 16 Punkten im GM bewertete "Italiener" sehr gute italienische Kost bietet, trumpt der Gourmetteil des Hauses im Endtgenfang richtig auf. Hier wird Küche auf höchstem Niveau zelebriert. Besonders die Patisserie ist Weltklasse! Das Frühstücksbuffet wurde im Vergleich zum letzten Besuch vor 2 Jahren ziemlich aufgewertet und hat nun auf 5-Sterne-Niveau. Eierspeisen, Säfte, Kaffee etc. werden frisch zubereitet, die Marmeladenauswahl ist Spitzenklasse, ebenso selbstgebackenes Brot und viele andere Kleinigkeiten. Dazu wird das Frühstück im sehr schön renovierten Restaurant eingenommen. Viele Zeitungen liegen ebenfalls aus. Vor oder nach dem Essen kann man sich in der wunderschönen Bar niederlassen und sogar eine Zigarre genießen.


    Service
  • Sehr gut
  • Überraschend jung, freundlich und kompetent. Eindeutig die Stärke des Hauses. Fernab von der Blasiertheit deutscher Spitzen- und Kettenhotels. Besonders positiv fielen Bar und Restaurant auf.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Ideal zur historischen Innenstadt von Celle gelegen, die fußläufig in 3 - 4 Gehminuten zu erreichen ist.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Geschäftsreise

    Im Keller des Bettenhauses gelegen, aber wenigstens mit Tageslicht. Geboten werden ein Schwimmbad (zu kalt temperiert), ein kleiner Fitnessraum mit 3 Geräten und eine Sauna mit ungemütlichem Liegebereich. Die Luft im Schwimmbadbereich war stickig und extrem warm. Leider zeigten sich auch hier starke bauliche Schäden wie z.B. Schwamm und Schimmel an der Wand. Insgesamt handelt es sich hier um einen Zweckbereich, in dem langes Verweilen nicht unbedingt angesagt ist.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:3-5 Tage im April 2010
    Reisegrund:Arbeit
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Michael
    Alter:41-45
    Bewertungen:87