- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Eine Anmerkung gleich zu Beginn: Wir haben nach einem Tag das Hotel gewechselt. Und JEDEM der den großen Fehler macht dort zu buchen, lege ich selbiges wärmstens ans Herz! Der Empfang in der eigentlich recht schönen Hotelhalle gestaltete sich zu einem nervenaufreibendem Geduldsspiel. Das gebuchte Zimmer war geschlagene vier Stunden nach unserer planmäßigen (!) Ankunft "bereit" (Bereit heißt so viel wie aufgeschlossen oder betretbar). Während dieser Wartezeit gab es lediglich Getränke von der Poolbar. Essbares gab es nichts. Es gab kein Zusatzangebot zum All-Inclusive-Paket, womit man sich neben den Fütterungszeiten etwas zu Essen hätte kaufen können. Wer auf Abenteuerurlaub und Survivaltrips steht, ist im Ambar Beach bestens aufgehoben. Tetanusimpfung auffrischen nicht vergessen! Wenn man allerdings auf einen erholsamen Urlaub in einem gepflegten Ambiente aus ist, sollte man eines der anderen Hotels in der näheren Umgebung wählen, und lieber mit einem Feldstecher zum Ambar Beach rüberspinksen und sich über die dort wohnenden Gäste lustig machen.
Die Idee, welche der Architekt vor vielen vielen Jahren bei der Erstellung der Wohnbereiche hatte, war gar nicht mal verkehrt. Einzelne Appartements in kleineren Häusern auf 2 Etagen verteilt machen einen netten Eindruck. Soviel zur Theorie. In der Praxis muss man sein Reisegepäck im schlimmsten Falle bis zur Letzten Barracke selbst verbringen. Die Badezimmer waren (waren!!!) schön angelegt, mit großem Waschtisch und Spiegel, Badewanne und Dusche. Jedoch durch Verwahrlosung über Dekaden hinweg, ist man von einem gepflegtem Zustand weit entfernt. Abbröckelnder Putz von den Wänden (ein Stil der nicht nur in den Zimmern, sondern dem gesamten Hotel fortgeführt wurde) ist das geringste Übel. Dreck (hoffentlich Schlamm?!) in der Duschwanne und Haare die für eine Perücke für Wolfgang Petry Doubles gereicht hätten, waren nicht nur überall im Bad sondern auch in, neben und unter den Betten zu finden und machten ein Wohlfühlen unmöglich. In den Blumenkübeln wurde dem lästigen Blumengießen durch Austauschen der Begrünung gegen Hausmüll und Zigarettenkippen entgegengewirkt. Das Klimaanlage und Minibar nicht funktionierten, kann sich der gemeine Leser an dieser Stelle wohl schon denken.
Wenn das Restaurantpersonal schon nicht anzutreffen war, so wurde doch zumindest das - zu 90% dreckige - Geschirr regelmäßig von Kakerlaken patroulliert. Die Kaffemaschine wird dem brockigen, merkwürdig gefärbten Auswurf aus nach zu urteilen in der Nebensaison anscheinend auch zur Produktion von Spachtelmasse genutzt. Fauliges Obst und Gemüse, welches einige Tage später in Salaten erneut gesichtet wurde, runden das exquisite Angebot ab. Hochwertige Speisen wie Nudeln, Nudelsalat, Nudelsuppe, lassen auf einen italienisch versierten Koch schließen. Wenn man erst einmal die nicht genießbaren von den noch essbar erscheinenden "Nahrungsmitteln" getrennt hatte, konnte man, wenn auch recht geschmacksneutral die Grundnahrungsbedürfnisse sicherstellen. Sterben wird man also nicht, vorausgesetzt man isst die perlmuttfarbene Majonaise nicht... Auch darf der Hotelgast hautnah dabei sein und selbst einige Aufgaben wie Abräumen oder die Tischreinigung übernehmen.
Die Rezeption war immerhin der deutschen Sprache mächtig, allerdings scheint Freundlichkeit in diesem Hotel nicht zu den Voraussetzungen für einen Arbeitsplatz zu gehören. Kurz angebunden und sichtlich genervt bezeichnet es treffend. Das Restaurantpersonal scheint bei den US. Navy Scharfschützen ausgebildet worden zu sein, es war nämlich wirklich unsichtbar. Eventuell gab es auch einfach kein Personal. Hier könnten gewitzte Urlauber mal mit einer Wärmebildkamera auf die Suche gehen... Das einzig anzutreffende Personal war die *Warnung Ironie* überaus freundliche, gut gelaunte Putzfrau. Doch dazu und zu den abgelieferten Arbeitsergebnissen mehr in der Rubrik Sauberkeit. Exklusives Sonderangebot: Wer die Handtücher auf dem Hotelzimmer häufiger gewechselt haben möchte, als die Putzfrau es für nötig hielt, (auf den Boden legen ist hier kein Code für "neues Handtuch bitte") kann für preiswerte 50cent pro Stück an der Rezeption auf eigene Faust neue Handtücher abholen.
Wie schon in anderen Bewertungen bemängelt wurde, ist der Weg zum Strand eine Zumutung und vergleichbar mit einem Hürdenlauf: Die Distanz ist mit etwa 15 Minuten Marschdauer - Mit festem Schuhwerk wie Kampfstiefeln oder Wanderschuhen etwa 10 Min. - nicht das Hauptproblem, allerdings sind es die zu bekletternden Hindernisse: Bis etwa Fußballgroße Gesteinsbrocken, welche für lustiges Umknicken sorgen können, falls o.g. Schuhwerk nicht vorhanden ist. Gerade für Familien mit kleinen Kindern ein Heidenspaß.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Zum Pool: Immerhin war er mit einer Flüssigkeit gefüllt, die auf den ersten Blick für Wasser gehalten werden kann. Nach einem erholsamen Sonnenbad auf dem, was zu Anschaffungszeiten mal als Sonnenliege bezeichnet worden wäre, kann man sich mit interessanten Sportarten die Zeit vertreiben als da wären: - Müll-Fußball - Plastikbecherhockey - Müll identifizieren für Fortgeschrittene Für Bastler liegen zudem zahlreiche zerlegte Sonnenliegen zum Zusammenbau und Restauration bereit. Werkzeug muss allerdings selbst mitgebracht werden. Zur Mittagszeit wurden italienische Ansagen für die Tagesroutine der Animateure gemacht. Mangels Italienischkenntnisse, kann an dieser Stelle leider keine genaue Auswertung des Wahrheitsgehaltes erfolgen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 2 Wochen im August 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Anni |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 5 |