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Christian (51-55)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • August 2025 • 3-5 Tage • Stadt
ZIMMER-LOTTO = BALKON oder BETON-WAND...!!!
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Wir waren im August 2025 im Amethyst Hotel in Pattaya, das sich mit noch nicht einmal zwei Jahren auf dem Buckel frisch und elegant präsentieren will. Und ja, elegant ist es durchaus – nur leider nicht durchgehend, und schon gar nicht auf dem Niveau, das die Preise suggerieren. Man könnte sagen: Das Hotel trägt ein maßgeschneidertes Abendkleid, aber an manchen Stellen lugen schon die Fäden heraus. Insgesamt waren wir zufrieden, hatten aber öfter das Gefühl, dass man hier zu viel für zu wenig Substanz bezahlt. Besonders schade, denn das Potential wäre eigentlich da: eine großzügige Lobby, Rooftop-Pool, Rooftop-Bar, Gym. Klingt nach einem schicken City-Resort. In der Realität dann leider öfter ein leicht angekratzter Diamant, bei dem der Glanz schon etwas verblasst. UNSER FAZIT Das Amethyst Pattaya ist ein Hotel mit Stil, aber auch mit Schwächen. Design und Ausstattung sind modern, viele Bereiche wirken auf den ersten Blick luxuriös, aber bei genauerem Hinsehen fehlen Sorgfalt und Liebe zum Detail. Service und Pflege könnten besser sein, der Preis ist ambitioniert, und in der Hauptsaison stimmt das Verhältnis von Leistung zu Kosten definitiv nicht. Wer in der Nebensaison bucht und keine 5-Sterne-Perfektion erwartet, bekommt ein ordentliches Stadthotel mit ein paar Instagram-tauglichen Spots – wenn man die Kamera geschickt hält und die rostigen Details ausblendet...!!!


Zimmer
  • Gut
  • Unser Deluxe-Zimmer (Nummer 218, zweite Etage) war das Paradebeispiel für „auf den ersten Blick Wow, auf den zweiten Blick Aha, und beim dritten Blick eher Oje“. Das Herzstück war das imposante Kingsize-Bett. So breit, dass wir uns fragten, ob man zur Sicherheit ein Walkie-Talkie auf dem Nachttisch haben sollte, um die Kommunikation von einer Seite zur anderen aufrechtzuerhalten. Das Kopfteil war riesig, gepolstert und mit Holz verkleidet – eine Mischung aus Retro-1960er und „extra für Instagram entworfen“. Wir fanden es stylish, aber gleichzeitig auch so dominant, dass es fast die halbe Wand verschluckte. Links und rechts gab es Lampen, Ablageflächen, Steckdosen – alles praktisch und modern, aber irgendwie wirkte es so, als ob jemand bei IKEA durchgedreht ist und dann alles nochmal in „schick“ nachbauen ließ. Die Bettdecke war ein gemeinsames Exemplar, das uns beide unter seine große Umarmung zwang. Romantisch – es sei denn, einer von uns beschloss, nachts die Hälfte für sich zu beanspruchen. Immerhin: vier Kopfkissen, sodass man theoretisch eine kleine Festung daraus bauen konnte. Der Laminatboden war modern verlegt, zeigte aber schon die ersten Schlachtspuren des Hotelalltags: Kratzer, Macken, kleine Aufquellungen. Wenn das jetzt schon so aussieht, wird in ein paar Jahren wohl Vintage-Charme das offizielle Motto. Das Zimmer selbst war nicht riesig, aber durch die große Fensterfront schön hell. Der Balkon dagegen war ein kleines Trauerspiel: schmal, ohne Stühle, ohne Tisch, aber immerhin ein Aschenbecher, der stolz an der Wand hing. Unser Ausblick: Bars und Restaurants gegenüber. Immerhin belebter als die Alternative. Denn wer Pech hat, bekommt ein Zimmer mit „Wandkino“ – eine massive Mauer in einem Meter Entfernung, spannender als jeder Actionfilm. An Möbeln gab es einen Schreibtisch mit bequemen Stuhl, einen Kühlschrank (gefüllt mit Luft), einen Wasserkocher sowie die klassische Mini-Kaffee-und-Tee-Auswahl. Alles ordentlich verstaut in einer Schublade, die wir fast übersehen hätten. Zwei kleine Bademäntel hingen unschuldig im Schrank – so klein, dass man sich darin eher wie in einem zu knapp geratenen Bademantel-Kimono vorkam. Der Safe funktionierte, und Ablageflächen waren vorhanden – nur ein richtiger Schrank fehlte. Man hängt also seine Sachen auf eine offene Leiste und tut so, als sei das ein Konzept. Der Fernseher hing in einem schicken Holzrahmen, passgenau eingebaut, als wäre er das Fenster in eine andere Welt. Allerdings lief darauf natürlich das übliche Programm: drei Kanäle in Englisch, der Rest thailändisch. Netflix wäre schön gewesen – gab es aber nicht. Alles in allem wirkte das Zimmer modern und durchgestylt, aber es war kein Ort, in dem man stundenlang verweilen wollte. Es war praktisch, funktional, mit guten Ideen – aber eben auch schon mit sichtbaren Schwächen. Und für ein Hotel, das keine zwei Jahre alt ist, hätten wir da mehr Frische und weniger „gebraucht“ erwartet. Das Badezimmer überzeugte dagegen mehr: sandfarbener Marmorlook, viel Ablagefläche, gutes Vanity-Kit inklusive Zahnbürsten und Rasierer. Die Dusche kam mit Rain-Shower, allerdings teilweise verstopften Düsen. Die WC-Brille saß etwas schief, was ein leicht schaukelndes Erlebnis bot, aber immerhin gab es ausreichend Handtücher. Insgesamt: schönes Design, aber nicht ganz fehlerfrei umgesetzt.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Das Frühstück war in unserer Rate inkludiert, und zwar für lächerliche 90 Baht pro Person und Nacht. Im Hotel selbst hätte man 250 Baht zahlen müssen, und genau darüber beschwerte sich ein anderer Gast lauthals. Wir grinsten still, denn wir wussten: wir haben das Schnäppchen gemacht. Der Frühstücksraum liegt neben der Lobby und ist modern mit viel Licht, Spiegeln und Polstersesseln gestaltet. Auf den ersten Blick wirkt alles elegant, auf den zweiten fallen aber kleine Schwächen auf. Die Auswahl war ordentlich: warme Speisen wie Würstchen, Reis, Gemüse, dazu Eiergerichte auf Bestellung. Brot, Gebäck und Obst waren vorhanden, aber weder besonders frisch noch außergewöhnlich. Nachgelegt wurde eher zögerlich, und wer spät kam, schaute oft in leere Schüsseln. Ein echtes No-Go in einem Haus dieser Preisklasse. Besonders irritierend: ein Teller mit einfachen Supermarkt-Cookies. Das passte so gar nicht zum Anspruch eines schicken Hotels.


    Service
  • Eher gut
  • Der erste Eindruck? Naja. Beim Aussteigen aus dem Taxi erwarteten wir einen Tür-Boy – der war aber wohl gerade in der Rauchpause. Also kein Empfang, kein Gepäckservice. An der Rezeption gab es immerhin ein lila Begrüßungsgetränk. Nur war eines unserer Gläser voll, das andere wirkte eher wie „Ups, Flasche leer“. Der Check-in verlief professionell, aber unser über die Buchungsseite versprochenes kostenloses Upgrade wurde nur unter der Bedingung angeboten, dass wir zwei Stunden warten. Also gab es ein normales Deluxe-Zimmer. Das Personal war freundlich, aber manchmal wirkte es, als würde man lieber etwas anderes tun als Hotelgäste betreuen. Vor allem an der Rooftop-Bar wirkte der Barkeeper so begeistert wie ein Schüler, der zu Nachsitzen verdonnert wurde.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Das Amethyst liegt nicht an der Beachroad, sondern in einer Seitenlage nahe der Soi Bukhao. Die direkte Umgebung bietet Bars, Restaurants und andere Hotels – nichts Besonderes, aber auch nicht störend. Wer allerdings Strand, Shopping oder Walking Street sucht, muss die Beine in die Hand nehmen. Zehn Minuten zur Beachroad, fünfzehn ins Central Shopping Center oder zur Walking Street. Vorausgesetzt, man findet sich im Labyrinth der Gassen zurecht, die größtenteils ohne Bürgersteig daherkommen. Pattaya-typisch wird man dabei schon einmal zum unfreiwilligen Teilnehmer eines Slalomlaufs zwischen Mopeds, Straßenhunden und Lieferfahrzeugen. Das Hotel selbst ist zwischen Gebäuden eingeklemmt – kein Panoramablick.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    Das Hotel bietet ein Gym und den erwähnten Rooftop-Pool. Das Fitnessstudio war ein Highlight: modern, sauber, mit neuen Geräten und riesiger Glasfront. Man schaut beim Trainieren direkt auf den Barbereich, was motiviert – oder auch nicht, je nachdem, ob man lieber Hanteln hebt oder Cocktails kippt. Der Rooftop-Bereich insgesamt allerdings ein zweischneidiges Schwert. Die Idee ist grandios: Skyline-Blick, Infinity-Pool, Bar. In der Praxis: der Pool ungepflegt, Fliesen lösen sich, Rost am Wasserfall und an einem dekorativen Metall-Diamanten. Die Rettungsringe waren von der Sonne so ausgebleicht, dass man sie eher für Vintage-Deko als für Notfallausstattung hielt. Und dann der Plexiglas-Pavillon – wahrscheinlich mal durchsichtig, heute in einem tristen Gelbton, der stark an abgestandenes Bier erinnert. Schade, denn mit etwas Pflege wäre das wirklich eine Attraktion.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:3-5 Tage im August 2025
    Reisegrund:Stadt
    Veranstalter:HolidayCheck Reisen
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Christian
    Alter:51-55
    Bewertungen:538