Andros Family Club

Von aussen wirkte das Hotel auf den ersten Blick ganz nett. Beim näheren Hinsehen jedoch, gab es nur Schmutz und Müll. Das Hotel wurde vor 5 Jahren eröffnet, man könnte aber meinen es sei seit 50 Jahren in Betrieb, ohne das dort etwas investiert wurde. Ca 40 Wohneinheiten, die von internationalen Gästen gebucht waren. Sauber war es nirgendwo. Schon der Empfangsbereich war dreckig, kaputte Scheiben und abgewirtschaftetes Mobilliar. Überall lag Müll herum, alte Schränke, schmutzige Wäsche. Zimmer und Safeschlüssel waren für alle Gäste frei zugänglich. Dieses Hotel sollten Sie nur buchen, wenn Sie mit viel Humor, innerer Ruhe und einer guten Gesundheit gesegnet sind.

Zwei Schlafräume, ein Wohnraum mit eingebauter Küchenzeile und Bad, zwei Balkone. Klingt wie im Märchen. Leider lud keiner dieser Räume zum Verweilen und Wohlfühlen ein. In den Schlafräumen dreckige, fleckige Laken, Schränke teilweise ohne Griffe, Einlegeböden oder Kleiderbügel suchten wir vergeblich. Dafür gab es ausreichend Dreck und Schmutz. Wohnraum mit verostetem Kühlschrank und völlig verrosteter Kochplatte. Aber immerhin gab es einen Wasserkocher, der neu aussah. Der Rauchmelder lag im Schrank, die Abzweidosen hatten keine Abdeckung, der Schrank war teilweise durch Feuchtigkeit aufgequollen, was sich später erklärte, nachdem wir zum ersten Mal die Dusche benutzten. Da Küche und Bad nebeneinander lagen, war der Schrank wohl irgendwie mit dem Ablauf der Dusche verbunden worden. Na, jedenfalls kam ein Teil des Duschwassers immer gemütlich in der Küche an. Die Krönung war das Bad. Stock und Schimmel überall. Der Ablauf der Dusche schien zu funktionieren, bis auf das Problem, dass er im Nichts endete und sich das Wasser über jegliche Poren der Duschwanne im Bad verteilte, um dann über einen Abfluss im Boden abzulaufen. In der Duschwanne war ein Loch und wenn man sich in die Dusche stellte, drückte das Wasser vom letzten Duschgang dort erst einmal heraus. Das Handstück konnte man nicht an der Wand anhängen, da es keine entsprechende Halterung gab. Naja, das Wasser kam auch nicht aus der Brause sondern aus dem Verbindungsteil zwischen Brause und Schlauch. Die Ablage am Waschbecken war durchgebrochen. Nachdem wir einen Teil entfert hatten, um die Verletzungsgefahr zu minimieren, wurde die ganze Ablage entfernt, jedoch nicht erneuert. Wer stellt auch schon etwas im Bad ab? Das es statt Lampenschirm nur eine Glühbirne gab, fanden wir nicht so schlimm, denn im Gegensatz zur Lampe im Flur, leuchtete diese wenigstens. Die Toilettenspülung lief ununterbrochen. Das war vorallem nachts eine ziemliche Geräuschbelästigung. Die Balkontüren waren nicht abschließbar. Aber die Balkone waren doch die gemütlichsten Räume von allen und dort konnte man sich gut aufhalten.

Es gibt eine Poolbar und am Pool standen Tische, die für Frühstück und wohl auch für das Abendessen genutzt wurden. Zum Frühstück gab es Wurst, Käse, Tomaten, Oliven, Ei, Honig und Marmelade. Eine Veränderung im Sortiment gab es nicht. Eintönig aber o.k. Jedoch waren wir immer sehr früh da, gekühlt wurden die Speisen nämlich nicht und wohl auch nicht nachgelegt. Wenn alle, dann alle. Der Kaffee war absolut ungenießbar, schmeckte nach Reinigungsmittel (Spüli mit Chlor verdünnt?). Die Tischdecken wurden wahrscheinlich zu Saisonbeginn aufgelegt und danach nicht mehr gewechselt. Gleiches gilt auch für die Abdeckung des Buffettes. Wie in allen südlichen Ländern gibt es auch hier jede Menge Hunde und Katzen. Das diese sich auch auf den Tischen oder dem Thresen aufhalten, bzw der Hund neben dem Frühstückstisch (Kopfhöhe oberhalb des Tisches) läuft und den Gästen auf den Teller schaut, wurde vom Personal völlig ignoriert. Gäste die sich darüber beklagten, ernteten eher Unverständnis. Der Gastronomiebereich war ein absolutes no go für uns und wir haben ihn auch nicht weiter genutzt. Andere Gäste schienen dies ähnlich zu sehen und so war es in diesem Bereich sehr ruhig.

In diesem Hause wird kein deutsch gesprochen und englisch nur schlecht. Wenn eine Aufgabe oder Beschwerde vorgebracht wird, versteht das Personal plötzlich keine Sprache mehr. Die einzige Beschäftigung bestand darin, im "Restaurantbereich" vor dem Fernseher zu sitzen, Tee zu trinken und zu rauchen. Man hatte den Eindruck, man ist eher Last als Gast und es hätte nur noch ein -bitte nicht stören-Schild gefehlt. Das Zimmermädchen war zwar nett, aber ziemlich überfordert. Immerhin wurden die Zimmer alle zwei Tage "gereinigt" und der Mülleimer geleert. Dann gab es auch frische Handtücher. Diese waren zwar teilweise zerrissen, grau und voller Flecken, hatten wohl aber irgendwie eine Waschmaschine gesehen und man konnte sie benutzen. Laken wurden nicht gewechselt, aber diese waren auch alles andere als sauber. Unter selbige zu sehen oder auf die Matratze, haben wir uns eher verkniffen.

Das Haus liegt ziemlich ausserhalb. Zum Strand sind es gut 10-15 Minuten zu Fuss. Bei großer Hitze wohl etwas problematisch. Aber es gibt immerhin morgens und nachmittags einen kostenlosen Shuttleservice. Den sollte man auch mindestens einmal nutzen, um zu wissen, welcher Strandabschnitt zum Hotel gehört. Die Beschilderung ist nämlich sehr wenig hilfreich bzw nicht vorhanden. Bis zur Altstadt geht man so ca 20-30 Minuten. Am Abend kein Problem, in der Mittagshitze eher nicht zu empfehlen. In der Nähe gibt es mehrere Supermärkte, die lange geöffnet haben, so dass man sich gut mit allem versorgen kann. Ein Restaurant befindet sich da auch, welches wir aber nicht getestet haben.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Sport und Unterhaltung gleich Null. Abgesehen von dem nächtlichen Lärm der Hunde, der Fernsehlautstärke und den angeregten Gesprächen des Personals untereinander. Strand war ganz in Ordnung und den konnte man echt gut nutzen. Dort gab es ein Restaurant, Wassersportmöglichkeiten und Musik. Sehr nettes Personal und trotz Strandgastronomie war es wesentlich sauberer als in unserem Hotel.