- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Rechteckiges, mit einer Schmalseite ans Meer grenzendes Grundstück. Darauf befinden sich nebeneinander an einer Seite 10 kleine Einzelbungalows, jeweils mit überdachter Terrasse, auf der ein Tisch und zwei (Korb-)Stühle Platz haben. Gegenüber gibt es ein zweigeschossiges Gebäude mit je vier Zimmern unten (mit Terrasse) und oben (mit Balkon), daneben zwei Jinengs, die traditionell gebauten balinesischen Häuser aus Naturmaterialien, die hier Bad und Garderobe unten und oben das Schlafzimmer mit Balkon haben. Daneben liegt hinter blühenden Büschen der nierenförmige Pool, daneben die Rezeption (mit kostenlosen Schließfächern für Wertsachen), rechts und links nochmals von einem doppelten Jineng-Gebäude flankiert, so dass sich ein Platz/Hof bildet, der auch für bestellte Taxen oder Lieferwagen befahrbar ist. Die vierte Seite des Platzes wird vom großen, offenen Restaurant begrenzt, dem die kleine palmenüberragte Liegeterrasse zum Meer vorgelagert ist. Die überschaubare Anlage ist wunderbar mit tropischen Pflanzen und blühenden Sträuchern bewachsen, so dass man sich - ausser am Pool - überwiegend im Schatten des gepflegten Blattwerks aufhalten kann. Der Besitzer Anom, der lange in Deutschland gelebt hat, spricht gut deutsch, pflegt aber zum Glück weiter die Traditionen seines Landes, was z.B. beinhaltet, dass es jeden Morgen u.a. vor jedem Bungalow frische Opfergaben inkl. Räucherstäbchen gibt. So wird auch der (interessierte) Gast unmerklich in den Bann dieser Kultur gezogen. Wer im Urlaub den Schwerpunkt auf ein gehobenes Wohnambiente in einer großzügig angelegten Hotelanlage setzt und nicht auf Animation und ausgearbeitetes Unterhaltungsprogramm verzichten möchte, sollte NICHT hier wohnen. Gäste mit Interesse an der Kultur des Gastlandes, aber auch an ihren gleichgesinnten Mitreisenden, sind hier gut aufgehoben, ohne irgendeinem Gruppenzwang ausgesetzt zu sein. Es ist alles äußerst unkompliziert und freundschaftlich und hat dazu ein ganz ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ob man dann wirklich noch versuchen muß, einen einheimischen Taxifahrer, an den man für einen Ganztagsausflug ca. Euro 30,- bezahlt, auf Euro 20,- zu drücken, würde ich der moralischen Verantwortung jedes Gastes überlassen...
Die Zimmer sind überwiegend einfach eingerichtet und nicht immer in einwandfreiem Zustand. Wenn man allerdings bedenkt, dass ein Bungalow mit (quasi geräuschloser) Klimaanlage schon für ca. Euro 25,- inkl. Frühstück zu haben ist, darf man nicht den Standard erwarten, den man andernorts mit dem dreifachen Preis bezahlt. Trotzdem werden Mängel, so man sie meldet (z.B. defektes Licht), nach unserer Beobachtung umgehend behoben. Die Druckpumpe für das Warmwasser funktioniert aber nicht überall gleichmäßig, was zu Heiss-Kalt-Duschen führen kann. Der Kühlschrank (mit Getränken, deren Preis nicht höher als an der Bar ist) arbeitet leise, die Betten haben feste Matratzen. Täglich werden die Handtücher gewechselt, bei der Bettwäsche erinnere ich mich nicht, ob es täglich war. Obwohl es natürlich angenehm ist, dass das Zimmer bei der Rückkehr vom Frühstück bereits gemacht ist, wäre es wünschensert, mehr Zeit auf die Reinigung zu verwenden. Diese Schwachstelle dürfte leicht zu beheben sein. Wir sind während unseres Aufenthaltes von einem "Bungalow Deluxe" in einen der beiden besseren "Bungalow Superior" gewechselt und hatten fortan etwas mehr Platz, eine etwas bessere und etwas neuere Ausstattung.
Frühstücken a la carte konnte man zu jeder Tageszeit, wobei der Gast, der auch im Urlaub Toast, Butter und Marmelade braucht, auf ein eher mageres Angebot trifft. Auch das American Breakfast ist nicht erwähnenswert. Deutlich besser (und reichhaltiger) fällt der Banana Pancake aus, oder das Omelett mit Füllung nach Wunsch, oder - mein Favorit - das indonesische Frühstück mit wahlweise Nudeln oder Reis! Alles wurde erst nach der Bestellung frisch zubereitet, was natürlich 10 - 15 Minuten dauern kann. Spitze und so auch nicht unbedingt in 5 Sterne-Hotels erhältlich, waren die zum Frühstück gehörenden Fruchtsäfte, auch jeweils frisch zubereitet. Von ca. 13:00 Uhr bis abends 21:00 Uhr kann man preiswert und gut von der Karte essen und sich auf Wunsch auch etwas direkt auf der Liegeterrasse servieren lassen. Wichtig ist auch, dass Anom über einen eigenen Generator verfügt und so den häufigen Stromausfällen (und den Folgen für gekühlte Lebensmittel) trotzen kann.
Obwohl wir viel reisen, haben wir selten einen besseren und persönlicheren Service erlebt. Von Vorteil ist sicher, dass die Anlage klein ist, so dass das Personal die Gäste mit ihren Vorlieben schon am zweiten Tag berücksichtigen kann. Die Zimmernummer zu nennen, ist überflüssig, Geld dabei zu haben ebenso, da (in unserem Fall) alles korrekt notiert und am Ende abgerechnet wurde. In der Regel wurde das Zimmer während des Frühstücks gereinigt, und wann immer es einen besonderen Wunsch oder ein Problem gab, versuchten Anom und sein Team umgehend, diesem abzuhelfen. Ein dickes Lob! Außerdem gibt es einen so preiswerten und schnellen Wäschedienst, dass man nicht mit einem Koffer ungewaschener Wäsche nach Hause fahren sollte. Last, but not least - der wunderbare Masseur, von dem man eineinhalb Stunden lang sanft von Kopf bis Fuß für unglaubliche Euro 3,- durchgeknetet wurde! Maßlos unterbezahlt!!!
Für uns war die Lage perfekt - abseits vom Massentourismus und drei Kilometer vom Ort Candi Dasa entfernt, rechts und links jeweils nur ein weiteres Hotel. Da das Hotel ein paar hundert Meter von der Hauptstraße entfernt liegt, hört man keinen störenden Autoverkehr, lediglich ein paar Mopeds, deren Ziel die nächste Umgebung des Hotels ist. Ansonsten gibt es krähende Hähne, bellende Hunde und Geräusche aus der dörflichen Umgebung. Wer allerdings viel Unterhaltung und lebhafte Orte mit Shoppingmeilen braucht, ist hier eindeutig am falschen Ort, aber darüber informiert man sich ja sicher vor einer Buchung. Trotzdem bietet Candi Dasa auch touristisches: Es hat mehrere Internet-Cafes, gute Restaurants, eine Jazz-Bar, Souvenir- und Kleidershops und Supermärkte, die u.a. auch preiswerte Souvenirs anbieten. Hin kommt man per Taxi (an der Rezeption bestellt und blitzartig da) für weniger als Euro 2,-, tagsüber per Bemo von der Hauptstraße aus für fast nichts, oder ganz umsonst zu Fuß in ca. einer halben Stunde, was man aber nur bei Tageslicht tun sollte. Als Ausgangspunkt für Ausflüge eignet sich Anom Beach sehr, weil der besonders interessante Osten leicht erreichbar ist und Anom selbst aufgrund seiner Ortskenntnis ein guter Ratgeber ist.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
In erster Linie wird man im Meer schnorcheln und schwimmen. Der Zugang befindet sich mit ein paar Stufen unmittelbar neben dem Eingang der Anlage, ein Strand fehlt (wie überall in der Region) weitgehend. Man kann gefahrlos schnorcheln, wenn man sich an die Hinweistafel auf der Terrasse hält und nicht abseits der flachen Betonwälle schwimmt, die in etwa 100 m Entfernung das abgebaute Riff ersetzen und vor weiterem Landverlust durch die starke Brandung schützen. Schon nach 20 m sieht man schön gewachsene Korallen und große bunte Fischschwärme - ausser an windigen Tagen, wenn das bewegte Wasser trüb ist und leider auch etwas unansehnlicher Plastikmüll angeschwemmt wird. Den Pool nutzt eher, wer darauf auf einer der Luftmatratzen dümpelt oder sein Sonnenbad durch eine Abkühlung unterbrechen will. Wir hörten, dass man in der Umgebung auch Fahrräder mieten kann, und wem das noch nicht warm genug ist, der kann ins traditionelle Dorf Tenganan wandern, oder in aller Herrgottsfrühe den Vulkan Gunung Agung besteigen. Anom informiert auf Wunsch auch über Orte, wo Tempfelfeste, Verbrennungen, Zahnfeilungen usw. stattfinden, oder man kann ganz einfach in der direkten Umgebung des Hotels spazieren gehen und das original balinesische Leben mit seinen freundlichen Menschen in sich aufnehmen. Während unserer Woche organisierte Anom einmal einen Legong-Abend (6 Tänzerinnen) mit 16köpfigem Gamelan-Orchester und einem köstlichen Büffet, auf dem es u.a. all das zu probieren gab, was wir nicht kennnen. Wir waren mit nur 11 Gästen die vollständige Hotelbelegung und hatten einen wunderbaren Abend, der uns allen in Erinnerung bleiben wird.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3 Wochen im Juni 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ulla & Peter |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 34 |