- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Es handelt sich um ein kleines familiär geführtes Hotel im Nordosten von La Gomera, in Hermigua. Für das Hotel wurden historische Gebäude umgebaut. Es ist also vieles nicht sehr modern. Zudem ist auch die Einrichtung insgesamt schon etwas in die Jahre gekommen. Unsere Reiseleiterin sagte uns, dass sie schon seit Mitte der 1980er mit diesem Hotel zusammenarbeiten. Das Hotel ist nicht behindertengerecht (wie La Gomera insgesamt) - alles ist nur über Treppen zu erreichen, so dass auch die Koffer trepphoch und -ab getragen werden müssen. Es gibt ein Haupt- und ein Nebengebäude (sog. „Nest“). Letzteres liegt vom Hauptgebäude aus auf der anderen Straßenseite, oberhalb des Hotelgartens, in dem sich ein sehr kleiner Pool befindet. Der Poolbereich ist hübsch angelegt: leider ist der Pool sehr klein und kalt und er lag, zumindest im Oktober, ab etwa 16:30 Uhr im Schatten. Dafür ist die Dusche am Pool eine nette Idee … sie zu finden ist allerdings etwas schwierig. Ein eher kleines, familiär geführtes Hotel. Wer nichts gegen einfache Unterkünfte hat, fernab vom Massentourismus individual Urlaub machen möchte und mit einem Auto und/oder wandernd die Insel erkunden möchte, ist im Los Telares richtig. Da Hermigua wirklich kein Touri-Ort ist, herrscht dort abends auch Ruhe - zu unternehmen gibt es dort also auch nichts. Handyempfang und W-LAN waren wirklich topp. Man sollte für diesen Teil der Insel Regensachen dabei haben, es ziehen schnell mal ein paar Wolken vom Atlantik ins Tal von Hermigua.
Die Zimmer sind seeehr unterschiedlich: kleiner oder groß (letztere vor allem im „Nest“), teils mit Lodgia oder Balkon, teils ohne. Ein solches hatte ich leider. Es gab in meinem Zimmer nur 2 große Schiebefenster, wenn auch mit tollem Ausblick auf Bananenfelder und Berge. Die Fenster klapperten bei dem auf Gomera meist herrschenden Wind gegeneinander. Da sie schon älter waren, war auch die Schiene für’s Verschieben schon älter und verrutschte leicht, so dass alle Versuche, das Klappern zu stoppen daran scheiterten. Es gab im gesamten Zimmer keine Möglichkeit, Wäsche zu trocknen. Aus der Dusche (mit Sitzbadewanne) kam das Wasser nur mit sehr schwachem Druck. Überhaupt war das Bad sehr klein und hatte keine Lüftungsmöglichkeit, weil zwar ein längliches Fenster vor der Dusche vorhanden war, dieses aber nicht zu öffnen ging. Ansonsten zur Ausstattung des Zimmers: ein großes Bett mit einem großen Betttuch, ein langgezogenes Kissen über das ganze Bett. Im Schrank lagen noch 2 kleinere Kopfkissen und Wolldecken. Ein kleiner Tisch mit 2 Stühlen, eine Frisierkommode ohne Stuhl, kein Fön! Loben möchte ich die (Single-)Küche, weil deren Ausstattung wirklich keine Wünsche offen ließ. Das Hotel ist auf Selbstversorger eingestellt. Im Hotelflur war ein Schrank, in dem anscheinend die Reste von Gewürzen, Öl, Marmeladen, Nudeln usw., die wohl andere Gäste da gelassen hatten, zur Verfügung gestellt wurden. Es gibt einen TV im Zimmer – meinen bekam ich aber nicht angeschaltet (ich habe ihn aber auch nicht wirklich gebraucht). Mitreisende berichteten, dass es keine deutschen Sender gab. Dafür gab es ein offenes und kostenloses W-LAN-Netz, das selbst dann in allen Zimmern und auch dann super funktionierte, wenn alle Gäste nachmittags und abends wieder da waren.
Das Essen gab es in einem weiteren, zum Hotel gehörenden Gebäude, vom Haupthaus aus etwa 300m bergab, bei dem im Reiseführer als Sehenswürdigkeit genannten Gofio-Museum. Ich war mit einer (Wander-)Reisegruppe dort und für uns war mit Halbpension gebucht. Das Frühstück war eher einfach: jeder bekam einen Teller mit je 2 Scheiben/Sorten Käse und Wurst/Schinken, einem Stück Obst, Trockenfrüchten und bisschen Gemüse (Gurke, Paprika, Tomate), dazu einen Brotkorb mit 2 Scheiben selbst gebackenem Vollkorn-Rosinen-Brot, einem halben kleinen Weißbrot und 2 Keksen. Am „Buffet“ gab es dann Kaffee, Milch, Tee, eine oder zwei Sorten Marmelade, Honig, Gofio-Mehl und Rosinen-Müsli. Aus meiner Sicht besonders erwähnenswert: es gab Kakaopulver für die Milch! Auch ein Toaster für das Weißbrot stand zur Verfügung. Aber das war’s dann auch schon (kein Joghurt, kein Ei usw.). Zum Abendbrot gab es ein Menü, heimische Kost. Das Essen war sehr gut und schmackhaft. Meist eine Suppe, ein Hauptgang und Nachtisch. Beim Hauptgang waren in der Regel papas arugadas (kanarische Schrumpelkartoffeln) mit mojo verde/ rojo dabei. Es gab z.B. Hähnchen-, Ziegenfleisch- oder Tintenfischtopf, gegrilltes Fischfilet, Schweinefleisch. Wie gesagt: alles selbst gekocht und frisch und wirklich lecker. Für Individualreisende liegt der Wochen-Speiseplan im Zimmer aus. Das Abendessen kann für 12 €/Person dazu gebucht werden. Wenn man nicht selbst kochen will, eine gute Idee, weil es Restaurants in der Nähe ansonsten nicht gibt.
Zum Zimmerservice: Die Zimmer sind sauber. Es wird täglich sauber gemacht und das Zimmer aufgeräumt. Also: wenn man nicht möchte, dass Dreckwäsche mit sauberer auf einen Stapel gelegt wird: selbst wegräumen. Das Geschirr wird nicht abgewaschen, sauberes Geschirr aber in den Schrank gestellt. Geputzt wird nicht überall. So lag in meinem Zimmer von Anfang bis Ende der Woche eine tote Spinne unter dem Fenster auf dem Boden. Auch das Überbett und die Deko-Kissen wurden jeden Tag wieder mit eingebettet, obwohl diese offensichtlich nicht benutzt wurden. Ansonsten habe ich von Mitreisenden gehört, dass, wenn sie sich an die Rezeption oder den „guten Geist“ des Hauses (Ramon?) wandten, die Probleme im Laufe des Tages, wenn wir nicht da waren, erledigt wurden.
Hermigua ist ein über ca. 6 km langgezogener Ort. Das Hotel befindet sich, wenn man von der Inselhauptstadt San Sebastian kommt, ziemlich am Ortsanfang, im Ortsteil Las Poyatas. Auch für diesen Ortsteil ist kein richtiger Beginn/Ende oder Zentrum festzustellen. Die nächste Einkaufsmöglichkeit, ein sehr kleiner örtlicher Supermarkt (mit spanischen Öffnungszeiten) befindet sich ca. 500 m bergab - vollgepackt muss man dann also wieder hinauf zum Hotel laufen. Es ist eine Motorisierung erforderlich, anders kommt man kaum zum Hotel oder von dort weg. Es fährt zwar ein öffentlicher Bus („guagua“) nahe des Hotels an, aber nur ein paar Mal am Tag, nicht sehr regelmäßig, zeitlich auf die Einheimischen-Bedürfnisse abgestimmt.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Wie schon beschrieben: es gibt nur einen sehr kleinen Pool, der zudem noch sehr erfrischend kühl ist. Aber wozu soll ein Hotel auch umfangreiche Sportangebote machen, wenn die Touristen fast alle nur zum Wandern kommen und tagsüber eh nicht da sind? Das Hotel liegt halt in einem Bergdorf, zum nächsten Strand läuft man im Minimum 2,5 Stunden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2014 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Gudrun |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 17 |