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Antje (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Oktober 2005 • 1 Woche • Strand
Tolles Preis/Leistungsverhältnis
3,5 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Pro Person und Woche hat uns die Reise mit Flug, Hotel und all inclusive sagenhafte 289,00 € gekostet. Das Hotel war sauber, das Essen hat geschmeckt und das Personal war freundlich. Alles, was uns wichtig war, hat gestimmt. Insofern ist das Preis/Leistungsverhältnis wirklich super. Das Hotel ist vielleicht 20 Jahre alt und gemessen an türkischen Maßstäben nicht groß. Die Atmosphäre ist zumindest außerhalb der Hauptsaison familiär. Während unseres Aufenthaltes bewohnten überwiegend deutsche und österreichische Gäste die beiden Hotels. Schätzungsweise 20% Russen waren auch da, aber die haben meiner Meinung nach gar nicht gestört. Lasst Euch nicht vom ersten Eindruck abschrecken. Der Bus fährt die Neuankömmlinge nämlich über eine kaputte Betonstraße zu einem Hintereingang, der von vergammelten Bananenstauden eingerahmt ist. Manche Leute im Bus haben uns bei diesen Aussichten mitleidige Blicke zugeworfen. Aber der zweite Eindruck ist erheblich besser. In Bezug auf Ausflüge sind die örtlichen Anbieter meist um vieles preisgünstiger als die Reiseveranstalter. Deswegen ist es ratsam, auch dort die Angebote zu prüfen, bevor man sich festlegt. Ein Leihwagen kostet beim örtlichen Verleih 30,00 € (Hunday Getz) pro Tag, man sollte es aber unbedingt vermeiden, nachmittags durch die Innenstadt von Antalya zu fahren, denn wir mussten feststellen, dass das Verkehrschaos italienischer Großstädte durchaus noch zu steigern ist. Die lykische Küste ist landschaftlich einmalig. Sie wird geprägt von schroffen und verkarsteten Felsen, vom Taurusgebirge mit bis zu 3.000 m hohen Bergen im Hintergrund, von leuchtend grünen, dichten Pinienwäldern und von Zitrusplantagen. Die Pinienwälder sind durchsetzt mit Laubbäumen, die im Oktober eine herbstliche Färbung haben. Der weiche Waldboden war über und über mit rosafarbenen Alpenveilchen bedeckt. Es lohnt tatsächlich, mal mit offenen Augen die lykische Küstenstraße entlangzufahren. Myra (Kale) ist recht weit entfernt. Man sieht der Stadt die heutige Bedeutungslosigkeit an, die sich als Folge zahlreicher Erdbeben und der zunehmenden Versumpfung des Hinterlandes im Laufe der Zeit ergeben hat, aber es ist schon sehr interessant, auf den Spuren des Heiligen Nikolaus zu wandeln. Ebenso sehenswert sind die lykischen Felsennekropolen und das Amphitheater. Noch lohnenswerter und leichter zu erreichen sind die antiken Städte Olympos und Phaselis. Hier entsteht durch ein Zusammenspiel zwischen Natur und alten Ruinen eine einzigartige Atmosphäre. Wer nach Phaselis und Olympos kommt, der hat die Pfade des Pauschaltourismus verlassen und begegnet eher alternativen Touristen aus aller Herren Länder. Man kommt unweigerlich zu der Erkenntnis, dass man bereits zu Zeiten Alexanders des Großen sehr wohl wusste, wo es schön ist und wo es sich angenehm leben lässt. Ein weiterer Tipp ist die so genannte Chimära. Hier soll der lykische Held Bellerophontes das sagenhafte Ungeheuer erlegt haben. In Wirklichkeit handelt es sich aber um einen Berg, durch dessen Felsspalten magmatische methanhaltige Gase an die Eroberfläche steigen, wo sie sich entzünden. Man erlebt einen Berg, der tatsächlich brennt. Selbst bei Sonnenlicht ist das eindrucksvoll, der Reiseführer empfiehlt aber, dieses Naturschauspiel in der Abenddämmerung zu genießen.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Wir hatten ein Familienzimmer, das aus zwei erstaunlich geräumigen Zimmern, einem Bad und zwei Balkons bestand. Die Fußböden waren mit weißen Fliesen ausgelegt, die Wände in einem warmen gelben Farbton gestrichen. Die Einrichtung war vielleicht nicht mehr ganz neu, aber ausreichend und zweckmäßig. Kritisch anzumerken ist, dass es an Ablagemöglichkeiten in den Schränken fehlte. In beiden Zimmern gab es lediglich zwei Kleiderschränke, die nur Möglichkeiten zum Aufhängen von Kleidungsstücken boten. Andere Kleidungsstücke, die man normalerweise nicht auf Kleiderbügel hängt, mussten deswegen im Koffer bleiben. Das war nicht unbedingt praktisch, aber man konnte damit leben. Für das Doppelbett gab es nur eine Decke. Wer also etwas kräftiger gebaut ist, sollte um eine weitere Decke bitten.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Das Essen war schmackhaft und vielseitig. Zum Frühstück gab es ein unglaublich riesiges Büffet mit verschiedenen Marmeladen und Konfitüren, in dieser Vielfältigkeit hatte ich das bisher noch nie erlebt. Auch beim Brot hatte man eine große Auswahl zwischen verschiedenen Weizenbrötchen (teilweise mit Mohn und Schwarzkümmel gebacken) und weißem Fladenbrot, ja es gab sogar dunkles Vollkornbrot. Auf einem weiteren Büffet waren verschiedene Wurst- und Käsesorten appetitlich angerichtet, und wer lieber ein deftiges british breakfast wollte, für den gab es Rührei und gebratenen Schinkenspeck. Kaffee und Tee waren vielleicht nicht gerade Spitzenqualität, aber in Ordnung. Mittags und Abend gab es üppige und kreativ aufgebaute Büffets mit Salaten, warmen Speisen und Desserts. Vielleicht mag der eine oder andere das Wiener Schnitzel oder den Edamer Käse vermisst haben, aber alles, was auf den Büffets stand, war frisch und lecker. Lediglich die Getränke waren gewöhnungsbedürftig. Ohne Bedenken konnte man Wasser, Raki und Bier trinken. Der Wein dagegen war total ungenießbar und meiner Meinung nach bestenfalls als Vinaigrette verwertbar. Das galt sowohl für den Weiß- als auch für den Rotwein. Die Fruchtsäfte dürften in Deutschland diesen Namen nicht führen, weil sie viel zu süß waren. Bei den alkoholischen Getränken gehörten eine Sorte Wodka und eine Sorte Gin, sowie Mischgetränke mit diesen Inhaltsstoffen zu den Inclusive – Leistungen, was nicht jedermanns Geschmack ist. An der Bar im Gül Beach hat man die Mischgetränke mit Farbstoffen ein wenig aufgepeppt. Cocktails wie Pinacolada oder Tequila Sunrise mussten selbst bezahlt werden und waren vergleichsweise sehr teuer (im Durchschnitt 8,00 €). Wer aber – so wie wir – Urlaub nicht als tägliche Betäubung mit Alkohol versteht, wird in den Gül Hotels in Kemer nicht all zu viel vermissen.


    Service
  • Eher gut
  • Wir waren auch mit dem Service sehr zufrieden. An der Rezeption war man nett und freundlich, dort beherrschten alle Angestellten zumindest die englische Sprache. Die Kellner im Restaurantbereich waren ebenfalls sehr nett und zuvorkommend. Wenn beispielsweise ein Gast Geburtstag hatte, brachten das gesamte Küchenpersonal und die Kellner eine mit Wunderkerzen bestückte Torte an den Tisch des „Geburtstagskindes“. Dazu sangen sie für alle Gäste unüberhörbar ein Ständchen (Happy Birthday). Die „Sänger“ erwiesen sich dabei als hoffnungslos unmusikalisch, und es wirkte schon fast anrührend, dass sie trotzdem gesungen haben. Die Zimmer wurden täglich gereinigt, Bettwäsche wurde im Laufe einer Woche 2 mal gewechselt, Handtücher wurden bei Bedarf ausgetauscht. Im Grand Gül Beach gibt es sogar einen Arzt, der bei Bedarf konsultiert werden kann.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Dieser Hintereingang ist überhaupt die einzige unvorteilhafte Perspektive. Die Hotel-Anlage liegt am Stadtrand von Kemer, sie ist umgeben von Zitrusplantagen und Gartenanlagen mit Pools, die ordentlich und gepflegt sind. Im Gül Resort wird man zwar ganz sicher kein einziges Zimmer mit Meerblick finden, aber man hat meist einen wunderbaren Blick auf das Taurusgebirge, was mindestens genauso reizvoll ist Gäste des Gül Resort dürfen alle Angebote des benachbarten Hotels Grand Gül Beach mit nutzen, aber man ist im Gül Resort deutlich ruhiger untergebracht. Zum recht steinigen Strand geht man bestenfalls 3 Minuten. Man muss eine Straße überqueren und durch die Anlage des Grand Gül Beach Hotels hindurchgehen. Liegen nebst Auflagen sowie Sonnenschirme sind für alle Gäste beider Gül-Hotels frei. Zum Yachthafen und zur Einkaufsmeile von Kemer geht man etwa 30 Minuten zu Fuß, man kann aber auch mit dem Dolmus oder Taxi fahren, wobei die Taxe nur unwesentlich teurer ist. Den Preis für die Taxe kann man zumindest in der Nachsaison zudem frei verhandeln.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Eine Animation gab es nicht, zumindest nicht während unserer Reisezeit Ende Oktober. Aber das haben wir auch nicht vermisst. Im Gül Ressort war Esra, eine sehr nette 17-jährige Türkin, angestellt, die sich bei Bedarf um kleinere Kinder zu kümmern hatte (Mini-Club), aber sie fühlte sich meist nicht ausgelastet. Eine Empfehlung ist auf jeden Fall das türkische Bad. In beiden Hotels – sowohl im Grand Gül Beach Als auch im Gül Resort gibt es ein Hamam. Über beides hat Didi, ein deutscher Physiotherapeut, die Aufsicht. Für 30,00 € wird man 2 Stunden lang nach allen Regeln der Kunst verwöhnt. Man wird eingeseift und abgerubbelt, dabei liegt man auf warmen Marmorplatten, dazu kommen wohl dosierte und temperierte Wassergüsse. Danach darf man sich eine Weile auf Liegen ausruhen. Während man eine Maske (meist gegen Falten) einwirken lässt, bekommt man einen süßen Apfeltee serviert und kann in bereitliegenden Journalen aller Sprachen schmökern. Danach erfolgt eine Ganzkörpermassage von geschulten Masseuren, die wirklich etwas von ihrem Handwerk verstehen. Örtliche Anbieter hatten zwar den Hamam auch billiger im Angebot, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man dort diese Leistungen erwarten konnte. Man sollte das aber möglichst am Anfang seines Urlaubes machen, denn bereits gebräunte Hautschichten werden beim Peeling unweigerlich abgerubbelt. Ansonsten gab es verschiedene Wassersportmöglichkeiten, mehrere Pools (auch überdacht und beheizt), gegen Gebühr konnte man auch Billard spielen


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:1 Woche im Oktober 2005
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Antje
    Alter:41-45
    Bewertungen:21