Ashnil Mara Camp

Dieses Camp gehört wohl zu denjenigen, deren Bau und Eröffnung im Vorfeld die heftigsten Diskussionen auslöste. Wir haben uns umfassend informiert und Fakt ist, dass an dieser Stelle auf jeden Fall ein Camp gebaut worden wäre. Was uns auffiel - viele diskutierten mit uns darüber, aber keiner wollte, dass man ihn irgendwo zitiert. Jeder soll sich seine eigene Meinung bilden und für sich die entsprechende Entscheidung fällen. (Niemand hat sich vor Jahren aufgeregt, als die an die Mara angrenzenden Gebiete mit Lodges und Camps im wahrsten Sinne des Wortes zugepflastert urden....) Jetzt aber zur Bewertung: aufgrund des guten Preis-/Leistungsverhältnisses haben wir uns für dieses Camp entschieden und diese Entscheidung nicht bereut. Wer ein akzeptables nicht so kleines Camp mit komfortabler Ausstattung, Swimming Pool und Buffets sucht und vor allem eine gute Ausgangslage für Pirschfahrten, der dürfte hier sehr gut aufgehoben sein. Mit seinen ca. 40 Zelten gehört es eher zu den größeren Camps, aber es verläuft sich normalerweise etwas, lediglich zu den Hauptessenszeiten wird es etwas lauter. Wie wir zwischenzeitlich erfahren haben, sind einige kleinere Dinge, die wir jetzt nicht ganz so prickelnd fanden zwischenzeitlich behoben worden. Das Camp war zu unserem damaligen Aufenthalt erst kurz eröffnet und in einigen Dingen noch nicht fertig bzw. teilweise nicht ganz so gut organisiert. Zwischenzeitlich haben wir jedoch von einigen Feedback bekommen, dass sich einiges geändert hat. Das Camp war fast immer komplett ausgebucht. Es waren unterschiedliche Nationaitäten (u.a. zwei Fototeams) vertreten - überwiegen Engländer, Amerikaner, Dänen, Griechen, Australier, Inder, Japaner und Deutsche. Handyerreichbarkeit - gegeben, aber wer braucht das auf Safari??? Das Preis-/Leistungsverhältnis empfanden wir als sehr gut und wir bekamen mit, dass vor allem dies einigen Mitkonkurrenten ein Dorn im Auge ist. Wir waren im September 2010 dort und befanden uns im wahrsten Sinne des Wortes mitten im Geschehen. Es waren unglaublich viele Gnus und Zebras dort und heuer im Februar kam uns die Mara im Vergleich ziemlich leer vor. Bisher durften wir die Migration ja nur zweimal in Nordtanzania erleben. Die Migration in der Mara war für uns schon noch mal eine Steigerung und etwas ganz besonderes. Mit dem Wetter hatten wir Glück. Es gab einmal mittags einen heftigen Schauer - wir hatten an diesem Tag eine Ganztagespirsch mit Picknick-Lunch. 1 Stunde später ging es aber schon wieder. Sonst hatten wir wirklich sehr viel Glück. Es war tagsüber sehr warm, aber in den frühen Morgen- und Abendstudnen doch sehr kühl und wir waren froh um unsere warmen Klamotten. Die Wärmflasche abends im Bett haben wir doch ein wenig vermisst. Fazit: Das Ashnil Mara Camp steckt noch in den Kinderfüßen, hat aber sehr viel Potential. Die Lage ist natürlich einfach klasse. Wir haben zwischenzeitlich von einigen schon mitbekommen, dass sich das Management viel Mühe gibt und sich einige Dinge, die wir jetzt während unseres Aufenhalts nicht ganz so dolle fanden, verbessert haben. Es wird interessant sein, die weitere Entwicklung mitzuverfolgen...

Die Zimmer befinden sich in diversen Zelten und sind je nachdem mit zwei Einzelbetten, einem kleineren Doppelbett und einem Einzelbett oder einem großen Doppelbett ausgestattet. Es gibt zwei gemütliche Sessel mit kleiner Ablage sowie einen Schreibtisch mit Stuhl. Des Weiteren ist noch ein Ventilator vorhanden. Zwischenzeitlich sind die Zelte alle komplett eingerichtet und so verfügen alle über einen sehr schöne Masai-Stehlampe und ein gemütliches Ratansofa auf der Veranda. Während unseres Aufenthalts befanden sich auf der Veranda zwei Safaristühle und ein Tisch. Es ist noch ein Ablagegestell für die Koffer sowie ein kleines Regal vorhanden. Im abgetrennten und großzügigen Sanitärbereich gibt es neben der separaten gut funktionierenden Dusche noch ein separates WC. Im Hauptbereich des Bades findet man neben dem Waschbecken mit Spiegel noch einen separaten "Schmink"bereich. Es gibt einen Fön, einen Safe (inclusive) sowie genügend Ablageflächen (incl. Kleiderbügel und Bademäntel). Toilettenartikel werden zur Verfügung gestellt. Die Zelte sind gut gebaut und in nagelneuem Zustand. Es funktionierten alle Zipper der Reißverschlüsse, was bei älteren Camps oftmals ein Manko ist. Strom ist fast 24 Stunden lang vorhanden. Für die Nacht gibt es eine Taschenlampe. Es sind genügend Steckdosen vorhanden. Schade fanden wir, dass es abends keine Wärmflasche im Bett gab - da sind wir etwas verwöhnt. Zwischenzeitlich soll sich das aber geändert haben...

Es gibt ein Hauptrestaurant mit einem halboffenen Speisebereich. Die Qualität der Speisen war ausreichend und in Ordnung, bei der Quantität hakte es manchmal. Es kam vor, dass einige Dinge nicht wieder aufgefüllt wurden, wir erfuhren nach einigen Diskussionen, dass es wohl Nachschubprobleme gab. Sorry, aber während der Migration sollte man einkalkulieren, dass etwas mehr los ist und anhand der Preise sollte so etwas auch nicht vorkommen. Es sind nur Kleinigkeiten, aber man bekam immer nur eine Tasse bzw. eine halbvolle Tasse Kaffee oder Tee und wenn man Nachschub wollte, dann musste man entweder ewig warten oder kümmerte sich selber darum. Die Mahlzeiten wurden komplett als Buffet angeboten. Es gab immer eine gute Auswahl - leider waren einige Gerichte früh aus und es dauerte etwas, bis Nachschub kam. Die Gerichte waren sehr abwechslungsreich und vom Geschmack her auch sehr gut. Das Balsamico-Salatdressing war spitze, es gelang mir leider nicht, das Rezept zu bekommen - zwinker... Neben den normalen Gerichten, die meist aus zwei Fleisch- und einem Fischgericht bestanden, gab es immer noch eine live-cooking-Station, an der entweder Pasta, Geschnetzeltes oder Gegrilltes zubereitet wurde. Die Speisen waren international und wie schon geschrieben sehr abwechslungsreich, es gab auch immer eine indische Ecke. Was wir persönlich schade fanden, es gab selten frische Früchte als Dessert, vor allem beim Mittag- und Abendessen. Wer hier zu spät dran war, hatte das Nachsehen - leider. Die Atmosphäre im Speisesaal war schön, jedoch etwas hektisch. Es entstand etwas Chaos, da man zwar einen festen Kellner zugewiesen bekam, aber wenn andere mitbekamen, dass ein Tisch Trinkgeld gab und ein anderer nicht, dann versuchten sie diese Tische zu bekommen. Teamwork ist für den Gast angenehmer, als Konkurrenz. Jeder freut sich und man gibt gerne Trinkgeld. Unser Kellner war jung und sehr bemüht. Er steckte oft gegenüber älteren Kollegen zurück und es war ihm anfangs etwas peinlich, als wir mitteilten, dass wir ihn zugewiesen bekamen und auch gerne behalten würden. Nach einigem Hin und Her klappte das dann auch ganz gut. An der Hygiene und Sauberkeit gab es nichts auszusetzen. Die Salate und Nachspeisen werden in einer Kühltheke serviert. Es gibt eine Bar mit einem gemütlichen Loungebereich und einer integrierten Feuerstelle. Die Preise für die Getränke lagen im üblichen Durchschnitt für eine Safarilodge. Aber hier haben sie es gemerkt, dass man sich bei angenehmeren Preisen lieber öfters etwas gönnt, als nur einen Drink. Abends werden kleine Bites angeboten, die sehr gut schmeckten. Nachmittags gibt es die üblichen heißen Getränke - normalerweise. Wir hatten manchmal das Pech, dass irgendetwas nicht funktionierte und so gab es halt nach der Abendpirsch ne Tasse heißen Kaffee.

Tja, der Service war gut, jedoch nicht außergewöhnlich. Bitte jetzt nicht falsch verstehen, vielleicht liegt es auch daran, dass wir zwischenzeitlich einfach zuviele Vergleichsmöglichkeiten haben. Das Camp war fast während unseres gesamten Aufenthalts ausgebucht und es ging manchmal einfach etwas zu hektisch zu. Das Personal war fast ausnahmsweise sehr freundlich. Neben der Amtssprache englisch sind je nachdem auch italienische oder spanische sowie indische Kentnisse vorhanden. Die Reinigung des Zeltes war tadellos. Nach einem heftigen Platzregen stand das Bad unseres Zeltes unter Wasser und dieses Malheur wurde schnellstmöglich behoben. Umgang mit Beschwerden - tja, hier hakt es noch ein wenig. Es waren zwar nur 2-3 Kleinigkeiten und man nickte, aber geändert hat sich damals nix. Zwischenzeitlich haben wir jedoch erfahren, dass diese Dinge behoben wurden. Es gibt einen Arztservice, den wir jedoch nicht benötigten. Kinderbetreuung - da wir keine Kinder haben, können wir hierzu nichts sagen. Es waren während unseres Aufenthalts aber auch keine Kinder da. Wäscherei - günstig, schnell und tadellos.

Das Camp liegt sprichwörtlich mitten im eigentlichen Schutzgebiet der Masai Mara in einer kleinen Senke am Mara River. Gebaut wurde es sozusagen mitten im Busch und so guckt man erstmal etwas erstaunt, wenn vor einem auf einmal das Eingangstor auftaucht. Wegen seiner Lage und er hohen Tierdichte ist es eingezäunt. Die Aussicht ist sowohl von einigen Zelten als auch dem Hauptgebäude teilweise sehr eingeschränkt, trotzdem konnten wir von dort aus am Abend zwei größere Crossings beobachten. Kleine Anmerkung am Rande - viele diskutieren den Bau des Camps - aber wer kümmert sich um die Fahrer, die den Tieren beim Crossing oben den Weg abschneide um ja die besten Fotos zu bekommen......(sorry, aber das kontne ich mir jetzt nicht verkneifen) Durch seine zentrale Lage ist es ein idealer Ausgangspunkt für Pirschfahrten in alle Richtungen. Wir waren insgesamt für 5 Tage dort und hatten eine relativ großen Aktionsradius. Anmerken möchte ich noch, dass wir fast die gesamte Zeit das Gefühl hatten, die einzigen Touristen zu sein. Man sah sehr selten ein anderes Fahrzeug und es war ein herrliches Gefühl inmitten der riesigen Herden - und man konnte superschöne Bilder schießen.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Der Pool wurde während unseres Aufenthalts repariert. Wir konnten ihn zumindest am letzten Tag kurz nutzen. Normalerweise benötigt man auf Safari keinen Pool, aber wenn so einer schon mal da ist, dann okay. Wir waren etwas enttäuscht, da wir uns doch auf eine kurze Erfrischung gefreut hatten und guckten dann etwas, als wir die Baustelle entdeckten. Wir unterhielten uns mit dem Manager und es stellte sich heraus, dass es eine Idee gewesen wäre, die unterschiedlichen Veranstalter zumindest über die Maßnahme zu informieren. Er versprach uns, dass wir den Pool nutzen werden können und wenn es unserem letzten Tag ist - das Versprechen wurde gehalten und der Pool ist erfrischend uns schön. Ich genoss die Tage vorher etwas abseits die Nachmittagstimmung gemeinsam mit einem Buch in herrlicher Ruhe. Der Pool ist schön gestaltet, wenn auch teilweise etwas rutschig - bitte vorsichtig rein gehen. Es gibt einige Sonnenliegen und Sonnenschirme sowie eine eigene Toilette mit Dusche und Umkleideraum. Vor allem wenn man etwas länger in einer Lodge verweilt, dann ist ein Pool schon eine angenehme Sache. Es gibt einen kleinen Shop mit einem guten Angebot und auch guten Preisen. Hier gibt es auch ein kleines Sortiment von normalen Dingen, falls etwas ausgehen sollte oder vergessenw orden ist. Sport - Fehlanzeige, man kann durch die kleine Anlage wandern oder ein paar Runden im Pool drehen, ansonsten gibt es auch noch die Möglichkeit einen begleiteten Buschwalk zu machen. Ein Konferenzcenter sowie Internetanschluss ist verfügbar - wer es braucht. Schön ist abends das Lagerfeuer. Dort kann man entweder die Erfahrungen des Tages austauschen oder sich mit einem der Masais unterhalten. Wir hatten an zwei Tagen wohl die beste Unterhaltung - wir durften zwei Crossings direkt vom Loungebereich aus miterleben - das war wirklich etwas ganz Besonderes.