- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel Asterias Beach ist ein länglicher Block und hat ca. 200 Zimmer verteilt auf 4 Stockwerke. Die Restauranträume, Hotelhalle, Cocktailbar, Küche usw. befinden sich in einem flachen Anbau. Die ganze Urlaubsregion um Agía Nápa wurde nach 1974 erschaffen, nachdem die Türken den Norden besetzt hatten und Famagusta, die alte Urlaubsstadt, zur Totenstadt in der Pufferzone wurde. Die Hotel-Einrichtung ist modern und neueren Datums. Ein großes Team von Putzkräften hält alle Flächen dauerhaft im Glanz. Wir hatten AI gebucht für 2 Wochen. In der 2. Septemberhälfte waren in der 1. Woche etwa 70% Russen (Eltern m. Kleinkindern), der Rest Österreicher, Schweizer und Deutsche und vielleicht eine Handvoll aus F, GB, CZ. In der 2. Urlaubswoche waren merklich mehr Schulkinder aus der Schweiz da und das Verhältnis zwischen Ost und West wuchs auf 50/50. Rampen und 2 Lifte ermöglichen Rollstuhlfahrern das Erreichen fast aller Räumlichkeiten. Die deutschen Stecker passen nicht in die 3-poligen Steckdosen. Zum Aufladen des Handys oder des Kamera-Akkus braucht man einen Adapter. In Zypern herrscht Linksverkehr. Wer sich das nicht zutraut, sollte lieber die organisierten Touren buchen. Da die meisten kulturellen Sehenswürdigkeiten im Westen oder Landesinneren liegen und wir nicht stundenlang im Bus sitzen wollten, haben wir mehr die nähere Umgebung besichtigt. Da gibt es auch einiges: 19 hellenistische/römische Grabkammern auf der Macrónissos Landzunge, also quasi vor der Tür; Kap Gréko, Wandern entlang der Steilküste vom Kap Gréko zurück Richtung Agía Nápa, Besichtigung der 3 Kirchen auf dem Dorfplatz von Paralímni, Besteigung des Felsens und Besichtigung der Kapelle und Wunschbäume in Protarás. Allerdings lohnt sich auf jeden Fall ein Besuch der Hauptstadt Nicosia mit einem Abstecher über die Grenze in den türkischen Teil der Stadt. Jetzt im September lagen die Tagestemperaturen noch bei 32°C-28°C. Mücken gab’s keine, aber äußerst lästige, hartnäckige kleine Fliegen, die sich nicht vertreiben ließen.
Das Zimmer war groß genug und alles da, was man braucht: genug Platz im Schrank, für kühle Nächte eine zusätzliche Decke, Kühlschrank, TV, Telefon, Fön, eine sehr leise, aber effektive und zugfreie Klimaanlage, Balkon. Der kostenpflichtige Safe (2€/Tag) befand sich im Kleiderschrank und hatte leider kein Zahlenschloss, sondern wurde mit einem Schlüssel verschlossen. Den sollte man möglichst nicht im Zimmer lassen, muss ihn also ständig mit sich herum tragen. Sehr lästig! Der Safe war groß genug um auch eine Spiegelreflexkamera aufzunehmen. Der Schalter für die Nachttischlampe war vom Bett aus unerreichbar .Eine Fehlplanung! Ich hätte mindestens 1,50m lange Arme haben müssen um ihn zu erreichen! Im Bad gab es eine Wanne mit Duschvorrichtung, mobiler Brause und stabilem Spritzschutz. Sehr negativ fand ich, dass nicht jede Person, sondern nur pro Zimmer eine Karte zum Öffnen der Tür und Einschalten des Stroms ausgegeben wird. Das empfinde ich als unnötige Einschränkung, weil man sich ständig absprechen muss, wer wann die Chipkarte hat. Der Fernseher empfängt 6 deutsche Programme: ARD, ZDF, SAT1, RTL, VIVA und SPORT. Der britische Sender BBC, den mein Mann regelmäßig sieht, hatte dauerhaft Bild- und Tonstörungen. Unser Zimmer hatte eine (zugestellte) Verbindungstür zum Nachbarzimmer, durch das wir an mehreren Abenden heftigen russischen Ehestreit vernehmen konnten. Trotzdem glaube ich, dass prinzipiell die Zimmer nicht sehr hellhörig sind.
Im Restaurant, das einen Innen- sowie einen überdachten Außenbereich hatte, galt Rauchverbot. Zusätzlich gab es noch einen weiteren beschatteten Außenrestaurantteil, in dem Rauchen erlaubt war. Neben dem Restaurant gab es eine Snack-Bar und eine Cocktail-Bar, in der die Abendunterhaltung stattfand. Ein Heer von Kellner(n)/innen sorgte für eine zügige Bedienung. Bei jedem neuen Gast kam auch eine neue Tischdecke bzw. –läufer auf den Tisch. Es gab Stoffservietten. Der äußerst freundliche Restaurant-Chef ließ es sich nicht nehmen, am Abend jeden Gast persönlich zum Tisch zu geleiten. Hält zwar auf, hat aber Stil. Für Babys und Kleinkinder gab es viele Hochstühle und erhöhte Stühlchen, Kunststoffteller und ein eigenes kleines Kinderbuffet. Jeden Abend stand das Essen unter einem bestimmten Motto: Orientalisch, italienisch, zypriotisch, Barbecue, französisch, japanisch, mexikanisch/italienisch. Allerdings wiederholte sich die Speisenfolge schon nach einer Woche. Dank besonderer Behältnisse mit Glasdeckeln und Wärmeplatten waren die Hauptmahlzeiten auch immer heiß, zumindest aber warm. Um es vorweg zu sagen: Niemand musste hungern, die Auswahl war groß, das Essen war schmackhaft und es wurde ständig nachgefüllt. Trotzdem muss ich hier Abstriche bei der Qualität der Speisen und der Darbietung machen im Vergleich zu anderen 4*-Hotels. Es gab meistens 2 Suppen, 2 Nudelgerichte, Pizza, Pommes, ein Reisgericht, ein Kartoffelgericht, mindestens 3 Fleischspeisen, Fisch, diverse Gemüsesorten, die allerdings nie gar waren. Al dente ist anders. Zweimal gab es Erbsen, die ich nur als dicke mehlige Klicker bezeichnen kann. Diese schlechte Qualität würde man hier nur für Erbsensuppe verwenden und zerkochen. Ein Salatbuffet mit frischer Rohkost oder angemachten Mischsalaten bot auch reichlich Auswahl. Zusätzlich gab es diverse Obstsorten, süßen Nachtisch (Kuchen, Götter- bzw. Cremespeisen) und Eis. Das Speiseeis in mindestens 6 Geschmacksrichtungen war von sehr schlechter Qualität: keine milchige Creme, sondern zu einem Klumpen festgefrorenes eingefärbtes Wasser, das so hart war, dass man fürchten musste, der Löffel bricht beim Essen ab. Die Torten waren alle aus der Tiefkühltruhe und immer dasselbe. Was mir sehr aufgefallen ist, war die nüchterne Darbietung des Essens. Natürlich geht es hauptsächlich darum, dass es schmeckt und dass man satt wird, aber das Auge isst mit und bei 4*-Hotels erwarte ich schon etwas mehr Dekoration als nur einen Paprikaring im Zwiebelbett! Wo waren die schön geschnitzten Melonen, die es in anderen 4*-Hotels gibt? Außerdem gab es außerhalb der Hauptmahlzeiten trotz AI Speiseeis nur zu happigen Preisen. Das war dann allerdings abgepackte Ware. Bei AI sollte kostenloses Eis am Nachmittag drin sein. Für HP-Gäste wurde ein Abend- oder Mittagessen – all you can eat - mit 22€ berechnet, natürlich ohne Getränke. Das war akzeptabel. Gut gefallen hat mir, dass – nicht alle – aber die meisten Speisen mehrsprachig beschriftet waren und auch vegetarische Gerichte genannt wurden. An 2 Tagen haben wir ein vegetarisches Lunch-Paket bestellt, weil wir ganztägige Ausflüge unternommen haben und hatten einmal auf den pappigen Weißbrottoastscheiben Wurstbelag !!! und einmal kein Obst! Ich hatte zumindest eine Entschuldigung erwartet, dass wir an dem Tag mittags nichts zu essen hatten – aber Pustekuchen!
Das Personal an der Rezeption, im Restaurant und auch die Putzfrau konnten sehr gut bis ausreichend mit den Gästen in russisch, englisch und deutsch kommunizieren und war immer freundlich und hilfsbereit. Der Check-In ging zügig über die Bühne. Gleich zu Beginn funktionierte der Wasserhahn im Bad nicht, was sofort repariert wurde. Die defekte Fernbedienung wurde allerdings trotz Reklamation nicht instandgesetzt. Ich glaube, man hat nur neue Batterien eingesetzt und nicht mehr geprüft, ob es tatsächlich an den Batterien gelegen hat. Da wir aber sowieso nur Nachrichten im Urlaub schauen, war das nicht so wichtig. Ein Wäscherei-Dienst brachte die saubere Wäsche noch am gleichen Tag aufs Zimmer wie im Prospekt versprochen. Die Zimmerreinigung während unseres Aufenthalts war immer tipptopp. Nur bei meiner ersten Dusche musste ich feststellen, dass die Fliesen nicht von den Spritzern und Wassernasen des Vorgängers gereinigt worden waren. Das halte ich aus hygienischen Gründen für unverzichtbar.
Das Hotel mit direktem Zugang zum Strand liegt ca. 40 km vom Flughafen Larnaca entfernt und ca. 4 km vor der Stadt Agía Nápa. Unser Taxi brauchte bei freier Autobahn 35 Min. bis zum Hotel. Unmittelbar neben dem Hotel liegt noch das Dome-Hotel, das einen Strandkiosk hat. Ansonsten ist man geschäfte- und unterhaltungsmäßig ziemlich von der Welt abgeschnitten. Ein öffentl. Bus fährt täglich ab 9h00 alle 20 Min. für 1,50€ pro Person/Strecke bzw. 5€ Tagesticket zum Wasserpark oder Richtung Stadtzentrum und weiter nach Protarás und Paralímni. Im Hotel gibt es einen Friseursalon und einen Kiosk, der aber nur das Allernötigste zu Wucherpreisen (Postkarte 0,90€!) im Angebot hat. Bis zur Hauptstraße, wo es einige Supermärkte/Souvenirläden und die Haltestelle gibt, läuft man mehrere hundert Meter. Die verschiedenen Reisegesellschaften bieten Halb- und Ganztagesausflüge an. Leider liegen viele historische Kulturstätten im Westen der Insel im Tróodos-Gebirge oder in Paphos, d. h. man verbringt für die Anfahrt viel Zeit auf den Autobahnen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Animation im Hotel war unter aller Kanone. Die beiden Mädels (eine Russin und eine Deutsche) trifft dabei keine Schuld. Sie können sich schließlich nicht vierteilen. Vormittags gab es eine dilettantische Aquagymnastik im Meer. Nach den Ansagen für Boccia, Darts und Volleyball gaben die Mädels nur die Spielgeräte raus und überließen dann die Gäste sich selbst. Die Mädels mussten sich ja um die Kinder im Kinderclub kümmern. Die Abendunterhaltung war fast immer von auswärts und so schrecklich, dass wir uns das nicht antun konnten (Papageien-Show!!). Außerdem wiederholte sich das Programm auch schon nach einer Woche! Die Masseurin langweilte sich zu Tode. Lag es an den stolzen Preisen oder der versteckten Lage des Massage-Raums, dass niemand ihre Dienste in Anspruch nahm? Sie war dann auch öfters die Einzige, die im Fitnessraum die Foltermaschinen benutzte. Einen einzelnen Herrn habe ich dort mal trainieren sehen. Die Nutzung wäre kostenlos gewesen, aber der Fitness-Raum lag auch versteckt im Keller. Eine Ansammlung von Automatenspielen und Münzkarussells im Keller hat auch kaum jemand wahrgenommen. Außerdem gab es noch 2 Tischtennisplatten und ein Hallenbad im Keller. Vor dem Hotel gab es 2 Tennisplätze, am Strand einen Volleyballplatz und irgendwo muss es auch noch einen Fußballplatz gegeben haben. 2 Internet-Plätze konnten gegen Gebühr genutzt werden. Der Strand war das Beste am ganzen Hotel. Das Wasser war glasklar, der Sand weiß und feinkörnig, auch im Wasser. Je nach Strömung trieben mal Algen im Wasser, aber dem konnte man wunderbar ausweichen. An manchen Tagen war leichter Wellengang, das Meer fiel nur sehr flach ab. Man musste schon recht weit hinein gehen, bis man komplett unter Wasser war. Der Strand war auffallend sauber und ganz selten mal eine Kippe im Sand. Die Liegen und Schirme am Strand kosten 2,50€/Stück. Am Pool sind sie kostenlos, dafür aber auch früh mit Handtüchern reserviert. Am Strand gab es weder Umkleidekabinen, noch Duschen oder Toiletten. In der Bucht nebenan beim Dome-Hotel gab es alle möglichen kostenpflichtigen Wassersportmöglichkeiten. Der Pool war groß genug und nur max. 1,35m tief. Für Kinder gab es ein separates Planschbecken. Auf einem Rasenstück gab es ein paar einzelne Spielgeräte, was wohl der Kinderspielplatz sein sollte. Morgens und nachmittags gab es je ca. 2 Stunden Kinderbetreuung im Kinderclub und abends soll es sogar eine Mini-Disco gegeben haben. Samstags hatten die Animateur-Damen frei.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Rosel |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 11 |