Athina Palace Resort & Spa

Das Hotel selbst macht - wenn man ankommt - einen recht guten Eindruck. Große, geräumige Lobby, nette Mitarbeiter, sauberer Eindruck. Leider ist dieser Eindruck nicht lange geblieben. Nachdem wir unser Zimmer zugewiesen bekommen haben, mussten wir feststellen, dass es nicht der gebuchten Zimmerkategorie entsprach. Erst nach längerer Diskussion, Zimmerwechsel und Rücksprache mit TUI haben wir (kostenneutral) die von uns bei TUI gebuchte Zimmerkategorie erhalten. Grundsätzlich wird die Anlage bei TUI mit 5 Sternen bewertet. Auch das Hotel selbst ist mit 5 (vermutlich griechischen) Sternen gesegnet. Uns war vor Urlaubsantritt schon klar, dass 5 griechische Sterne nicht das Niveau von Deutschland erreichen - haben uns bei der Buchung aber doch ein bisschen auf die Einschätzung von TUI verlassen. Und waren dann etwas enttäuscht. Wir wollten aber von vorn herein keinen reinen "Hotelurlaub" machen und hatten die ganze Zeit einen Mietwagen. Somit waren wir überwiegend nur früh und abends in der Anlage. Freizeitangebote haben wir gar nicht genutzt. Diese waren aber - soweit wir das mitbekommen haben - überwiegend mit französischer Moderation.

Das Zimmer (es war das beste und teuerste buchbare) sah für Saisonende noch ganz gut aus. Die in der Beschreibung gepriesenen hochwertigen Pflegeprodukte waren teilweise schon leer (sollte man bei Neubelegung kontrollieren); die Reinigung war eher zurückhaltend. Handtuchwechsel und Bettwäschewechsel 2x wöchentlich, tägliche Reinigung der Sanitärkeramik. Allerdings waren die Haare an den Badfliesen über die ganzen 14 Tage vorhanden und auch der Schmutz auf dem Fußboden wollte einfach nicht weg. Die tote Ratte, die nach einer Woche auf der Treppe lag hat es bis ins Blumenbeet geschafft - lag aber zu unserer Abreise auch noch da. Das Zimmer selbst war recht sparsam eingerichtet - zumindest was den Bedarf für Urlauber angeht. Wir waren zu dritt in einem Vierbettzimmer und hatten zusammen einen Stuhl, einen dreitürigen Schrank (mit ca. 8 Bügeln) und keine Garderobe. Mal was ablegen oder sich vernünftig hinsetzen ging einfach nicht. Wir haben dann zwei Balkonstühle mit reingenommen, um wenigstens mal eine Jacke ablegen zu können. Positiv sei zu erwähnen, dass jeden Tag für jede Person eine kleine Flasche stilles Wasser in das Zimmer gestellt wurde.

In einigen Bewertungen war zu lesen, dass das Essen nicht abwechslungsreich genug sei. Das haben wir nicht so empfunden. Natürlich wiederholen sich die angeboteten Speisen - aber die Auswahl ist groß genug, um trotzdem abwechslungsreich zu essen. Man muss halt nur entsprechend kombinieren. Köche stehen am Grill und bieten zu jeder Mahlzeit entsprechende frisch zubereitete Speisen - früh Omlett und Pfannkuchen, sonst Fleisch und Fisch. Abends gibt es noch einen Pizzaofen - die Pizza ist wirklich gut. Stichwort Restaurant: Leider gibt es immer wieder Gäste, denen eine normale Esskultur abhanden gekommen scheint. Auch ist es wohl teilweise aus der Mode gekommen, sich beim Essen um seine Kinder zu kümmern. Für diese Gäste kann das Hotel nichts - keine Frage. Allerdings ist bei den über 300 Zimmern (und damit geschätzten 1000 Gästen) ein dermaßener Lärm im Restaurant - das ist alles andere als schön. Auch wäre es prima, wenn das Besteck mal poliert werden würde, die Teller ordentlich abgewaschen oder die auf dem Tisch stehenden Zuckerdosen gereinigt würden. Tischdecken gab es nicht, teilweise klebten Tisch und/oder Stuhl noch vom vorangegangenen Gast. Die zur Verfügung stehende Bar haben wir nicht genutzt - sie entsprach schon im Optischen nicht unseren Vorstellungen. Lauter Leder-Sitzgruppen aus den 1990ern mit überwiegend durchgesessenen Bezügen. Alkoholische Getränke gegen Bares. Die drei AI-Drinks konnte man vergessen: "Sex on the Beach" aus angerührtem Fruchtsaft (die Bezeichnung ist eigentlich falsch für das farbige, viel zu süße Wasser) mit einem Wodka drin. Brrrrr...

Wir waren gegen Saisonende dort; das heißt, dass das Personal schon die gesamte Saison hinter sich hatte und entsprechend "verbraucht" war. Dafür waren sie aber noch sehr fit und durchgehend freundlich. Besonders das Personal im Restaurant hat immer unter Volldampf gearbeitet. Die Köche an Grill und Pizzaofen haben ihren Job super gemacht. Was man von dem Reinigungspersonal leider nicht sagen konnte - schade.

Die ganze Anlage liegt am Hang, wobei Lobby, Bar und Hauptrestaurant der höchste Punkt sind. Oder anders gesagt - zwischen Frühstück bzw. Abendessen und Zimmer liegen bis zu 200 Treppenstufen. Von der Lage her ist das Hotel eher etwas abgeschieden; es liegt am Ende der Straße. Sich abends noch einmal in eine Taverne zu begeben ist ohne Auto aussichtslos - die nächsten Tavernen sind in Agia Pelagia. Das sind zwar nur knapp 5 Kilometer, es liegen aber zwei Buchten mit jeweils einem Berg dazwischen. Aber die Aussicht auf das Meer und die Ruhe, die man hat können schon schön sein. Wer was von der Insel sehen will ist auf einen Mietwagen angewiesen. Im Hotel gibt es einen Anbieter; der örtliche Minimarkt (ca. 300 m vorm Hotel) bietet auch Autos. Bis zur Hauptstraße bzw. teilweise sogar Autobahn sind es 3 Kilometer (bergauf) - von dort kann man Richtung Ost oder West alles erreichen was man will.

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