ATLANTIC Grand Hotel Bremen

Immer wieder ein bisschen, wie nach Hause kommen - jedenfalls für mich. Das Land Bremen war vor langer Zeit meine Heimat. Ich mag Bremen und so freue ich mich auf zwei Tage im Atlantic Grand Hotel. Was macht ein Hotel zu einem Grand Hotel ? Für mich komischerweise eine grosse Show-Treppe, die rund und zweiseitig ins Foyer einer Prachtlobby führt. Zumindest ist diese Äusserlichkeit hier nicht vorhanden. Dafür ist das Atlantic Grand Hotel ein sehr gutes vier-Sterne Hotel mitt 234 Zimmern in der Hometown der Atlantic Hotels und damit vermutlich das Flagship. Der Bau ist modern und geht sieben Stockwerke in die Höhe. Im Keller gibt es eine saubere Parkgarage für 25,—€ pro Nacht. Die Räume verteilen sich auf zwei Gebäude mit einem Übergang in den meisten Stockwerken, ausser in dem von uns bewohnten siebten Stockwerk. Die Lobby ist sachlich, aber in warmen Tönen - Restaurant direkt neben der Lobby.

Wir bekommen eine Suite im siebten Stock, die klein, aber fein ist und sich auf Wohn-, Schlafraum und Bad, sowie Balkon aufteilt - jedes genannte Raumteil nimmt ein Viertel eines der quadratischen Wohnfläche ein. An den heissen Sommertagen wird es in unserem Zimmer sehr heiss - die Klimaanlage kämpft dann wacker gegen die Hitze, gewinnt aber letztlich knapp. Das Bad ist üppig und gut aufgeteilt mit Wanne und Dusche, sowie abgetrenntem WC. Das Schlafzimmer ist klein, aber fein mit bequemem Bett - das Selbige steht aber auf Rollen und das auf einem Parkettfussboden und bewegt sich daher gerne hin & her, ich mag das überhaupt nicht. Dafür gibt es aber unterschiedliche und daher sehr bequeme Kopfkissen. Im Wohnzimmer steht ein kleines Chaise Longue vor dem TV, zu Zweit kann man hier kaum bequem sitzen, alleine geht es aber. Der Kühlschrank ist nur für die Minibar und die damit kostenpflichtigen Getränke gedacht. Wir hatten von unserer vorhergehenden Urlaubswoche eine halbe Flasxhe Wein mitgebracht, die man nicht unterbringt - aber auf Nachfrage gibt es einen Weinkühler mit Eis. (Sehr guter) Service schlägt hier (mangelnde) Funktionalität. Auf dem Balkon steht man neben dem Turm von der Martinikirche oder schaut auf den Rücken der Böttchergasse. Man kann selbst von hier oben mit Glück und ohne Wolken einen wunderbaren Sonnenuntergang geniessen - und das mit einem kalten Glas Grauburgunder.

Das Frühstück könnte auch in einem Fünf-Sterne Hotel serviert werden, sehr gut. Auswahl ist vielseitig und reichlich. Kaffee wird serviert oder man kann selber ziehen. Eier werden individuell an eine Station bereitet. Ich liebe frische Mango und genau die gibt es hier am Buffet. Dazu kann ich am grossen Buffet die Vielfalt der Salate, des Brotes und der Marmeladen hervorheben. Das ist wirklich üppiges und gutes Frühstück. Das einzige, was ich vermisse ist frisch gepresster Orangensaft. Das Restaurant Alto ist nach dem Frühstück für die Gäste da - wir setzen uns auch einmal mittags in den Hofgarten und haben eine gute Currywurst und etwas Süsses zur Überbrückung bis zum Diner. Macht dick, aber glücklich.

Ich habe bisher schon manchmal etwas Kommunikationsprobleme mit dem Service in den Atlantic Hotels (aber nicht in Bremen) gehabt. Ich buche dieses Kommunikationsgap einmal unter dem Gegensatz der direkten nordischen zu meiner leicht weichspülend rheinischen Art. Diesmal war aber im Vorhinein alles geklärt und der Atlantic Spass konnte beginnen. Beim Einchecken muss man angeben, ob man sein Zimmer jeden Tag gereinigt haben möchte, stimmt man zu, dann erlebt man einen tollen und effektiven Service. Überall erlebt man die bremisch freundliche, schnörkellose Art mit erfrischendem Humor und netten einfühlsamen Kommentaren. So gibt es viele kleinere Beispiele eines nordisch schnörkellosen, effektiven und nicht devoten Services.

Die Lage zwischen Schlachte, dem ehemaligen Hafen Bremens und dem Markt ist wirklich hervorragend. Ich mag den Marktplatz von Bremen sehr, denn ich kenne kaum einen anderen Platz, an dem Religion, Politik und Handel Tür an Tür agieren. Zwar ist Bremen keine Weltmetropole, aber das hier ist wirklich ein tolles Ensemble. Die Weser fliesst ein Block vom Hotel. Zur Shoppingzone der Stadt ist man zu Fuss fünf Minuten unterwegs und in die Schnoor etwa das Doppelte. Die Lage ist ein sehr grosses Plus des Hotels. In einer guten Stunde kann man mit dem Auto am Strand sein (was am Wochenende uneres Aufenthaltes ein Thema war). Zum Bahnhof läuft man vielleicht fünfzehn Minuten.

Beliebte Aktivitäten

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