Atlantica Mikri Poli Crete

Als Hotel für den reinen Badeurlaub mit Familie ist das Hotel gut geeignet. Da wir genau das wollten, waren wir zufrieden.

Unsere Familiensuite war groß, vor allem mit sehr (zu) großem Balkon und auch Schlafzimmer, Bad und Wohnbereich hatten eine gute Größe. Es gab 2 (kleine) Fernseher mit deutschen Programmen. Die Programmlisten im Zimmer waren falsch. Das Mobiliar in unserem Zimmer war funktional, teilweise aber auch vermackt oder aufgequollen. Insgesamt erschien es noch so gerade in Ordnung (Blende an Sofa fehlten 2 Schrauben, Schublade in Küche mit Wasserschaden, Schrank im Schlafzimmer mit loser Blende zur Klimaanlage und größerem Schaden an der Tür von innen. Als wir ankamen waren statt 2 bestellten Einzelbetten für unsere 2 Kinder nur ein Bett und ein Klappbett für Babies gerichtet. Dem wurde aber direkt nach Beschwerde abgeholfen, wobei zu sagen ist, dass das "Bett" ein Sofa im Wohnzimmer ist. Die Matratze des Unterbetts war vollkommen verrostet durch das Gestell des Sofas und sah daruch sehr dreckig aus, obwohl es wohl nur Rost war). Für uns ist der versetzt montierte Spiegel im Bad eine Fehlplanung. Will man sich rasieren oder fönen, muss man neben das Waschbecken treten, um sich im Spiegel sehen zu können. Es gibt im Zimmer genügend Steckdosen und diverse (auch indirekte Beleuchtungsmöglichkeiten) - das ist gut. Der frei nutzbare Kühlschrank ist groß, allerdings war lief bei uns immer mal wieder Wasser aus dem Kühlschrank aufgrund eines nicht richtig arbeitenden Kühlfachs. Es gab 2 große Schränke, einen im Schlafzimmer und einen im Wohnzimmer und eine kleine "Küchenzeile" mit Spüle und Wasserkocher. Tee und eine Flasche Wasser wurden täglich nachgelegt. Im Bad gab es Seife und Duschgel aus dem Spender. Sämtlich anderen üblichen Badartikel wie Nähset, Schuhreinigung, Q-Tips und so weiter waren nicht vorhanden. Die Matratze war - wie hier vielfach beschrieben - sehr hart. Ich verstehe, wenn Leute darauf nicht gut schlafen. Bei uns ging es, aber auch das Sofabett war nicht gerade bequem. Aufgefallen ist uns, dass die Holzpergola (bzw. alle, die wir in der Anlage gesehen haben) dringend gestrichen werden müsste. Die sah sehr ungepflegt aus, es blätterte alte Farbe ab und das angegriffene Holz löste sich in größeren Teilen ab.

Das Essen hat immer sehr gut geschmeckt und war auch vielfältig. Mittags war das Angebot genauso umfangreich wie abends. Das Kinderbuffet ist eine schöne Sache, auch wirklich kindgerecht. Hier gibt es zu wenige "Kinderteller" aus Plastik. Die sind meistens nach 30 Minuten vergriffen. Kinderbecher würden dafür sorgen, dass gerade kleine Kinder nicht aus übergroßen Bechern trinken müssen. Ein toller Service sind die bereitgestellten Lätzchen. Aus unserer Sicht waren die Öffnungszeiten der Restaurants in Bezug auf Essen sehr gut, in Bezug auf Getränke nicht ausreichend. So waren wir in der Regel nach dem Frühstück mit den Kindern gegen 9 Uhr am Strand. Die Poolbar öffnete aber erst um 10:30 Uhr (wobei diese Zeit drei von 8 Mal um 10 Minuten überschritten wurde). In dieser Zeit gibt es am Strand/am Pool keine Möglichkeit sich mit Getränken zu versorgen. Das hat uns wirklich sehr gestört. Auch nicht optimal ist es, dass es außer Wasser keine Getränke in den Zimmern gibt, den es ist je nach Wohnlage sehr weit zur Poolbar oder in die Hauptbar am Abend, um sich Getränke zu besorgen. Mein Laufweg waren 8 Minuten. Getränke gab es zudem auch in der Hauptbar am Abend zur Mitnahme aufs Zimmer nur aus Plastikbechern, ab dem 2. Abend sogar nur aus 0,3 Liter Einmalbechern. Die angebotenen Getränke waren aus unserer Sicht in Ordnung, wenn es auch stimmt, dass sie überwiegend süß sind. Es wäre schön, es gäbe einen kostenfreien (echten) Saft. Für Orangensaft muss man an der Bar bezahlen. Der Kaffee war für uns besser als erwartet. Zwischen 18:30 Uhr (Beginn Abendessen) und 20:00 Uhr war es im Restaurant mehrfach nicht möglich einen freien Tisch zu finden. Es war sehr laut und voll. Dass jeden Morgen um 8 Uhr das Müllauto neben dem Restaurant vorfuhr ist vielleicht eher ungünstig.

Geputzt wurde ordentlich, allerdings nicht vergleichbar mit europäischem Standard. Es ist auf den ersten Blick sauber, aber bitte nicht unter Betten und in Ecken schauen. Überall waren Ameisen und Haare und in den Ecken Schimmel und Schmutz in den Fugen. Es war okay, aber es ginge sicherlich besser. Im Restaurant wurde einigermaßen schnell abgeräumt. Auch hier fielen Details negativ auf: Morgens waren viele Kellner damit beschäftigt, Bestecke einzurollen und andere "Vorbereitungen" zu treffen. Dabei kam das Abräumen der Tische zu kurz. Ein anderes Detail: Der Eisbehälter war von außen deutlich sichtbar verschmutzt - und zwar die ganze Zeit unseres Aufenthalts über und auch direkt zum Öffnen des Restaurants. Aufgefallen ist das offenbar nicht. Auch das Abtropfsieb der Selbstbedienungs-Getränke-Maschiene war in den Ritzen schwarz vor Dreck (an der Poolbar genauso wie im Restaurant). Der Dreck ließ sich mit dem bloßen Finger wegreiben. Auch aufgefallen ist uns, dass zur Berufskleidung der Kellner weiße Turnschuhe zu gehören scheinen, die jeder Kellner privat besorgt (deshalb hat jeder andere Schuhe an). Die weißen Schuhe waren bei vielen Kellnern sehr dreckig, was keinen guten Eindruck gemacht hat. Positiv hervorheben will ich das Personal an der Rezeption. Dort haben wir immer besonders bemühte und freundliche Ansprache empfunden. Den "Umwelttag" dienstags, an dem nicht geputzt wird, fanden wir inkonsequent. Erstens haben wir davon erst aus dem Kleingedruckten in einem der zahlreichen Informationszettel erfahren, nachdem dienstags nicht geputzt wurde. Zweitens wird jeden Tag die Bettwäsche gewechselt, es sei denn man legt eine Karte aufs Bett. Genau andersrum kenne ich es in vielen Hotels weltweit. Wer der Umwelt etwas Gutes tun will, fährt nicht in einen A.I.-Urlaub. Beim Handtuchwechsel im Spa-Bereich mussten wir immer lange warten, weil die Angestellten mit Wellness-Kunden beschäftigt waren. Eine Wechselmöglichkeit in Pool- und Strandnähe ware hilfreich.

Die Bucht und der Ausblick aus der Anlage ist sehr schön, allerdings darf man den Blick auch nicht weiter in andere Richtungen wenden. Gegenüber des Hotel befinden sich verfallene Baracken von landwirtschaftlichen Anlagen, eine Tankstelle und eine große Bauruine. Am Strand ist eine Ruine einer Strandbar zu sehen, darüber in einem kleinen Wäldchen eine weitere verlassene Bausubstanz. Der Ort Markygialos sieht dreckig, verfallen und wirklich sehr unschön aus. Von Heraklion aus ist man mit dem Mietwagen gut 2 Stunden unterwegs. Entsprechend liegt das Hotel auch von den allermeisten Sehenswürdigkeiten der Insel mehrere Autostunden entfernt. Zum Beispiel sind es nach Chania 4 Stunden ein Weg, zum Elafonissi Strand gut 5 Autostunden - ein Weg wohlbemerkt. Das weiß man natürlich vorher, aber man muss sich auch wirklich klar machen, dass man von der Inselvielfalt entweder sehr wenig sieht, wenn man hier Urlaub macht, oder sehr viel Auto fährt. Wir wussten natürlich, dass wir abseits liegen, aber wir hatten unterschätzt, dass es im Radius 2 Autostunden auch wirklich nicht sehr viel anzusehen gibt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Poolanlagen sind groß, aber in unserer Zeit ab 11 Uhr auch sehr voll. Am Strand gab es hingegen immer freie Liegen. Das (leider immer gleiche) Abendentertainment für die Kinder war ganz nett, aber ein wenig Abwechselung wäre hier auch nicht schlecht gewesen. Der Spielplatz ist in Ordnung, aber es fehlt an einem Fußballplatz. Gerade die größeren Kinder spielen auch auf dem Spielplatz mit harten Bällen Fußball, sodass kleinere Kinder dort nicht sicher spielen können. Für die Pools müsste eine klare Regelung für die Animation her, denn gleichzeitig mit Kleinkindern in einem Pool zu schwimmen, in dem Wasserball gespielt wird, ist gefährlich. Gut fanden wir, dass die Rutschen und Pool von "Lifeguards" bewacht sind. Allerdings ist es nicht unbedingt nötig, alle "Anweisungen" mit der Trillerpfeiffe zu geben. Man sollte zu Leuten hingehen, statt über sie zu pfeiffen. Während peinlich genau darauf geachtet wird, dass Kinder 3 Jahre alt sind, um die Rutsche zu benutzten, wird überhaupt nicht darauf geachtet, dass niemand seitlich in den Pool springt, was die viel größere Verletzungsgefahr birgt. Auch nicht logisch ist das strikt durchgesetzte Badeverbot bei "roter Flagge", wenn der Bademeister erst um 10:30 Uhr seinen Dienst beginnt. Da war ich vorher schon über eine Stunde im Wasser und darf danach plötzlich auf keinen Fall baden.