Die Hotelarchitektur erinnert an 80er jahre Betonschinken, wie man Sie leider allzuoft in südlichen oder östlichen Ländern vorfindet und hat mit mediterranem Baustil nichts gemein. Die grünen Metallfenster im Lobbybereich wirkten auf mich bei der Ankunft erschreckend. Auch die Innenarchitektur und die Möbelierung hat kein erkennbares Thema. Ideenloser Pomp in der Eingangshalle, langweilige Rattansessel im Terassenbereich, Spätbarockstühle im Restaurant kombiniert mit wacklichen Plastiktischen, klappriger Laminatboden in den Zimmern und billige Industriemöbel als Schrank und Kommoden. Und alles wirkt ein bißchen abgenutzt. Der Pool, an sich recht schön, leidet unter der Idee des Architekten, Kaskaden zu erschaffen. Über eine große und mehrere kleine Betonschüsseln läuft ständig Wasser in den darunter liegenden Pool mit großem Geplätscher. Irgendwann muss man weg, weil es einfach nervt. Das sogenannte Poolrestaurant haben wir nur einmal genutzt. Es liegt hinter diesem Wasserfall komplett unter einem Dach im Dunkeln. Zudem rattern dort die Deckenventilatoren. Auf unsere Bitte, dieses Rattern abzustellen, sagte die Bedienung "Yes, You are Welcome", verschwand und wurde nicht mehr gesehen. Was uns in dieser Hotelanlage sehr gefallen hat, war der üppig eingewachsene Garten. Wir haben es immer genossen auf dem Weg vom Zimmer zum Pool oder ins Restaurant durch diese Oase zu laufen und rechts und links von Bananenstauden und Palmen umgeben zu sein. Bei der Bewässerung und Pflege wurde an nichts gespart. Das Hotelpublikum war international gemischt, wie uns schien nahezu in gleichen Anteilen: Engländer, Italiener, Russen und Deutsche. Es war ruhig und angenehm im Umgang. Natürlich gabs auch Handtuchleger. Sollten wir wieder nach Rhodos fahren, gehen wir ins "Lindian Village" in der Nähe von Kiotari bzw. Lardos. Geschmackvolle Hotelanlage in guter Strandlage. Wir haben die letzten 5 Tage nur noch in dieser Anlage und diesem Strand verbracht.
Zur Ausstattung habe ich schon Einiges gesagt. Zu erwähnen bleibt die Klimaanlage. Die war wirklich sensationell. Trotz viel Power war sie sehr leise. Man konnte sie tagsüber abstellen, denn das Zimmer war nach 5 Minuten auf Temperatur.
Beim Essen ist mir immer bewußt geworden, wie viele Gäste im Hotel wohnten. Es war schon ein riesiger Speisesaal einschließlich Aussenbereich und weckte den Eindruck von Abfüttern. Man hat schon mächtig aufgetischt. Das Buffet war lang und abwechlungsreich. Aber irgendwie Großküche und Einheitsgeschmack. Super waren die Salate und Vorspeisen. Das liegt an der Frische und Qualität der Ware. Typisch griechisches gab es eher wenig. Das Hauptgericht haben wir nach dem ersten Mal weggelassen, da es "Warmhalte-Essen" war. Das Büffet war besser. Lecker war auch das Obst. Das Frühstücksbuffet war ebenfalls sehr üppig und voll zufriedenstellend.
Der Service ist in drei Kategorien einzuteilen: 1. Zimmerservice: Fröhlich und freundlich. Griechisches Personal. Die zwei verstopften Abflüsse im Bad wurden sofort nach Bezug ders Zimmers repariert. Das hat keine 5 Minuten gedauert. Die Zimmer waren immer tadelos aufgeräumt und gereinigt. 2. Kellner: Fast alle Aushilfspersonal aus osteuropäischen Ländern. Sprachlich und fachlich hoffnungslos überfordert. Außer "Yes" und "No" und "You are welcome" ging nicht viel, geschweige denn eine Weinempfehlung zu erwarten. Beispiel: Ich stellte ein leeres Glas auf einen Teller mit Saucenresten, da wenig Platz auf dem Tisch war. Die "Abräumkellnerin" ist gerade auf der Teller-einsammeltour, nimmt den Teller und stellt das schmutzige Glas auf den Tisch zurück. Ein schöner Fleck. Egal, das Tischtuch wird alle 3 Tage gewechselt... Das geht nicht für ein 5 Sterne Hotel. Nichts gegen das Personal. Die schienen mir eher verängstigt und ausgenutzt. Dafür ist das Management verantwortlich. Vielleicht kann man einen 5 Sterne Service nicht zu diesem Preis verkaufen. Das sollten dann aber auch alle wissen. Deshalb schreibe ich hier. 3. Management: Hat man sich an der Rezeption mal zur Hotelleitung durchgekämpft, bekommt man alle Wünsche erfüllt. Zimmerwechsel ins Erdgeschoss auf der Poolseite war prompt möglich. Der Chef selbst ist mit mir durch die Anlage gelaufen, um mir das Zimmer zu zeigen und wir haben uns angeregt unterhalten. Auch der Restaurantchef hat uns auf Wunsch einen schöneren Tisch auf der Veranda ermöglicht, was der Kellner erst gar nicht verstanden hat.
Die einsame Lage war uns bekannt und hat uns nicht gestört. Wir hatten gleich am Flughafen für die gesamte Reisezeit einen Mietwagen genommen und viel von der Insel gesehen. Der Strand ist ca. 400-800m von der Anlage entfernt, je nachdem wo man untergebracht wurde. Er ist steinig, sehr breit und bestimmt 5 Km lang ohne irgend einen Baum, eine Taverne oder sonst etwas. Für Kinder eher ungeeignet. Ist zwar alles sauber, wirkt aber trotzdem schmuddelig. Man kann sich darüber freuen, daß es so schön menschenleer ist. Uns jedoch hat das eher depressiv gemacht. Also sind wir nach 10 Minuten weg. Es gibt viel schönere Strände auf Rhodos.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Angenehm empfanden wir den Minimarkt im Souterrain des Hotels mit zivilen Preisen. Man braucht halt immer mal irgend etwas. Für Nutzung des Fitnessbereiches und den altmodischen Zimmersafe extra zu bezahlen (30Euro für 2 Wochen) empfand ich eine Frechheit. Das habe ich nirgendwo auf der Welt in einer solchen Hotelkategorie erlebt. Die angebotenen Aktivitäten haben wir nicht genutzt, da wir viel unterwegs waren. Die Wasserqualität des Pools schien mir nicht die Beste, da es ziemlich trüb war. Außerdem habe ich beobachtet, wie der Gärtner abends einen ganzen Eimer Chemie reingestreut hat. Was immer es auch war. Die Pooliegen waren in der Anzahl ausreichend und Gott sei dank nicht aus Plastik, sondern aus einem grünen Gewebe. Leider schon stark verblasst und teilweise fleckig. Für ein Badehandtuch mußte man an der Pool-Bar 5 Euro Kaution hinblättern. Dafür bekam man einen kleinen Lappen, der noch nicht einmal die halbe Liege abgedeckt hat. Auch so etwas kann man anders regeln und ist eine 5 Sterne Hotels nicht würdig. Die Abendveranstaltungen wurden von uns nicht genutzt. Manchmal mußten wir auf unserem Weg die Terrasse kreutzen wo sie alle saßen. Was sollten Sie auch sonst tun. Also haben sie sich mit dem Konsumtrichter mal wieder die schönen alten Schlager reinfüllen lassen. Aber auch dazu haben einige getanzt. Und wieder andere habens auch gefimlt. Ist doch schön.
- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im August 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Klaus |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 2 |