Vorsicht Nachsaison! Wegen plötzlicher Hotelschließung buchte uns Thomas Cook 14 Tage vor Reisebeginn vom Lindian Village ins Atrium um. Wir hatten im Lindian allerdings eine sehr exklusive villenartige Junior Suite bereits bezahlt. Die Junior Suite im Atrium ist damit nicht vergleichbar, kostet pro Tag 160€ weniger. Also 2300 € Schaden abschreiben? Nach Protest gestand man uns endlich eine Deluxe-Villa im Atrium zu, die nun wenigstens unserem gezahlten Preis entsprach, allerdings nicht der Qualität im Lindian! Neue Vouchers wollte uns Cook nicht ausstellen. Um unter Zeitdruck unseren Urlaub nicht ganz zu verlieren, reisten wir schließlich mit einer deutsch verfassten Absichtserklärung von Cook nach Rhodos. Wir wussten von früher: Lindian Village und Atrium Palace sind grundverschieden! Das Atrium Palace bietet sehr viele preiswerte Zimmer um die 100 € in Haupthaus und Nebenge- bäuden. Diese waren im Oktober noch gut gebucht, oft mit mehr als 2 Personen belegt. Britische und deutsche Gäste dominierten, hinzu kamen viele Russen. Die exklusiveren Villen näher am Strand waren kaum belegt, verständlich bei den sehr viel höheren Tagespreisen. Die Touristen- klasse füllt das Hotel, die Deluxe-Klasse soll den Profit bringen. Das Hotel bietet endlos viel Marmor und Travertin, edle Hölzer, Glastüren und Spiegel in den Lounges und Restaurants. Architektur- mix aus Moderne, Antike und Mittelalter. Garten und Poollandschaften suggerieren das tropische Paradies. Hauptrestaurant ein Tanzsaal mit riesigem Buffet, weiten überdachten Terrassen zum Garten. Die vielen Poolbereiche dicht an dicht mit Liegen umstanden, Kreuzfahrtstimmung bei vollem Haus sicher! Im Oktober ging es noch. Hohe Wertigkeitsanmutung überall. Wir mochten die bunt gepflasterten Spazierwege durch die weite tropische Hotelanlage. Insgesamt aber ein zu großes Hotel mit dem entsprechenden Publikum. Wer für eher kleines Geld eine normale Unterbringung mit preiswerter Halbpension im Atrium bucht bekommt viel Hotelkulisse und Botanischen Garten inklusive. Luxus für alle, ein Palast fürs Volk! Warum nicht? Im exklusiveren Segment bieten andere Hotels, wie das Lindian Village und auch mit Einschränkungen das Lindos Memories in kleinerem Rahmen besseres Preis/Leistungsverhältnis. Das Atrium trägt dem auch bereits Rechnung mit dem Neubau eines Atrium Prestige im Süden der Insel. Dennoch ist das Stammhaus mit einigen Korrekturen sicher auch in Zukunft gefragt.
Vort Ort überraschte uns die Hotelleitung mit dem upgrading in eine Superior-Villa. Großzügige Trennung von Schlafraum und Wohn-Essbereich, zwei Bäder, eins davon mit Jacuzzi. Gute Distanz zum Nachbarn und eine breite Garten-Terrasse mit privatem, beheizten Pool. Möblierung, Material und Ausstattung etwas britisch dunkel. Aber hier wurde dem hohen Anspruch des Hotels nun endlich einmal entsprochen und damit auch unserer Buchungsqualität im Lindian Village. Warum nicht gleich so?
Das überreichliche Buffet regierte die Hauptrestaurants. Insgesamt eine sich oft wiederholende Mischung von mediterranen Speisen, aufgelockert durch Themenakzente aus anderen Küchen der Welt. Deutlich zu kleine Teller! Die wurden zwangsläufig von vielen Gästen mehrfach hoch überladen, manch einer stand mit drei Tellern auf einmal am Buffet. Schon das riesige Brunch- Frühstück übersättigte gewaltig. Wer wollte da noch die nötigen Mengen überschreiten. Ein gutes Essen braucht Platz auf der Unterlage. Und die Speisen waren durchaus vielfältig kombinierbar, verkamen auf dem kleinen Teller leider oft zu einem unschönen Picknick-Gemisch. Wer es besser haben wollte, bestellte eines der drei öffentlich ausgestellten a la carte-Gerichte oder ging gleich ins Asterias a la carte- Restaurant. Hier gab es auch einige interessantere Weine auf der Karte, ansonsten dominierte im Hotel der übliche Wein vom Supermarkt nebenan zu überhöhten Preisen. Kein Zeichen für gute Gastronomie!
Professionelle Freundlichkeit überall, nicht leicht bei der Menge der Gäste! Beschwerden wegen verspäteter Zimmerreinigung wurden sofort geregelt. Deutsch wird gesprochen, mit Englisch kommt man besser voran. Abschied vom Hotel um 5 Uhr früh eher mittelmäßig bis schlecht: Ein Frühstück konnte keiner in unser Zimmer bringen, dafür gab es bei Schlüsselrückgabe einen hastigen Kaffe in der Lobby und ein paar trockene Kekse! Im Lindian Village hatte man uns um dieselbe Zeit eine schöne Frühstückauswahl auf die Terrasse gebracht. Soviel zum Unterschied zwischen Hotelqualitäten!
Das Hotel liegt wie eine üppige Oase in weitgehend unfruchtbarer Umgebung. Das ca. einen km entfernte Kalathos ist ein gesichtsloses Straßendorf mit einigen Geschäften, an der Straße zum Hotel einige bepflanzte Gärten mit Geschäften und Tavernen. Links und rechts vom Hotel wüstes Bauland, dazwischen vereinzelt isolierte Häuser, teilweise Geschäfte und Restaurants. Kleines Einkaufszentrum direkt neben dem Atrium ist fast immer geöffnet. In der Nähe ein Truppen- übungsplatz mit gelegentlichem Lärm von Maschinengewehren u.ä. Sehr schön der Ort Charaki am nördlichen Ende der Bucht von Kalathos. Hier findet man die typischen Tavernen am Meer mit guten frischen Fisch.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Klares Meer, weiter Kiestrand, viele Liegen und Schirme in Dreierreihen hintereinander! Kalathos- Beach ist öffentlicher Strand mit nahtlos anschließendem Hotelbereich. Die Belegung war auch im Oktober noch intensiv. Der Blick auf die Halbinseln von Lindos und Feraklos sehr schön. Leider eine sehr ungeschützte Lage bei Wind. Etwa 5 Tage lang war der Strand menschenleer, der Meltemi brachte niedrige Fühltemperaturen. An anderen Stränden lief der Badebetrieb munter weiter. Wir genossen den für die Villengäste kostenlosen Spa-Bereich mit seinen Warmwasser- Pools.
- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Petros |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 12 |