Avra

Ag. Galini ist ein kleines Fischerdorf im Süden der Insel Kreta. Die Berge ragen steil aus dem Wasser und es gibt keine Küstenstraße, da es einfach zu bergig ist. Das 750-Seelen-Dorf ist aber nun vollständig auf den immer größer werdenden Touristenandrang ausgerichtet. Trotzdem sind die Hotels von überschaubarer Größe, im wahrsten Sinne des Wortes. In Hafennähe sowie auch an der Strandpromenade finden sich zahlreiche Restaurants. Um hier nicht enttäuscht zu werden, sollte man sich danach richten, wo die Griechen selbst essen gehen. Denn diese kennen ihre Restaurants meist sehr gut. *Hotel* Das Hotel Avra, ein kleines aber feines 2-Sterne-Hotel, ist oberhalb der Hauptstraße gelegen. Aufgeteilt in drei am Berg hintereinander stehende Gebäude bietet es 25 Zimmer, jedoch nur teilweise mit Meerblick. Alle Zimmer haben einen Balkon oder eine kleine Terrasse. Die Höfe zwischen den Gebäuden sind schön bewachsen. Das Bad ist klein und für Menschen, die eine komfortable Dusche erwarten, nicht zu empfehlen. Es fehlt ein Duschvorhang, sodass das Bad beim Duschen nass wird. Das kann einen stören, uns hat es das nicht. Wenn man nun Glück hat und ein Zimmer mit Blick auf die Messara-Bucht bekommt, ist das Bad und der fehlende Vorhang schnell vergessen. Der Ausblick auf die Berge und das Meer ist einfach wunderschön. Die Kopfkissen waren bei uns sehr hart. Wer da empfindlich ist, sollte besser vorsorgen. Vielleicht noch in paar Worte zur Ausstattung: es gibt einen Schrank, einen kleinen Ablagetisch mit großem Spiegel und ein Nachttischchen sowie eine Bank. Alle Möbel sind einfach aber schön. Die Betten sind recht weich. *Frühstück* Hier sollte man nun wirklich nicht zu viel erwarten. Es gibt vier Scheiben leckeres Weißbrot, Kaffee (mit kleinem Kännchen Milch), (sehr verdünnten) Orangensaft (eher Wasser), Butter und Marmelade. Es gibt jedoch die Möglichkeit, im Kühlschrank eine Kleinigkeit wie Milch und Käse o.ä. zu deponieren. Dies ist sehr zu empfehlen und man kann sich auf diese Weise wirklich ein leckeres Frühstück zusammenstellen. Der Rest der Küche ist aber selbstverständlich tabu und nur für die Hotelbetreiber. Diese setzen sich zusammen aus einem jungen Ehepaar und der Mutter des Mannes. Die Frau kümmert sich hauptsächlich um den Nachwuchs. Die Arbeit verrichtet der manchmal ein wenig überfordert wirkende Mann zusammen mit seiner Mutter. Er spricht und versteht fast kein Englisch und sie nur ein wenig mehr. Bei Fragen oder Unstimmigkeiten wendet man sich am besten an die Reiseleitung von Cretan Holidays. Deren Büro findet man, wenn man der Hauptstraße hinunter zum Hafen folgt auf der linken Seite (nicht zu übersehen). *Strand und Wasser* Der Weg zum Strand ist mit 5-10 Gehminuten nicht weit. Es geht immer den Berg runter, den man allerdings am Ende des Tages auch wieder hinauf muss. Der Strand ist kein Sandstrand, wodurch das Wasser (außer bei Südwind) sehr klar ist. Wasserschuhe sind jedoch Pflicht, um sich seinen Urlaub nicht durch einen aufgeschnittenen Fuß zu vermiesen. Schattenspendende Bäume sowie eine kostenlose Dusche gibt es an zwei Stellen des Strandes. Liegen kosten 2 € pro Tag. Ein Schirm ebenfalls. Eine weitere, wenig genutzte Möglichkeit, das Wasser ohne lästiges Hineinwaten zu genießen, bietet sich, wenn man vom Strand Richtung Hafen läuft. Etwa auf halbem Wege befindet sich ein Floß, auf dem abends die Waterbikes parken. Von diesem kann man ins Wasser springen und auch bequem über eine Treppe wieder heraussteigen. Das Wasser ist hier sehr klar und vor allem tief. *Ausflugsmöglichkeiten* Von Ag. Galini kommt man mit dem öffentlichen Bus eigentlich überall gut hin. Die Hauptstadt Heraklion und Rethimnon sind auf jeden Fall zu empfehlen. Wer wandern möchte, dem sei die Samaria-Schlucht ans Herz gelegt. Den Palast von Knossos kann man sich aber schenken. Zum einen bekommt man gar keinen Gesamteindruck, zum anderen ist die Deutung auf einen einzelnen Menschen beschränkt, der das Gebiet einst kaufte und die Ausgrabungen vornahm. Es wird auch gesagt, dass durch den Zeitdruck viele Details übersehen wurden und es an Sorgfältigkeit gefehlt habe. Die chaotische und wirklich nur sporadisch rekonstruierte Ruine zeigt zwar eine Ruine von einem großen Gebäudekomplex. Über die Nutzung und den Zweck dieses Palastes gibt es jedoch die verschiedensten Meinungen die an Ort und Stelle jedoch nicht berücksichtigt sind. Ein Ausflug zum Palmenstrand von Preveli ist sehr teuer (20 € p.P.) und lohnt sich nur, wenn man sich mit zwei Quadratmetern am Strand zufrieden gibt und wenn es einen nicht stört, den Strand vor lauter Menschen nicht zu sehen. Zum Schluss noch ein Tipp: der Wochenmarkt von Mires (30 min. mit dem Bus), der jeden Samstag stattfindet, ist sehr interessant. Neben vielen Ramsch-Ständen gibt es weiter hinten ein paar Obst- und Gemüsestände, wo man günstige Produkte aus der Region erstehen kann. Auch das Gyros ist dort nicht zu verachten. ***ZUSAMMENFASSUNG*** +Vorteile+ Da das Hotel nur zwei Sterne hat, ist es sehr günstig. Wer jedoch wert auf mehr Komfort legt, wird hier frustriert sein. Wer ein Zimmer mit Meerblick erwischt, ist sehr gut bedient. Im EG ist es jedoch nicht so zufrieden stellend. Das Frühstück, so wie es ist, kann durch eigene Ergänzung nachgebessert werden. Klimatisierte Zimmer gibt’s auf Anfrage und gegen Aufpreis. Wer jedoch früh die Fensterläden schließt, bewahrt sich eine angenehme frische. Als Basis für Ausflüge und Wanderungen ist man hier richtig. Das Hotel ist sehr ruhig gelegen. Aber achtung: außerhalb der Saison könnte es ein wenig lauter werden, da sich hinter dem Hotel der Hof einer Schule befindet. -Nachteile- Wegen mangelnden Platzes und dem „kontinentalen“ Frühstück ist das Hotel absolut nicht für Familien mit Kindern!!! Hier haben wir entsprechendes erlebt und möchten diese Erfahrung unbedingt weitergeben. Da das Hotel sich dies jedoch auch nicht auf die Fahnen schreibt, soll das keine Abwertung des Hotels an sich sein. Zimmern ohne Meerblick fehlt der Ausblick… Partymäuse sind besser in der Nähe des Hafens aufgehoben. *Fazit* Ich empfehle das Hotel mit oben genannten Einschränkungen weiter. Für den Preis ist die Ausstattung und Sauberkeit des Hotels sehr gut und man kann dort einen sehr schönen Urlaub genießen. Auf nach Kreta ihr Entdecker. Und lernt Griechisch, um in Kontakt mit den Eingeborenen zu bekommen!

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