- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Für uns besonders beeindruckend war die Begrüßung, wann immer man von einem Ausflug ins Hotel zurückkam: Welcome Home. So fühlten wir uns auch tatsächlich, das Ressort war schon eine recht angenehme Basis für alle Aktivitäten. Und das Personal war superfreundlich. Ab dem 3. Tag wurden wir mit Namen angesprochen und immer wieder wurden je nach Situation warme oder kalte Tücher und Wasser gereicht, insbesondere angenehm, wenn man die Treppen vom Meerwasserpool hochkam. Überhaupt sind Treppen ein Thema, das Hotel liegt auf den Klippen mit mehreren Pools in mehreren Ebenen. In den Abendstunden übernehmen hauptsächlich Windlichter die Beleuchtung, stimmungsvoll, aber hin und wieder durchaus stolpergefährlich. Die Pools sind eine Show für sich, der Service mit Liegen und Handtüchern und kleinen Aufmerksamkeiten so wie man es sich wünscht. Die Gästestruktur war recht asiatisch geprägt, wir schätzen so 50% Japaner, 25% andere Asiaten, 10% Australier und der Rest Europäer und Russen. Die Gäste blieben im Allgemeinen nur ein paar Tage, wir genossen, dass wir etwas mehr Zeit hatten. Eingebettet in einem Park von 70 Hektar liegen das langgestreckte Hauptgebäude mit rund 370 Betten und 78 Villen. Wie in Bali üblich dürfen die Gebäude nicht höher als die Palmen sein, also ist der Komplex auf 4 Stockwerke beschränkt und die Flure sind schon ganz schön lang. Aber dadurch wirkt das Ganze nicht so massig. Wir haben den Weg immer gern gemacht, ging er doch an einer riesigen Wand von Bougainvillean gegenüber der letzten Bahn des Putting-Golfkurses vorbei. Überhaupt gab es viele schöne Ausblicke, die Architektur und Gartenarchitektur war schon nett, viel Wasser, viele Figuren, ein recht geschmackvoller Mix von unterschiedlichen Bäumen, Büschen und Blumen. Der Pflegezustand des Gartens war ganz okay, immer wieder sah man Gärtner bei der Arbeit, die für unseren Geschmack aber recht gründlich ausgeschnitten haben. Die Gärtner gehörten auch nicht zum Hotel, unser Personal (circa 900 Mitarbeiter) legte darauf Wert das festzuhalten. Unbedingt mal nach Kuta mit dem hotel-eigenen, kostenlosen Shuttle fahren und einen Bummel dort machen, am Strand die Surfer beobachten (oder selber surfen), dann durch die Stadt, hier gibt es nicht nur Surfer-Shops, sondern zum Beispiel auch Vanille-Schoten und Muskat zum Schnäppchenpreis. Einen Ausflug durch Bali empfehlen wir als individuelle Tour, wir haben für das Auto mit Fahrer rund 50 Euro bezahlt, mit zusätzlichem deutsch-sprachigen Reiseführer nochmals 30 Euro mehr. Dann ist man unabhängig und kann sich seine Ziele und die Aufenthaltsdauer aussuchen. Von Ubud waren wir zum Beispiel enttäuscht und sind schnell weiter. Bali ist nicht groß, man kann, wenn man es darauf anlegt, tatsächlich an einem Tag bis zur Nordküste (Lovina) und wieder zurück. Wir fanden sehenswert unter anderem den Bratan-See und die Reisterassen etwas weiter im Westen. Englisch als Sprache war beim Personal ziemlich ausreichend, das war nicht überall in Bali der Fall. Wir haben aber auch Balinesen getroffen, die mit uns Deutsch sprachen, das sie ‚am Strand‘ gelernt hätten. Überall, aber natürlich besonders im Hotel wurden wir sehr freundlich behandelt, auch ohne dass wir mit Trinkgeld ködern mussten. Anscheinend sind Balinesen stressfrei, auch im Straßenverkehr war man zwar viel chaotischer als bei uns, aber gleichzeitig auch viel toleranter.
Die Zimmer sind mit 49 qm vernünftig groß, aber uns hat Schrankraum gefehlt, speziell Schubladen sind Mangelware. Die Klimaanlage haben wir nur mit Mühe auf Temperaturen über 18 Grad gebracht, Safe, Flachbild-TV mit Deutscher-Welle gehört zum Standard wie Minibar und Kaffe-/Teezubereiter. Geschlafen haben wir beide ganz ausgezeichnet, wobei mindestens meine Frau auf schlechte Betten sehr empfindlich reagiert. Das Bad war ausreichend groß, kein Billigplastik, schöne Klar-Glas-Dusche, bloß der mikrige 300 Watt-Föhn war eine Zumutung, der war dann auch schön festgeschraubt, als ob man so etwas klauen würde. Meistens gab es 2 Kimonos (ein Problem des Zimmerdienstes). Das Zimmer war extrem hellhörig, wenn oben drüber jemand lief und eine Schranktür öffnete, war man versucht nachzuschauen, ob der Zimmerservice im eigenen Zimmer war. Den Balkon haben wir tatsächlich genutzt, warm war es ja immer und man hatte wirklich eine gute Aussicht. Wir hatten einen Sea-View Raum im 2. Stock, würden ihn wieder wählen, denn die Garden-View Räume machen nicht so viel her. Wir haben auch die Villen besichtigt, und das wäre dann um Klassen besser.
Wir haben sehr lecker und zu zivilen Preisen (2 Personen ca 50 Euro inkl. simple Getränke) im Hotel gegessen, draußen in Jimbaran ist es zwar noch billiger, aber die Qualität und das Ambiente der Hotel-Restaurants sind schwer zu übertreffen. Frühstück gab es als extensives Buffet mit dem internationalen Standardangebot (kontinental, English, Eier nach Wunsch, Waffeln und Pfannkuchen) , zusätzlich gab es die thailändische und die japanische Variante, meine Frau kam ohne Misu-Suppe nicht mehr richtig in die Gänge. Teilweise war das Padi ganz schön voll, wir blieben dann lieber gegenüber auf der Damar-Terrace und holten uns die gefüllten Teller an den Gamelan-Musikern vorbei. 2 oder 3 mal die Woche gab es sogar balinesische Tänze als Zugabe. Abends war das Padi gut für indonesisches Essen a la carte, und immer war genug Platz, die offene Bauweise mit den Fischteichen am Rande war recht angenehm. Mücken haben wir übrigens während unserem Aufenthalt keine gesehen (oder gespürt). Das Essen fanden wir wirklich gut, den Service beispielhaft. Nur Getränke fanden wir eher hochpreisig. Das Fisch-Restaurant (100 Stufen tiefer am Kisik-Beach) war unser liebstes Restaurant. Neben dem absolut frischen Fisch, der nach Wunsch zubereitet wurde, war der Platz gerade oberhalb der Meereswellen stimmungsvoll. Wir haben sogar den Italiener im Hause ausprobiert (Sami-Sami), überraschend lecker, aber das können wir auch in Italien haben. Den Japaner (Honzen) haben wir nicht probiert, er hatte ein paar Tage geschlossen, aber sonst hätte man dort auch Kobe-Rind bekommen können. Im Villenbereich gab es mit ebenfalls leckeren Gerichten noch das H2O. Tagsüber wurden auch an den Pools leckere Kleinigkeiten angeboten, (zum Beispiel frittierte Garnelen) natürlich auch haufenweise Cocktails, diese auch in Melonen oder in frischen Kokosnüssen angeboten, ab 16: 00 Uhr als Happy Hour auch ‚2 für 1‘. Als besonderes Angebot gab es wöchentlich ein Romantic Dinner auf der Wiese oberhalb der Klippen mit hunderten von Kerzen. Oder im Langit-Theater den Kecak-Dance mit indonesischem Buffet. Oder ein privates Hummer-Dinner auf einem 20 Meter-Steg ins Meer hinaus mit eigenem Butler und Gamelan-Spielern und Fackel-Beleuchtung, das brauchten wir allerdings nicht.
Service: Natürlich gehört es zum Service-Konzept der internationalen Kette, dass das Personal besonders aufmerksam und freundlich ist, aber das scheint auch dem Wesen der Balinesen zu entsprechen. So fanden wir uns ausgesprochen gut und freundlich betreut. Viele Angestellte waren schon geraume Zeit im Ritz-Carlton beschäftigt, alle hinterließen den Eindruck, dass sie dort gerne arbeiteten. Stolz wurde uns erzählt, dass rund 900 Mitarbeiter hier arbeiten. Der Service war sehr aufmerksam, da wurden regelmäßig die Aschenbecher gereinigt und in den schwarzen Lavasand das Hotel-Logo gepresst, die heruntergefallenen Blüten aus den Beeten gesammelt, wenn die Farben nicht passten. Für den Gast gab es kalte Handtücher und kaltes Wasser, wenn man die Treppen vom Kisik-Beach hochkam, Pool-Service war selbstverständlich, nur das House-Keeping ließ zu wünschen übrig, mal hatten wir nur einen Kimono, dann kein Wasser, mal wurde 2 mal am Tag Service gemacht, mal nur abends. Aber ein Anruf und alle Probleme wurden schnell behoben. Auch als sich meine Frau einen Riss in einem geliebten Seidenkleid geholt hatte, wurde das schnell, professionell und kostenlos genäht.
Der Strand ist das größte Manko des Ressorts. Dass man doch recht weit außerhalb liegt ist das zweite. Ja, das Hotel hat den Kubu-Beach, zu dem man sich fahren lassen kann (2-3 min) aber dann 180 Stufen runter, dort git es zwar auch Liegen und Betreuung, aber das Schwimmen ist immer noch recht eingeschränkt. Die andere Möglichkeit ist der Seawater-Pool, von dem man auch zu einem kleinen Sandstrand runtergehen kann, dem Kisik-Beach. Der Wellengang war beträchtlich und mit den Felsen im Wasser musste man schon heftig aufpassen, entsprechend waren während unserer 2 Wochen immer die Warnflaggen gehisst. Dafür waren dann die Pools ein absolutes Highlight. Zum Fischerdorf Jimbaran mit seinem öffentlichen, breiten, flachen Sandstrand sind es mit dem Taxi nur 10 min und circa 2 Euro, aber irgendwie passt so was nicht zur Stimmung. Das Ressort ist natürlich mit Zugangskontrollen, die Zufahrt mit Bougainvillean gesäumt, aber rundum ist es eher trostlos, da möchte man nicht zu Fuß unterwegs sein. Also auch keine Restaurants direkt vor der Tür oder die Strasse runter. Okay, Taxis sind nicht teuer. Im Hotelbereich gibt es ein paar recht nette Läden, aber will man tatsächlich shoppen, fährt man wohl nach Kuta, circa 20 min, 4 mal am Tag gibt es ein kostenloses Hotel-Shuttle, das man natürlich besser am Vortag bucht, manchmal ist es ganz gut genutzt. Taxi hätte so 4-5 Euro gekostet. Die Lage hat aber auch Vorteile, so gibt es zum Beispiel keine Strandverkäufer. Die Aussicht ist fantastisch, das Fischrestaurant ist in die Klippen gebaut, Fischerboote sind immer dekorativ, der Flughafen liegt auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht, die einschwebenden Flieger geben nette Fotomotive, Fluglärm haben wir nicht gehabt, es sei denn ein Promi ist mit dem Hubschrauber ins Ressort selber eingeschwebt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Hotel hat ein eigenes Fitness-Center, voll klimatisiert mit allem ausgestattet, was der gestresste Geschäftsmann in einem Fitness-Raum erwartet. Der Spa-Bereich ist edel und riesig und die Behandlungen entsprechend teuer. Der Aquatonic-Pool ist angeblich der größte seiner Art auf der Welt, kostet allerdings 40$ pro Tag zusätzlich und wurde von Japanern regelrecht belagert. Rund um die Hälfte des Zentralbaus zieht sich eine Golf-Anlage, na ja, sie nannten das Putting-Golf-Anlage. Junge Pärchen scheinen das zu lieben. Alles natürlich zusätzlich zur Pool-Landschaft, der Upper Pool mit Wasserspeiern und Whirlpool nebenan, der Lower Pool mit Wasserfall und Meerwasser-Aquarium, gleich daneben der Kinderpool mit 2 Rutschen, der stylishe Villenpool und nicht zu vergessen der phantastisch gelegene Seawater-Pool unten am Kisik-Beach. Angeboten wurden auch Joggen und Mountain-Bike-Fahrten, das brauchten wir aber bei der Luftfeuchtigkeit und den Temperaturen nicht. Der Flachbildschirm im Zimmer hatte einen deutschsprachigen Kanal, die Deutsche-Welle-TV, für Nachrichten nicht schlecht. Etwas versteckt (neben dem Villen-Pool) gab es auch eine Bibliothek, die gar nicht mal schlecht ausgestattet war. Internet-Zugang gab es über eine Art Pre-Paid-Karte gegen Gebühr (20$ pro Tag). Angeboten wurden auch nette Kleinigkeiten, wie Vorführungen von Obst-Dekoration für Opfergaben bis hin zu balinesischen Tänzen. Und ein nicht zu unterschätzendes Unterhaltungspotential bieten die Hochzeiten. Das Hotel hat allein 2 Hochzeitskapellen und 3 zusätzliche Hochzeitsplätze. Bis zu 7 Hochzeiten sind pro Tag gebucht, meistens merkt man gar nichts davon, aber immer wieder kommt ein Pärchen zum Fotografieren oder da ist eine Riesenpartie am Abend. Nur Strand und die damit verbundenen Unterhaltungsmöglichkeiten stehen nur sehr eingeschränkt zur Verfügung.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Gerd |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 58 |