Wie bereits mehrfach beschrieben besteht die gesamte Bahia Principe Anlage aus 3 Komplexen: Tulum, Akumal und Coba (der neueste). Wir waren im Hacienda Club der Tulum Anlage, d.h. im nördlichsten Teil mit einigen Zusatzleistungen, wie Bademänteln im Zimmer, freiem Internetzugang (15 min.wenn ein mal gerade ein Hotel-Laptop frei war – sofern man ein eigenes dabei hatte, war das eine geniale Angelegenheit ohne Zeitbeschränkung) sowie Privatpool und Strandabschnitt der eigentlich nur den Gästen des Hacienda Clubs zugänglich sein sollte – das wurde aber wohl aber leider nicht so eng gesehen. Die unzähligen Angestellten haben sich wirklich redlich bemüht die Anlage so sauber und gepflegt wie möglich zu halten, aber trotz Mülleimern, die im Abstand von ca. 10 m aufgestellt waren haben es einige Gäste leider immer noch nicht geschafft ihren Dreck dort zu entsorgen und so lagen immer wieder leere Becher, angefaulte Bananenschalen, Chipstüten, usw. herum. Die Hotelbähnchen waren unverzichtbar, besonders wenn man die Restaurants in den anderen Anlagen besucht hat – da war man schon mal mit Umsteigen bis zu 20 min. unterwegs. Jede Menge komplett überteuerte Geschäfte in den diversen Hotelanlagen und in der Hacienda Don Isabel, im Gegensatz dazu sind die Preise in den Zelten vor der Hacienda absolut OK und sogar günstiger als „draussen“. Gästestruktur waren zu min. 90 % Amerikaner und Canadier, dann Italiener und einige wenige Deutsche. Das Benehmen und die Kleidung waren dementsprechend: im Tanktop und mit kurzen Hosen zum Abendessen, die „Herren“ teilweise sogar mit nacktem Oberkörper, was man mit Messer und Gabel macht scheint sich noch nicht so ganz rumgesprochen zu haben: ein fester Magen ist ganz nützlich wenn man direkt nebendran sitzt. Entspricht absolut nicht einem 5-Sterne Standard wird aber klaglos hingenommen, denn von dort kommt eben das Geld..... Ausnahme sind gottseidank die Spezialitätensrestaurants, da sind lange Hose und Hemd/T-Shirt mit Ärmeln Pflicht. Unser Reiseleiter Uli war sehr gut und hilfsbereit, das hatten wir schon ganz anders. Daduch dass er in der Anlage wohnt, konnte man ihn auch jederzeit privat ansprechen oder sich einfach nur mit ihm unterhalten. Die Angebote von Jahn-Reisen sind preislich absolut OK, man kann da also gut buchen. Playa de Carmen, Xel-Ha, X-Caret und Tulum kann man sehr gut alleine mit den Collectivos machen. Chichen Itza ginge zwar auch privat, aber dann erklärt einem niemand was, daher würden wir eine geführte Tour (USD 68 incl. Mittagessen) empfehlen. Trinkgelder: was immer man gibt, gemessen an den Trinkgeldern der Amerikaner ist es zuwenig und so wird man leider auch behandelt. Wir fanden (auch in Absprache mit unserem Reiseleiter) 5 USD pro Woche für den Zimmerservice OK und haben auch morgens und abends im Buffetrestaurant den einzelnen Kellnern mal 2 USD gegeben und in den Spezialitätenrestaurant auch etwas mehr. Auf dem Hinflug sollte man VIEL zu Trinken mitnehmen, denn bei der Einreise nach Mexiko hat es zumindest bei uns mehr als 2 Stunden gedauert bis wir durch die Immigration durch waren. Unsere Koffer waren nach dieser Zeit natürlich nicht mehr auf dem Laufband, da waren schon längst andere Flieger drauf, was natürlich im 1. Moment für Panik sorgte, aber erstaunlicherweise hat ein sehr freundlicher Flughafenangestellter diese unversehrt nach knapp 10 min. Suchen für uns aufgetrieben. Dann dauerte es nochmal eine kanppe Stunde, die wir vor dem Flughafen gewartet haben bis alle anderen Gäste für unser Hotel da waren und es losgehen konnte. Tip für RAUCHER: der komplette Flughafen in Cancun ist Nichtraucherzone, auch im Hotel gibt es in (fast) allen Restaurants Raucher-/Nichtaucherzonen, 3 Restaurants sind komplett Nichraucher (Don Pablo, Mikado, Oriental). Es wird auch in den „gemischten“ Restaurants stets versucht so zu tun, als gäbe es ausgerechnet jetzt keine Rauchertische, wenn man dann energisch wird, klappt das aber immer innerhalb von 5 min. Dann wird man teilweise immer noch von den Amerikaner „angemacht“, das kann man aber freundlich und nett mit dem Hinweis auf die „Raucherecke“ entkräften (und sich z.B. wenn am Nachbartisch der Hauptgang serviert wird etwas zurückhält). Wir würden dieses Hotel nur Leuten empfehlen, denen es aufs unbeschränkte Essen und Trinken ankommt, denn dafür ist das Angebot gigantisch. Wer Wert aufs Schwimmen und etwas gepflegte Gastlichkeit legt, sollte sich dafür besser ein anderes Hotel suchen.(Miturlauber haben uns das Barcelo Maya Beach Resort empfohlen, in dem sie wegen Überbuchung des Bahia Principe ein paar Tage waren und sehr gerne dorthin zugegangen wären).
Wir hatten Zimmer 4111 im nördlichsten Teil (=Hacienda Club) der Tulum Anlage und sogar Pool- und Meerblick (da 1. Stock). Zimmer war sehr gross mit 2 Full-Size-Betten, kleine Sitzecke mit Tisch und 2 Stühlen, Schreibtisch und Stuhl, TV mit 1 dt. Programm (DW), Telefon und hervorragend funktionierender leiser Kimaanlage. Desweiteren Telefon und Minibar/Kaffeemaschine sowie kleiner Balkon (2 Plastikstühle, kein Tisch). Schrank war gross genug, Safe war im Schrank integriert (ziemlich klein, grade mal OK für Papiere und nicht allzugrossen Fotoapparat). Kosten USD 5/Tag; es wurden uns aber nur 12 von 14 Tagen berechnet. Bad war eher klein, aber vollkommen ausreichend und mit genügend Platz zum Abstellen und sogar Wäscheleine (wird aber nichts wirklich trocken da, also besser auf dem Balkon überm Geländer trocknen). Fön war da, aber 4 Tage lang nicht zu benutzen (s. Service). Zimmerservice fand nie zu gleichen Zeiten statt, d.h. wann immer man ins Zimmer kam, konnte es sein, dass gerade jemand da war und saubermachen wollte: 3 x mal wurden wir morgens bereits um 8.15 Uhr GEWECKT und dann wurde im 5 Minuten-Rhythmus weitergeklopft solange bis man aufsteht und energisch darüber informiert, dass es jetzt nicht passt, mal kamen wir gegen 10 Uhr vom Frühstück zurück und mussten uns dann im Bad für den Strand umziehen, oder aber nachmittags um 4 Uhr waren die Zimmer immer noch nicht fertig dann hat man eben das „Bitte nicht stören-Schild“ rausgehängt und für den Tag auf das Aufräumen verzichtet. Ansonsten gab es jeden Tag die üblichen karibischen Handtuchfiguren, die wirklich sehr schön waren und die Vorhänge wurden ebenfalls sehr nett drapiert, dafür waren aber Flecken auf den Spiegeln nach 14 Tagen immer noch genau da wo sie vorher waren und die Ablage im Bad haben wir desöfteren mal nass übergewischt, denn das gehörte wohl nicht zum Programm. Ein besonderes „highlight“ war auch das 2-tägige Abschleifen und Polieren des Marmorbodens, bei dem das gesamte Zimmerinventar auf die Betten gestellt wurde und anschliessend alles von einem feinen weissen Film überzogen war, den natürlich NICHT das Personal sondern wir von allem (inkl. Zahnbürste – sehr lecker) abgewaschen haben.
Hier sind – zumindest was die Spezialitätenrestaurents angeht – die 5 Sterne absolut gerechtfertigt. Es ist fast unvorstellbar was einem hier an Essen und Trinken geboten wird und das rund um die Uhr. Unser Buffetrestaurant Yucatan würde aneinandergereiht bestimmt über 300m lang sein und es gibt glaube ich nichts was es nicht gibt. Frühstück: mind. 5 verschiedenen Sorten Eier (plus zusätzlich frisch gemacht auf Wunsch), über 3-4 Sorten Würstchen, Käse, Wurst, Marmelade, Ahornsirup, Honig, Erdnussbutter, Waffeln, Donuts, mind. 10 Sorten verschiedenes Brot/Brötchen/Croissants/Brioche, usw., frisches Obst, Säfte, und sogar schon Eis und bereits Alkohol soviel man mag: Mimosa (Sekt/Orange) und Bloody Mary (Vodka/Tomatensaft) gabs als Standard man konnte aber alles haben – und das wurde man mag es kaum glauben auch reichlich in Anspruch genommen..... Mittag- und Abendessen: immer italienische, asiatische und mexikanische Ecke (Pizza, Nudeln nach Wunsch, geniales Sushi, Rest asiatisch besser weglassen und beim Mexikaner „um die Ecke“ schmeckts ehrlich gesagt besser), plus unzählige Sorten Fisch, Fleisch, Salate, Reis, Kartoffeln, Brot, frisches Obst, Kuchen, Eis......... Wer hier nicht satt wird, der wird es nirgends. Kaum zu toppen sind allerdings wirklich die Spezialitätenrestaurants (unbedingt spätestens am Tag nach der Ankunft reservieren, sind ständig ausgebucht). Unserer Meinung nach die besten sind das Don Pablo (Gourmetrestaurant) und das Fruitos del Mar (Meeresfrüchtespezialitäten) sowie das Mikado (Japanisch mit Teppan-Grill), das Oriental (Jap., Chin., Vietn.) und das Grand Tortuga (Steakhouse) sind ganz OK, das Tequila (mexikanisch) kann man gut weglassen. Wer gerne aussergewöhnlich und supergut essen mag kann hier einen guten Teil der Kosten seines Urlaubs wieder „reinholen“: Wir haben mal überschlagen was wir hier in Deutschland für die Essen in diesen Restaurants bezahlt hätten und sind locker auf € 1.000-1.200 gekommen (für 8 Essen mit 2 Personen). Was wirklich schade war und einem in der Seele leid getan hat, war leider (mal wieder) das Benehmen der Amerikaner/Canadier: die Teller voll bis zum Überlaufen mit so leckeren Kombinationen wie Sushi, Spare-Ribs und Kuchen, 2 x dran gepickt (oder auch noch nicht mal probiert) und dann komplett zurückgehen lassen, 5 fast volle Gläser pro Person auf dem Tisch, das 6. bestellt und dann aufstehen und gehen.
Nicht im entferntesten 5 Sterne wert. Das Personal war zwar überwiegend wirklich freundlich, aber komplett desinteressiert: so kam der Frühstückskellner zwar ungefähr 5 x am Tisch vorbei und fragte ob man noch Kaffee wollte, obwohl die Tassen noch voll waren, wenn man dann aber tatsächlich gerne noch Kaffee haben wollte konnte das schon was dauern. Kaffeelöffel gab es grundsätzlich nicht, so musste man eben die Gabel zum Umrühren nehmen (passte dann auch besser zum Benehmen der meisten anderen Gäste). Das Abräumen der Teller konnte auch schon mal 20-30 min. dauern. Das mag wohl zum grossen Teil daran liegen, dass von den Amerikanern schon für das alleinige Dasein der Kellner jede Menge Trinkgeld (tw. 5-10 Dollar) gegeben wurde und wer sich nicht anschliesst hat eben Pech gehabt – Service aber nur gegen Trinkgeld ist eben kein Service. In den Spezialitätenrestaurants war es dann allerdings erheblich besser, obwohl auch dort kein 5-Sterne Standard – von welcher Seite man Getränke und Essen serviert sollte eigentlich bekannt sein und übergeschwappte Suppenteller sind auch nicht jedermanns Sache. Das hört sich jetzt super pingelig an, aber das sind genau DIE Sachen, die eben irgendwann nerven und die man bei 5 Sternen nicht erwartet. Das angeblich in jeder Villa vorhandene Eis für die Zimmer gab es nicht, dafür jede Menge Müll in den Kästen. Beschwerden wegen fehlendem Trinkwasser auf dem Zimmer (4x innerhalb von 12 Tagen) wurden von unserer Club-Rezeption komplett ignoriert, dann allerdings von der Hauptrezeption des Tulum relativ zügig (3 Stunden) erledigt. Der funkensprühende und fast explodierende Fön wurde dann auch schon nach 4 Tagen repariert (hatten gottlob einen eigenen dabei). Zimmerservice s. Zimmer. An dieser Stelle auch ein „Dankeschön“ an Tanja, der deutschen PR-Agentin des Hotels, die sich wirklich super und erfolgreich engagiert hat.
„In the middle of nowhere“, was aber gar nicht auffällt, denn die Anlage ist eine Stadt für sich und so fehlt es an nichts. Transfer von/zum Flughafen knapp 2 Stunden. Der Strand ist ein Witz, denn er besteht ausschliesslich aus Korallengeröll und selbst mit Badeschuhen ist es nicht möglich ins Wasser zu gehen, denn durch das zerstörte Riff kommen die Wellen auch noch mit voller Wucht rein und Prellungen/Abschürfungen sind vorprogrammiert. Wer trotzdem mal schwimmen möchte kann vom Hacienda Club Teil aus ca. 10 min in nördlicher Richtung zum Strand des „Oasis Akumal“ laufen: dort hat man Karibik pur: kaum ein Wellchen, glasklares Wasser, Sand unter den Füssen und jede Menge Fische um sich rum. Ansonsten gute Erreichbarkeit von sämtlichen Maya-Ruinen (Chichen Itza, Tulum, Coba) und Cenotes. Playa del Carmen ca. 45 min. per Collectivo (lohnt sich aber nicht wirklich, ausser man möchte den selben Touristenkrempel ungefähr 100 x nebeneinander sehen).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Dadurch dass wir den grössten Teil unseres Urlaubs im Hacienda Club Teil verbracht haben, haben wir von der Animation und dem Sport-Angebot nichts mitbekommen (ausser etwas Wassergymnastik am Pool). Lt. den Aushängen im Hauptteil muss da aber jede Menge los gewesen sein. Die Abendunterhaltung in der Bar des Tulum war sehr gut (diverse Bands), die Shows des Animationsteams haben wir nach 3 x bleibenlassen (tw. Kindergartenniveau, z.B. wer macht am besten Tiergeräusche nach und das Publikum darf durch Applaus entscheiden......) – kamen aber beim grössten Teil der Gäste wohl doch sehr gut an, denn das Theater war meist voll besetzt – so etwas ist eben Geschmackssache (die Shows, die wir z.B. auf der AIDA gesehen haben waren Weltklasse dagegen).
- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im April 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Silke & Willi |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |