Bahia Principe Sunlight Costa Adeje

Das Beste zuerst - Die U-förmig an einem Hang, in Richtung Meer verlaufende Großanlage ist architektonisch sehr interessant - die bunte, fantsievolle Farbgestaltung zumindest sehr originell. Prunkstück dieses Hotel für uns eindeutig die opulent gestaltete, reichbepflanzte und perfekt in Stand gehaltene Gartenlandschaft. Man glaubt gelegentlich in einem Park zu spazieren, in den weiter unten die verschiedenen Pools eingebettet sind. Die Anlage machte auf den ersten Blick einen sehr gepflegten Eindruck. Wir unsere Urlaubsbedürfnisse: viel Wandern, ab und zu Baden war die Anlage ausreichend, Wasserratten werden wahrscheinlich den Meeresbereich nicht so toll finden.(Es fährt jeden Tag noch ein Bus zum Sandstrand). Preis/Leistung war in unserem Fall noch ok, allerdings haben wir in Andalusien schon in Anlagen Urlaub gemacht, die bei ähnlichem Preis, ein viel größeres Angebot - vor allem im gastronomischen Bereich - päsentierten.

Unsere Juniorsuite war groß, sehr gut ausgestattet und die kostenlose Minibar, die jeden Tag aufgefüllt wurde, war ein willkommener, großzügiger Service. Wie schon erwähnt, waren unsere Zimmerdamen in allen Belangen perfekt.

Die drei Themenrestaurants(italienisch - spanisch - Fischrestaurant) waren in unserer Reisezeit eher mäßig besucht, das Hauptrestaurant(Mirador) mit verhältnismäßig großer Terrasse eigentlich immer voll. Die Bars waren gut und personell ausreichend besetzt mit dem üblichen all incluse Angebot. Das Zauberwort 'all inclusive': natürlich kann man auch hier rund um die Uhr essen, essen, essen, das Angebot ist groß und reichlich, aber - und jetzt kommt unser alles entscheidender Kritikpunkt - sorry, wir fanden die dargebotene Auswahl in punkto Qualität, Frische, Zubereitungsstil und gastronomischer Logistik nicht akzeptabel. Das Vorspeisen-Buffet im italienischen Stil war die rühmliche Ausnahme, das war sehr gut. Aber ansonsten: Hautgericht? Wenn bei wirklich jeder ital. angehauchten Spezialität ein geschmackloses Kartoffelpürree auf nicht gewürztem Blattspinat als Beilage daherkommt, würde jeder Italiener weinen. Die Lammkeule beim Spanier war schlicht eine Unverschämtheit: eine fettdurchzogene Fleischmasse an einem Beinknochen, der mit der Keule nun wirklich nichts zu tun hatte. Nun zum Mirador: natürlich findet man in einem so großen Angebot auch etwas Annehmbares, aber man mußte schon suchen. Die Reste der Vortage wurden zu unglaublichen, majo-lastigen Salatvarianten zusammengemixt. Und die Produkte für die Grünsalate verlieren auch im gastronomischen Nullgrad-Kühlschrank irgendwann ihre Frische und welken. Der allinclusive-Wein war rot-rose-weiss von einer Kellerei: den Rotwein fanden wir befriedigend, der Weisse nur eiskalt ertragbar und der Rosado ungenießbar. Das größte und eigentlich unentschuldbare Ärgernis war die schon gärende Gazpacho in ihrem Riesentopf. So nun auch noch was Positives: das Früchstücksbuffet hatte für uns das meiste Niveau: Für die Briten von baked beans bis Würstchen, alle möglichen Ei-Varianten und wer's mag, konnte auch den als Kaviar getarnten, schwarz und rot eingefärbten Seehasenroggen genießen. Dazu ein semisecco Sekt, warum nicht.

Das Personal war im großen Ganzen sehr zuvorkommend. Schwarze Schafe gab es in jeder Branche, manchmal an der Rezeption, manchmal in den Restaurants. Wenige Kellner waren schlichtweg überfordert: unnötige Hektik, inakzeptabler Service(einfach mal beim Essen quer über die belegte Gabel greifen oder mal alles beiseite schieben, um kommentarlos die Tischkerze anzuzünden) und völlig genervt. Aber - wie gesagt - das war die Ausnahme, viele Kellner waren freundlich, professionell und mit Begriffen und Worten aus allen möglichen Sprachen war immer eine witzige Konversation möglich. Die Zimmerdamen, die für unsere, übrigens sehr geräumige Juniorsuite zuständig waren, waren absolut top.

Geniale Transferzeiten, der Flughafen Teneriffa-Süd ist per Autobahn nur 15min entfernt. Der Ort selbst gibt nicht viel her, typischer Touristen-Andenken-Rummel. Baden im Meer ist nur in einer kleinen, steinigen Bucht rechts neben der Anlage möglich. Links führt ein ca. 10min. Weg zu einer kleinen Sandbucht, in denen viele Einheimische ihre Badefreizeit verbringen. Wer richtig shoppen will, muß sich per Bus oder Mietwagen in Richtung Los Christianos begeben.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Die Animateure mußten einen Riesenjob bewältigen, vor allem jeden Abend im angrenzenden teatro eine Themenshow bieten. In der Anlage selbst gab es die üblichen Poolspielchen, während die richtig sportlichen Angebote eher unbefriedigend waren, Seniorenaerobic und Stand-Wasserball. Der Fitnessbereich 'bahiagym' war schlichtweg katastrophal, nicht gewartete Geräte, erbärmlicher Zustand, fehlende Sicherungsbolzen an den Hantelstangen, sodass die Gewichte nicht gesichert waren - sorry, lebensgefährlich. Der internet-Zugang ist mit einem Euro pro 10min. gegenüber einem internetcafe ziemlich teuer. Wir hatten ein sehr schönes Zimmer mit Blick auf den unteren Pool, an dem wir jeden Morgen die unsägliche Reservierschlacht um die Liegen und Sonnenschirme mitbekamen. Offensichtlich gibt es zuwenig, wenn hier vor acht schon der run losgeht. Wir daher morgens immer Ausflüge gemacht und am Nachmittag waren einige Liegen wieder frei. Apropos Ausflüge: wir haben über diga-sport(wird von der Reiseleitung tui vermittelt) 2 sensationelle Wanderungen gemacht, einmal Mascaschlucht und noch eine komplette Wanderung auf den Teide (5std. hoch, 3std. runter), alles mit Bergführer Manuel: der Mann war eine Sensation und hat uns seine Heimat unglaublich interessant nahegebracht.