Barceló Margaritas

Das Wichtigste vorweg: Nachdem ich in den letzten 10 Jahren auf Gran Canaria einige Erfahrungen gesammelt und so manche Enttäuschung erlebt habe, war das „Barcelo Margaritas“ bei weitem das beste Hotel in dem ich in Playa del Ingles bisher gewohnt habe. Dennoch gibt es natürlich auch den einen oder anderen Kritikpunkt anzubringen. Das Hotel liegt etwas abseits vom Zentrum an einer mäßig befahrenen Seitenstraße. Das Yumbo-Center erreicht man zu Fuß in etwa 7 Minuten um an die Strände zu gelangen ist es allerdings ein ordentlicher Fußmarsch. Wer diesen scheut kann aber den kostenlos angebotenen Busshuttle sowohl nach Maspalomas als auch nach Playa del Ingles in Anspruch nehmen. Das Hotel ist ein riesiger, hässlicher Klotz im 70er Jahre Stil, allerdings vor kurzem frisch renoviert. Zur Anlage gehört außerdem ein nicht weniger hässliches Apartmenthaus, das “Barcelo Margaritas Suites“ welches offenbar auch vor nicht allzu langer Zeit einer umfangreichen Renovierung unterzogen wurde. Hierbei wurde, anders als beim Hotel, allerdings auf den Austausch der Fenster verzichtet. Obwohl ich nur ein Doppelzimmer gebucht hatte, erhielt ich dort zu meiner großen Freude ein geräumiges Apartment mit separatem Schlafzimmer, kleiner Küche und großem Balkon im 8. Stock, wovon man einen fantastischen Weitblick hatte. Die Fenster waren undicht und boten keinerlei Schallschutz, bei stärkerem Wind wehten die Gardinen einen Meter weit ins Zimmer. Das allabendliche Showprogramm war wenig abwechslungsreich und derart laut, dass ich mich selbst bei geschlossenem Fenster und extra laut gestelltem Fernseher massiv gestört fühlte. An Schlaf wäre bis 23 Uhr nicht zu denken gewesen. Das Angebot am Büffet war sowohl zum Frühstück als auch beim Abendessen reichhaltig und abwechslungsreich. Da müsste wirklich für jeden Geschmack etwas dabei sein. Die Getränkepreise bei Halbpension waren moderat, der Kaffee schmeckte, wie so häufig, leider nicht. Die Atmosphäre im so genannten Restaurant war allerdings grauenhaft und lud nicht zum Verweilen ein. Manche Werkskantine hat eindeutig mehr Flair. Sehr laut, wildes Umhergerenne und lange Schlangen an den Getränkeautomaten, Die wenigen Aussenplätze (ca. 5%) waren heiß umkämpft. Gewisse Beobachtungen und die Tatsache, dass diese Tische immer von den gleichen Gästen besetzt waren lässt vermuten, dass man hier nur nach Zahlung von Schmiergeld einen Platz erhält. Frühstück gibt es bis 10.30 Uhr, Abendessen bis 21.30 Uhr. Die Zimmer sind modern und zweckmäßig eingerichtet. Die Matratzen der Betten sind sehr gut, man sollte die Apartments allerdings nicht mit mehr als zwei Personen bewohnen denn das zum Bett umklappbare Sofa kann nicht als vollwertige Schlafgelegenheit betrachtet werden. Erste Abnutzungserscheinungen an den Räumen und der Einrichtung sind bereits wieder erkennbar. Da ich lediglich ein Doppelzimmer gebucht hatte, steht es mir eigentlich nicht zu die Küchenausstattung zu kritisieren. Ich war froh einen Kühlschrank und die Möglichkeit einen vernünftigen Kaffee zu kochen zu besitzen. Um sich komplett selbst versorgen zu können hätte es dann aber doch an dem einen oder anderen Küchenutensil gefehlt. Bestecke, Teller, Tassen und Gläser waren jeweils in zweifacher Ausführung vorhanden. Ansonsten gab es eine zerkratzte Pfanne einen riesigen Kochtopf, einen Kochlöffel, einen Pfannenwender und eine Kaffeemaschine ohne Kanne. Die Reinigung der Zimmer erfolgte, wenn auch etwas halbherzig, jeden Tag. Handtücher wurden jeweils auf Wunsch gewechselt. Ein kostenloses WLAN gehört in vielen 4-Sterne Hotels heute zum Standard, im Barcelo Margaritas hingegen muss man hierfür sage und schreibe 7,00 Euro pro Tag bezahlen, was in meinen Augen fast an Wucher grenzt. Immerhin ist der Empfang zahlreicher, deutscher Fernsehprogramme in guter Bild- und Tonqualität auf modernen Flachbildschirmen kostenlos.

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