- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Nachdem ich dringend Urlaub gebraucht habe und in meiner Reisezeit niemand mitfliegend konnte habe ich mich spontan entschlossen alleine zu verreisen bevor ich zu Hause rumsitze und habe mich für dieses Hotel entschieden. Die Transferzeit vom Flughafen hat ca. 45min. gedauert, die Fahrt ist vor allen Dingen durch die schwindelerregenden Serpentinen richtig klasse gewesen. Vorgefunden habe ich ein, schon etwas in die Jahre gekommenes Hotel. Die Rezeption besteht aus 2 aneinandergeschobenen Tischen. Der Empfang ist kurz und unkompliziert ausgefallen dennoch hatte dieser auch gleich 2 Mankos: 1. ich bin weit nach Mitternacht angekommen und es gab kein Angebot seitens des Hotels für einen kleinen Snack oder ähnliches; 2. ich habe ein recht abgelegenes Studio erwischt dass man erst nach gefühlten 200 Stufen erreicht hat. Es stand niemand zur Verfügung der mir geholfen hat meinen Koffer hochzubringen. Wenigstens gab es im Kühlschrank eine Flasche Wasser, dafür war ich nach der Schlepperei echt dankbar. Die Anlage selber ist, wie schon erwähnt, sehr treppenlastig. Aufzüge sind zwar vorhanden wer aber das Pech hat in meinem Teil der Anlage untergebracht zu werden hat damit ne echte sportliche Betätigung (was ja nicht verkehrt ist solang man seinen vollen Koffer nicht dauernd mit sich rumschleppt). Die kleine überdachte Lobby vor der Rezeption ist nicht sonderlich einladend. Die Sofas sind sind durchgesessen und die Bezüge sollten dringend mal gewechselt werden. Wo man steht und sitzt hört man nur deutsch, gegen Ende meiner Reisezeit (2. Septemberwoche) hat man hier und da auch mal englisch gehört. Überwiegend Familien mit kleinen Kindern, vereinzelt Paare oder auch Freunde. Zwei größere Pools und ein Kinderpool sind vorhanden, diese hatte ich aber nie genutzt weil ich immer nur am Strand war. Grunsätzlich habe ich mich sehr gut erholt hier, kann das Hotel aber definitiv nicht an Alleinreisende weiterempfehlen. Der Ort liegt jenseits allen Trubels und das Hotel ist wirklich nur was für Leute die nichts gegen Kinderdauerbeschallung haben. Im Juli oder August muss hier wirklich die Hölle los sein, Anfang September war es noch recht laut, in der 2. Woche wurde es ein wenig ruhiger da mehr Senioren und Pärchen eingetroffen sind. Wenn das Wetter so wie bei mir in der 2. Woche nicht mitspielt ist man hier recht verloren weil man schlicht und ergreifend nichts machen kann. Wer sich also von einem, zugegeben gut gelaunten Animationsteam berieseln lassen möchte und keinen Wert auf lange Partynächte legt ist hier bestens aufgehoben.
Das Studio war recht geräumig eingerichtet, helle Holzmöbel, ein großer Schrank mit ausreichender Menge an Kleiderbügel, sauberes Bad mit Badewanne und warmen Wasser, kleine Küchenzeile mit Gläsern, Herdplatten und Kühlschrank. Eine große Terrasse/Balkon mit 2 Wäscheleinen war ebenfalls vorhanden. Meerblick, auch wenn das Geländer recht hoch war und kleine Menschen sich echt auf die Zehen stellen müssen um was zu sehen. Die Klimaanlage hat funktioniert, dennoch gab es alle paar Minuten undefinierbare Geräusche bei denen ich nie rausgefunden hab ob die von der Klimaanlage oder vom Kühlschrank kamen. Die Zimmer sind auch recht hellhörig, teilweise kamen nette Nachbarn über mir auf die Idee mitten in der Nacht ihre Betten zusammenzuschieben oder mit Stilettos einen Marathon durchs Zimmer zu laufen. Es gibt einen kleinen Sat-Fernseher mit einer handvoll deutscher Programme und ein Telefon (keine Direktwahl möglich). Die Betten sind recht veraltet, an ein paar Stellen merkt man förmlich die Bettfedern im Kreuz. Der Safe ist im Schrank eingebaut. Ich habe diesen nicht genutzt da die Benutzung 2,50 pro Tag kostet (ist nur eine Schätzung, mir wurde der Preis von anderen Hotelgästen ziemlich am Anfang meiner Reise genannt). Einen Fön gibt es nicht.
Das Hotel verfügt über einen Speisesaal, eine Beach-Bar und eine mexikanische Bar am Pool (nicht genutzt da ich wie gesagt nie am Pool war). Generell muss ich sagen dass ich schon in vielen 3-Sterne-Hotels in Spanien war und bisher noch nie so ein liebloses Buffett erlebt habe wie hier. Klar wird man satt wer aber glaubt dass er hier kulinarische Highlights findet wird enttäuscht. Jeden Tag Reis, Pommes, seltsam schmeckender Fisch, zähes Fleisch in undefinierbaren Saucen, nicht richtig gegargtes Gemüse, ein unspektakuläres Salatbuffett und die Desserts bestehen meist aus Fertigkuchen, komischen Puddings, Wasser- oder Honigmelone und einem Korb mit Obst in den man lieber nicht reingreifen sollte wenn man vor Krabbeltierchen Angst hat. Zum Frühstück jeden Tag harte Spiegeleier, eine Sorte Wurst & Käse und ein paar Brötchen. Der Kaffee sowie alle anderen Getränke kommen aus dem Automaten. Schlangen vor dem Saal habe ich nie erlebt, wenn dieser aber voll ist steht man erst mal vor dem Küchenchef und seiner roten Absperrung und kommt sich vor wie ein Stück Vieh dass darauf wartet in den Käfig reingelassen zu werden. Wenn dann ein Platz frei wird löst er die Absperrung und man darf sich ins Getümmel stürzen. Die Atmosphäre in dem Saal hat mich immer dazu gebracht mein Essen so schnell wie möglich runter zu würgen um da ganz schnell wieder zu verschwinden. Sehr eng gestellte Tische, Kinder (und ich mag Kinder wirklich) die entweder um die Wette schreien oder um die Wette durch den Saal laufen, ewiges Geschirrgeklapper, hässliche Plastiktischdecken mit noch hässlicheren Plastikblümchen usw. In der Beach Bar am Strand war es ähnlich. Die Tischdecken waren richtig klebrig und wurden in den 2 Wochen nie ausgetauscht. Das Mittagessen war ähnlich einfallslos wobei ich hier die Burger empfehlen kann. 2 davon und man kann sich vielleicht das Abendessen sparen. Die Speisen waren allesamt ungewürzt und haben schlicht nach nichts geschmeckt. Ich bin wirklich nicht pingelig was das Essen betrifft und satt geworden bin ich auch, dennoch fand ich es ziemlich schade dass hier nicht mehr Wert auf die Qualität der Speisen geachtet wurde und eher einer Massenabfertigung anmutete. Ganz gut fand ich die Specials Montags und Donnerstags. Montags wird mittags in der Beach Bar frische Paella und Sangria zubereitet, an beiden Tagen gibt es abends neben dem Buffett noch eine zusätzliche Theke mit ein paar spanischen Delikatessen. Die Servicekräfte sind fix unterwegs und achten sorgsam darauf dass der leere Teller nicht länger als nötig auf dem Tisch steht. Besteck ist Mangelware, irgendwann findet man heraus dass man das Besteck vom Hauptgang auch für das Dessert aufheben sollte wenn man nicht alles mit den Fingern essen möchte. Die Beach Bar ist abends bis 23 Uhr geöffnet. Die Atmosphäre ist eher ungemütlich, grelle Neonbeleuchtung und jeden Abend die gleiche einschläfernde Musik vom Band. Also alles in allem war ich in puncto Gastronomie echt enttäuscht.
Leider konnte ich meine Englischkenntnisse in den 2 Wochen nicht vertiefen da so ziemlich alle Deutsch gesprochen haben oder zumindest die paar Wortfetzen die man eben so benutzt verstanden haben. Die Freundlichkeit des Personals war nicht überschwenglich aber zumindest haben sich alle Mühe gegeben mal ein Lächeln hinzuzaubern. Hervorheben möchte ich hier die Leistung der Servicekräfte im Essenssaal die echte Akkordarbeit geleistet haben und sich ihr Trinkgeld echt verdient haben. Die Zimmer werden alle 2 gereinigt, dafür aber auch recht gründlich. Hier gab es keinen Grund zur Klage. Am 2. Tag hatte ich eine Horde an Ameisen im Kleiderschrank und hatte dies auch gleich an der Rezeption gemeldet. Als ich nach einem kurzen Spaziergang wieder ins Zimmer kam, kam mir ein beissender Geruch entgegegen und das Problem war schon beseitigt. Die Spraydose mit dem Ameisenkiller wurde vorsorglich gleich stehengelassen, in weiser Voraussicht, denn die hab ich die 2 Wochen über immer wieder gebraucht. Noch ein Tipp für alle die das Gewicht ihres Gepäcks noch etwas verringern möchten, man bekommt an der Rezeption Badehandtücher gegen eine Kaution von 10 Euro gestellt. Diese bekommt man wieder wenn man das Handtuch zurückbringt. Fand ich klasse. Es gibt eine Wäscherei wo man für 5 Euro waschen, trocknen und (selber) bügeln kann. Eine kleine Internet-Ecke ist ebenfalls in der Lobby vorhanden (10 min. 1 Euro, 30 Min. 2 Euro, da kann man auch nicht meckern).
Wie schon beschrieben beläuft sich die Transferzeit auf ca. 45 min. Portinatx ist ein kleines Dörfchen und das Hotel ist, so wie ich das mitgekriegt hab, das nördlichste der Insel. Es liegt am Ende des Ortes und endet in einer Sackgasse hinter der Badebucht. Den Ort selber erreicht man je nach Laufgeschwindigkeit in etwa 10 Minuten (sehr hügeliger Spaziergang). Hier findet man dann alle Geschäfte des täglichen Bedarfs, also ein paar Souveniershops, kleinere Supermärkte, einen Tabak- und Spirituosenladen (Zigaretten sehr günstig!), eine Apotheke, Arzt, ein paar Restaurants und Pubs. Von hier aus gelangt man auch zur größten der 3 Badebuchten im Ort (Achtung! Wieder viele steile Treppen zum Strand). Hier ist der Sand sehr fein im Gegensatz zum etwas gröberen Sand und dem teilweise steinigen und harten Boden in der Bucht vor dem Hotel. Die Liegen und die Sonnenschirme kosten pro Tag jeweils 4,50 Euro. Einfach wegnehmen und im Laufe des Vormittages kommt der gutgelaunte Carlos, kassiert ab und sorgt für ein bisschen Stimmung mit seinen Sprüchen. Im Ort gibt es eine Bushaltestelle von der aus man nach Eivissa und Santa Eulalia kommt. Ich empfehle gleich den 1. Bus um 9:15 Uhr nach Eivissa zu erwischen da man später kaum eine Chance hat den Bus zu kriegen. Sobald der Bus voll ist fährt er weg und man steht ziemlich blöd da. Also entweder den 1. Bus nehmen oder mind. eine halbe Stunde vorher an der Haltestelle sein. Eine Fahrt nach Eivissa lohnt sich auf jeden Fall. Von der Reiseleitung wurden etliche Ausflüge angeboten, nachdem das Wetter in der 2. Septemberwoche recht gewittrig und regnerisch war konnte ich leider nichts davon nutzen und kann deshalb hier über keinerlei Erfahrungen berichten. Autos kann man sich für ca. 70 Euro pro Tag mieten, würde auch eher empfehlen die Insel auf eigene Faust zu erkunden, da hat man sicher mehr davon. In Portinatx gibt es jeden Sonntag abend einen kleinen Hippiemarkt. Auch diesen habe ich nicht besucht da das Wetter nicht mitgespielt hat, habe mir aber sagen lassen dass der auch nicht unbedingt sehenswert ist und recht klein ist.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Da ich nicht so der Fan von Animation bin habe ich diese auch nicht genutzt. Was ich aber mitbekommen habe ist, dass das Team dort wohl echt gute Arbeit leistet, gerade was die Zusammenarbeit mit Kindern betrifft. Hier wurde ein echt abwechslungsreiches Programm geboten, zumindest schienen die Kids echt happy gewesen zu sein. Mittwochs hat das Animationsteam frei, sonst geben die Jungs und Mädels von früh bis spät Gas. Habe ein einziges Mal eine Show abends gesehen (die Showbühne steht am Aktivpool) und hab nicht schlecht gestaunt. Am Strand ist eigentlich gar nichts los. Es gibt 2 Tretboote die man sich für 10 Euro für 1 Stunde mieten kann und ein Tauchcenter ist auch vorhanden. Das Wasser ist flachabfallend, weit schwimmen kann man aber nicht da vor der Bucht Boote ihren Ankerplatz haben. Durch Sturm, Regen und Gewitter war die Bucht in der 2. Woche etwas wüst. Es hat etliche Algen angeschwemmt die mich vom Geruch etwas an faule Eier erinnert haben und auch eine Horde Quallen gab es nach dem Unwetter. Ein paar Leute die sich ins Wasser getraut haben haben Feuerquallen erwischt. Eine Dusche ist am Rand des Strandes vorhanden. Die Sauberkeit ließ etwas zu wünschen übrig, Zigarettenkippen und Plastikbecher hat man überall gesehen obwohl Mülltonnen zur Verfügung standen. Wer nicht nur am Strand liegen will der sollte sich unbedingt mal auf die Felsen wagen die den Strandabschnitt umrahmen. Wer die Hürde geschafft hat wird mit einem traumhaften Blick aufs offene Meer belohnt und kann sich von Stein zu Stein über die teilweise schon bizarre Felslandschaft hangeln. Also festes Schuhwerk mitbringen (mit meinen Flip Flops war es etwas ungemütlich) und die Kamera nicht vergessen. An der Beach Bar und am Pool befinden sich Billardtische.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im September 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Romy |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 21 |