Baron Resort

Ich hatte vorab per email um ein ruhiges Nichtraucherzimmer gebeten – und dies auch bekommen, 105, in der vorgebauten Reihe mit Meerblick zwischen Lobby und Hauptrestaurant. Ich habe mich noch nie vom ersten Urlaubstag an in einem Hotel so wohl gefühlt. - Das deutlich allen kleinen Kriteleien vorangestellt. Der Check in war kurz, man hinterließ nur Name, Emailadresse und eine Unterschriftprobe, der Rest wurde aus dem Pass kopiert. Keine langen Formulare, kein übersüßter Begrüßungscocktail, nach wenigen Minuten war man im Zimmer, und gleich darauf kam auch der Koffer. Die Anlage ist überschaubar, die Wege zur Rezeption, zu den Restaurants, zum Strand sind kurz. Das Personal an der Rezeption war immer freundlich, auch wenn man mal wieder eine neue Schlüsselkarte brauchte, weil man die eigene im Zimmer vergessen hatte. Die Gäste sind von 2 – 80 Jahren, bunt gemischt in Alter und Nationalität, keiner fiel unangenehm auf. Die Sauberkeit überall (Zimmer, Wege, Strand, Gartenanlage, Restaurant)ist wirklich vorbildlich. Stets ist jemand am Wischen, Fegen, Müll aus dem Müllbehältern am Strand leeren etc. Ich hatte AI, was mit Premium AI (PAI) identisch ist. Der wöchentliche Wäschereiservice, der im Premiumallinclusive enthalten ist, funktioniert prima. Bis 9 Uhr ruft man an und wenige Minuten später wird die Wäsche abgeholt, Nach 18 Uhr gibt es einen Anruf von der Wäscherei, dass sie die Wäsche vorbeibringen, was auch unmittelbar darauf geschieht. Alles ist gewaschen, gebügelt, die T-Shirts auf Karton gelegt und in Plastik verpackt. Meine Wäsche freut sich schon auf den nächsten Urlaub. Beim ebenfalls im AI enthaltenen Haarschnitt sagte ich: „Nur die Spitzen“ und definierte es als 1 cm. Nun habe ich einen Kurzhaarschnitt!

Mein Zimmer war nicht übermäßig groß, aber gut ausreichend. (Die Zimmer haben offensichtlich verschiedene Größe, was ich bei einem Besuch bei anderen Gästen feststellte). Die Einrichtung ist nicht die neueste, aber alles sauber und absolut funktionstüchtig. Es gibt ein paar nette Details wie die große Duschkabine, zusätzliche kleine (Gäste-)Handtücher, ein Wäschetrockner auf der Terrasse und eine Klimaanlage, die erstens gut und zugfrei funktioniert und zweitens automatisch abschaltet, wenn man die Terrassentür öffnet. Im Bad würden neue Armaturen noch deutlich beim Wassersparen helfen. Es gab an deutschsprachigen Kanälen in der ersten Woche nur ZDFneo und das Schweizer RTLII. Ich vermisste ein Vollprogramm mit regelmäßigen Nachrichtensendungen, um doch etwas auf dem Laufenden zu bleiben. Mir wurde erklärt, dass seit den Überschwemmungen im Januar sie keine anderen deutschsprachigen Sender empfangen können. In der zweiten Woche war dann auch DW-TV (Deutsche Welle) eingespeist, was mein Informationsbedürfnis befriedigt hat. Es gibt einen Wasserkocher und Tee/Kaffee/Zucker..., Safe, die Minibar wird bei AI täglich aufgefüllt.

Das Essen im Hauptrestaurant war gut. Besonders lobenswert fand ich die Suppen. (ich liebe Suppen und komme da meist in Ägypten nicht auf meine Kosten). Dass auch das Halawa am Frühstücksbüffet und das Eis als Abendessensnachttisch von herausragender Qualität war, spricht auch für den Einkauf. Salz und Pfeffer standen auf dem Tisch und wurden von mir auch des öfteren benutzt, aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Das Geschirr war zu über 99 % makellos sauber. Sollte man doch mal einen Ausreißer erwischt haben, wurde er auf Hinweis sofort ersetzt. Mir ist immer noch ein Rätsel, wie es dem Hotel gelingt, trotz eines großen rechteckigen Raumes keine Kantinenatmosphäre aufkommen zu lassen. Vielleicht liegt es an der persönlichen Begrüßung und z.T. zum Tisch geleiten. Vielleicht sind es die Kerzen auf denen Tischen, die schon beim Hineinkommen eine freundliche Stimmung verbreiten. Das Seafoodrestaurant erschlug mich mit der Menge. Ungefragt wurden 6 Vorspeisen in einer Menge auf den Tisch gestellt, die bei den meisten als Hauptspeise gereicht hätte. Dazu vier Brötchen und Butter. Ich wies auf den Meeresfrüchtesalat, sagte, den nehme ich (und schaffte auch nur die Hälfte in Anbetracht der 3 Gänge, die noch folgen sollten) und den Rest könnten sie gleich wieder in den Kühlschrank stellen. Das war aber nicht vorgesehen. Dummerweise geht es mir nicht gut damit, wenn ich Essen verkommen sehe. Nach einer Stunde in der Wärme konnte es wirklich nur noch weggeworfen werden. Das hat mir irgendwie das ganze Essen verdorben, das sonst gut war. Beim Italiener habe ich die Vorspeisen gleich abbestellt und sie nahmen sie auch gleich wieder mit, als sie sie gewohnheitsgemäß wieder auf den Tisch stellen wollten. Auch der Rest des Menüs war mehr als reichlich (ich habe nur die halbe Pizza geschafft.). Das Restaurant schaffte das Meisterwerk, ein Fünfgängemenue in weniger als 60 Minuten zu servieren, weil die Tische im Stundentakt vergeben waren. Ich dachte, dass es bei den Spezialitätenrestaurants ein bisschen mehr um klein und fein geht, da evtl. hungrige Seelen sich ja am Buffet die Teller vollpacken können. Dieser Erwartung entsprach aber das Indische Restaurant, wobei auch da keiner verhungert wäre..... Auch das Buffet beim Ägyptischen Abend war ausgesprochen lecker. Das Kulturprogramm konnte da leider nicht mithalten. War der Gitarrist, der während des Essens spielte, genauso professionell wie die Pianistin in der Lobby oder die Sängerin im Seafoodrestaurant, bewegte sich die ägyptische Fokloregruppe doch eher auf Laienniveau.

Das Personal ist durch die Bank sehr freundlich und hilfsbereit. Das Management ist bei sehr präsent und jederzeit ansprechbar. Bei den Mahlzeiten geht regelmäßig ein General Manager herum und fragt, ob alles in Ordnung ist, man ein schönes Zimmer habe etc. Es gibt eine deutschsprachige Gästebetreuerin (in meiner Zeit auch noch eine weitere Praktikantin). Englisch ist sicher hilfreich, da in der ersten Woche nach Auskunft nur 20 Zimmer mit deutschsprachigen Gästen belegt waren. Davon waren zumindest vier Gäste nicht muttersprachlich deutsch (sie hatten mit mir zusammen eingecheckt), so dass englisch oder französisch oder italienisch oder russisch vor allem für den einen oder anderen Smalltalk mit anderen Gästen hilfreich ist.

Das Hotel liegt nahe am Flughafen – ab und zu hört man ein Flugzeug – aber das stört nicht. Das Nachbarhotel wird gerade entkernt. Von dort hört man am Strand regelmäßig Baumaschinen – das ist der Nachteil, der Vorteil aber ist, dass es keinen nördlichen Nachbarn gibt, dort einen kaum frequentierten Steg und viel Platz zum Schnorcheln. Das Hausriff ist das schönste, was ich bisher (es war mein 6. Ägyptenurlaub) gesehen habe – wunderschöne Korallengärten, eine große Vielfalt an Fischen. Es gibt eine zum Hotel gehörige Einkaufsstraße mit den üblich nervigen Händlern.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Animateure sind freundlich präsent am Strand, unterhalten sich nett und aufgeschlossen mit den Gästen, bieten ihre Veranstaltungen an, akzeptieren aber auch, wenn man nicht mitmacht. Ich habe nur den Arabischkurs in Anspruch genommen. Die restlichen Händler am Strand sind eher lästig, akzeptieren aber das „Privacy“ Schild, das man sich am Pool holen kann, und dann nach einer Woche auch nicht mehr so dringend braucht, weil sie doch ein gutes Gedächtnis haben. Wegen der Hitze habe ich nur eine Bummeltour nach Sharm el Sheikh und die Naama Bay gemacht. Die Stoppstellen ware eine Gedenktafel für die Friedenskonferenz, eine recht neue Moschee (leider nur von außen, da sich Touristen davor darin wohl daneben benommen hatten), Old Market, wobei die Tour Teilnehmer zunächst mal nachdrücklich in einen Laden gebracht wurden. Dann gab es einen Getränkestopp in einem Cafe (war im Preis inbegriffen), und dann nochmal 1 Stunde Aufenthalt in der Naama Bay (Klein Las Vegas).