Bed & Breakfast Rotes Haus

Es gibt in diesem Boardinghaus, Hotel würde ich es nicht nennen, 3 verschiedene Qualitätsstufen. Im Folgenden versuche ich einen Überblick zu gewähren. Doch zuerst die allg. Fakten: Haus allg.: Modern und kühl gehalten. Viel Stahl. Sieht etwas wie eine Uni oder ein Bürogebäude aus. Aufzug vorhanden, keine Klimatisierung. Rezeption ist von morgens bis mind. 20 Uhr besetzt. Nachts nicht mehr. Rezeptionsdame freundlich, wenn auch mit Nachfragen oft leicht überfordert. W-LAN im Lobbybereich oder über einen gegen Pfand erhältlichen Verstärker im Zimmer. Frühstück: großes vielfältiges Buffet. Der Frühstücksraum im Keller erinnert vom Ambiente und Mobiliar an eine klassische Mensa. Warm und wohnlich ist anders. Immerhin es war alles sauber und Tische wurden schnell geräumt und Buffet nachgefüllt. Damit ist aber das Positive beendet. Zimmer EG: Große Zimmer mit ebenerdigen Fenstern zum Schotter-Parkplatz und den Mülltonnen des Nachbardöner-Ladens. (im positiven Fall auf einen kleinen Grünstreifen auf der anderen Seite) Wenn außen also jemand vorbeiläuft hat er freien Blick ins Zimmer. Jedes Aus- und einparkende Auto bringt neben dem Schotterlärm noch Abgase und Staub ins Zimmer. Statt Nachttisch, Schreibtisch und Co. wurde ein Brett, das rings um die Zimmerwände geht, angeschraubt. Ein Schrank und Ablagefläche vorhanden. Fernseher ist ein Mini-Röhrenmonitor mit schlechter Qualität. Beleuchtet wird das Zimmer von einer kalten Neonröhre an der Decke und einer an der Wand angeklebten Baulampenneonröhre. Durch seine tiefe Lage war es im Zimmer eigentlich immer dunkel und man brauchte das künstliche kalte Licht. Als Stühle waren zwei uralte heruntergekommene Schulstühle zu finden, wie sie in den 70ern in den Schulen modern waren. Bilder oder Deko suchte man auf den riesen kahlen weißen Wänden vergeblich. Das Bad war klein, aber sauber. Die Dusche eine Fehlkonstruktion. Durch die fehlende Tür stand nach kurzem Duschen das ganze Bad unter Wasser. Außer Handtücher keine Accessoire wie Fön, Duschgel,... Das Schlimmste war aber das Bett, sofern man es so nennen kann. In dem Bettgestell, das den offenen Schraub-/Dübellöchern nach wohl das Unterteil eine Hochbettes war, lag statt eines Lattenrostes ein Brett mit Löchern. Auf diesem Brett eine ca. 5cm dicke sehr weiche Schaumstoffmatratze. Sprich man lag auf Brett mit Stoff. Nachdem ich mich beschwerte, wurde mir mitgeteilt, dass in den Zimmern normalerweise Studenten und Schüler leben. Warum das jetzt ein Maßstab für mindere Qualität ist, war mir nicht ersichtlich. Nach Aussage des Personales gibt es im 1. OG dann statt Brett einen Rollrost. Im 2. OG sind neu renovierte Zimmer mit richtigem Rost. Die Zimmer sind kleiner und von der Ausstattung den Bildern im Internet ähnlich. Wenn auch ohne Deko. Ich durfte 2 Zimmer ansehen und war geschockt von den Betten. Billige Bettrahmen (selbst Betten vom Möbeldiscounter wären qualitativ hochwertiger) und bereits beim sanften Drücken mit der Hand gegen die Matratze quitschten und knarrten die Betten erbärmlich. Beim Draufsitzen sankt man ein, wie auf einer alten durchgelegenen Matratze und das Bett ächzte so laut, dass man Angst hatte es bricht zusammen. Klingt übertrieben, war aber leider so. Ich habe extra einen Freund mitgenommen, da ich dachte mir würde es sonst keiner glauben. Ich habe es dann vorgezogen frühzeitig das Hotel zu verlassen und habe in Überlingen ein tolles Zimmer in einem 3-Sterne Superior Hotel erhalten zum exakt gleichen Preis. Für Urlauber ist dieses Hotel keinesfalls empfehlenswert. Für „Ich bin nur eine Nacht da“-Touristen, die wenige Ansprüche an Komfort und das Bett stellen, mag ein Zimmer in den oberen Etagen genügen. Leute, die erholsam und bequem schlafen möchten sind hier def. fehl am Platz. Fairerweise sei erwähnt, dass das Hotel nach anfänglichen Diskussionen dann schließlich doch nicht auf die Stornokosten für die folgenden Tage bestand.

Beliebte Aktivitäten

• Strand