Bleiche Resort & SPA

Aufgrund der Hochglanzbroschüre kamen wir mit gehobenen Erwartungen, die in so gut wie jeder Hinsicht enttäuscht wurden. Das Zimmer, welches uns zugewiesen wurde, hatte seine besten Tage offensichtlich bereits hinter sich. Die Ecken und Wände abgestossen und mit Flecken versehen, der Teppich ebenfalls fleckig. Von der Wand starrte uns die Halterung für einen Flachbildschirm an - der dort aber nicht angebracht worden war. Stattdessen stand ein altes "Fernseherschätzchen" auf der Kommode davor. Das Telefon stammte - so nehme ich an - gleichfalls aus den achtziger Jahren. Völlig indiskutabel war das Mini-Bad, welches mich an die Nasszelle eines unrenovierten Ibis-Hotels erinnerte, in dem ich vor fast 10 Jahren mal gewohnt hatte. Der Platz vor dem Waschbecken - umgeben von einer weißen Plastikablage aus dem Baumarkt - war so klein, dass man dort unmöglich nebeneinander stehen konnte. Direkt daneben, in einer Reihe zwischen Waschbecken und Baumarkt-Toilette, befand sich die Dusche, bei der neben dem ranzigen und viel zu langen Duschvorhang (!) gleich die zahlreichen Stockflecken in den Fugen auffielen. Ausserdem löste sich die Tapete nicht nur von den Wänden, sondern auch von der Decke. Unnötig zu erwaähnen, dass es in dieser von Mücken geplagten Gegend keine Fliegengitter vor den Fenstern gab, was uns letztlich eine fröhliche Nacht auf der Jagd nach Mücken und einige Mückenstiche bescherte. Wer übrigens - wie eigentlich üblich und in einem Hotel dieser Kategorie selbstverständlich - erwartet hatte, mit Kleinigkeiten wie Haarshampoo, Conditioner, Duschhaube oder gar Händehandtücher erfreut zu werden, wurde ebenfalls enttäuscht. Etwas erstaunt waren wir auch, dass in unserer Frühstückabwesenheit das Zimmermädchen die auf dem Toilettendeckel abgelegten und erkennbar gebrauchten Duschtücher fein säuberlich auf die einsamen Billighaken an der Wand gehängt hatte...?? Da das Hotel ausgebucht war, konnte man uns erst am nächsten Tag ein anderes Zimmer geben, was dann ok, aber auch nicht der Brüller war. Auch hier Duschvorhang, fleckiges Sofa, fehlende Handtücher und warum gab es keine Nachttischchen, auf denen man etwas hätte abstellen können? Das Spa sollte uns für all das entschädigen. Es ist von der Einrichtung her auch wirklich geschmackvoll. Aber beim Warten auf den Behandlungstermin ging es zu wie auf dem Bahnhof, man wartete gemeinsam mit ca. 15 Personen darauf, dass jemand kam und laut rief: "Behandlungstermin für die Person xy!" (Diskretion, Individualtität ???) Falls man nach 18:00 Uhr im Anschluss an eine Behandlung noch etwas zu trinken haben möchte (in anderen Häusern gehört dies übrigens häufig genug dazu), wartet schon die nächste Abfuhr: "Das Bistro schließt um 18:00 Uhr." Aha. Macht nichts, denn dafür kann man sich an vielfältigem Babylärm erfreuen sowie an dem Umstand, dass hier auf die Umwelt geachtet wird und die Decken auf den Sesseln im Spabereich, deren Bezug übrigens größtenteils auch eine dringende Wäsche hätte gebrauchen können, nach dem Gebrauch durch die Badegäste durch das Spapersonal fein säuberlich wieder gefaltet auf die Sessel gelegt werden und fast (!) wie frischgewaschen aussahen. Die Vermutung, dass man uns für unseren Reinfall mit dem Zimmer mit einem Abendessen erfreuen wollte, hielt leider nur bis zu dem Zeitpunkt, wo es galt, die Rechnung zu begleichen. Da tauchte nämlich plötzlich noch im Nachhinein eine Rechnung vom Vorabend auf, auf deren Bezahlung auch Wert gelegt wurde. Froh war ich allerdings darüber, dass man mich nicht noch die Rechnungen unserer Vormieter von den vergangenen zwei Tagen bezahlen ließ, die man mir gleich mit präsentiert hatte. Ansonsten wurde mir versichert, dass in unserer Kartei (aha!) nun vermerkt sei, dass wir ein solches Zimmer wie in der ersten Nacht nicht wieder erhalten würden. Mein Hinweis darauf, dass sie - dem Anspruch ihres Hauses folgend - solche Zimmer eigentlich überhaupt nicht mehr vermieten sollten, verhallte ungehört. Nachzutragen bleibt, dass das Personal recht freundlich, aber zuweilen überfordert war. Fazit: Wer sich nicht ärgern möchte und auch bei Buchen eines normalen Doppelzimmers sogleich ein erstklassiges Zimmer mit allem Zipp und Zapp beziehen und mal so richtig toll frühstücken möchte, der sollte besser nach Heiligendamm fahren - und das ist auch noch deutlich günstiger!

Das erste Zimmer war indiskutabel schlecht. Das zweite Zimmer war ok.

Das Essen war gut. Allerdings hatte uns der Kellner erklärt, dass es sich um das beste Frühstück in ganz Deutschland handeln sollte: Eindeutig nein. Dazu sollte man nach Heiligendamm fahren.

Service hätte insbesondere beim Früstück deutlich aufmerksamer sein können.

Das Hotel liegt idyllisch an der Spree aber man benötigt unbedingt ein Auto.

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