Die Hotelbeschreibung von Gratistours konnten wir nicht nachvollziehen. Der „traumhafte Urlaub“ entpuppte sich eher als alptraumhafter Urlaub. Da wir bei Ankunft im Hotel zunächst im Golden 5 Hotel ankamen und dann ins Club Hotel gebracht wurden, waren wir vom ersten und auch weiteren Eindruck des Hotels sehr erschüttert. Als 4-Sterne-Hotel, wenn auch in Landeskategorie, ausgeschrieben, war der Unterschied zum Golden 5 Hotel doch immens. Das Club Hotel ist keine zwei Sterne wert! Bereits außen sieht man abblätternde Farbe am Gebäude, zum Teil unfertige und gefährliche „Baustellen“, teilweise Baufälligkeit und eine schmuddelige Rezeption und Lobby. Bei den ersten Rundgängen durch das Hotelgelände fielen uns weitere Baumängel sowie lose Pflasterplatten und herumliegende Glasscherben auf. Man sollte Hurghada unbedingt (!) zu einer anderen Jahreszeit buchen und grundsätzlich nicht ohne Tauchschein dorthin fahren. Schnorcheln und Tauchen sind dort eine wahre Sensation - auch werden entsprechende Ausflüge zum Schnorcheln und Tauchen angeboten, die man beruhigt nutzen kann und sollte und die auch erschwinglich sind. In D gekaufte Medikamente gegen Pharaos Rache können getrost zu Hause gelassen werden, die helfen nicht. Im Falle des Falles (und der kommt mit Sicherheit) sind die dortigen Apotheken darauf eingestellt und haben wirksame Medikamente zu moderaten Preisen. Taxifahren ist superbillig, allerdings nur für Survival-Training-Absolventen.. :-) Wir haben uns weitere Hotels der gleichen Kategorie angeschaut. Empfehlenswert sind das Grand Resort und das Le Meridien Makadi Bay und (nur von Hören-Sagen) das 1001 Nacht.
Unser Zimmer war noch eine Stufe niedriger. Bei Bezug des Zimmers tropfte die Klimaanlage – dies wurde nach Meldung beim Reiseleiter vorort in Ordnung gebracht. Das „Badezimmer“ hatte seinen Namen nicht wirklich verdient. Die Klobrille war bereits brüchig und kaputt, die Toilette selbst hatte Ränder der letzten 5 Jahre aufzuweisen, die Toilettenbürste war sicher auch schon 10 Jahre alt, der Duscheinstieg gerissen, die Deckenplatten teils nicht ordentlich geschlossen, die Ecken seit Monaten nicht geputzt und verkeimt – schon beim Betreten des Badezimmers bekamen wir Ekel. Der Duschvorhang beheimatete sicher mehrere Arten von Krankheitserregern; und an unserem letzten Urlaubstag kamen sogar kleine Haustiere den Abfluß herausgekrochen. Leider waren sie kamerascheu, sonst hätten wir Beweisfotos angefertigt. Von „komfortabel ausgestatteten Zimmern“ (laut Hotelbeschreibung) kann nicht mal ansatzweise die Rede sein. Unsere Zimmer- sowie Badezimmertür funktionierte ausschließlich per Klemmmechanismus.
Bei einem Essen in einem 4-Sterne-Hotel geht man davon aus, dass auch das Essen dem Standard entspricht. Es dauerte anfangs fast eine halbe Stunde, bis wir unsere bestellten Getränke erhielten. Die Tischdecken, wenn es denn überhaupt welche gab, zeigten noch die Spuren der letzten 10 Esser, das Besteck wurde nicht gewechselt bzw. „aufgefüllt“. Der Fußboden klebte teilweise, die Decken auf den Buffets waren unglaublich dreckig von Speiseresten. Dieser Zustand änderte sich plötzlich, allerdings nur in geringem Maße, nachdem wohl die Chefin unseres Reiseveranstalters selbst vorort war, wie wir erfuhren. Wir hatten plötzlich gefaltete Stoffservietten auf den Tischen. Was uns am meisten auffiel, war, dass es außer der allabendlichen Melone (wir können keine Melone mehr sehen) und dem morgendlichen Obstsalat kein! Obst gab. Orangen konnte man zum Auspressen für frischen O-Saft bekommen – der wurde allerdings berechnet. Die Kellner waren, bis auf wenige Ausnahmen, nicht mehr nur freundlich, sondern regelrecht aufdringlich. Gewisse Sprüche kann man sich einfach gegenüber Leuten, die man nicht kennt, sparen. Getränke sollte man gemäß Hotelbeschreibung bis 01.00 Uhr erhalten. Damit war sicher ein anderes Hotel gemeint. Die AI-Bar am Pool schloß bereits um 22.00 Uhr. Man musste sich also beeilen, um sich nach dem Abendessen noch 2, 3 Getränke zu beschaffen, damit man wenigstens bis 23 Uhr ein wenig verpflegt war. Sowieso glich die AI-Bar eher einer schlechteren Pommes-Bude. Wie sie den Namen „Bar“ bekommen konnte, blieb uns rätselhaft. Der Unterschied zur HP-Bar war immens: AI-Urlauber hatten sich Ihre Getränke gefälligst selbständig an der Bar zu holen, HP-Gäste wurden bedient. Der Angestellte an der AI-Bar muß ständig mit Valium leben – er schlurfte, wenn überhaupt, dann in Zeitlupe, an der Bar entlang. Es dauerte ewig, bis die Getränke ausgeschenkt wurden. Zumeist hörten wir: Cola is finished und dgl. Komisch, an der HP-Bar waren genügend Getränke vorhanden, und diese Bar schloß auch nicht um 22.00 Uhr. Wir konnten uns des Gefühles nicht erwehren, als AI-Urlauber nur Gäste zweiter Klasse zu sein. Übrigens heißt Kaffee auf arabisch anscheinend: dem müden Fingerzeig des Bar-Angestellten folgend selbständig heißes Wasser aus einem Tank in eine hoffentlich saubere Tasse zu gießen und eine Tüte Nescafé aufzureißen und ins Wasser zu schütten. Nach Schließen der Bar blieb uns oft nur das Fernsehprogramm. Allerdings war das gewöhnungsbedürftig, weil ständig gestört – besonders die deutschen Sender.
Bereits bei unserer Ankunft im Hotel gab es die ersten Schwierigkeiten. Wir hatten Halbpension reserviert. Bei unserer telefonischen Buchung wurde uns allerdings mitgeteilt, dass es problemlos möglich sei, auf AI umzubuchen. Auf dem Weg nach Hurghada hatten wir uns zu dieser Umbuchung entschlossen. An der Rezeption des Hotels wollte man uns nun EUR 24,00 / Tag / Person berechnen. Wir intervenierten, da wir im Angebot EUR 20,00 für diese Leistung gelesen hatten. Es gab große Diskussionen, zunächst mit Unterstützung des Reiseleiters, der uns vom Flughafen bis zum Hotel begleitet hatte. Mitten in dieser Diskussion fragte besagter Reiseleiter nach seinem Trinkgeld. Auf meine Antwort, dass wir dieses bereits dem Busfahrer für beide Personen ausgehändigt hätten und im Moment auch gerade andere Probleme hätten, verließ der Reiseleiter ohne weitere Worte das Hotel und ließ uns (und auch andere Gäste mit ähnlichen Problemen) zurück. Erst nachdem wir den Mitarbeitern an der Rezeption den Ausdruck der Hotelbeschreibung und der genannten EUR 20,00, die wir glücklicherweise dabei hatten, vorgelegt hatten, und nach einigen weiteren Diskussionen konnten wir zum entsprechenden Preis die Leistung bezahlen. Allerdings versuchte man auch hier wieder, uns 8 Tage statt 7 Tage abzuziehen. Das alles machte bereits einen sehr unseriösen Eindruck auf uns, besonders als wir erfuhren, dass anderen Gästen EUR 22,00 berechnet worden waren, die sich nicht aufgrund vorgelegter Ausdrucke dagegen wehren konnten. Wir waren am selben Abend zur Begrüßung beim dortigen Reiseleiter und versuchten, in das Golden 5 Hotel umzubuchen. Viel Mühe machte sich der Herr nicht, schließlich sollte eine Umbuchung aufgrund Überbelegung (?) nicht möglich sein. Ein weiteres Paar konnte sein Zimmer jedoch umbuchen. Wir versuchten die Umbuchung noch weitere 3 Tage und hatten am Ende das Gefühl, dass der Reiseleiter diese Umbuchung nicht „wollte“. Stattdessen hatten wir täglich das Vergnügen, bei ihm unseren Abend zu verbringen aufgrund unserer Versuche für eine Umbuchung, und seine cholerischen Schreianfälle gegenüber Mitarbeitern des Hotels miterleben zu dürfen. Bei der Buchung des Urlaubs wurde uns versichert, dass wir einen sehr netten Reiseleiter haben würden. Für die Mitarbeiter und im Endeffekt auch für die Gäste trifft das nicht zu. Wir buchten über den Reiseleiter vorort einen Ausflug nach Luxor. Wir hinterließen an unserer Rezeption, dass wir gern am Ausflugstag um 5 Uhr geweckt werden wollten. Glücklicherweise hatten wir uns zusätzlich per Handy einen Wecker gestellt. Es wurde nicht für nötig befunden, uns zu wecken. Wir hätten den Ausflug verpasst; und ich wage gar nicht dran zu denken, ob wir das Geld dafür zurück bekommen hätten – unabhängig davon, dass uns etwas ganz Tolles entgangen wäre. Das Lunch-Paket fiel bereits beim Anheben auseinander und selbst auf Nachfrage war es nicht möglich, eine Portion Butter und ein Trinkpäckchen für das Lunch-Paket zu erhalten. Es gab definitiv nichts zu trinken! Alles in allem wurde uns durch diverse Taxifahrer (wir hielten uns alternativ abends lieber in anderen Hotels der gleichen Kategorie und zehnmal besserer Ausstattung auf) und selbst durch den Reiseleiter, der uns im Bus wieder zurück zum Flughafen begleitete, einmütig bestätigt, dass das Golden 5 eines der schlechtesten Hotels vorort ist und auch keinen guten Ruf genießt. Bei unserer Buchung hatten wir telefonisch eine ganz andere Auskunft erhalten. Von einer „Luxusanlage“, wie in Ihrer Hotelbeschreibung erwähnt, kann nicht im mindesten die Rede sein. Zu guter Letzt wurde uns am Abreisetag vom Reiseleiter vorort der Mund verboten. Wir warteten auf unseren Transfer, und neue Gäste betraten bereits das Hotel. Teilweise große Entrüstung der neuen Gäste ob des „4-Sterne-Hotels“. Ein junges Paar weigerte sich strikt, überhaupt einzuchecken, auch diese beiden hatten über Ihr Unternehmen gebucht. Wir gaben ihnen den Tip, den Reiseleiter aus dem Golden 5 kommen zu lassen, um evtl. ins Golden 5 umbuchen zu können. Der Herr kam auch und untersagte dem Pärchen: Kommen Sie, und reden Sie nicht mit anderen Gästen! – und das mit einem Blick auf uns. Ihm sind wohl die Mankos des Hotels nur allzu bekannt, sonst hätte er keine bange, dass wir anderen das Hotel madig machen könnten.
Am Strand wurden die Handtücher für die Liegen ausgeteilt. Wenn man Pech hatte, erhielt man Handtücher, die andere Urlauber bereits am selben Tag genutzt hatten und die dann entsprechend naß waren. Hygienisch war das keinesfalls. Die Liegen waren zum Großteil kaputt, außerdem erhielt man sie nur, wenn man den Angestellten vorort sympathisch war. Die Liegen waren immer restlos reserviert. Apropos: bei 1200 Gästen in den Hotels und etwa 100 Liegen am Pool hatten wir während unserer gesamten Urlaubszeit nicht ein einziges Mal die Gelegenheit, am Pool zu liegen. Die Auflagen für die Liegen waren unter aller Sau, dreckig und teilweise kaputt. Das Wasser in Strandnähe war teilweise durch hineingeworfenen Abfall arg verschmutzt, das wurde leider auch nicht beseitigt. In der Hotelbeschreibung steht übrigens auch nichts von der Notwendigkeit von Badelatschen am Strand. Der „weiße Sandstrand“ war eher spitzkantiger Kies. Die Duschen am Strand waren immer verdreckt und die Abflüsse total verstopft. Sandkipper brachten Abwechslung ins Strandleben – sie kippten den Kies unweit der Sonnenbadenden ab. Das bescherte eine tolle Staubschicht auf der Haut und eine leckere Zugabe auf den Speisen, die an der benachbarten Bar zur Mittagszeit angeboten wurden.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die in der Hotelbeschreibung aufgeführten 73 Shops haben wir vergeblich gesucht. Wenn es viele waren, dann haben wir etwa 20 gezählt. Die meisten waren von innen weiß angestrichen oder erst gar nicht vorhanden. Das Internet-Café bestand aus einem Mini-Zimmerchen mit 4 Rechnern. Und Café hat dort auch niemand entdecken können. Die Diskothek war etwa 10 qm groß und so fast die einzige „Animation“ im gesamten Hotelkomplex. Allabendlich wurde den Gästen eine etwa 20-minütige Wasserorgel geboten. Schön anzuschauen – aber jeden Abend dasselbe? Wir konnten es nicht mehr sehen und hören. Die Animation am Strand beschränkte sich auf eine total übersteuerte Musikanlage. Den Kinderclub haben wir nie geöffnet erlebt, vielleicht auch besser so, nachdem ich einen Blick hinein geworfen hatte.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2003 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sabine |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 2 |