- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Für die nicht ganz altsprachigen: Wohin gehst du Blue Marine? Zunächst die technischen Daten. Das Hotel besteht aus insgesamt 3 Teilen, von vorne gesehen befindet sich im Mittelteil übereinander die Parkebene, die Rezeption, mit Empore, offen darüber, ein Tischspielebereich, mit den üblichen Touristeninformationstafeln, weiter darüber (wir sind zwischenzeitlich in Ebene 3) gibt es die zentrale Bar, hierüber befinden sich in Ebene 4 einige Konferenzräume, darüber das a la carte – Restaurant. Zur rechten angeschlossen, der wahrscheinlich erste Bauabschnitt mit Wohneinheiten, zur Linken befindet sich der neuere Bauabschnitt mit insgesamt 6 Ebenen. In Ebene 0, der Poolebene mit angrenzender Poolbar befindet sich das Hauptrestaurant, ein Minimarkt, eine kleine Boutique, ein Immobilienmakler, sowie der Wellnessbereich mit Fitnessraum und Hallenbad. Darüber gibt es 5 Wohnebenen, wovon 3 zusätzlich nach hinten zum Berg ausgebaut sind. Nach hinten bedeutet, dass man direkt in den angebaggerten Hang hineinschaut, gar kein toller Ausblick, dafür jedoch ruhiger, da man vom Lärm der Poolbar-Disco am Abend verschont bleibt. Einige ganz wenige Zimmer haben einen seitlichen Balkon mit seitlichem Meerblick. Die meisten Zimmer sind Gott sei Dank mit einem sehr großen Balkon zur Meerseite hinausgebaut, klasse Ausblick, atemberaubende Sonnenaufgänge für Frühaufsteher. Schätzungsweise verfügt das Hotel über min. 450 Betten. Gartenanlage wenig vorhanden, was da ist, ist sehr gepflegt. Gäste: ca. 40% Germanen, 40% Gallier, Griechen, Schweizer Italiener … Erst mal einige Tipps an das Hotel selbst: Schafft einen separaten Raum, schallisoliert für die abendliche Disco, damit die Gäste die etwas Ruhe suchen auch Ruhe finden. Gebt euch eine klare Zielvorgabe. Möchtet Ihr junge Paare oder Familien, richtet Euere Animation an der Zielvorgabe aus. Oder aber macht ein Tagungshotel, was die ganze Animation in Frage stellt. Also gebt Euch bitte eine eindeutige Identität. Arbeitet noch an eurer Innenausstattung und Deko. Ein eindeutiges No-Go gibt es für die geschmacklosen Plastikpflanzen auf den Gängen. Die Flure benötigen Lärmschutz, da die Türen oft ins Schloss knallen. Überall fehlt es etwas an der Innendeko mit Liebe zum Detail. Das Hotel kann ich schon weiterempfehlen. Es ist für jeden etwas dabei und es ist sauber. Als Einschränkung sei aber hinzugefügt: Wenn Buchung, dann nur mit Mietwagen, da alles Sehenswerte ein Stück entfernt liegt, es sei denn man gehört zu den Pool-Abhängern oder den Strand/Sonnenanbetern, dann geht es auch ohne Mobilität. Für Kurzentschlossene, kann man ein Auto auch direkt im Hotel Mieten. Wer Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, sollte mal einen Trip nach Moni Faneromenis unternehmen, ein Bergkloster mit einer Felsgrotte, ein Wallfahrtsort der Kreter. Wer einen älteren Reiseführer hat: Lasithi hat keinen Charme mehr, 99% aller Windmühlen sind weg, der Charakter dieser Hochebene ist nicht mehr vorhanden. Es ist nur noch eine schöne Hochebene. Wenn Lasithi, dann den Eco Park ansehen, ein kleiner Tierpark, sowie Vorstellung alter Handwerkstraditionen, wie Weben, Kerzen ziehen, töpfern, Kräuter sammeln …
Wir hatten ein 3-Bett-Zimmer mit unserer Tochter. Zimmer sind groß und geräumig. Ausreichend Platz vorhanden. Staumöglichkeiten für Kleidung jedoch zu gering. Alle Zimmer sind sehr hell eingerichtet. Die Betten sind neu, groß und bequem (wer harte Matratzen mag). Kopfkissen sind für meinen Geschmack etwas klein geraten, ein Zusatzkissen befindet sich jedoch im Kleiderschrank. Bei Ankunft waren die Betten mit Tagesdecken abgedeckt (für den Rest des Urlaubs wurden sie zusammengefaltet. Zusatzdecken sind ebenfalls im Kleiderschrank zu finden. Kritikpunkt: Warum sind die Matratzen nicht bis zum Ende bezogen? Die Füße liegen unter Umständen auf der Naturmatratze. Besorgt Euch doch mal längere Laken, oder benutzt eben mal 2. Unser Zimmer verfügte über eine Wanne mit Duschvorhang, Waschbecken mit Regal, Handtuchhalter mit Ablage für Badetücher, sowie Toilette. Zusatzpunkt Stationär-Haarfön mit Schlauch. Ausreichend Platz vorhanden, modern eingerichtet. Lüftung könnte besser sein. Minus: Sowohl Wasserhahn als auch Duschkopf kommen ihrer Pflicht nur mit homöopathischen Mengen nach, weiteres Minus die Armatur passt nicht zum großzügigen Waschbecken und müsste einfach höher sein. Unser Zimmere verfügte über einen gut funktionierenden Kühlschrank, einen kleinen Fernseher und eine unaufdringliche Klimaanlage, die einfach zu bedienen war. Da eine Kurzbedienungsanleitung nicht vorhanden war und auch an der Rezeption keine Einweisung erfolgte, will ich hier mal einige Bedienungstipps hinterlegen. Leute: Das Ding funktioniert nur bei geschlossener Balkontür! Ich stelle mal ein Bild zu den Fotos. Temperaturwähler auf gewünschte Stufe, Gebläse auf die gewünschte Stufe, Wahlschalter auf Schneeflocke, Balkontür zu und in ca. 15 Minuten ist das Zimmer angenehm temperiert. Voraussetzung ist, dass die Schlüssel-Codekarte im Zentralschalter steckt. Zusatzgebühren für die Klimaanlage wurden keine erhoben. Erfreulich auch die Balkoneinrichtung mit Holztischen und Stühlen (nicht das übliche Plastikzeug!), es fehlt jedoch dringend ein Sonnenschutz. Die Brüstung ist mit Querrohren gesichert, das macht die Sache transparent und eignet sich nebenbei zum Trocknen von Handtüchern.
Das a la carte – Restaurant haben wir nicht getestet. Im Hauptrestaurant werden alle Mahlzeiten in Buffet-Form gereicht. Getränke gibt es aus Automaten. Für uns nicht zu erklären, warum einige Gäste Getränke in Karaffen gereicht bekommen haben, wir haben auch nicht weiter nachgefragt. Man fühlte sich je nach dem wie beim Captains-Dinner auf einem Kreuzfahrschiff. Bei guter Auslastung wurde man von einer Animateurin am Eingang Empfangen, die darum bat so lange zu warten, bis der Maitre einen in empfang nahm, nicht lange fackelte, die Personenzahl abfragte und man wurde im Zick-Zack durch das Restaurant geleitet, zu einem leeren Tisch. Vorteil, man bekam innerhalb weniger Minuten einen frisch eingedeckten Platz, Nachteil freie Platzwahl iss nicht. Wenn man früh genug kam, konnte man diesen „Service (?)“ jedoch umgehen. Nervig die Getränkespender. Insbesondere die Saftmaschine röchelte asthmatisch. Das Angebot war immer komplett: Suppe, Salate, Fleisch, Fisch, mehrere Beilagen. Es gab jeden Tag Aktionsessen frisch an einem Grillstand zubereitet, z. B. Lamm oder Fisch. Auch Spaghetti-Bolognese konnten jeden Tag gegessen werden. Daraus aber abzuleiten, daß es jeden Tag das Selbe gäbe, wäre jedoch unfair. Frühstück: verschiedene Sorten weißes Brot, Eier in allen Variationen, Würstchen, Tomaten, Gurken, Feta, Marmeladen Eier zum selbst kochen, Diverse Müslis, Frische Croissants und Schokoladenbrötchen, Obst …. Das Essen war immer schmackhaft, jedoch hat es meine Erwartungen an ein solches Hotel mal wieder nicht erfüllt. Die Darreichungsform halte ich für unzweckmäßig, man isst nicht zusammen, sondern trifft sich nur am Tisch, wenn jeder alles hat. Die schlechten Manieren anderer Gäste konnten nicht dadurch aufgehoben werden, dass um lange Hosen zum Abendessen gebeten wurde und das zeitaufwändige sezieren einiger Gäste vor dem Beladen des Tellers ist für ein schnelles Vorankommen eher kontraproduktiv. Die Atmosphäre im Main-Restaurant ist eher Laut und es geht zu wie im Bazar. Ständig fällt irgendwo etwas herunter und der Lärmpegel ist vergleichbar mit einer Bahnhofshalle. Die Tischdeko besteht aus einer Vielzahl von Gläsern und einer Menge Besteck (zum Abendessen). Ehrlich gesagt hätte ich es lieber, ein bisschen Weniger Geschirreinsatz, dafür aber etwas Blumenschmuck oder ein Windlicht. Die ganze Szenerie ähnelt noch immer mehr eine Komfortkantine, als einem Restaurant. Für Kinder gab es lobenswerter Weise ein kleines Extra-Buffet in günstiger Höhe mit beliebten Kindergerichten, wie Pommes, Fischstäbchen oder Nudeln. Unverständlich jedoch, warum das um 20: 00 Uhr weggeräumt wird. Aufpassen musste man auch ab und zu auf seinen Teller, sonst wurde der auch schon weggeräumt. Sonst klappte es jedoch hervorragend. Ging man, um sich einen neuen Gang zu holen, war der alte Teller bei wiederkehr mit Sicherheit weggeräumt. Neben der Poolbar und der Hauptbar gab es keine weiteren Zapfstellen im Hotel. Schade eigentlich, wenn man AI gebucht hat und zu gewissen Zeiten sich in eine Schlange an der Poolbar einreihen muß, um einen einfachen Softdrink zu bekommen. Andere Häuser lösen dies über einige Self-Service Zapfstellen. Insbesondere Fehlt eine solche Einrichtung am Hotelstrand. Nervig auch die Ausgabe von Plastikbechern. Wie wäre es hier mit schön geformten Bechern (zum Spülen) mit einem Hotel-Logo drauf?
Zimmerreinigung: Schnell, unauffällig und akkurat. Handtuchwechsel und Bettwäsche alle 2 Tage. Im Supermarket erhält man pro Person täglich ein frisches Badetuch. Am ersten Tag sind wir erst gegen 21: 30 Uhr eingetroffen, trotzdem gab es noch ein warmes Essen. Rezeption spricht Deutsch und ist OK. Es besteht die Möglichkeit früher zu frühstücken oder Lunchpakete zu bekommen. Wir hatten keine Gründe zur Beanstandung und können daher auch nicht über irgendwelche Wartezeiten berichten. Die ganze Anlage ist erstaunlich ungezieferfrei. Keine Krabbeltiere oder lästige Blutsauger, selbst bei ausnahmsweise Nachts geöffneter Balkontür (Die Disco hatte tatsächlich einen Abend Pause) kein einziger Einstich an einem von uns 3.
Das Hotel liegt etwa 5km außerhalb von Agios-Nikolaos in Amoudara. Zum Flughafen Heraklion sind es etwa 75km. Man muß je nach Verkehr ca. 1 Stunde Fahrt kalkulieren, wenn man in Malia gut durchkommt, geht es auch schneller. Im Wesentlichen fährt man über die gut ausgebaute „New Road“ und folgt ab Agios-Nikolaos der Beschilderung Richtung Iera-Petra. Das Hotel ist gut zu finden. Amoudara ist ein kleines auseinandergerissenes Dorf, was in der Hauptsache aus Ferienwohnungen /Appartements besteht. Es gibt hier jedoch auch einen etwas belebteren Stand mit Tavernen und Wassersportmöglichkeiten. Das ist ca. 2km Richtung Agios-Nikolaos entfernt. Die Straße am Hotel ist stark belebt, durch die bauliche Einteilung fällt dies aber kaum auf. Der Straßenlärm wird abends von der Poolbardisco locker übertönt. Da man sowieso als Frühschlafengeher dann die Balkontür schließt, dadurch wird es erträglich laut, stört der Verkehr dann überhaupt nicht mehr. Durch die Lage kann ich das Hotel aber nur in Verbindung mit einem Mietwagen empfehlen, dann tun sich jedoch Möglichkeiten ohne Ende auf, ein idealer Ausgangspunkt für Touren im Ostteil der Insel.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Hotel verfügt über zwei Pools, beide mit Kinderbecken. Einer vor dem älteren Teil, im Bereich des Miniclubs, wenig frequentiert, ohne Sonnenschirme und liegen, der andere, wie bereits auf den anderen Fotos zu erkennen, in Form eines Fisches mit ausreichend Sonnenschirmen und Liegen. Die Schwanzflosse ist das Kinderbecken (60 cm tief), der Bauch ist das Schwimmbecken 60cm bis 1, 8m tief. Der Pool ist ausreichend groß, verfügt jedoch nur über eine einzige wackelige Leiter. Füllung Salzwasser-Chlorgemisch, schmeckt nicht nur ekelig, sondern hat bei mir zusätzlich Ohrenschmerzen hervorgerufen. Temperatur sehr angenehm. Am Pool gibt es 2 kalte Süßwasserduschen in offener Bauweise. Leider sind die Kacheln am Pool etwas glitschig. Hier muß die Reinigungstaktik überdacht werden. Neben dem Pool befindet sich etwas Abseits ein Tennisplatz. Das Meer ist leicht über Aufzüge und Tunnel zu erreichen. Hier gibt es ausreichend viele Liegen mit Schirmen zum Nulltarif. Einzige Möglichkeit ins Meer zu steigen, ohne den Steg zu benutzen ist entweder eine kleine Kletterpartie zu dem nebenan etwas abfallenden Kießstrand oder direkt neben dem blauen Steg. Anderswo läuft man Gefahr blaue Flecken und Schürfwunden davon zu tragen. Das Meer ist felsig und etwas Algenbewachsen. Wasser ist toll und nicht verschmutzt. Wunderbar auch zum Schnorcheln! Zum Thema Animation, na da habe ich schon besseres erlebt. Gestaltet sich in diesem Haus aber auch schwierig aufgrund der verschiedenen Nationalitäten und der nicht erkennbaren Altersstruktur. Echt schlecht: Minidisco, jeden Abend das gleiche, zwei Lieder im Wechsel ausgetauscht. Nun, wir hatten das 7 mal. Unsere Tochter (6) fand es trotzdem gut. Schaut euch mal ander Clubs an, die haben hier wesentlich bessere Aktivitäten, z. B. Clubtanz, Minidisco-Show (die kleinen verkleiden sich) Gute-Nachtgeschichte. Abends um 21: 00 Uhr noch Face-Painting anzubieten, ist etwas arg spät. Das Animationsprogramm bestand nur aus wenigen Aktivitäten, die sich in schneller folge wiederholten. Wir haben es gelassen. Ach ja, das leidige Thema Liegen. Meist um 08: 30 Uhr waren alle Liegen per Handtuch am Pool „vermietet“. Da wir selbst nicht zu der Liegenrambo-Fraktion gehören möchten, haben wir uns, wenn wir dann mal am Pool waren einige freie Liegen mühsam zusammengeklaubt unsere 1-2 Stunden Pool absolviert, und haben sie dann wieder freigegeben. Wann wird endlich mal was dagegen unternommen? Viele liegen sind zwar „reserviert“, werden jedoch nicht in Anspruch genommen. Tipp: Am Meer waren immer Liegen frei.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im August 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Horst |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 8 |