Unser Wunsch war es, mit unserem kleinen Kind (9 Monate) einen schönen Kurzurlaub in der Wärme zu verbringen. Wollten viel Zeit draußen verbringen: am Strand oder auf Ausflügen per Mietwagen. Brauchten keine große Hotelanlage, günstig sollte es sein. Haben uns daher für das Hotel mit 2 getrennten Zimmern und Kitchenette entschieden, um auch die Flaschen zubereiten und abwaschen zu können sowie um ggf selbstständig zu sein, wenn es dem Kleinen mal nicht gut geht. Hatten dazu HP gebucht. Das Hotel ist klein und überschaubar (keine weitläufigen Außenanlagen), die Zimmer liegen entweder rund um den Pool (wie die Katalogfotos zeigen), oder in einem seitlichen Trakt in 1. bzw. 2. Reihe (wie unseres) zur Straße (Hauptstraße). Bei geschlossener Terrassentür kaum zu hören, bei offener Tür schon. Ich hab es aber dennoch kaum wahrgenommen. Tagsüber waren wir zudem viel unterwegs und selten vor 18.30 wieder zurück. Das Hotel ist in die Jahre gekommen (niedrige öffentliche Räume, Design, Mobiliar), aber das ist an sich kein Makel. Es wirkt gepflegt. Was ich vermisst habe, ist eine Terasse am Restaurant, die ein Frühstück oder Abendessen draußen ermöglicht hätte. So ging es allmorgend- und -abendlich ins kleine Restaurant, das - um möglichst viele Gäste zu beherbergen - sehr eng bestuhlt ist und ausschließlich 4er und einen 8er Tisch bietet. Weil viele Paare gerne allein und zunächst allein sitzen wollen, kam es dennoch zu Platzknappheit zu den Stoßzeiten, ein Tisch fand sich aber immer, zur "Not" hat man sich mit einem weiteren Paar an eine Tisch gesetzt. Gut: 4-5 Kinderhochstühle sind im Restaurant vorhanden. Das reichte für alle anwesenden Familien, da die Kinder unterschiedlichen Alters waren. Die Mehrheit der Gäste bildeten bei uns ältere Paare, zumeist aus D. Einige Skandinavier gehörten ebenso dazu. Ich empfand die Atmosphäre unter den Gästen als sehr freundlich, teils aber auch typisch deutsch (Anstehen vor der Restauranttür ab 17:50 Uhr, Öffnung um 18:00 Uhr; Handtücher auf den Poolliegen trotz Abwensenheit), was wir mit Humor nahmen. Ebenfalls positiv aufgefallen: Die Anlage ist relativ barrierefrei. Wir hatten einen Kinderwagen dabei und kamen gut bis zum Zimmer. Fazit: wer ein preiswertes Hotel sucht, weil er viele Unternehmungen oder Strandtage plant, ist allemal gut bedient. Bei der Sternebewertung muss man sich halt im Klaren sein, dass es an der ein oder anderen Stelle Abstriche gibt.
Größe der Appartments war super für uns 3 (auch der Kinderwagen passte rein bei Regen), zudem waren sie sauber und ordentlich. Alles gefließt, Wände hell gestrichen, teils tagsüber etwas aufgeheizt. Etwas Gemütlichkeit fehlte nach unserem Empfinden, aber...2 Sterne. Die Möbel waren auch ordentlich und sauber, aber in die Jahre gekommen: unser Kinderreisebett war in einem der Gelenke kaputt, die Möbel wiesen Schrammen auf, ein Bettbein wackelte, die Emaille an der Badewanne war stellenweise abgeschrammt. Kleinigkeiten, die die Funktionsfähigkeit und Zweckmäßigkeit jedoch nicht beeinflussten. Die Küchenzeile samt Kühlschrank war voll funktionstüchtig, ein Set mit Gläsern, Tellern und Töpfen, Brettern, Schüsseln und Besteck war vorhanden. Das Bad war ordentlich und sauber. Auf der Terrasse standen 1 runder Tisch und 3 klassiche Balkonstühle aus Plastik. Von den Nachbarn hat man nichts gehört. Fazit: seinen Zweck hat das Zimmer voll erfüllt, wir waren aber auch fast nur zum Schlafen drin.
Frühstück: Qualität für uns teils enttäuschend, die Auswahl sehr eintönig, aber wahrscheinlich nicht untypisch für diese Sternekategorie. So kam jeden Tag die gleiche kleine Auswahl an Scheibenkäse, Wurst (salamiartig-rot mit Fettaugen), Marmeladen (aus Plastikportionsbechern) und Eiervariationen bzw. englischem Frühstück. Obst und Cornflakes, Joghurt & Kleingebäck standen aber auch zur Auswahl. Alles halt eine Frage des Geschmacks. Manch ein Gast brachte sich kurzerhand die eigene im Supermarkt gekaufte Marmelade mit zum Frühstück.Aber dennoch: satt wird man, vielleicht nur nicht immer glücklich. Der Kaffee/ Cafe con leche kommt aus dem Automaten, die Säfte schmeckten künstlich-süß. Abends: ähnliche Beurteilung. Landestypisch waren nur die eingelegten Oliven, Perlzwiebeln und Käsewürfel und ab & zu Tortilla Espagna. Anderes ließ sich vermissen. Die Präsentationen der Fleischpfannen war wenig ansprechend, das Gemüse wirkte verkocht, der zähe Kartoffelbrei eines Abends kam aus der Tüte, dazu ein teils komischer Mix mit Chicken Nuggets, Calamaresringen o.ä. Ab & an frisch gebratenes oder fritiertes Fischfilet sowie die Pasta mit Bolgnese oder Tomatensauce, die jeden Abend auf dem Buffet standen, war für mich ein Lichtblick. Salat, Vorsuppe und Dessertcremes/ Eis waren auch immer dabei, teils optisch nicht so schön. So richtig konnte ich den Kochstil des Hotels keiner Landesküche zuordnen. Wieder das Fazit: bei 2 Sternen nicht zu viel erwarten. Es ist alles da, aber vom Niveau eher schlicht ohne geschmackliche Highlights oder frisch vor den Augen zubereitete Gerichten.
im Restaurant: Empfand ich als "Erstkunde" unpersönlich und als Dienst nach Vorschrift. 2x wurden wir mit der Getränkebestellung vergessen. Wir sind keine Fans arabisch-übertriebener Anbandelungen, aber irgendwo etwas dazwischen wäre toll gewesen. Housekeeping: freundliche Damen, eine schenkte unserem Kleinen einen zum Luftballon aufgeblasenen Putzhandschuh :-) und überhaupt bekam man häufig ein Lächeln oder Gruß. Rezeption: der eine sehr freundlich und aufmerksam, eine andere Dame eher unpersönlich und nicht zuvorkommend. Aber als wir uns am letzten Abend über lauthals, auf dem Balkon-singende Gäste des angrenzten SolyMar-Hotels beschweren mussten, hat die Rezeption sofort reagiert, die Beschwerde an die dortige Rezi weitergeleitet und die "Burschen" zogen nach drinnen. Zusatzleistungen: Fön: diese sind nur an der Rezeption gg. Gebühr zu mieten, am besten selbst dran denken und mitbringen. Als ich einen wollte, waren alle verliehen.
Hatten einen Mietwagen ab Flughafen gebucht, die Entfernung zum Hotel betrug etwa 1h20min. Die Fahrt führt über eine gut ausgebaute Straße, die entlang der Urlaubsorte Costa Caleta, Costa Calma und Butihondo/Esquinzo bis nach Jandia/ Morro Jable führt. Viel zu sehen gibt es auf dieser Route allerdings nicht, nicht enttäuscht sein. Fuerteventura ist karg und hat teils nach meinem Empfinden mondlandschaftsartige Züge in der Küstenregion. Die Einfahrt nach Jandia bietet dann ein erstes "Ahh...Urlaub"-sgefühl. Palmengesäumte Hauptstraße, links Blick auf Meer, den Strand und den Leuchtturm. Zeitgleich eröffnet sich rechterhand der Blick auf Hotelhänge und die moderne Amüsiermeile mit Souvenirbasaren, Restaurants&Bars und Geschäften (Esprit, Douglas, Outlets, Supermärkte). Toll: direkt am Strand entlang führt eine palmengesäumte, schön angelegte Promenade, die bis nach Morro Jable geht. Man kann also beides haben: Flanieren entlang und oberhalb des Wassers mit grandiosem Ausblick, oder Flanieren entlang von Shops und Kneipen. Gleich hinter Jandia schließt sich Morro Jable an, ein altes Fischerdorf (auch über die Strandpromenade zu erreichen, ein herrlicher Spaziergang). Für mich ist dies das klare Plus von Jandia im Vergleich zu den anderen Retortenurlauberinklaven auf Fuerteventura. Denn dadurch bietet sich einem auch die Möglichkeit, in etwas authentischer Atmosphäre zu spazieren und zu essen. Vom Hotel sind es nur wenige Gehminuten über die Straße zum Strand, zur Strandpromenade, Richtung Morro Jable und der Amüsiermeile. Vorteil: es liegt nicht direkt an der Amüsiermeile, Lärmbelästigung ist dadurch nicht zu erwarten. Es ist eines der letzten Hotels an der Hauptstraße, bevor die sich nach Morro Jable einen Hügel hinauf windet. Direkt hinter/ oberhalb des Jandia Luz in zweiter Reihe zur Straße schließt sich aber nahtlos das Hotel Sol y Mar an. Aber so ist das eben in Retortenorten. Hotel an Hotel. Der Strand ist fantastisch und endlos, sauber ist er auch, das Wasser ist klar & türkis und hatte eine angenehme Brandung als wir da waren. Es gibt eine Strandbar mit leckerem spanischen Essen (Tapas & Fisch/ meeresfrüchte)) aber auch Pizza/ Pasta, gebührenpflichtige Liegen mit Sonnenschirm sowie öffentliche Toiletten mit Außendusche. Wir waren glücklich. Wer gerne Ausflüge macht: Von Jandia sind es rund 20 min nach Costa Calma, 1h30min nach Puerto del Rosario, 2h nach Corralejo und 1,5-2h nach Antigua und weiter nach Betancuria ins Landesinnere. Das ist auf jeden Fall sehenswert, denn die Landschaft zeigt sich hier mit sanften roterdigen Hügeln & Bergen bzw serpentinenartigen Straßen, von denen man tolle Ausblicke hat. Hier und da wachsen einzelne Palmen oder Palmenhaine. Das hat schon was. Üppiges Grün sah man allerdings nirgends.Cofete ist nach 1h30min über eine irre Pass-Straße, größtenteils eine Schotterpiste erreichbar, zwischendurch wird man mit einem Wahnsinnsausblick auf den Strandabschnitt belohnt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Familie |
| Dauer: | 1 Woche im Januar 2014 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Romy |
| Alter: | 31-35 |
| Bewertungen: | 1 |
Hallo Romy, Sie haben sich richtig Zeit genommen für diesen ausführlichen Kommentar, Vielen Dank dafür. Wir hoffen Sie hatten einen schönen Urlaub bei uns und wünschen Ihnen weiterhin alles Gute! Liebe Grüsse, Micha Direktor

