BollAnts Spa im Park

Das Bollants im Park hat seinen eigenen Charme. Die vielen kleinen Gebäude und die schöne Parkanlage bieten die Möglichkeit abzuschalten und sich zu entspannen. Leider wird der ursprüngliche Gedanke des Hauses - dass man sich nämlich möglichst viel an der frischen Luft bewegen soll (wie bei einer Führung durch das Areal erläutert wurde) - immer mehr erschwert durch immer neue Verbindungsgänge zwischen den einzelnen Gebäuden. Für einen 2-Tages-Trip ist es bestimmt ein Erlebnis, im Bollants zu sein. Einen längeren Aufenthalt kann ich persönlich nicht empfehlen. Ich war bereits in mehreren 4 bis 5 Sterne Hotels zu Wellnessurlauben: für das Geld, das mich die Woche im Bollants gekostet hat, könnte ich locker in einem der anderen Hotels 2 Wochen bleiben und wäre zufriedener gewesen. Ich werde dorthin bestimmt nicht mehr gehen.

Mein Zimmer war schön und hochwertig eingerichtet, strahlte gemütliches Flair aus. Es war klein, was ja aber bei Einzelzimmern normal ist. Allerdings wurde an einem Tag mein Bett nicht gemacht und auf das Duschbad musste ich auch 3 Tage lang verzichten - so etwas darf in einem Haus dieser Kategorie nicht vorkommen. Ich war im ältesten Gebäude der Anlage untergebracht, das war aber nicht festzustellen. Ich hoffe nur, dass es dort nie zu einer Situation kommt, in der man fluchtartig räumen muss - die Fluchtwege sind nicht beleuchtet, außerdem gibt es eine ungekennzeichnete Bodensteigung von ca. 15 cm, die im Dunkeln liegt und die mit Sicherheit im Notfall zur Sturzfalle wird. Die Preisgestaltung für die Zimmer finde ich ebenfalls etwas merkwürdig, von MO bis FR habe ich 121 Euro bezahlt, von FR bis SO 131 Euro. Die Wochenendpreise sind für Gäste, die nur einen Kurzurlaub machen logisch - aber wenn man eine ganze Woche bucht doch unverständlich. Für Menschen, die "schlecht zu Fuß" sind, ist diese Hotel ungeeignet, da man überall viele Treppen gehen muss. Die schöne Geste, dass man sich Osmosewasser kostenlos holen kann, wurde während meinem Aufenthalt auch weiter erschwert. Die ersten beiden Tage stand im Zimmer eine schöne Glaskaraffe mit Korken, die von den Zimmermädchen täglich gefüllt wurde. Ab dem dritten Tag war diese Flasche und der damit verbundene Service verschwunden und es stand eine kleine offene Karaffe da, die man selbst füllen musste. Diese Karaffe fasst nur noch ca. 400 ml und ist offen - sehr unpraktisch.

Die Gastronomie im Hotel war für mich eine große Enttäuschung! Das Frühstücksbuffet sah jeden Tag auf den Punkt identisch aus. Es gab täglich genau die gleichen Sorten Wurst, die gleichen Sorten Käse etc. Das einzige, was wechselte, war der frisch gepresste Saft. Die Brötchen waren aufgebacken, das Brot ziemlich hart. Qualitativ alles Bio, aber einfach alles zu eintönig. Es gibt drei Restaurants im Hotel: die Villa (vegetarisches Restaurant), den Herrmannshof und das Passione Rossa (das edelste - welches aber pro Tag bei HP nochmals Aufpreis gekostet hat). Ich war im Herrmannshof essen - seinen Sitzplatz muss man sich übrigens jeden Tag aufs Neue reservieren - und war von ein Eintönigkeit des Essens völlig enttäuscht. Die Qualität war hervorragend gut, immer alles auf den Punkt gegart, beste Qualität der Zutaten, das möchte ich nicht verschweigen. Aber die Abwechslung... Ich hatte an 6 von 7 Tagen als Vorspeise gebratenen Fisch (die Sorten wechselten, nicht aber die Zubereitungsart) mit Hummerschaumsoße! Der Hauptgang wechselte zwischen Rinderfilet, Kalbsfilet, Schweinefilet, Rumpsteak...davon dreimal mit Portweinjus. Die Krönung war das Dessert: man hätte vermuten können, dass in der Küche einmal pro Woche sämtliche Dessertteller auf einmal für die Woche im voraus dekoriert wurden - jeden Abend der gleiche Anblick, die identische Aufteilung auf dem Teller. Es gab mehrmals "Reste", da war wohl öfter mal Mango- oder Orangenragout übrig, das schön im Wechsel präsentiert wurde. Zu den Preisen mag ich schon fast nichts mehr sagen. Der günstigste Nahe-Wein, den ich getrunken habe, wurde mir mit 4, 80 Euro berechnet für 0, 1 L. Ein Milchkaffee in der "großen Tasse" - die sich als etwas höhere normale Kaffeetasse herausstellte, kostete 3, 70 Euro.

Den Service im Hotel muss ich differenziert bewerten. Sehr freundlich und hilfsbereit waren die Mitarbeiterinnen an der Wellnessrezeption, sowie die meisten Therapeutinnen. Die Kellner (darf man diese überhaupt so nennen in diesem "Gourmet-Tempel"?) waren größtenteils aufgesetzt freundlich, es gab aber vereinzelte Ausnahmen. Deutlich erkennbar waren viele Auszubildende im Einsatz, was ja grundsätzlich löblich ist - doch konnte man hier deutlich den Druck im Hintergrund spüren bis hin zu größeren Problemen, wenn diese alleine z. B. an der SPA-Bar im Einsatz waren. (Beispiel: Die Kasse wirft einen falschen Preis für einen Salat aus etc.).

Bad Sobernheim hat nicht viel zu bieten um diese Jahreszeit. Der Ort wirkt leblos, viele leerstehende Geschäfte - kein Ort, von dem man angezogen wird.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Die Wellness-Anwendungen waren sehr gut, allerdings auch sehr teuer. Ob Indoceane-Behandlung, Abyangha-Massage, Thalasso-Therapie, Gesichtsbehandlung, Dorn-Therapie oder Aroma-Öl-Massage: alle waren hervorragend ausgeführt in einem schönen Ambiente. Leider musste ich bei meiner Lomi-Lomi-Tempelmassage erleben, dass nach ca. 30 Minuten im Nebenraum Möbel gerückt wurden. Ab diesem Zeitpunkt war es mit meiner Entspannung natürlich vorbei. Das ist sehr schade, zumal diese Behandlung 130 Euro kostete. Eine Beschwerde meinerseits an der Rezeption führt zu Beteuerungen, dass das nicht gehe und man sich darum kümmern wolle - passiert ist aber nichts. Der SPA-Bereich ist sehr schön geworden und die vielen kleineren Ruheräume ermöglichen es, dass wohl jeder nach seinem Geschmack einen Platz zum Ruhen findet.