BollAnts Spa im Park

Schon die Reservierung hätte eine Warnung sein sollen: Wir wollten zunächst ein Wochenende buchen, um das Hotel kennenzulernen. Ich reservierte telefonisch ein Doppelzimmer „Romantic Comfort im Park“. Die Dame nannte mir den Zimmerpreis von 328 Euro pro Nacht inklusive Halbpension und schickte mir eine Bestätigung, die ich unterschreiben sollte. Als ich diese Bestätigung durchlas, gab es im Kleingedruckten eine zweideutige Formulierung, dass ein zusätzlicher Wellnessvoucher in Höhe von 50 Euro pro Person automatisch der Zimmerrechnung belastet würde. Ein solcher Zuschlag war nicht bestellt. Also habe ich wieder angerufen und auf das Versehen hingewiesen. Die Dame gab mir dann die Auskunft, dass es sich nicht um ein Versehen handelt, sondern Absicht sei. Sie erklärte mir, dass andernfalls die Therapeuten in der SPA-Abteilung nicht ausgelastet seien. Erst als ich sie fragte, ob es Stil des Hotels sei, Gäste lieber mit Knebelverträgen, als durch erstrebenswerte Angebote zu überzeugen, schicket sie mir eine neue Bestätigung zu, ohne diese Zusatzgebühren. Dann die Ankunft: Das Zimmer „Romantic Comfort im Park“ ist mit 328 Euro pro Nacht nun wirklich eine gehobene Preislage vergleichbar mit 5-Sterne-Häusern. Unser Zimmer lag jedoch nicht im Park, sondern die Lage war vergleichbar mit einer Abstellkammer. Das Zimmer lag in einem schattigen Loch und beide Fenster hatten keinerlei Aussicht, sondern blickten gegen eine 2 Meter entfernte Mauer, teilweise mit vermoosten Wänden mit Wasserschäden und auf eine Kellertür aus Stahl (s. Fotos). Das Zimmer ist so dunkel, dass man auch tagsüber Kunstlicht benötigt und sich ungern darin aufhält. Zudem war direkt vor dem Fenster eine Baustelle mit einer unfertigen Terrasse. Ein Zimmer in einer solchen C-Lage zum vollen Preis eines Premiumzimmers zu verkaufen, ist eine Zumutung. Aber mit Neukunden, die die Anlage nicht kennen, kann man es ja versuchen. Also Reklamation an der Rezeption. Ein Zimmertausch sei nicht möglich, da ausgebucht. Telefonische Rücksprache mit dem Chef ergaben ein interessantes Angebot: Wir bekämen 20 % Nachlass als eine Art Schweigegeld, wenn wir auf eine Online-Veröffentlichung verzichten würden. Dieses Nachlassangebot bezog sich offensichtlich NICHT auf die mangelnde Zimmerqualität, sondern nur auf die Schweigeverpflichtung. Wir sind nicht auf den Deal eingegangen und haben am Ende keinen Nachlass auf der Zimmerrechnung gefunden. Als Entschädigung gab es dann immerhin eine Flasche Prosecco. Am nächsten Abend lag bei unserer Rückkehr ein Zettel im Zimmer mit dem Angebot, das Zimmer zu wechseln. Für die letzte Nacht machte ein Umzug keinen Sinn mehr, so haben wir auf den Aufwand verzichtet. Zusammenfassend war unser Eindruck, dass auf die Bedürfnisse der Gäste weniger geachtet wichtig, als auf die eigenen wirtschaftlichen Interessen.

- Zimmer sehr dunkel mit Blick gegen zwei Mauern. Ohne Kunstlicht nicht benutzbar. Die Stufe zur Terrasse war Baustelle. - Charm eines Truckerhotels: Unter dem Bettlaken ist eine wasserdichte Plastikfolie. Wir hatten an der Rezeption gebeten, diese Plastikfolie zu entfernen. Dieser Wunsch wurde nicht erfüllt, so dass wir die Folie selbst abgezogen haben. - Der Tresor im Zimmer war zwar vorhanden, aber nicht am Schrank verschraubt. Man konnte ihn einfach unter den Arm klemmen oder in eine Tasche stecken. So ist der Safe eine Atrappe. - Im Bad gab es keinen einzigen Haken. - Sehr Geschmackvoll: Die Orchidee im Bad war aus Plastik. Warum nicht ein echtes Röschen, wie in anderen Hotels dieser Preisklasse?

Das Essen hat eine hervorragende Qualität. Allerdings haben Vegetarier fast keine Auswahl.

- Und der erste Eindruck: Die Zimmerkarte war zerbrochen und schmuddelig. Sie hing an einem Halsband mit Spuren von Schminke der Vorgänger(in). Und diese Karte soll bei Verlust auch noch 5 Euro kosten – sehr kleinlich (siehe Foto). - Selbst beim Auschecken weitere Abzocke: Bei der Bezahlung mit Kreditkarte (VISA) verlangt man eine zusätzliche Gebühr von 2%. Das ist sehr kundenunfreundlich und ich habe das noch in keinem Hotel erlebt.

Der Ort Bad Sobernheim ist armselig.

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