Bordoy Don Antonio

Der erste Eindruck: Wow, die Straße ist echt steil. Das Hotel, bestehend aus einem Haupt- und mehreren Nebengebäuden liegt an einem Hügel etwas oberhalb von Paguera am westlichen Ortsrand. Draußen hört man eigentlich nur die Vögel und Zikaden, keinerlei Lärm, dafür ist man am Ende des Urlaubs wirklich fit, wenn man täglich zum Strand laufen will. Mit dem Auto ist man fix auf der Autobahn, wenn man den Rest von Mallorca erkunden will, etwa 20min nach Palma sind schnell. Die Zimmer sind sehr groß, das Bad modern renoviert. Insofern erfüllte das Hotel unsere Bedürfnisse und Erwartungen. Leider gibt es auch ein paar gravierende Nachteile, die zu starken Abzügen in der B-Note führen: Der Wasserdruck in der Dusche im obersten Stock war gleich Null, der WLAN-Empfang in den Nebengebäuden ist bestenfalls wacklig, meistens gar nicht existent, ebenso der mobile Datenempfang (übrigens wie in ganz Paguera), und das Abendessen war spätestens ab dem 3. Tag zumindest für mich absolut indiskutabel (s.u.). Wen diese Punkte nicht stören, der mag sich im Don Antonio wohlfühlen, ich werde wohl eher nicht wiederkommen, sorry. Trotzdem gebe ich eine vorsichtige Weiterempfehlung, weil die Basics dann doch stimmen.

Unser Zimmer war im 4. Stock. Es war wirklich sehr groß, mit etwas Mühe konnte man vom ebenfalls großen Balkon das Meer sehen. Es gibt ein großes Bett mit bequemen festen Matratzen, einen Einbauschrank, Nachttische und eine Art Buffet/Tisch-Kombi, auf dem auch der TV steht (Flachbild, diverse deutsche Sender), sowie ein kleiner Tisch ud 2 Sessel dazu. Das Bad schien recht neu renoviert, es gab Dusche UND Badewanne, auf dieser eine Glasabtrennung, so dass das Bad beim Duschen nicht unter Wasser gesetzt wurde. Sogar eine Heizung war im Bad. Klimaanlage war vorhanden und hat ausreichend gut gekühlt. Safe ist im Schrank, mit eigenem Code zu programmieren (wenns nicht geht - Batterie leer). Minibar gibts auch, mit Inhalt, kühlt aber nicht wirklich sehr stark. Besser als zimmerwarm ist es trotzdem. Safe und Minibar gibt es nur gegen Geld, aber das ist ja üblich. Auf dem Balkon gibt es eine Möglichkeit, nasse Wäsche aufzuhängen. Haken: Der Wasserdruck ist unterirdisch, das Wasser tröpfelte eigentlich nur, das Haarewaschen hat ein bissle länger gedauert.... Außerdem ist der Internet-Empfang im Zimmer wirklich hundsmiserabel, selbst mit dem (kostenlosen) WLAN des Hotels kam man nur sporadisch ins Netz. Mobil ist es ähnlich. Entweder war das WLAN zusammengebrochen, oder wenn vorhanden, dann seeeeehr langsam. Für mich war das wirklich ärgerlich, nicht mehr zeitgemäß und ein Ausschlusskriterium.

Das Frühstück ist gut. Es gibt diverse Sorten Brot, Baguette, Toast, Brötchen, alles frisch aufgebacken. 3 Sorten Wurst und Käse könnten etwas abwechslungsreicher sein. Diverse Marmeladen, Müsli, Eier in allen Formen, Bohnen+Speck für die britischen Gäste, Kuchen und Kekse sowie sehr viele Sorten frisches (!) Obst. Kaffee wird an den Tisch gebracht, Tee mit Beuteln (5 Sorten), Saft aus Konzentrat und Milch für Kakao. Isgesamt das normale Standart-Frühstück in Touristenhotels. Das Abendessen dagegen ist indiskutabel. Am ersten Tag fanden wir es noch ok, aber dann wurde es immer schlechter. Immer dieselben (wenigen) Sorten eingelegtes Gemüse und frischen Salat, sowie 4 Mixsalate aus den Resten des Vortags. 1 Sorte Fleisch und 1 Sorte Fisch vom Grill sowie mehrere weitere Fleeisch- und Fischgerichte, deren Zutaten nicht immer offensichtlich waren. Am positivsten darüber ist nur zu sagen, das Essen war warm. Würzung war akzeptabel. Verkocht wars auch nicht. Aber immer nur Kartoffeln als Beilage, Fleisch gern knorpelig oder fettig oder mit Knochen, manches Kraut gab einen sehr seltsamen Geschmack zum Gemüse, und praktisch NICHTS landestypisches, selbst am spanischen Abend. Die obligatorische Paella zähle ich da jetzt mal nicht dazu. Ich war schon oft in Spanien im Urlaub und koche auch selbst gern mediterran, ich bilde mir ein, hier ein Urteil abgeben zu können. Wiederholt hat es sich in der einen Woche auch bald, zumindest gab es bei den Beilagen große Ähnlichkeiten. Wir waren von 7 Abenden 2x auswärts essen (Casa Enrique in einer Seitenstraße vom Boulevard, lecker Tapas und recht günstig). Desserts waren ok, wenn man noch Kuchen oder Eis ergattern konnte, die Cremes/Mousse sind nicht zu empfehlen (künstlich und reine Chemie). Am besten bucht man tatsächlich nur mit Frühstück, im Ort gibt es Restaurants zuhauf. Der Speisesaal selbst ist ok, die Tische ordentlich gedeckt und sauber. Bewegen kann man sich auch. Leider sind die Balkone zum Draußensitzen winzig und haben nur sehr wenig Plätze. Außerdem blendet am Abend die untergehende Sonne. Die Frühstückszeiten sind ok, Abendessen von 18:30 bis 21 Uhr ist für den Mittelmeerraum definitiv VIEL zu kurz, 22 Uhr wäre besser. Außerdem sind die besonderen/besseren (Haupt)Gerichte gern schon früh aus, meist gabs um 20 Uhr schon nichts mehr davon, nur die regulären noch, die Grillstation ist auch nur bis max. halb 9 besetzt, Nachlieferungen hören früh auf, wenn es diese überhaupt gibt (z.B. Kuchen: Wenn weg, dann weg. Wer um 21 Uhr noch Dessert wollte, musste Obst oder eine der eher ekligen Cremes nehmen). Punkt 21 Uhr fangen sie an abzuräumen. Über Poolbar und Bar kann ich nichts sagen, die haben wir nicht genutzt. 2 Sonnen trotzdem, wegen des Frühstücks.

Die Angestellten waren im Großen und Ganzen nett und hilfsbereit, der Hausmeister für den Tausch der Batterien im Safe kam prompt. Unsere Fragen konnten sie beantworten. Allerdings haben wir den starken Eindruck, dass die Angestellten von der Hotelleitung dazu angehalten sind, nicht mit den Gästen Smalltalk zu halten, unsere entsprechenden Versuche wurden freundlich abgeschmettert, was wir persönlich sehr schade und etwas unpersönlich fanden. Fremdsprachen sind kein Problem, alle können mindestens Englisch, die meisten auch Deutsch. Das Hotel war insgesamt sehr sauber, die Zimmer wurden ordentlich geputzt, uns sind weder Schimmel noch Schäden aufgefallen. Die Anlage ist sehr grün und wirkt gepflegt. Abzüge gibt es für genannten Mangel in Kommunikation sowie das schlechte WLAN, außerdem für die Zeiten fürs Abendessen (bis 21 Uhr ist echt früh).

Vom Flughafen braucht man mit dem Auto etwa 30-45min. Wichtig: Auf der AB/Schnellstraße ganz um den Ortskern herumfahren, die Abzweigung nach Camp de Mar nehmen. Das Hotel liegt absolut ruhig (s.o.), man braucht ins Zentrum und zum Strand zu Fuß ca. 20-30 min. Dann ist man allerdings erst ganz am Anfang, der Ort + Strandpromenade erstrecken sich seeeeehr lange entlang der Bucht. Ein gemütlicher Bummel bis ans andere Ende hat bei uns etwa 2 Stunden gedauert. Paguera ist fest in deutscher Hand und ist ein typischer Touristenort. Parkplätze sind rar. Wer feiern will, findet genug Möglichkeiten. Strände gibt es, an dem Tag, den wir dort verbracht haben, war das Wasser allerdings grün und trübe und hat stark nach Algen gestunken. Nicht angenehm zum Baden. Alternativ gibt es ein paar winzige Badebuchten westlich, die Cala Fornells. Badeschuhe sind zu empfehlen, im Wasser sind diverse Stolpersteine. Ausflüge kann man machen nach Andratx oder nach Palma, mit dem Auto ist man auch schnell in jeder anderen Ecke von Mallorca. Was ich übrigens unbedingt empfehle!!!! Mallorca hat wirklich viele sehr schöne Stellen (Paguera gehört nicht unbedingt dazu...).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Eigentlich kann ich zu diesem Thema wenig sagen, wir waren nur zum Essen und Schlafen im Hotel. Es gibt eine Poolbar, eine Bar, abends meist ein bisschen Programm auf der Bühne im Außenbereich der Bar. Es gibt 2 recht kleine Pools, einer davon für Nichtschwimmer, von Animation haben wir nichts gesehen. Liegen waren für die Größe des Hotels eher wenige vorhanden, fanden wir. Außerdem gibt es wohl einen Fitnessraum und Massageangebote u.ä., das haben wir nur von weitem gesehen. Ein hoteleigener Bus fährt mehrfach am Tag an den Rand des Zentrums und zurück.