Prunkvolles und elitäres Hotel der obersten Kategorie in allerbester Lage. Die rustikale Altstadt mit ihren unzähligen Kneipen zur einen, die elegante Königsallee mit ihren edlen Läden zur anderen Seite. Ausstattung, Wertigkeit und gelebte Grandhotel-Traditionen schaffen ein Hotelerlebnis der allerfeinsten Art. Es gibt fast nichts, das nicht den hohen Erwartungen entspricht, welche man durchaus haben darf, wenn man sich für die Buchung eines Zimmers in diesem Hotel entscheidet. Die Betreuung durch Rezeption und die jederzeit verfügbaren persönlichen Assistentinnen ist professionell und verbindlich. Das überlegene und künstliche Dauerlachen dieser Assistentinnen mag bei vielen gut ankommen; ich selbst bevorzuge eher die etwas zurückhaltendere Art, aber das ist sicher Ansichtssache. Die hohe Qualität der Zimmer sucht sicher auch über Düsseldorf's Stadtgrenzen hinaus Ihresgleichen. Leider sind die Zimmer trotz perfekter Ausstattung in den Abendstunden nicht wirklich hell zu bekommen. Die Steh-, Tisch- und Wandleuchten schaffen es nicht, den sehr großen Raum zufriedenstellend auszuleuchten. Das Housekeeping hatte in unserem Fall nicht perfekt gearbeitet. Zwar war das Zimmer vordergründig gründlich vorbereitet, dennoch fehlte bei unseren Betten die Verkleidung des unteren Elements. Dafür fanden sich unter den Betten einige Kisten Echtholzparkett, welche hier offensichtlich für künftige Bedarfe zwischengelagert wurden. Mehr Beachtung hätte der Reinigung der TV-Fernbedienung, des Controlpads und des Telefons geschenkt werden müssen. Hier hatten sich zahllose Fingerabdrücke unserer Vormieter verewigt. Ebenfalls vom Vormieter stammten die nicht gelöschten Nummern in der Anrufliste des Telefons. Zu den absoluten Pluspunkten zählte der perfekte abendliche Aufdeckservice, welcher aufgrund seiner Umsichtigkeit eine gesonderte Erwähnung wert ist. Da wir über Silvester das Hotel bewohnten, wurden wir zwischenzeitlich mit allerlei saisonspezifischen Leckereien im Zimmer verwöhnt. Eine telefonisch vorgebrachte Beanstandung bzgl. der verkalkten Duschkopfdüsen wurde mit einem Bedauern zur Kenntnis genommen. Die zugesagte sofortige Beseitigung erfolgte jedoch nicht. Das teils hochgelobte Frühstück hat uns nicht überzeugt. Die Auswahl war in Anbetracht des Preises zu gering, hier bieten die Häuser der großen Ketten wie Hyatt, Marriott etc. bei ebenbürtiger Qualität eine größere Auswahl. Die Kellnerinnen und Kellner stießen am Neujahrsmorgen an die Grenzen Ihrer Leistungsfähigkeit, die hiermit einhergehenden langen Wartezeiten waren inakzeptabel. Ich war nun zum zweiten Mal im Breidenbacher Hof zu Gast. Ebenfalls zum zweiten Mal wurde ich bei der Anreise um die Vorlage meines Personalausweises gebeten, welcher unverzüglich im Hinterzimmer der Rezeption kopiert wurde. Auf die Frage nach dem Sinn dieser Aktion wurde mitgeteilt, dass dieses lediglich der Sicherheit diene. Ich eilte zum nächstgelegenen Spiegel um zu prüfen, ob ich eventuell noch Pommes auf der Nase habe oder eine sonstige Zwielichtigkeit ausstrahle, welche mich mit Schurken von irgendwelchen Fahndungsfotos gleichsetzt. Mein Rolls Royce befand sich derzeit in der Werkstatt und der Pelzmantel in der Reinigung. Für den Breidenbacher Hof offensichtlich Grund genug ein Höchstmaß an Skepsis an den Tag zu legen. Da ich bei keiner Anreise ein vergleichbares Prozedere beobachten konnte und mir so etwas auch noch nirgendwo passiert ist, ist das gesprochene 'Herzlich Willkommen' wohl als ein Hinweis auf die zahlreichen Düsseldorfer Alternativen zu verstehen gewesen.

Zimmer