Bull Costa Canaria & Spa - Adults only

Für unseren Oktober-Sonnenurlaub wählten wir nach vielen Recherchen das Hotel Costa Canaria in San Agustin auf Gran Canaria. Es ist seit fast genau einem Jahr in den Händen der Bull-Kette, die den Großteil des Hotels renoviert hat. Alles ist sehr hell und stylisch gestaltet, ganz genau darf man natürlich nicht hinschauen, für südeuropäische Verhältnisse ist es aber optisch top. Es ist ein 8-stöckiger Riegel parallel zum Strand, einen Schönheitspreis gewinnt es sicherlich nicht, es ist aber durch die hohen Palmen im Garten doch recht dezent. Die Sauberkeit im gesamten Hotel war optimal, von der Lobby bis zum Garten war alles sehr gepflegt. Das Hotel wird mit allen Verpflegungsvarianten angeboten, wir haben – um sich keinerlei Gedanken machen zu müssen – AI gewählt. Benachteiligungen oder Bevorteilungen haben wir dadurch nicht wahrgenommen. Die Gäste kommen zum überwiegenden Teil entweder aus dem deutschsprachigen Raum oder aus Großbritannien. Auch aus anderen europäischen Ländern (Süd-, Südost-Europa) waren Gäste anwesend, aber alles sehr ruhig und angenehm, auch dadurch, dass der Altersdurchschnitt bei 60+ lag. Wir haben damit kein Problem, das heißt auch, dass keine Partypeople oder herumtollende oder schreiende Kinder das Ambiente zerstören... Gran Canaria ist abseits der Touristenghettos eine tolle Insel mit spektakulärer Landschaft, man sollte sich unbedingt ein Auto mieten und die Insel im Hochland erkunden. Mit Fuerteventura ist Gran Canaria die badefreundlichste Insel der Kanaren, sie ist aber zu schade für reinen Badeurlaub. Man sollte auch mal mit dem Bus nach Las Palmas oder Mogan fahren. Das Hotel liegt ruhig aber verkehrsgünstig, man ist nicht im Trubel, kann ihn aber nach kurzer, günstiger Taxifahrt jederzeit haben. Strandlage in der geschützten Buch, gediegenes, ruhiges Ambiente durch das Konzept ab 16 Jahren, schöne Zimmer und der gepflegte Garten sind die Vorzüge des Hotels, was Stammgäste dazu bringt, tatsächlich schon bis zu 30 Mal (!) im Hotel Costa Canaria eingecheckt zu haben. Leider bietet das Essen für unseren Geschmack zu wenig Auswahl und der Service, vor allem auf der Barterrasse, lässt sehr zu wünschen übrig. Als Tipp würden wir das nächste Mal gleich einen oder zwei der jungen Servicekräfte mit Trinkgeld dazu verhelfen, etwas auf uns zu schauen, dann funktioniert es auch mit dem Service. Funktioniert aber auch nicht immer. Ist man nur auf die beiden älteren Herrschaften auf der Terrasse angewiesen, ärgert man sich nur, so eine Einstellung zum Job geht gar nicht! Wir wären sogar soweit gegangen, dem Hotel einen Tipp zu geben, dass diese beiden Herren woanders besser unterbracht wären, wo sie keinen Gästekontakt haben müssen, wenn es ihnen schon keinen Spaß macht. Zudem haben sie nur Stammgäste bevorzugt. Trotzdem würden wir das Hotel jederzeit weiterempfehlen und das nächste Mal, wenn wir nach Gran Canaria fliegen würden, jederzeit wieder buchen. Sollte es pauschal etwas teuer erscheinen, sollte man mal durchrechnen, ob eine getrennte Buchung von Flug und Hotel nicht günstiger ist, der Transfer ist mit Taxí, speziellen Transferveranstaltern oder durch das Hotel selbst sehr günstig und vernachlässigbar. Als zusätzlichen Tipp könne wir noch weitergeben, dass man im Falle einer Verletzung oder Unfalls auf keinen Fall ein staatliches Hospital aufsuchen sollte, das Hospital Roca gegenüber hat einen guten Ruf, ansonsten gibt es noch in Maspalomas ein gutes Krankenhaus mit deutschsprachigen Ärzten.

Die Zimmer sind allesamt renoviert und jetzt sehr hell, freundlich und mit neuen Möbeln ausgestattet, zudem Parkettboden und einer Schrankreihe im Gang, wo man alles unterbringen sollte. Das Bett ist sehr gemütlich und kuschelig. Der Safe, der frei verschiebbar einfach so im Schrank steht, kostet zusätzlich 2,40 Euro am Tag, fanden wir aber noch ok. Das Bad ist auch sehr groß, hat eine räumlich abgetrennte Toilette und eine begehbare Dusche mit Regenwaldbrausekopf. Viele Badartikel werden vom Hotel bereitgestellt, sogar Zahnbürste und -pasta. Das Bad ist aber eher nur gestrichen worden, die Klobrille war deutlich zu klein oder passte nicht auf das Klo, zudem rutschte sie immer hin und her. Wir würden immer wieder nur direkten Meerblick recht weit oben buchen, man bekommt damit von unten so gut wie gar nichts mit, ab und zu schallte es etwas von den Nachbarhotels herüber (IFA und Tamarindos), aber sobald man die Balkontüre schloss, war es ruhig im Zimmer. Die Klimaanlage funktionierte gut und kühlte ausreichend. Rauchen ist auf den gemütlichen Balkonen aufgrund eines neuen Gesetzes nicht gestattet, halten tut sich aber kaum jemand dran. Wir hatten im Bad einen Wasserfleck an der Decke, anscheinend regnete es mal durch oder der Whirlpool auf dem Dach war mal undicht.

Wie gesagt wird im Hotel von nur Frühstück bis zu AI alles angeboten. Das Frühstück ist über alle Zweifel erhaben: Sowohl für mitteleuropäische als auch britische Gaumen ist für den guten Start in den Tag alles vorhanden: Vom frisch gepressten Smoothie bis zum persönlich gebruzzelten Spiegelei ist alles da, selbst Vollkornbrötchen, Rosinenbrot und Nutella gibt es im Angebot. Mittags hat man die Möglichkeit, entweder im Buffetrestaurant oder der Poolbar a la Carte zu essen, bei AI ist alles im Preis enthalten. Die Auswahl im Buffetrestaurant war uns etwas zu dürftig, wir hätten uns mehr verschiedene Hauptgerichte gewünscht. Beim Abendessen war die Auswahl etwas größer, aber auch hier haben wir manchmal nichts gefunden, was uns geschmeckt hat. Mittags wurde an einer Station unten, Abends oben und unten gebraten, geschnitten und gekocht, das hat ein bisschen Farbe in die Auswahl gebracht. Es gab meist Hühnchen in verschiedenen Variationen, viel Fisch, etwas zwischen spanischer und kontinentaler Küche. Themenabende waren nicht merkbar. Für ein Hotel dieser Klasse und diesen hohen Anspruchs ist das für unser Empfinden etwas zu wenig gewesen. Die Qualität war unserer Meinung nach ok. Vor- und Nachspeisen waren dagegen sehr gut, Früchte frisch oder aus der Dose, sogar Eis und als Highlight einen Schokobrunnen. Zum Service im Restaurant hatten wir ja schon geschrieben.

Der Service ist einer der beiden großen Mankos. Der Großteil der Servicekräfte ist freundlich, vom Zimmermädchen bis zur Rezeption, aber für unseren Eindruck war für die Menge an Gästen im Restaurant und an der Bar deutlich zu wenig Personal anwesend. Dadurch kam es zu teilweise sehr langen Wartezeiten bei Getränken und Essen. Zudem scheint die Ausbildung nur sehr rudimentär zu sein. Gastronomie ist ein anstrengendes Geschäft, aber wenn man offensichtlich keine Lust zum Arbeiten hat, sollte man die Tätigkeit wechseln. Die jungen Männer und Frauen waren sehr bemüht, aber die etwas älteren Herren,vor allem abends an der Außenterrasse/Bar, waren unwillig und unfähig. Man wurde lange ignoriert, bis man sich an der Bar seine Getränke selbst geholt hat, Nüsse wurden gar nicht angeboten, die gab es gefühlt nur für Stammgäste. Fremdsprachenkenntnisse waren sehr unterschiedlich, teilweise wurde nur Spanisch geredet/verstanden, teilweise kam man auch mit Englisch oder sogar Deutsch ans Ziel. Die Zimmerreinigung war Durchschnitt. Der Klassiker: schön durchgewischt, aber unter dem Bett jagten sich die Wollmäuse. Dafür waren die Zimmermädchen freundlich, nach etwas Trinkgeld gab es mal ein gefaltetes Schiffchen in der Dusche. Die Rezeption war kühl und professionell. Beschwerden hatten wir keine.

San Agustin ist ein Quasi-Vorort von Playa d'Ingles, aber noch sehr ruhig, trotzdem durch die Nähe zur GC-500 und der Autobahn GC-1 verkehrsmäßig sehr gut angebunden. In 20 Minuten ist man am Flughafen. Es liegt – für Gran Canaria nicht unbedingt üblich – direkt am feinsandigen, dunklen Strand. Durch ein Gittertor gelangt man mit der Zimmerkarte aus dem Garten an die Promenade und den öffentlichen Strand, Liegen und Schirme sind dort gegen Gebühr. Durch die geschützte Bucht-Lage ist die Brandung dezent, die Wassertemperatur war bei 24°C. Man kann die Promenade entlang bis nach Maspalomas laufen, zur Straßenseite hält der Bus 001 in unmittelbarer Nähe, um nach Las Palmas oder Puerto Mogan zu fahren. Es gibt 2-3 Restaurants, 2 Autovermietungen und Supermärkte in der Nähe, das nächste Shoppingcenter ist zu Fuß eine gute Viertelstunde entfernt, für Nightlife muss man wohl nach Playa d'Ingles fahren, aber aus dem Alter sind wir raus ;-).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die im Hotel angebotene Animation ist sehr dezent, Angaben über das Angebot gibt es neben und hinter der Rezeption an der Tafel. Die Mädels und Jungs waren bemüht und sehr freundlich, leider waren die Veranstaltungen etwas zu kurzfristig. Dadurch, dass es sich um ein erwachsenen-freundliches Hotel ab 16 Jahren handelt, gibt es selbstredend keine Kinderanimation oder -disco, was wir als sehr angenehm empfanden. Es war immer sehr ruhig, ob an den 2 Außenpools, wo sich unserer Meinung nach die Liegen zu nah aneinander befanden, als auch im sehr gepflegten Garten. Man lag dort und hörte teilweise nur das Meeresrauschen und die Mönchssittiche, die in den Palmen ihre Nester bauen und lautstark auf sich aufmerksam machen. Kein Kindergeschrei, kein Halli-Galli, einfach nur gepflegt lesen oder Musik hören, für die gestresste Seelen eine Wohltat. Ganz toll ist auch der neue Wellness- und Spa-Bereich, dort kann man noch besser Relaxen, eine Massage mit dem Hydrojet machen oder in der Salzfloating-Grotte vor sich hin treiben oder in die Saunen oder Dampfbäder gehen. Auch ein kleines Hallenbad für schlechtes Wetter befindet sich dort, mit Whirl-Ecken und -Liegen. Bei der freundlichen, deutschen Bademeisterin bekommt man auch Strandtücher und kann Massagetermine vereinbaren. Auf dem Hoteldach (8. Stock) gibt es noch Sonnenliegen mit spektakulärem Ausblick, einen etwas kalten Whirlpool und den FKK-Bereich.