- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel besteht aus einer Riesen-Anlage mit fünf Häusern á ca. 200 Personen, also ca. 1000 Menschen. Die Häuser sind miteinander verbunden, zwei davon (die Neubauten) durch eine Straße unterbrochen. Wir waren in Haus 5 (Neubau) untergebracht und konnten über Ausstattung, Größe, Zustand und Sauberkeit des Zimmers nicht klagen. Die AI-Leistungen waren eher mickrig. Außer dem Üblichen (Bier, lokaler Rot-, Weiß- und Rosé-Wein, Raki, landesüblicher Weinbrand, übersüßte Säfte und Cola-Gedöns) gab es alles andere nur gegen Bares: O-Saft, Cocktails. Die Gäste stammten überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum, was durchaus kein Nachteil war. Eine auffällige Altersstruktur war nicht auszumachen, es ging quer Beet. Bei Abwägen von Vor- und Nachteilen möchte ich das Hotel trotz einiger Mängel trotzdem weiter empfehlen. Wer sich nicht am Massentourismus stört und keine Angst vor großen Hotelanlagen hat, kommt wegen der guten Unterbringung, dem sehr guten Essen und dem sonnigen Strand auf seine Kosten
Über die Qualität des Zimmers und seiner Reinigung habe ich schon berichtet (s.o).
Das Beste am Hotel, so fand ich, war das Essen. Die Speisen waren vielfältig, schmackhaft und qualitativ bestens. Die üblichen Sattmacher (Fritten, Nudeln) waren genau so vertreten wie landesübliche Speisen. Obwohl ich kein "Süßer" bin, haben sogar mich die Nachspeisen begeistert. Über das mickrige AI-Getränkeangebot habe ich schon berichtet. Das kenne ich von spanischen, griechischen und tunesischen Hotels ganz anders.
Für uns war die Türkei bisher Neuland. Die Gepflogenheiten, wie das Personal (oft ungelernte, etwas linkische Jüngelchen) mit den Gästen umging, war gewöhnungsbedürftig: "Hallo Chef" mit Schulterklopfen, Schwätzchen halten (statt zu bedienen) oder Späßen machen - das kannten wir bisher noch aus keinem Land. Trotzdem: Wenn man sich stets in die gleiche Kellner-Region setzte, konnte so etwas wie eine Beziehung entstehen und man wurde halbwegs angemessen bedient. Trotzdem mussten wir uns oft selber um Besteck und Getränke kümmern, weil die Kellner überfordert oder abgelenkt waren (s.o.). Die Fremdsprachenkenntnisse waren eher sauschlecht. Nur Wenige konnten Englisch und ganz wenige Deutsch. Selbst an der Rezeption gab's gelegentlich Verständigungsschwierigkeiten. Die Zimmerreinigung klappte vorzüglich, z.B. jeden Tag frische Handtücher.
200-250 m zum Strand sind zwar kein Problem, zumal ein Bus von morgens 9 bis Abends 6 ständig pendelte, aber der Weg führte über eine fürchterliche Asphaltpiste, vorbei an verdrecktem Brachland. Der Strand ist sehr groß, feinsandig und im Hotelabschnitt sauber. Links und rechts davon darf man nicht hingucken, da liegt Müll haufenweise rum. Erschreckend die in der Art von "Legebatterien" angeordneten Liegen unter Sonnensegeln. Das hat was Abschreckendes, lässt sich vermutlich aber bei 1000 Gästen nicht anders organisieren. Der völlig unaktraktive Retorten-Ord Side (mit dem "Dolmus" locker und preiswert zu erreichen) kann nicht als ernsthafte Ausflugsempfehlung gelten, es sei denn, man ist an antiken Säulen-, Theater- und Tempelresten interessiert. Das heutige Side ist ein einziger Kitsch-Basar und nervt nur. Da empfehle ich eher die "Hauptstraße" in Hotelnähe. Dort hat sich z. B. ein Taschen- und Brillenladen nieder gelassen, der erste Warenqualität liefert: "Pop-eye-Brillen" bzw. "Pop-eye-Taschen". Ausflugsmöglichkeiten gibt es in vielfältiger Weise. Man sollte Ausflüge aber nicht im Hotel buchen sondern auf eben dieser "Hauptstraße" (s.o.), dann zahlt man z. B. für eine Bootsfahrt nach Manavgat statt 39 € nur 15 € und erlebt eine empfehlenswerte prima organisierte Tour zum "Bauernmarkt".
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Animation schien nur für die Kleinsten prima zu funktionieren. Einige Animateure nervten nur: Die Boccia-Frau, die mit Gebrüll über den Strand düste und um Spieler warb oder faule Volleyball-Mensch, der es in zwei Wochen genau einmal schaffte, Leute zum Spielen zu animieren und ansonsten im Schatten saß und mit seinem Handy herum fummelte. Ich bin dann zum Spielen zu den benachbarten Hotelanlagen gegangen. Der Strand war, wie schon gesagt, prima (wenn man von den "Legebatterien" mal absieht). Es nervte zwar, dass man für die Liegen-Auflagen pro Tag 1 € zahlen musste (von wegen "alles inklusive"), aber das konnte man noch ertragen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Hartmut |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 34 |