Calimera One Resort Jockey

Auffallend bei der Ankunft ist sofort das prägnante Hauptgebäude im Stil der 70er Jahre, dass auf 5 Etagen ca. 300 Betten beherbergt. Zusätzlich gibt es noch 2 kleinere Nebengebäude, die vom Inneren (auch von den Zimmern) optisch wesentlich ansprechender gestaltet sind. Anzutreffen sind zumeist Familien und Pärchen aller Altersklassen, viele Deutsche und Franzosen, vereinzelt auch Osteuropäer und Italiener. Das Personal ist im Gebäude (anders als z.B. am Strand -s.u.-) meist sehr bemüht, für Sauberkeit zu sorgen, was auch dringend nötig ist, denn wenn täglich ca. 500 Gäste mit sandigen Klamotten und Luftmatratzen durch die Lobby zu ihren Zimmern laufen, würde sich der Strand recht schnell ins Gebäude verlagern. Ein weiteres Problem gab es mit den Aufzügen: von den 3 vorhandenen durften von den Gästen nur 2 benutzt werden, wovon einer nie auf Knopfdruck kommt, sondern immer im letzten STockwerk stehen bleibt. Demnach bildeten sich oft lange Schlangen in der Lobby. Wie in den vorherigen Kritiken schon beschrieben, liegt das Hotel in direkter Flughafennähe (ca. 2 km von der Landebahn entfernt). Daher ist es bei ungünstigen Windverhältnisse möglich, rund um die Uhr dem Fluglärm ausgesetzt zu sein, was uns pesönlich allerdings sehr wenig gestört hat. Als Leistungen werden hauptsächlich HP, VP-Plus (incl. Getränke beim Essen) und AI angeboten, wobei es sich bei der angebotenen Leistung (s. unter Gastronomie) kaum lohnt, den Aufpreis für AI zu zahlen. VP+ reicht vollkommend aus. Wer einen Trip in die großen Städte mit ihren traditionellen Märkten (Medinas) plant, sollte sich auf einen stressigen Tag einstellen. Die Händler sind (noch schlimmer als in anderen Ländern) teilweise sehr unfreundlich und werden manchmal sogar handgreiflich. Aber mit der Zeit lernt jeder seine eigene Art damit umzugehen. Vorsicht ist auch bei vermeintlich "echten" Zigaretten und Schuhen, sowie vor allem bei lebenden Tieren (Geckos und Zwergschildkröten) geboten .... der deutsche Zoll freut sich. Als Resumee kann ich sagen, dass ich für das gleiche Geld schon WESENTLICH bessere Urlaubsziele besucht habe und das Hotel keinesfalls 4 Sterne verdient hat !!!

Man sieht es den Zimmer wie dem ganzen Hotel natürlich an, dass es trotz einer teilweisen Renovierung schon seine besten Jahre hinter sich hat. Dennoch sind die Zimmer im Hauptgebäude verhältnismäßig groß und geräumig. Allerdings lassen sich, vor allem im Bad die Abnutzungserscheinungen schon lange nicht mehr kaschieren, was zeitweise schon ein gewisses Ekelgefühl erweckt. Ausgestattet waren die Zimmer mit Klima und einer Minibar, die angeblich täglich eine Flasche Wasser enthalten sollte. War wohl unser Trinkgeld nicht hoch genug. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass unser Zimmer eine Zwischentüre besaß, vor der eine Couch stand. Nachdem wir die Couch zur Seite geschoben hatten, konnten wir einfach so ins Nachbarzimmer gehen..... Kleiner Tipp am Rande noch. Wer sich das geld für den Safe sparen will, kann diesen ganz einfach öffnen. Die Nummer für den Safe ist nämlich immer die Zimmernummer rückwärts. Danach lässt sich gemäß der Anleitung ein eigener Code einstellen.

Die Hauptmahlzeiten werden im großen Speisesaal eingenommen. Obwohl man dort sehr bemüht war durch verschiedene "Mottotage" etwas Abwechslung ins Essen zu bringen war es doch recht eintönig. Dies war aber bei der Vielfalt der Speisen nicht weiter schlimm. Viel schlimmer waren allerdings die hygienischen Bedingungen: oft waren an den Gläsern noch Lippenstiftspuren vom Vorgänger, oft klebten noch Speisereste unter dem Teller und sehr oft sogar war die Tischdecke so verdreckt, dass viele Tische leer standen, weil sich niemand an sie setzen wollte. Dies führte zu entsprechenden Wartezeiten im Restaurant. Als AI und VP+ Gast musste man seinen Tisch selbst eindecken, was oft an den nicht vorhandenen Servietten und dem nicht vorhandenen Besteck scheiterte. Beschwerden wurden geschickt ignoriert, sodass einem nichts anderes übrig blieb, als auf Nachschub zu warten und zu hungern. Das Restaurant hatte zu folgenden Zeiten geöffnet: Frühstück 07.00-11.00 (ordentliches Frühstück gab es aber nur in der Zeit von 08.30-10.00), Mittagessen 12.30-14.00, Abendessen 18.30-22.00 Die Snacks an der Pool-Bar waren übrigens nicht im AI-Paket enthalten, sodass man sich für jeden kleinen Mittagssnack umziehen und ins Restaurant laufen musste!!! Gleiches gilt für die Getränke in der Discothek und in der Lobby-Bar. Daher lohnt sich AI im Vergleich zu HP+ auf keinen Fall. Denn sein Wein und Wasser für den Abend kann man sich auch aus dem Speisesaal mitnehmen!!! Ansonsten gab es (an der Strand-Bar, Pool-Bar und Jockey-Bar) einheimische Getränke wie Wein, Bier und Cola/Fanta-Imitat mit Diarrhoe-Garantie in den Eiswürfel -> Finger weg und lieber Wasser trinken. Offensichtlich war auch, dass zahlende Gäste natürlich den AIs bevorzugt wurden. Erwähnenswert ist vll. noch eine kleine Ecke im Restaurant, die nur für Kinder reserviert ist. Es gibt auch ein A-la-card-restaurant, dass aber nur nach Voranmeldung öffnet.

Der Check-in und Check out gingen recht schnell und unkompliziert von Statten. das team an der Rezeption spricht sehr gutes Deutsch und ist auch immer bemüht, die Wünsche der Gäste zu erfüllen. Allerdings scheitert dies oft an der Arbeitsmoral der Angestellten. Ein kaputtes Kopfkissen wurde erst nach 4 tage und 3 Beschwerden ausgetauscht, eine Loch in der Armaturenfliese im Bad nach 9 Tagen "Professionell" durch einen Kaugummi verschlossen. Die Zimmerreinigung war nach erst nach einem entsprechenden Trinkgeld sauber und unsere Beschwerde bezüglich der Handtücher (diese wurde wohl zusammen mit den Küchentextilien gewaschen und rochen sehr stark nach altem Fett) wurde keine Beachtung geschenkt. Aus diesem Grund nahmen wir auch den Hotel-eigenen Wäschereiservice nicht in Anspruch. Probleme gab es bei uns auch mit einigen Animateuren, die recht unfreundlich waren und sogar Frauen betatscht haben. Hier wurde unsere Beschwerde aber auch sofort sehr ernst genommen.

Das Hotel liegt sehr zentral an einer Touristenstraße, jeweils ca. 15 Autominuten von Sousse und Monastir entfernt. Die Kosten für eine Taxifahrt (4 Personen) liegen bei ca. 2-4€, je nach Verhandlungsgeschick. Günstiger geht es mit der bahn. Diese hält ca. 1 km vom Hotel entfernt. Eine Bus habe ich persönlich nie gesehen. Im Hotel selbst befindet sich ein kleiner Supermarkt, der allerdings versucht, sich an den Touristen eine goldene Nase zu verdienen. Daher empfieht es sich, zum ca. 10 Gehminuten entfernten "Miami-Market" zu laufen und das nötigste dort einzukaufen. In den (ausschließlich von Franzosen besuchten) Nachbarhotels werden allerdings bis spät in die Nacht oft exzessive und laute Partys veranstaltet, was oft störender ist als der Fluglärm. Ausflugsmöglichkeiten bieten sich viele .... von der organisierten Fahrt mit der Reiseleitung bis zur Besichtigung der Teppichfabrik des Bruders des Barkeepers. Am günstigsten kommt man allerdings, wenn man sich zu viert ein Ferntaxi mietet und mit dem MarcoPolo-Reiseführer bewaffnet sich selbst auf die Entdeckungstour macht (kostet üngefähr die Hälfte einer geführten Tour und man kann besichtigen was man möchte). Hier empfiehlt sich z.B. eine Fahrt nach El Djem. Auch für Action-Freaks ist viel geboten (meistens allerdings heillos überteuert): Jet-Ski, Paragliding, Quad-Ride, Go-Kart, etc.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Weg zum Strand führt vorbei an den 2 Außenpools ind dem Hallenbad, die recht sauber waren und an denen auch neue Liegen (sofern man denn eine ergattern kann) zur Verfügung stehen. Das Wasser dort war klar und auch für Kinder nicht zu tief. Am Strand hingegen bietet sich einem ein komplett anderes Bild. Die paar wenigen vorhandenen Liegen sind mehr kaputt als ganz (ich habe mir an diesen eine tiefe Fleischwunde gerissen), alles ist dreckig und voller Zigarettenkippen. Wir hatten in unseren 2 Wochen auch 2 schwere Stürme und danach war das Baden im Meer schier unmöglich. es wurde Massenweise Müll (Plastik, fäkalien, und alte Reifen) angespült und obwohl jeden tag mindestens 5 Arbeiter ohne Aufgabe am Strand saßen, dauerte es jedesmal ca. 4 Tage bis das Wasser wieder gereinigt wurde. Danach war das Meer aber glasklar und flach abfallend, sodass es sich auch für Familien mit kleinen Kindern anbietet. An sonstigen Aktivitäten wurde angeboten: kostenlos: Minigolf auf einer selbst gebastelten Anlage, Tennis, Aerobic-Kurse, Beachvolleyball, Tretboot- und Kanufahren (von 10.30-12.00 und 14.30 bis 17.30), Kinderspielplatz und Kinderclub, Baketballplatz, Fußballplatz, Bogenschießen, Boccia,... gegen Gebühr: Reitausflüge auf abgemagerten Pferden, Parasailing, Bananaboat, Jet-Ski, Billiard und diverse andere Unterhaltungsautomaten. Abends wurde immer eine Kinderdisco und anschließend eine mehr oder weniger unterhaltsame Show durch das Animationsteam geboten.