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Markus (31-35)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Oktober 2009 • 1 Woche • Strand
Nicht wirklich schlecht, aber auch nicht gut
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Es fällt auf, dass das Hotel, das ja angeblich (vgl. ältere Bewertungen) erst vor wenigen Jahren renoviert worden ist, an vielen Stellen Mängel hat, die offenbar keiner renovieren mag. Im Aufzug sind Kleberreste von Anzeigetafeln, auf den Etagen fehlen die Glühbirnen auf dem Flur (offenbar aus Stromspargründen ganz bewusst), im Treppenhaus sind die Lampenschirme entweder defekt oder enthalten keine (der häufig anzutreffenden) Energiesparlampen, die Lampen bzw. der Fernseher auf dem Zimmer hatte Wackelkontakte. Aber auch gastronomisch ist es eher durchschnittlich und haut einen nicht wirklich um. Zwar gab es auch nirgendwo echte Aufreger. Aber zum Weiterempfehlen reichte es leider an keiner Stelle, wie Ihr im Folgenden lesen werdet. Mein Tipp: Gebt für dieses Hotel nicht zuviel Geld aus. Wir haben in der letzten Woche, bevor sie (hörten wir von anderen Deutschen) das Hotel für den Winter dicht gemacht haben und in der übrigens am Strand schon um 17:20 Uhr die Sonne weg war, 545 Euro inkl. Flug ab Düsseldorf bezahlt. Und mehr war es auch nicht wert. Über einen echten Katalogpreis, der sicher mind. 100 Euro darüber gelegen hätte, hätten wir uns vermutlich geärgert.


Zimmer
  • Gut
  • Gegen die Zimmer lässt sich nicht viel sagen. Das Zimmer war groß genug und (wichtig!) der Safe im Schrank war inklusive. Das Badezimmer war ebenfalls groß genug, aber auch hier die kleinen, nervigen Schlampereien, da z. B. der Stopfen im Waschbecken fehlte, wodurch prompt ein Aufsatz für meine elektrische Zahnbürste nicht wieder ihren Weg zurück nach Deutschland gefunden hat. Zu den Wackelkontakten habe ich ja oben schon was geschrieben. Der Balkon war groß genug und ging glücklicherweise nicht in Richtung Strand, da dort ab nachmittags Schatten war. Stattdessen konnten wir abends noch den Sonnenuntergang auf dem Balkon genießen. Der Fernseher war klein, die Fernbedienung funktionierte eher schlecht als recht, aber vier deutsche Programme (ZDF, RTL, SAT 1 und Pro 7) waren zu empfangen. Die Möbel hingegen waren teilweise auch nur schlampig gestrichen. Und - sorry - das gehörte zu den vielen Kleinigkeiten, die mir zu einem empfehlenswerten Hotel schlicht fehlten. Das Bettzeug allerdings war - soweit ich es mir angeschaut habe - sauber und in Ordnung.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Es gibt ein Hauptrestaurant, welches auch Tinsche vor den Pools hat. Eine Snackbar vor dem zweiten Pool bietet Snacks und Getränke rund um die Uhr, was wir aber (z. B. Burger von 2 - 6 Uhr) nie genutzt haben. Eine weitere Bar ist direkt am Strand. Abends bietet sich allein die Lobby-Bar an. Dort darf man aber keinerlei (!) Ansprüche an die Cocktails stellen. Drei gibt es laut Bebilderung zur Auswahl. Zwei haben wir ausprobiert. Und nachdem die Nr. 1 sich nur optisch aber nicht geschmacklich (beide schmeckten irgendwie nur nach süßem Marzipan, aber nicht nach Alkohol) unterschieden, haben wir Nr. 3 erst gar nicht mehr ausprobiert. Statt dessen bin ich für den Rest der Woche bei Bier (was recht gut ist) und Pastis geblieben. Die Weine allerdings (insb. der Weißwein) ist kaum genießbar. Den Weißwein würde man in Deutschland vermutlich im 2-Liter-Tetrapack für 0,99 Euro verkaufen. Meine Frau war sogar ernsthaft der Meinung, ich hätte Wasser mit an den Tisch gebracht, so durchsichtig war die Flüssigkeit in meinem Glas. Auch an der Stelle also ein Grund, bei Bier zu bleiben. Dass die Tunesier als überwiegend Muslime nix mit Wein am Hut haben, wie manch einer jetzt sagen mag, kann übrigens nicht der Grund sein: In Tunesien wird, wie zu erfahren war, durchaus Wein angebaut... Angesichts des Essens waren wir froh, dass wir nur eine Woche gebucht hatten. Zu oft gab es am Buffett Pizza, Nudeln, Spinat und Kartoffelpurree. Nudeln wurden dabei gleich in mehrfacher Form aber mit der gleichen Soße angeboten, so dass man es als zwei verschiedene Gerichte verkaufen konnte. Sehr originell. Eine Krone der Gastronomie auch: Nudeln mit Butter. Wow. Das konnte ich schon mit 7 Jahren, würde ich sagen. Zu allem Überfluss waren die internationalen Speisen dann auch sehr unzureichend gewürzt, so dass z. B. die Pizza nach gar nichts schmeckte. Wenn ich allein an das denke, was man als Carbonnara-Soße verkauft hatte... Andere, eher einheimische Gerichte (hauptsächlich aus Hähnchen bestehend), die eher in der Minderheit waren, waren okay, aber auch nicht wirklich umwerfend. Die Nachspeisen waren auch in Ordnung, preisverdächtig aber dennoch nicht. Der große Essenssaal, wo man schließlich dreimal täglich sich aufhällt, hatte ansatzweise die Atmosphäre einer Kantine. Nur an einem Tag, als sich das Personal wohl schon auf das kurz bevorstehende Saisonende vorbereitete, standen Kerzen auf den Tischen. Wenn man es hingegen richtig ungemütlich haben wollte, gab es die Ecke vor der Getränkebar, wo nur schumriges Neonlicht herrschte. Wenn man sich an einen der Tische vor dem Restaurant setzen möchte, hat man es nicht sehr leicht, denn leere Tische werden hier nur zögerlich mit neuem Besteck bzw. Servietten ausgestattet. Netter ist es da schon in dem A-la-Carte-Restaurant. Hier erhält man einmal pro Aufenthalt ein Drei-Gänge-Menü, das man sich bei der Vorab-Reservierung aussuchen muss. Wider Erwarten liegt die Qualität deutlich über der des Hauptrestaurants. Mein Fisch auf Spinat war z. B. eine echte Offenbarung. Die Weine sind allerdings leider von der gleichen, miesen Qualität. Enttäuschend ist es allerdings, dass man in den Genuss dieses Restaurants nur einmal pro Aufenthalt kommt. Einmal pro Woche sollte das Mindeste sein. Ich vergleiche einmal mit unserem Mexiko-Urlaub im vergangenen Jahr: Von den vier Themen-Restaurants durften drei einmal pro Woche genutzt werden. Nett war ein Raum am ersten Pool, an dem man Wasserpfeife (vermutlich ohne Aufpreis) rauchen konnte, was wir aber nie getan haben. Dieser Raum war allerdings eher billig mit einer weißen Plane notdürftig vom Pool abgegrenzt. Man hat sich vermutlich gedacht, dass hier ein Windschutz nötig ist, wollte aber nicht das Geld für eine Glasscheibe o. ä. ausgeben.


    Service
  • Eher gut
  • Fangen wir bei der Rezeption an: Die dortige Dame ist so unfreundlich, dass es eine Frechheit war. Freundliche Begrüßung zum Empfang? Fehlanzeige! Die wichtigsten Details (Restaurant-Öffnungszeiten usw.) wurden uns innerhalb von 20 Sekunden heruntergerasselt, zum Nachlesen dieser wichtigen Einzelheiten gab es leider gar nichts - auch nicht auf dem Zimmer. Auch beim späteren Geldwechsel war Madame in keiner serviceorientierteren Stimmung. Deutsch wird aber in ausreichendem Maß vom Personal gesprochen. An der Stelle kann man sich nicht beklagen. Für die Bestellung der Getränke u. ä. reicht es alles völlig. Apropos: Die Getränke werden leider nur im absoluten Ausnahmefall an den Tisch gebracht. Man muss also schon an einen besonders gut aufgelegten Kellner treffen, damit dieser einen fragt, was man denn gerne trinken möchte und es an den Tisch bringt. Die Zimmer waren immer ordentlich gesäubert und die Pyjamas lagen jeden Tag (!) originell gefaltet auf dem gemachten Bett. Okay, ich hatte am ersten oder zweiten Tag auch fünf Dinar aufs Kopfkissen gelegt und ich denke, so sollte man für den Service auch verfahren. Nett war es übrigens noch, dass es im Keller einen kleinen Shop, eine Boutique (in der nonchalant gefälschte Markenartikel verkauft werden) und einen Friseur gab.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Die Lage ist sehr günstig, nur wenige Kilometer vom Flughafen und vielleicht nur einen km von der großen Hauptstraße entfernt. Dass man unter diesen Umständen des öfteren Flugzeuge starten hört, ist also kein Wunder. In Laufweite ist eine Zugstation, von der aus man z. B. für nur einen Dinar (ca. 50 cent) nach Sousse fahren kann.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Drei Pools sind vorhanden, einer davon liegt vergleichsweise windgeschützt, da von einer Glaswand vom zweiten, äußeren Pool abgetrennt. Der dritte Pool ist das Hallenbad. Der erste Pool hat seine besten Jahre schon hinter sich, der zweite ist halbkreisförmit und verfügt nicht mehr über die Poolbar, die auf manchen Fotos noch zu erkennen ist. Eine Frechheit ist das, was man im Katalog als Jacuzzi/Whirlpool anbietet. Erstens wird dieser Whirlpool nur alle ein oder zwei Stunden für eine halbe Stunde in Betrieb genommen. Zweitens handelt es sich ohnehin nur um das Planschbecken, welches an das Becken des Hallenbad angrenzt. Hier werden ein paar Düsen angestellt und fertig ist der Whirlpool. Schönes, warmes Wasser? Fehlanzeige! Die Animation war sehr unaufdringlich und kaum mitzubekommen, was uns allerdings sehr recht war. Die Disco im Keller war für ein Hotel schon recht gut ausgestattet, da kann man nicht meckern. Allerdings geht sie nur von 23 bis 2 Uhr und das Bier kommt aus der Flasche. Der Internetzugang ist für das Land eigentlich zu teuer: 10 Dinar (ca. 5 Euro) kostet eine Stunde an einem der beiden Terminals zwischen Rezeption und Toiletten. Der Strand hat feinsten Karibik-Sand, er wird leider nur hin und wieder von angeschwemmtem Dreck getrübt, der (nach unserer Beobachtung) aber in regelmäßigen Abständen weggeräumt wird. Die Liegen auf dieser Holzterrasse am Strand, von denen man hier des öfteren Fotos sieht, müssen übrigens für einen Tag und 10 Euro vorreserviert werden. Dafür hat man dort aber einen Verwöhn-Tag, sprich es werden Frühstück, Getränke usw. den ganzen Tag geliefert. Das hat mit all inclusive nichts zu tun, ist aber sein Geld wohl wert (haben´s nicht ausprobiert).


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im Oktober 2009
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Markus
    Alter:31-35
    Bewertungen:9