- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Seit wir die Clubs Calimera vor vielen Jahren entdeckt haben, versuchen wir egal wo, erst mal ein Hotel dieser Kette zu buchen. Denn sie zeichnen sich in allen ihren Häusern durch eine aktive Urlauberbetreuung aus. Wir waren schon 7x in einem Calimera und davon 4x auf Djerba. Was bestimmt nicht stört ist die ganztägige Unterhaltung der Gäste mit Musik, Sportanimation, Spielen, Kultur und Kinderbetreuung bis hin zum glanzvollen Abendprogramm mit abschließender Disco. Wer nur Ruhe sucht, findet sicherlich auch am Ruhe-Pool sein Rückzugsgebiet, sollte sich aber dann doch besser ein anderes Hotel suchen. Wenn die laute Beschallung im aktiven Bereich losgeht, fühlt sich jeder angeregt mitzumachen und mitzusingen. Und wer nicht will, der hält sich eben zurück. Die Animation ist vorrangig deutschsprachig, was gegenüber anderen Hotels in dieser Gegend sehr vorteilhaft ist. Das Hotel hat auf jeden Fall die urlauberarme Zeit der Unruhen genutzt, um alte Schandflecke zu beseitigen und auch weitere Bereiche zu renovieren. Dadurch ist es auch in der Urlaubergunst weiter gestiegen, was sich in den Bewertungen der Urlauber zeigt. Leider wird sich das dann auch in der Preisgestaltung der Anbieter in den nächsten Saisons zeigen, die nutzen doch überproportional gute Bewertungen regelmäßig zu Preiserhöhungen aus. Das Hotel braucht sich für seine drei Sterne nicht zu schämen, obwohl einige Veranstalter gerne noch einen Stern dazu dichten, wohl nicht um die Urlauber zu täuschen, sondern wegen der Preisgestaltung. Die Gästestruktur ist sehr durchwachsen - viele Deutsche mit einigen in der Schweiz und Holland gebuchten Unterbringungen. Einige wenige arabische Gäste (Deutsch-Tunesier und Libyer) waren auch hier. Der Altersdurchschnitt war vor den Pfingstferien sehr gemischt - viele ältere Paare und Familien mit Kleinkindern. Mit Beginn der Ferien kamen doch noch ein paar Familien mit schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen an. Zum Telefonieren sollte man sich eine Prepaidkarte am Flughafen kaufen oder in einer Telefonzelle telefonieren. Im Hotel oder mit eigenem Handy ist es zu teuer. Es lohnt sich auf jeden Fall die Märkte zu besuchen. Mit dem Taxi sind sie günstig zu erreichen (nach Midoun 3 TDN / nach Houmt Souk 8 TDN). Wer nicht handeln mag oder kann, einfach mal in einen Festpreisladen gehen und entweder bis 150% mehr zahlen oder mit der Differenz bei den Straßenhändlern sein Glück versuchen. Wer eine preiswerte Lederjacke oder –weste sucht, sollte eine der vielen Werkstätten („Manufakturen“ oder „Fabriken“) aufsuchen und kräftig handeln. Aber beachten, lieber direkt hinfahren. Da wird persönlich Maß genommen. Wenn sich der Hotelhändler oder andere Geschäftstreibende einmischen, verdienen diese immer bis zu 20% mit!!! Eine gute Lamm-Lederjacke bekommt man dann schon für 150 – 200 EUR. Der Explorer-Park (Krokodilfarm + Heimatmuseum) ist gleich um die Ecke. Da kann man auch mal die Kutsche zum Hinfahren nutzen (Preis aushandeln), die vor dem Hotel warten. Ausflüge muss man selber ausprobieren oder Erfahrungen anwesender Urlauber einholen. Die Strandhändler sind meist günstiger, aber ich habe da unterwegs schon öfter die Quads liegen bleiben sehen bzw. die Kutschfahrt oder der Reitausflug endeten nicht in der „blauen“ Lagune sondern in einer Teppichfabrik oder auf einem privaten Kleinmarkt. Die Synagoge „La Ghriba“ ist immer einen Ausflug wert. Es gibt aber inzwischen Sicherheitskontrollen wie auf dem Flughafen und ab und zu ist außer Sonnabend auch ein anderer Tag geschlossen. Bei unserem Urlaub waren gerade Pilgertage für den gesamten nordafrikanischen Raum und danach zusätzlich montags geschlossen. Wir haben also 3x Anlauf genommen.
Die Zimmer waren angenehm groß. Die Ausstattung entsprach dem Standard und das Bad war gut ausgestattet. Das WC war separat und mit einer Tür versehen, die entweder das gesamte Bad oder nur das WC verschließt. Ohne Gebühr gibt es einen Tresor, dessen Bedienung einfach zu handhaben ist. Es gab auch einen kleinen Kühlschrank. Im Fernsehen gab es fünf deutsche Programme + Euronews D. Die Stromversorgung der Zimmer funktionierte über einen zentralen Hauptschalter.
Es gibt im Hotel nur einen Speisesaal für alle Mahlzeiten. Nur die Kinder können im Rahmen der Klub-Betreuung in einem separaten Teil Abendbrot essen. Mit Beginn der Pfingst-Ferien wurde an der Poolbar zusätzlich zum Langschläfer-Frühstück und zum Nachmittagskuchen auch zum Mittagstisch eingedeckt, allerdings mit beschränktem Angebot. Die Qualität der Speisen war sehr gut. Aus unserer Sicht waren diese auch immer ausreichend temperiert. Im Vergleich zu vorherigen Urlauben in diesem Hotel hat die Angebotsvielfalt aber etwas nachgelassen, d.h. es gab eben nur ein Fisch- oder Lammgericht. Dies wurde auch nicht durch das Themenbüffet oder die Show-Küche ausgeglichen. Dafür gab es viel mehr verschiedene, auch gemischte Salate. Über den Geschmack lässt sich sicherlich immer streiten, aber viele Gäste vergessen, dass sie hier in Nordafrika sind und sich Tunesien zum größten Teil selbst versorgt. Es gibt immer frisches Obst und Gemüse, aber saisonal bedingt nicht immer das, was wir das ganze Jahr über gewohnt sind. Was aber die Küche aus diesem Angebot zaubert, lässt jeden etwas auf dem Buffet finden. Ein leichter Einschlag der italienischen Küche ist durchaus zu spüren, aber eben verbunden mit vielen einheimischen Gerichten. Und wie gesagt, für jeden etwas dabei. Mehrmals die Woche fanden Themen-Büffets statt. Der Speisesaal war jederzeit sauber. Die Tische wurden zügig abgeräumt – jedenfalls, wenn man die Teller beiseite gestellt hat. Auf jeden Fall wurde nach jedem Gast die Tischdecke gewechselt und zwar so schnell, dass die nächsten Gäste nicht unnötig lange auf einen Tisch warten mussten. Es waren genügend Sitzplätze vorhanden, nur nicht alle an der Fensterfront bzw. in der Nähe der Buffets. Man konnte aber auch früh und mittags auf der Terrasse vor dem Speisesaal essen. Das A-la-carte Restaurant haben wir nicht gefunden – aber auch nicht gezielt danach gefragt.
Die Freundlichkeit des Personals ist unschlagbar, alle haben ein Lächeln auf den Lippen. Wer das nicht zurückgeben kann oder möchte, erlebt natürlich trotzdem keine griesgrämige Erwiderung!? An der Rezeption wird sehr gut deutsch gesprochen. Schön war, dass es inzwischen bequeme Stoffarmbänder statt der Plastikarmbänder gab, obwohl alle Gäste das all inclusive Angebot hatten. Die Zimmerreinigung erfolgt wie der Handtuchwechsel regelmäßig. Entgegen der Ankündigung im Katalog wurde unser Zimmer jeden Tag gereinigt. Dabei wurde das Zimmer + Bad immer komplett durchgewischt, die Terrasse (Balkon) ebenso. Positiv auffallend ist, dass in Tunesien und gerade in diesem Hotel nicht ständig nach Trinkgeld gebettelt wird. Und wenn man bedenkt, dass einige Einheimische nicht mal 100 EUR im Monat verdienen, so kann man diesem sehr wohl das eine oder andere Trinkgeld zustecken. Dann wird man auch merken, dass sich die schon sehr guten Arbeitsleistungen noch einmal steigern, wie Handtuchfiguren auf und mit den Bettdecken; Wunschgetränke und feste Sitzplätze im Speisesaal u.e.m. Bei unserer Ankunft wurde der östliche Anbau auf Grund der geringen Belegung noch nicht genutzt. Deshalb war es im Hauptgebäude etwas gedrängt. Da wir ein Zimmer über dem Speisesaal hatten - zwar mit hervorragender Aussicht, aber sehr geräuschintensiv zu den Mahlzeiten (gerade früh) - baten wir um einen Zimmerwechsel, der sofort bearbeitet, aber erst am nächsten Tag anstandslos umgesetzt wurde, weil durch Abreise erst wieder Zimmer in unserer Kategorie frei wurden. Es gibt im Rezeptionsbereich 2 Computer - 10 min 1 TDN. Wer einen eigenen Laptop, Smartphone o.ä. dabei hat, kann sich ins W-LAN einmieten. Auch wenn dieser Service separat angeboten wird, finden wir die Preise unverschämt – 20 EUR die Woche (bei zwei Wochen 30 EUR). Auch der Passwort-Wechsel alle zwei Tage ist nervig. Aber das waren Fremdleistungen. Achtung, die Post aus dem Briefkasten im Eingangsbereich war erst nach unserer Rückkehr wieder in Deutschland, brauchte volle 16 Tage (also Karten lieber am Flughafen einstecken oder der Reiseleitung mitgeben)! Im Haus kann man im Shop noch einiges einkaufen. Für den schnellen und verhandlungsfreien Einkauf ok, aber man sich sollte doch lieber auf den Märkten umschauen, da kann man bei ein bisschen Geschick doch eine Menge sparen und hat eine viel größere Auswahl. Es gibt auch einen Spielsaal, aber die Gerätschaften (Billard und Tischtennis) waren doch schon etwas verbraucht. Die Spielautomaten wurden von den jüngeren Gästen regelmäßig belagert.
Von der Lage her, ist das Hotel etwas abgelegen am Ende der Hotelreihe; stört aber nicht, da man überall günstig mit dem Taxi hinkommt (zum Flughafen 12 TDN - zum Markt nach Midoun 3 TDN / Houmt Souk 8 TDN). Die Fahrt vom Flughafen dauert natürlich etwas länger, gerade weil man fast alle Hotels vorher abklappern muss; aber wenn man den Leuchtturm sieht, ist man auch gleich da. In diesem Jahr hatte das Hotel durch das lange Frühjahrstief und durch ständigen Nordostwind lange mit dem angespülten Seetang zu kämpfen. Dieser darf ja schon seit mehreren Jahren nicht mehr abtransportiert werden. Nach dem Wetterwechsel wurden diese Naturprodukte erst nach Christie-Himmelfahrt wieder aufs Meer hinaus gespült. In der Nähe – Richtung Leuchtturm – befinden sich am Kreisverkehr ein kleiner Supermarkt, ein Souvenirshop und ein Café-Restaurant.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Sportangebot ist intensiv und umfangreich wie bei Calimera üblich. Die Ausstattung hat sich noch verbessert, die Rutschen sind neu für uns gewesen. Unterhaltung und Aktivitäten wie anfangs schon erwähnt waren aber top. Am Ruhe-Pool sind wir nicht gewesen, aber der Kinderklub ist immer noch in der Nähe. Ich weiß nicht, wie sich das verträgt. Dieses Jahr gab es aber keinen Streit wegen der Belegung der Tennisplätze. Das war in früheren Jahren anders. Die Fahrradschule hatte sehr gute Räder zur Ausleihe; wer bei der Hitze denn fahren möchte. Man konnte aber auch einen Kleinroller oder Moped ausleihen, was wiederum sehr viel Spaß machte. Nur das Nachtanken (mit Literflaschen im Supermarkt) war etwas umständlich. Und es gab nicht Helme für alle!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jörg |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 59 |