- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Die Hotelanlage gliedert sich in verschiedene Bauteile, jedoch alles gut überschaubar. Es ist jedoch mehr als in die Jahre gekommen, was an vielen Ecken und Enden zu sehen ist (Materialien, Badausstattung, Türen mit altem Schloss, Beleuchtung der Gänge, Teppiche, klemmende Balkontür, viel zu enge separate Toilette z. Bsp. Die Sauberkeit ist angemessen, keine unerwünschten Tiere wurden im Haus und den Gästezimmern entdeckt. Spuren von vergossenem Kaffee begrüßten uns mehrere Tage lang im Treppenhaus, die Reiniung fand dort höchstens einmal in der Woche statt. Als AI - Urlauber bekamen wir beim Einchecken ein Bändchen aus Stoff. Ein großer Teil der Gäste kam aus Deutschland, daneben erlebten wir Franzosen, viele Schweizer, Belgier und Österreicher. Bewohner aus Russland sind uns nicht aufgefallen, als der Ramadan begann, waren auch die arabischen Gäste abgereist. Nach zahlreichen Urlauben in der Türkei war es der erste Urlaub auf Djerba. Nach den bisherigen guten Erfahrungen (Zimmerqualität, Personalausstattung, Service, Freundlichkeit, Gastronomie und Qualität und Genuss des Essens) war dieser Urlaub etwas enttäuschend. Durch die kurz entschlossene Setzung des Schwerpunktes auf Sportaktivitäten wurde aber vieles kompensiert. Das Preis-/ Leistungsverhältnis ist angemessen, die Auszeichnung mit 4 Sternen ist jedoch mehr als landestypisch. Für Familien mit Kindern und Kleinkindern ist es bestimmt prima dort, da nach unserer Beobachtung für die vier Altersgruppen sich sehr ins zeug gelegt wird. Diese Eltern können dann auch mal ein paar Stunden "Urlaub" machen. Für reine Paare (jung oder älter) fehlen entsprechende Angebote. Ich hoffe, dass die zahlreichen Beschwerden als konstruktive Kritik verarbeitet werden können und sich in absehbarer Zeit einiges zur Zufriedenheit vieler verbessern lässt.
Für 2 Personen sind die Zimmer natürlich geräumig, mit einem Zustellbett oder sogar Stockbett sähe das schon anders aus. Platzangebot der Schränke gut, Kofferablage vorhanden, kein Tisch jedoch, Lichtstärke zum Lesen naja, moderner und großer Flachbildschirm, aber was nützen die ständigen Schneeberichte im Sommer (siehe oben). Schön ist, dass der Zimmersafe kostenlos angeboten wird. Ein kleiner Kühlschrank steht auf dem Boden, ihn mit Getränken (nur Wasser) zu befüllen muss man aber selber. Der Ausblick zum Meer ist sehenswert, besonders wenn an manchen Tagen die Farbenvielfalt groß ist und das Wasser sich etliche Meter zurückgezogen hat. Für das Aufsteigen der Sonne aus dem Meer lohnt es sich früh aufzustehen, es geht aber rasend schnell, so dass für ein Schläfchen danach noch genügend Zeit bleibt. Der Handtuchwechsel findet täglich statt, Strandtücher können für 10 Euro Kaution erworben werden. Erst in der zweiten Woche kamen endlich ein paar neue dazu. Bei denen der Erstausstattung hätte sogar der Altkleiderkontainer eine Annahme verweigert. Duschgel und Shampoo gibt es nur in ganz kleinen Pröbchen, die aber auf Nachfrage und gegen ein kleines Geld nachgereicht wurden. Die Klimaanlage springt sofort nach Schließen der Balkontür an und sorgt bei Bedarf für schnelle Abkühlung. Auf dem Balkon sind 2 Gartenstühle und ein kleiner Tisch sowie eine Vorrichtung für die nasse Wäsche, die über Nacht schnell trocknete.
Das Essen, besonders dessen Präsentation, ist normalerweise ein großer und nicht unwesentlicher Aspekt eines Hotelurlaubes. Hier versagt aber das Hotel total. Die Beschwerden waren massiv, die Unzufriedenheit enorm. Von Hygiene kann fast nicht gesprochen werden. Beim aus der Werbung einschlägig bekannten "Stärketest" hätte man nur blaue Teller gefunden. Gläser waren nur grenzwertig gereinigt, das Besteck teilweise ekelhaft. Der Feigenschnaps hat jedoch geholfen, dass es nur beim Magengrummeln blieb. Der ehemalige Mitarbeiter Toto (oder so ähnlich) wurde als Reaktion auf die große Unzufriedenheit aus seinem Rentnerleben erst kurz vor unserer Heimreise reaktiviert, so dass jetzt (endlich) einer mal da war, der mit offenem Auge durch den Speisesaal lief, Schalen zurecht rückte, aufräumte oder Mitarbeiter anwies, Verkleckertes zu beseitigen und sonst für einigermaßen Ordnung zu sorgen. Die Qualität der Speisen ließ zu wünschen, selbst Kinder wollten nach einer Woche Pizza mal etwas anderes essen. Als Gewürze fanden sich nur Salz- und Pfefferstreuer ein, die man meist von Nachbartischen organisieren musste. Ein entsprechentes (und erhofftes) Ambiente kam nicht zum Tragen, wie auch, wenn ein Großteil der männlchen Restaurantbesucher mit Shorts, kurzen Sporthosen und Badelatschen zum Dinieren kam. Für Gestränke musste man teils sehr lange anstehen, so dass das meist lauwarme Essen vollends kalt wurde. Am Tisch wurden (leider) Getränke nicht gereicht. Nett war die Ausgestaltung einer Feier (Unabhängigkeitstag ?), zu der mit einem enormen Aufwand Hunderte von Tischen und Stühlen (mit weißen Hussen) um den großen Pool gruppiert wurden. Zwecks Atmosphäre wurden sogar ein Katamaran und Surfbretter vom Strand zum und in den Pool getragen, das war echt toll. Wenn man dann wg. Wartezeiten von bis zu 20 Minuten am Grill mit Thunfischsteaks doch sich wieder für Hackbällchen entscheidet, bleibt am Ende halt nur ein Wahnsinnsaufwand für relativ bescheidenen Genuss. Hervorzuheben an diesem Abend war jedoch ein Kellner, der einen Blick für sich leerende Gläser entwickelte und rechtzeitg und galant nachgoss.
Fachkundiges Personal ist im Hotel absolute Mangelware. Aussagen von Insidern zufolge läge das daran, dass die besten Kräfte von Hotels, die rund um das Jahr geöffnet haben, abgezogen werden. Die Kellner sind total überfordert, auch gibt es viel zu wenig Servicepersonal, so dass das Wegräumen von Geschirr und das Eindecken zu unseren täglichen Urlaubsbeschäftigungen gehörte. Entweder haben Teller gefehlt oder Gläser waren nicht da, 5 Leute (bis zum Chef) musste ich nach einem Suppenlöffel fragen, Speisen wurden nicht rechtzeitig nachgereicht, jedoch mit Glockenschlag zum Ende der Essenszeiten abgeräumt. Speisereste auf den Tellern wurden vor dem speisenden Gast in eine kleine Plastikwanne geschoben, das Besteck in die Wanne daneben, alles öffentlich und nicht hinter einem Paravent. Die Tischdecken wurden zu einem Stapel auf dem Boden getürmt, oft nur per Slalom zu umgehen. Selbst in Jugendherbergen auf früheren Schulreisen lief das sauberer ab. Nach einer Woche (des Schocks) hatte man sich leider daran gewöhnt. Im TV zeigten 6 deutschprachige Sender nur farbiges Schneeprogramm, nach 5 Bitten um korrekte Einstellung bzw. Kabelaustausch habe ich meine Bemühungen eingestellt. Dass jedoch ein klares Bild zu empfangen war, sah man im Strandrestaurant. Ein Teil des Personals war um Freundlichkeit bemüht, verständigen konnte man sich immer, wenn auch manchmal ein Kollege dazu geholt werden musste. Internet kostet extra (z. Bsp. 1,50 Euro die halbe Stunde), egal ob man per bereitgestelltem PC oder mitgebrachtem Notebook oder Smartphone ins Netz will.
Die Lage des Hotels ist fantastisch. Es liegt direkt am Strand, der als gepflegt bezeichnet werden kann. Durch Ebbe, Flut und verschieden starken Windeinfluss variiert die Breite des Strandes doch stark, der angespülte Seetang wurde regelmäßig entfernt wie auch der Sand glatt gezogen wurde. Feste Schirme mit zahlreichen, leider viel zu vielen durchgelegenen Liegen werden kostenlos gestellt, mit den zum Normalfall gewordenen Reservierungen fand man immer seinen Platz. Es soll aber Gäste gegeben haben, die gleichzeitig an beiden Pools und am Strand ihre Handtücher morgens ausbreiteten, was dann zu von uns unbemerkten Engpässen geführt haben soll.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Zum ausführlichen Sportangebot kann ich mich hier nur zur Morgengymnastik, Aquafit, Aerobic und Tennis äußern. Hier sind wirklich ausgebildete Spitzenkräfte am Werk, wo ich besonders Tanja, Marc und die für nur kurze Zeit auf dem Tennisplatz agierende Martina nennen möchte, Sie sind neben ihren fachlichen Hinweisen und Anregungen reine Motivationskünstler, so dass die Quälerei auch bei 38 Grad noch Spaß macht. Kompliment. Auch die Abendveranstaltungen zeigen großes Engagement der Animateure. Die Tanzmusik ist natürlich in den Sommerferien auf das jüngere Publikum ausgerichtet, ebenso "belästigten" wir die Jugend in der Discothek nur mit einem einzigen Informationsbesuch. Schade, dass die Eltern nicht mehr ihren Kindern die einzigartigen Möglichkeiten zum Erlernen der Schwimmtechniken ermöglichen. Eine Schwimmlehrerin ist vor Ort, Prüfungen können abgelegt werden, alles so nebenbei bei herrlich angenehmen Wassertemperaturen und allen erwünschten Beckentiefen. Zum Strand und Pool siehe oben.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Max |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 2 |