Castello Di Cavalieri Suites

Wir waren schon oft in Bettenburgen, in denen man anonym seinen Urlaub verbringt, zwei Wochen lang an der Rezeption seine Zimmernummer nennt, um den Schlüssel zu bekommen, und bei denen bei der Abreise nach dem Bezahlen keiner fragt, ob der Aufenthalt schön war. Alles das finde ich gar nicht dramatisch schlimm: ich kann mich auch in einem großen Hotel wohl fühlen, das schön und sauber ist. Wie Urlaub in einem kleinen Hotel ist, liebevoll angelegt und gepflegt, in dem man mehr ist als eine Zimmernummer – das weiß man erst, wenn man es erlebt hat. Wir werden wieder Urlaub auf Rhodos machen, beim Hotel müssen wir dann nicht zweimal überlegen. Es wird wieder das Hotel Castello Di Cavalieri Suites. Das Hotel ist im Ritterburgstil angelegt, darüber steht in den anderen Bewertungen schon genug. Das ist optisch ansprechend, gleichzeitig wird das Motto aber nicht überstrapaziert. Man fühlt sich nicht wie im Freizeitpark und hat auch nicht ununterbrochen das Gefühl, in einer nachgemachten Ritterburg zu wohnen. Das Hotel hat 18 Zimmer/Suiten, laut Internetseite in drei Kategorien. Die Anlage ist direkt an einen Hang gebaut und besteht aus zwei Gebäudeteilen. Im vorderen finden sich Rezeption, Frühstücksraum und einige Zimmer. Vor der Rezeption ist eine Terrasse mit Korbmöbeln. Im hinteren Gebäudeteil ist neben den Zimmern der Spa-Bereich. Zwischen den Gebäudeteilen liegt die Pool-Landschaft. Direkt neben dem Pool steht eine kleine Kapelle. Alle Balkons und Terrassen zeigen in die selbe Richtung, von überall aus kann man einen Teil von Faliraki und das Hinterland überblicken und sieht von überall aus schräg aufs Meer. Die gesamte Anlage wirkt sehr neu und ist top gepflegt. Außerdem ist das Hotel mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden. Vom Pool aus sieht jeder Zimmer-Zugang oder Aufgang anders aus, was den Fotos auf der Internetseite nach auch für die Zimmer gilt. Im Hotel bekommt man Frühstück, Halbpension wird nicht angeboten. An der Poolbar gibt es laut Karte kleine Snacks. Der Spa-Bereich ist kostenpflichtig und wurde von uns nicht genutzt. Kostenfrei war ein Parkplatz für unseren Mietwagen auf dem Hotelgelände und das WLAN. Die Verbindung war zuverlässig und schnell. Die Preise auf Rhodos fanden wir fair: In einfachen, normalen Restaurants, bekommt man ein Hauptgericht für teilweise deutlich unter zehn Euro. Zwei Liegestühle mit Sonnenschirm am Strand haben für einen Tag acht Euro gekostet. Wir konnten mit dem Mietwagen fast überall kostenlos parken, auch direkt an den Stränden. Für einen Drink in Faliraki haben wir um die 6 Euro bezahlt. In der Altstadt von Rhodos-Stadt sind die Preise ein bisschen höher, aber trotzdem noch im Rahmen. Vorsicht bei der Handy-Benutzung: Wegen der Nähe zur Türkei hat man an manchen Stellen der Insel (Flughafen oder auch Rhodos-Stadt) auch türkisches Handynetz – wenn das Telefon sich dort automatisch einwählt, kann es teuer werden, da dann nicht die EU-Preise gelten.

Wie oben beschrieben, sehen wohl alle Zimmer etwas anders aus. Die Beschreibung kann deshalb nicht einfach auf andere Zimmer übertragen werden. Wir hatten die kleinste Zimmerkategorie gebucht. Das Bett war bequem und sehr neu, das ebenfalls recht neu gemacht wirkende Bad hatte eine Dusche in der Badewanne, einen Haarfön, aus dem tatsächlich ein spürbarer Luftstrom herauskam. Ansonsten war das Zimmer mit einem kleinen Schreibtisch und Hocker ausgestattet, einem Kleiderschrank, einem großen Kühlschrank (sehr praktisch) mit Eisfach, einem PC mit Monitor (nicht genutzt) und einem Flachbildfernseher (einmal kurz genutzt, deshalb keine Ahnung, wie viele Programme man empfängt). Die Klimaanlage hat wunderbar funktioniert. In den beiden Fenstern waren dichte Schnaken-Gitter installiert. Der Balkon unseres Zimmers war etwas speziell, direkt am Aufgang zur Zimmertür gelegen und recht klein. Der Eingang zur großen Suite nebenan führte über „unseren“ Balkon. Das ist mit Sicherheit auch unserem günstigen Reisepreis geschuldet und hat uns nicht gestört, da wir den Balkon nicht genutzt haben. Und soweit wir das sehen konnten, betrifft diese Konstruktion auch nur dieses Zimmer. Zwei der Suiten im oberen Geschoss des hinteren Gebäudes haben große Balkons mit Blickschutz; zwei der unteren Suiten haben jeweils eine Terrasse, die direkt in den Pool übergeht – das sieht hübsch aus, allerdings liegt man dann halt letztlich auch direkt bei den anderen Gästen am Pool. Die Balkons im vorderen Gebäude zeigen weg vom Pool, hier hat man wohl etwas mehr Privatsphäre.

Das Hotel bietet nur Frühstück an. Das Büffet ist sicherlich kleiner als in großen Hotels, gefehlt hat uns aber nichts. Bei Brot-/Brötchenauswahl muss man, wenn man normalerweise von deutschen Backwaren verwöhnt ist, wie vielerorts Abstriche machen. Es gibt ein paar wenige Sorten Wurst und Käse, Honig, Marmelade, Nutella, Blätterteiggebäck mit verschiedenen Füllungen. Dazu ein Eiergericht, immer etwas anderes und sehr lecker, Speck, Würstchen usw. Ein bisschen Süßgebäck, Cornflakes, O-Saft, Wasser, etwas Obst, Tee und Kaffee – der Kaffee aus einem Automaten war dem Geschmack nach Instant-Kaffee. Ich fand ihn durchaus okay, aber das ist Geschmackssache. Der Hotelinhaber war bei unserem Aufenthalt nie allein während der Frühstückszeit (wie in anderen Bewertungen zu lesen), eine gehetzte oder unangenehme Atmosphäre haben wir nicht gespürt – im Gegenteil. Der Frühstücksraum ist schön eingerichtet, die Stühle sind bequem und wenn man möchte (und Platz frei ist), kann man mit seinem Frühstück nach draußen auf die Terrasse gehen.

Mit dem Service hat das Hotel bei uns besonders gepunktet. Der Hotelinhaber (der sehr gut Deutsch spricht) ist morgens und abends anwesend. Er gibt Tipps zur Tagesgestaltung, zum Essengehen (wir haben bei den Essens-Empfehlungen keine einzige Enttäuschung erlebt), erkundigt sich nach dem Empfinden und ist immer für einen kurzen Plausch zu haben. Als wir abends auf dem Weg zum Essen waren und nicht wussten, ob die Taverne noch offen hat, hat mal eben dort angerufen und das geklärt. Auch die übrigen Mitarbeiter sind sehr freundlich und aufmerksam. Ein bis zwei Mitarbeiterinnen waren beim Frühstück anwesend, eine andere Mitarbeiterin hat die Poolbar betreut – eine sehr herzliche Frau, die ebenfalls sehr gut Deutsch spricht. Handtücher für den Pool gibt es kostenlos und ohne Kaution, die Getränke-Preise an der Poolbar sind absolut in Ordnung. Ich habe noch in keinem Hotel so schnell eingecheckt wie hier. Die Zimmer-Reinigung war super. Teilweise waren wir 25 Minuten beim Frühstück und als wir zurückkamen, war das Zimmer schon sauber gemacht. Insgesamt sehr freundliche und aufmerksame Mitarbeiter, aber nicht aufdringlich.

Faliraki ist eine der Touristenhochburgen auf Rhodos. Das kann man, muss man aber nicht mögen. Das Hotel liegt günstig, weil weit genug weg vom Trubel, gleichzeitig aber nah genug, um zu Fuß zum Essen in den Ort oder zum Strand zu gelangen. Faliraki wiederum hat eine günstige Lage, weil Flughafen (20 Minuten Fahrzeit mit dem Auto), Rhodos-Stadt (20 Minuten) und das weiße Dorf Lindos mit seiner Akropolis (40 Minuten) recht schnell zu erreichen sind. Wir hatten einen Mietwagen, zu Taxipreisen oder Busverbindungen kann ich also nichts sagen. Der Hauptstrand von Faliraki ist sehr lang, für Griechenland sehr sandig, flach abfallend und deshalb sicher toll für Kinder geeignet. Am südlichen Ende des Strandes liegt ein kleiner Fischerhafen, unterhalb zwei kleine Buchten (eine davon ist der einzige FKK-Strand der Insel). Die sind kiesiger, im Wasser felsiger, dafür aber auch etwas abgeschiedener. Da Faliraki nicht auf der Wind-Seite der Insel liegt und es zumindest bei unserem Aufenthalt so gut wie keine Wellen gab, war das Wasser glasklar und wir konnten ohne Verletzungsgefahr reingehen. Laut Reiseführer soll der Hauptstrand im Sommer sehr überfüllt sein – im Mai war noch sehr wenig los. Im Ort gibt es das typische Touri-Angebot: zwei Hauptstraßen mit Restaurants, Bars, Eiscafés und dem sonstigen Gedöns wie Fisch-Spa, Tattoo-Studios etc. Vieles davon ist sehr gesichtslos, aber auch mittendrin gibt es ein paar sehr schön gestaltete Läden, die sich von der Masse abheben. Wenn man das Zentrum verlässt, findet man in Richtung Hafen am Strand, aber auch in Richtung Hinterland einige urige Tavernen, in denen man sich wohl fühlen kann, wenn man nicht mitten im Trubel sein möchte. In den Seitenstraßen abseits des Zentrums gibt es aber andererseits auch viele Bauruinen und leer stehende Läden, da sieht es stellenweise recht schmuddelig aus. Zur Lage des Hotels: Zum Zeitpunkt dieser Bewertung ist die Lage hier auf holidaycheck auf der Karte falsch eingezeichnet, korrekt ist die auf der Hotel-Internetseite angegebene Lage. Zwischen dem Hotel und Zentrum/Strand liegt eine vierspurige Schnellstraße, die vom Hotel aus aber weder zu sehen noch zu hören ist. Über eine kleines Sträßchen gelangt zu Fuß man in drei bis fünf Minuten (vorbei an einem Supermarkt und einer Taverne, die nur ein paar Schritte vom Hotel entfernt sind) zu dieser Schnellstraße. In weiteren drei bis fünf Minuten ist man im Zentrum von Faliraki und am Hauptstrand.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Animation, Sport und Unterhaltung finden im Hotel nicht statt. Der Pool ist für ein 18-Zimmer-Hotel sehr großzügig und schön verschnörkelt angelegt. Zwei kleine Brücken teilen den Pool optisch in drei Bereiche. Er ist sauber und gepflegt, die Temperatur war angenehm und sehr originell ist die Poolbar, die man nicht nur von der Landseite aus erreichen kann, sondern auch vom Wasser aus – da gib es dann Barhocker im Pool. Die Liegestühle mit weicher, gepflegter Auflage und „Kopfkissen“ sind sehr bequem. Teilweise stehen sie unter kleinen Holz-Pergolen, die Schatten spenden. Wenn das Hotel voll belegt ist und alle Gäste gleichzeitig an den Pool wollten, würden die Liegestühle nicht ausreichen.