In diesem Jahr sollten die Weihnachtsfeiertage einmal unter Palmen gefeiert werden. Als Ressort hatten wir uns das Catalonia Bavaro (CB) ausgesucht, was fast in einer Enttäuschung endete. Im Rückblick muss ich feststellen, dass im Gegensatz zu meinen bisherigen Erfahrungen, hier bei Holidaycheck die ganz schlechten Bewertungen bzgl. dem CB nicht übertrieben waren…leider. Um nicht nur schlechte Sachen zu schreiben, gleich zu Beginn die lobenswerten Dinge. Die Anlage ist in einen traumhaften gepflegten Garten eingebettet. Jeden Tag sieht man viele Gärtner umherwuseln, die auch mit Liebe zum Detail die Grünanlagen pflegen. Aus unserer Sicht wirklich toll. Auch der Strand ist super. Abgesehen vom Seegras, es störte nicht wirklich und wurde immer beseitigt, war an diesem weitläufigem Strand Karibikfeeling vorprogrammiert. Der Strandabschnitt links vom Hotel, jenseits der brachen Bucht, war mit seinen Hotels unserer Meinung nach nicht so schön. Auch finden wir erwähnenswert, dass das Service-Personal recht fleißig, nett und freundlich war. Zwar wird mehr als deutlich, dass es sich um völlig unausgebildete Servicekräfte handelte, aber man war bemüht, auch ohne ständiges Trinkgeld. Dem entgegen steht der völlig inakzeptable Zustand der Wohneinheiten sowie der Umgang mit Beschwerden. So bezogen wir nach Ankunft und netter Begrüßung an der Rezeption (auf Deutsch!) unser Zimmer in “Block 7” (Villa 7). Nachdem ich die Eingangstür mit der Schulter auframmen musste, die Tür klemmte nach wenigen cm am Boden fest, betraten wir das Zimmer. Neben dem Flair der 80er Jahre schlug uns ein muffiger und abgestandener Geruch entgegen. Nach eingehender Lüftung wurde dann das Zimmer in Augenschein genommen. An den Vorhängen zum Balkon fand sich Schimmel. Von der Decke des Bades tropfte Wasser, wohl von der unter den hässlichen und 20 Jahre alten Plastikpaneelen verborgenen Klimaanlage. Die Klospülung funktionierte nicht, der Hebel und alles überhaupt war total ausgeleiert und einfach nur Schrott. Die an sich bequeme Kingsize-Matratze hing schief in dem wackeligen und einsturzgefährdetem Bett. Über dem Bett hing ein Ventilator. Hätte ich diesen eingeschaltet, hätten wir auch in der Karibik herrlichen Schneefall gehabt. Die Sauberkeit an sich war mangelhaft, die Spiegel stumpf, Haare überall, verdreckte Türen. Das Bild über dem Bett hing schief und konnte gar nicht gerade geschoben werden, die Türen des Kleiderschrankes klemmten … unterm Strich aus unserer Sicht eine Frechheit, dieses Zimmer überhaupt auszugeben. Da wir an sich keine pingeligen Menschen sind und eigentlich nur am Strand liegen wollten, haben wir uns entschieden, dass Zimmer zu behalten, sofern die Klospülung repariert wird. Wir wollten keinen Stress mit dem Management, sondern Sonne, Strand und Meer. Nach dreimaliger Reklamation war dann auch das Klo geflickt und wir hatten uns mit dem Rest arrangiert. Aber am nächsten Tag war das Klo wieder kaputt, weil einfach zu alt und Schrott. Ein Anruf bei der Rezeption ergab: es kann jetzt niemand kommen, weil man Fischen ist … jawohl! Ich spreche ganz gut Englisch, habe mir dies drei mal wiederholen lassen, dann hat mein Gegenüber einfach aufgelegt. Jetzt gings zur Rezeption und es hat bei der, natürlich völlig fassungslosen, Concierge ordentlich gerappelt. OK, wir bekommen ein neues Zimmer. Dieses wurde angeschaut, mit gleichem Ergebnis wie beim ersten Zimmer. Unfassbar! Da wir immer noch vor hatten, keinen Stress haben zu wollen, entschied ich mich, auf ein sog. “Privileged” Zimmer aufzubuchen. An der Rezeption lagen Bilder schöner neuer renovierter Zimmer aus, also gut, drauf bezahlen und endlich Urlaub. Gesagt getan… dann die Ankunft im “Privileged”. Ha, von wegen wie auf den Bildern, sondern die gleichen Zimmer wie die anderen. OK, Flat TV und DVD-Player. OK, auch kein Gestank, das Bett war stabil und die Vorhänge neu. Also entschieden wir uns, es jetzt so zu belassen und endlich Urlaub zu machen. Aber eines ist klar: diese “Privileged” Zimmer haben das Mindestmaß an Renovierung eines normalen Zimmers genossen. Auf gar keinen Fall rechtfertigt dies einen Aufpreis, und die Sache mit den Bildern an der Rezeption ist einfach nur Beschiss. OK, freier Internetzugang im Privileged-Office und separater Frühstücksraum dazu, aber das ist ein Witz! Zu den Bildern sagte man mir später: ja die Bilder sind ja von der Honeymoon-Suite… aber das stand nicht dabei. Meiner Argumentation stimmten sogar die Jungs an der Rezeption kleinlaut zu, aber die haben nix zu melden. Der “Privileged-Manager” war da schon etwas glatter und wich den Thema aus. Ich füge meiner Bewertung ein paar Fotos an. Wohlgemerkt, es sind nur die hässlichen. Aber Palmen, Sand und Meer Fotos sind in HC genug drin. Ich schilderte den Vorgang später der Reiseleiterin von Schauinsland. Sparsam geschaut hatte sie, aber ich beruhigte sie sodann. Es war und ist nicht unsere Absicht, nun zum Anwalt zu rennen oder so etwas. Danach entspannte sich die Dame etwas…klar. Ich wollte ihr nur einmal berichten, was los war. Sie meinte, wie sie mir denn nun aus Sicht des Veranstalters entgegen kommen könnte. Ich bot ihr an, mir doch einen Vorschlag zu machen…nix kam. Ich finde, eine Einladung zu einem Ausflug hätte schon gepasst, aber niente. Das war aus unserer Sicht schwach. Das Essen war maximal Kantinenniveau, mit Ausnahme des Frühstücks. Dies war völlig in Ordnung und so wie in einer Ferienanlage üblich. Die anderen Mahlzeiten sahen jeden Tag anders aus, aber schmecktenuns immer gleich. Die Kochstationen, die Möbel, alles einfach zu alt. Tischdecken dreckig, Vögel am Buffet, an der Bar klebt man fest. Den Weißwein musste meine Partnerin 2 x stehen lassen, weil offenbar verdorben und ungenießbar. Beim Italiener in 30min durchgeschleust… nene, mit Niveau hatte es nichts zu tun. Aber immerhin, krank wurde niemand von uns, so hat die Hygiene wohl gepasst. Der Pool hat städtischen Freibadcharakter. Auch zu alt, der Boden der Liegefläche wurde nachts gestrichen. Die Farbe hat sich dann tags wieder aufgeribbelt. Die Liegen sind billige Plastikteile, man kann konstruktionsbedingt kaum auf dem Bauch liegen. Gleiche Liegen auch am Strand. Unser Fazit: die Anlage lebt von ihrer Lage am Strand. Vor 20 Jahren war das CB bestimmt einmal eine gute Adresse, heute hat es max. 3 Sterne verdient. Für die Hälfte des Geldes kann man da mit den Jungs zum Party machen hinfahren, aber nicht zum Weihnachtsurlaub mit der Partnerin. Unter den erlebten Eindrücken nicht weiter zu empfehlen. Wir wundern uns über die zum Teil überschwänglichen Bewertungen. Bewusst haben wir einige Zeit verstreichen lassen, bevor wir dies hier geschrieben haben. Die obigen Eindrücke sind jedoch nachhaltig. Wir hoffen, manchem Leser weiter zu helfen. Aber jeder Mensch hat seinen eigenen Blickwinkel. Und wir sind uns eigentlich sicher, dass unserer an sich nicht “spießig” ist.

Zimmer

Eher schlecht