Center Parcs De Eemhof

Dies war unser erster Urlaub mit Baby und unser erster Center Parc Urlaub - aufgrund der jüngsten Erfahrungen wohl auch unser letzter. Wir hatten einen "Pack & Go Urlaub mit Baby" mit "VIP Service" in einer Suite am See gebucht. Bei Ankunft um ca. 13:30 Uhr bekamen wir Schlüssel und ein Willkommenspaket mit einigen Snacks und Vouchern überreicht. Das Apartment konnten nicht sofort beziehen, dies sei erst ab 15:00 Uhr möglich, da es noch gereinigt würde. Man wies uns also an, zunächst auf dem Parkplatz der Anlage zu parken und zu warten. Wer eine Anreise vor 15 Uhr plant, sitzt also erstmal auf seinen Koffern. Voll bezahlen muss man diesen Tag trotzdem. Da wir unser Auto außerhalb des Parks und nicht in unmittelbarer Nähe des Apartments parken konnten, hatten wir Gelegenheit, den Park zunächst erstmal zu Fuß zu erkunden. Bereits hier machte der Park einen sehr ungepflegten Eindruck. Die Bungalows waren teilweise mit Moos besetzt, viele Wege mit heruntergefallenem Laub und Unkraut besetzt, auf den Tümpeln schwamm ein grünlicher Film und sie rochen moderig. Hier war wohl schon länger kein Gärtner mehr am Werk. Der Anblick des angelegten Sandstrandes in der Marina war geziert mit toten Ästen und Abfällen. Unter den Gratis-Extras im gebuchten Paket war auch ein Coupon für einen WLAN-Zugang über die Dauer des gesamten Aufenthalts. Anstatt den Zugangscode für das VLAN einfach direkt im Willkommenspaket mitzuliefern, muss man den Coupon erst an einer Rezeption bzw. am Info Desk gegen den Code eintauschen. In der Marina selbst gibt es keine eigene Rezeption/Info Desk, so dass zuerst ein Fußmarsch zum zentralen Market Square (ca. 10 Minuten) unternommen werden musste. Um 19 Uhr war am dortigen Info Desk allerdings niemand mehr anzutreffen. Daher ging ich also weiterhin zu Fuß zurück zum Check-In (wieder 10 Minuten zu Fuß), an der nur noch ein Nachtwächter saß, der mich zur "Action Factory" schickte, dort könne ich den Coupon noch bis 23 Uhr eintauschen. Der Fußweg dort hin dauerte dann noch mal 20 Minuten. Mit einer geschickten Beschilderung wäre das vielleicht schneller und einfacher gegangen. Wenn man nicht viele Ansprüche hat, kann man sich hier vielleicht wohlfühlen. Für junge Familien mit Krabbler lautet unser Tipp jedoch, das Geld besser anders zu investieren. Wäre unser 10 Monate alter Junior nicht schon fix und fertig gewesen, wären wir direkt am ersten Tag wieder abgereist. Was bleibt, ist eine traurige Erinnerung an einen verkorksten ersten Urlaub mit Baby und der Ärger über viel verschwendetes Geld. Wer über die niederländische A1 zurückfährt, kann auf dem Rückweg in Apenheul (bei Appeldorn) Halt machen, die freilaufenden Äffchen heben die Stimmung immerhin noch etwas.

Das Apartment war für 2 Personen und einen Krabbler ausreichend groß und relativ babysicher. Die Steckdosen waren allesamt mit Kindersicherungen versehen, der Kochbereich gut und modern ausgestattet. Jedoch auch beim Thema Zimmer gibt es einige Patzer: Die Lampen waren viel zu schwach. Ein Babystuhl war zwar vorhanden, aber mit alten Breiresten verklebt und musste erstmal gründlich gereinigt werden. Weder Bad noch separate Toilette haben auch nur eine einzige Steckdose. Wer sich fönen oder trocken rasieren möchte, muss das vor dem Spiegel im Elternschlafzimmer tun, vor dem man aber wegen des davorstehenden Sekretärs mit mindestens einem Dreiviertelmeter Abstand steht. In der separaten Toilette gibt es keine Aufhängung für ein Handtuch. Das Mobiliar des Wohnzimmers besteht aus alten und billigen Plastik-Rattan-Möbeln, deren Polsterung ihre besten Tage wohl hinter sich hat. Sämtliche Wände waren beschmiert mit Resten von getöteten Insekten, vermutlich wegen der vielen Spinnen. Überhaupt gibt es extrem viele Spinnen: allein an den beiden Fenstern im Wohnzimmer konnten wir abends 9 Tiere klettern sehen. Kein Wunder, wenn die zahlreichen Spinnenweben an den Außenfassaden niemals entfernt werden. Wer eine Spinnenphobie hat, sollte sich überlegen, ob er wirklich die Fenster öffnen will.

Da wir bei unserer Ankunft unser Apartment noch nicht beziehen konnten, wollten wir die Wartezeit in den gastronomischen Einrichtungen überbrücken. Allerdings Fehlanzeige: Market Restaurant - geschlossen. Pfannkuchenhaus - geschlossen. Hamiltons Bar - geschlossen. The Grill - geschlossen. Brasserie Zuiderzoet - geschlossen. Sämtliche dieser Läden haben zum Teil nicht an jedem Wochentag, und wenn, dann erst ab 17 Uhr geöffnet.

Spätestens hier kann man wirklich von Horror sprechen. Wer unter einer Suite und "VIP Service" irgendetwas mit Luxus versteht, ist bei Center Parcs falsch - selbst die simpelsten Ansprüche wie zum Beispiel Sauberkeit werden nicht erfüllt. Als wir zur Tür des Appartments hineinkamen fanden wir auf den ersten Blick einige tote Spinnen auf dem Boden und an den Fenstern. Boden und Polstermöbel waren mit Tierhaaren verziert. Nach fünf Minuten krabbeln hatte unser Sohn braune Socken und Hosen, und war kurz davor, sich eine tote Spinne in den Mund zu stecken. Der Boden im Bad war nur flüchtig gereinigt und in der separaten Toilette schwammen noch undefinierbare Dreckklümpchen. Wir sind direkt zum Check-In zurückgefahren und haben dort den Zustand des Zimmers angesprochen. Die freundliche, deutsch sprechende Dame hat dann zwei Putzfrauen ins Appartment geschickt. Leider waren die nicht sehr motiviert, es wurde nur der auf den ersten Blick sichtbare Schmutz beseitigt. Auf meine Frage, ob diese Zustände in diesem Center Parc üblich seien, kam nur ein Schulterzucken. Am Ende wurde ich wortwörtlich gefragt, ob die Wohnung denn nun "sauber genug" sei. Auf meinen Hinweis, dass es für das (teilweise kaputte) Babybettchen keinen Bettbezug gibt, obwohl in der Leistungsbeschreibung bezogene Betten bei Ankunft ausdrücklich ausgewiesen sind, sind die beiden Damen noch einmal losgezogen, und haben mir die fehlende Bettwäsche in der Tür übergeben. Bei Center Parcs heißt es offenbar generell "lieber selbermachen, als Service erwarten". Absolute Katastrophe. Leider kann man nicht Null Sonnen vergeben.

Der Park liegt sehr isoliert in einem angelegten Wäldchen nahe dem Eemmer See. In einem Umkreis von geschätzten 15 Kilometern gibt es keine Dörfer oder gar Städte. Es gibt zwar einen (überteurten) Food Store im Park, externe Einkaufsmöglichkeiten sind aber nur per Auto zu erreichen.

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